Her Private Hell - Norman J. Warren (1968)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Her Private Hell - Norman J. Warren (1968)

Beitrag von jogiwan »

Her Private Hell

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Originaltitel: Her Private Hell

Herstellungsland: Großbritannien / 1968

Regie: Norman J. Warren

Darsteller: Lucia Modugno, Terence Skelton, Pearl Catlin, Daniel Oliver, Jeannette Wild

Story:

Die junge Italienerin Marisa fliegt im Auftrag einer Agentur nach London um dort Fotos für ein Modemagazin zu schießen und als Model groß durchzustarten. Doch schon kurz nach der Ankunft und dem ersten Treffen mit dem Fotografen Bernie verliebt sich die junge Frau in den charmanten Fotograf und lässt sich später aus Einsamkeit auch auf einen Flirt mit dessen Assistenten Matt ein, der in einem launigen Moment auch ein paar freizügige Fotos von Marisa schießt, von denen nicht nur die junge Frau, sondern auch die Agentur ganz begeistert ist. Als eines dieser Fotos in einem zwielichtigen Magazin auftaucht und die Reputation des Models bedroht, verdächtigt Marisa zuerst Matt, dass dieser seine Negative gewinnbringend verkauft hat, ehe sie schon bald auch Bernie und die Agentur verdächtigt, mit ihr ein gänzlich falsches Spiel zu treiben...
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jogiwan
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Re: Her Private Hell - Norman J. Warren (1968)

Beitrag von jogiwan »

Harmloses, aber irgendwie auch recht nettes Filmchen mit moralischen Zeigefinger, Zeitkolorit und Sixties-Flair, das die Geschichte eines jungen Fotomodells erzählt, dass im fernen London in die Fänge einer skrupellosen Agentur und zwielichtigen Fotografen gerät. „Her Privat Hell“ ist dabei aufgrund des Entstehungsjahres und der Beschränkungen der englischen Zensurbehörde jedoch weit weniger freizügig als der Inhalt vielleicht vermuten lässt und überzeugt neben seinen Darstellern eher durch seine etwas naive Herangehensweise, viel Musik und stets präsenten Popart-Charme. Man sieht dem schön gemachten Streifen jedoch schon an, dass recht wenig Geld zur Verfügung stand und an die späteren Horrorproduktionen von Norman J. Warren erinnert hier ebenfalls noch recht wenig. Dennoch ist „Her Privat Hell“ schon eine lohnende Sache, wenn man sich für diese Art von Filmen interessiert, die zu dieser Zeit auf eindringliche, wie holprige Weise junge Mädchen vor den zahlreichen Abgründen der Mode-Glitzerwelt, einer eigenen Karriere und bösen Männern warnten...
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Blap
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Re: Her Private Hell - Norman J. Warren (1968)

Beitrag von Blap »

Norman J. Warren dürfte vor allem Fans kleiner Horrorfilme ein Begriff sein. "Sklavin des Satans", "Samen des Bösen" und "Alien Prey" seien an dieser Stelle als Beispiele genannt. So ist es sehr erfreulich, dass diese Titel inzwischen recht hochwertige Auswertungen erfahren durften.

Vor dem blutigen Treiben in den Siebzigern und Achtzigern, inszenierte Warren in den späten Sechzigern seinen ersten abendfüllenden Spielfilm. Ein junge Frau kommt nach London, will dort Karriere als Fotomodell machen. Ihr Potential wird umgehend erkannt, bald buhlen zwei Fotografen um ihre Gunst, während ihre Arbeitgeber vor allem das große Geld reizt, welches sie mit der Schönheit ihrer Entdeckung machen wollen ...

Der Film wirft einen ernüchternden Blick auf die Welt der Modefotografie, hinter den Fassaden herrschen Gier, Neid und Tristesse. Zierde des Werkes ist die wundervolle Lucia Modugno, die die Protagonistin Marisa extrem überzeugend verkörpert. Marisa pendelt zwischen Hoffnung, Naivität, Verzweiflung und Widerstand. Jede Sekunde des Werkes hing ich an ihren Lippen, Augen und sonstigen Blickfängen fest, so gut die Nebenrollen besetzt und gespielt sind, Frau Modugno drängt sie mit ihrer Präsenz allesamt in die Ecke.

Man möge mir den Sexismus nachsehen, alter Lustmolch der ich bin, aber denke ich an heutige "Models", kommen mir vor allem traurige Klappergestelle am Rande der Magersucht in den Sinn, die mit ausdrucklosen Gesichtern durchs Bild huschen. Ganz anders Lucia Modugno, deren Kurven man liebevoll betasten möchte, in deren Augen sich Niedlichkeit & Schönheit mit Eruptionen wilder Vulkane vereinigen.

"Her Private Hell" ist ein kleines Drama mit einer großartig gespielten Hauptrolle! So lässt uns das Treiben zwar in menschliche Abgründe blicken, mutet aber letztlich vergleichsweise milde an, entlässt den Zuschauer mit Hoffnung, vielleicht mit einem Schmunzeln auf den Lippen.

Erwartungsgemäß hochwertig präsentiert sich das Set des British Film Institute. Das Werk wurde ansprechend aufbereitet, obendrauf gibt es jede Menge Bonusmaterial und ein Booklet. Einmal mehr ein toller Beitrag aus der BFI Flipside Collection, anglophile Filmfans sollten sich diesen feinen Stoff gönnen!
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