Men - Alex Garland (2022)
Moderator: jogiwan
Men - Alex Garland (2022)
Regie: Alex Garland
Darsteller: Jessie Buckley, Rory Kinnear, Paapa Essiedu
Nach einem traumatischen Erlebnis infolge der Trennung von ihrem Freund James (Paapa Essiedu) hat Harper (Jessie Buckley) ein Haus in der idyllischen Landschaft von Herefordshire gemietet, um dort mit ihren Gefühlen ins Reine zu kommen. Der exzentrische, aber freundliche Vermieter Geoffrey zeigt ihr das anmutige alte Haus im Grünen. Doch schon bei ihrem ersten Spaziergang hat Harper merkwürdige Begegnungen. Ihr Aufenthalt auf dem Land gerät zur Konfrontation mit bedrohlichen Gestalten und mysteriösen Erscheinungen.
Re: Men - Alex Garland (2022)
Men ist nicht nur ein ungewöhnlicher Horrorfilm fernab des x-ten Neuaufgusses bekannter Themen und Franchises, sondern auch ein Rückgriff auf die schöne Tradition des Folk-Horrors, wo es bei der Begegnung der bürgerlichen Zivilisation mit dem Ländlich-Urtümlichen zu unheimlichen Konfrontationen kommt und die Dämonen des vorchristlichen Zeitalters neu zu erwachen scheinen. So lässt sich Garland (Regisseur von Ex Machina und Annihilation) bei den Erscheinungen in seinem neuesten Film von Gestalten wie "Green Man" und "Sheela-na-Gig" inspirieren. Die starken Vorstellungen von Jessie Buckly und Rory Kinnear tun ihr Übriges, um Men zu einem der sehenswerten Horrorstreifen des Jahres 2022 zu machen.
Re: Men - Alex Garland (2022)
Da stimme ich gern zu, einer der besten Filme des vergangenen Jahres. Vor kurzem per Stream geschaut, aber da kommt auf jeden Fall noch eine Scheibe ins Haus. Alex Garland werde ich weiter beobachten, denn "Ex Machina" & "Annihilation" finde ich ebenfalls sehr gelungen. Vor allem "Ex Machina" hat mich extrem gepackt, schon fast ein Skandal, dass dieses Prachtstück hier jahrelang unbeachtet im Regal stand.Adalmar hat geschrieben: ↑Mo 20. Feb 2023, 19:31 Men ist nicht nur ein ungewöhnlicher Horrorfilm fernab des x-ten Neuaufgusses bekannter Themen und Franchises, sondern auch ein Rückgriff auf die schöne Tradition des Folk-Horrors, wo es bei der Begegnung der bürgerlichen Zivilisation mit dem Ländlich-Urtümlichen zu unheimlichen Konfrontationen kommt und die Dämonen des vorchristlichen Zeitalters neu zu erwachen scheinen. So lässt sich Garland (Regisseur von Ex Machina und Annihilation) bei den Erscheinungen in seinem neuesten Film von Gestalten wie "Green Man" und "Sheela-na-Gig" inspirieren. Die starken Vorstellungen von Jessie Buckly und Rory Kinnear tun ihr Übriges, um Men zu einem der sehenswerten Horrorstreifen des Jahres 2022 zu machen.
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Men - Alex Garland (2022)
Bei mir ist es ganz genauso mit Ex Machina, steht schon lange im Regal. Wird aber definitiv bald geguckt.
- fritzcarraldo
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Re: Men - Alex Garland (2022)
Oh sehe gerade, ich habe meinen Filmtagebuchtext von Januar hier noch gar nicht verewigt.
Men
(2022)
Regie: Alex Garland
Mit Jesse Buckley, Rory Kinnear
Die traumatisierte Londonerin Harper Marlowe (Jesse Buckley) sucht Ruhe auf dem Land und mietet sich in einem wunderschönen Landhaus ein. Der Verwalter (Rory Kinnear) empfängt sie. Ihr erster Spaziergang in der vermeintlichen Idylle am nächsten Tag ist zunächst ruhig und entspannend, entpuppt sich dann aber als bedrohlich als sie von einem nackten und verwahrlosten Mann (Rory Kinnear) verfolgt wird. Dieser wird dann auch versuchen, in das Haus einzudringen. Die Polizei regelt den Fall zunächst. Sie trifft tags darauf auf einen Jungen (Rory Kinnear) im Dorf, der sie beleidigt. Der örtliche Pfarrer (Rory Kinnear) bekommt ihre Nöte mit und leistet Seelsorge mit ganz eigenartigen Ratschlägen. Später im Pub trifft sie alle Beteiligten wieder und auch zusätzlich noch ein paar weitere Dorfbewohner (alle: Rory Kinnear). Alsbald verkündet der Polizist (Rory Kinnear) vom Vortag, dass sie den vermeintlich Obdachlosen wieder hätten gehen lassen müssen. Harper ist zwar beunruhigt, geht nach dem Pub-Besuch aber ersteinmal nach Hause.
Was dann passiert beschreibe ich jetzt natürlich nicht. Könnte ich wahrscheinlich auch nicht wirklich, selbst wenn ich wollte. Wie schon neulich bei THE MENU sollte man bei MEN nicht allzu viel vorher über den Film wissen.
Insgesamt ist Alex Garlands (EX MACHINA) Horrorfilm wunderschön fotografiert und baut die kommende Bedrohung gekonnt immer intensiver auf. Jesse Buckley, die schon im unfassbaren "I’m Thinking of Ending Things" eine ähnliche Rolle verkörperte, ist auch hier fantastisch. Maske(n) und Effekte sind wie sonst auch bei Garland auf höchstem Niveau. Siehe auch EX MACHINA. (Auch) deswegen schreibe ich jetzt nicht mehr zum Mehrfachrollen-Clou in Bezug auf Rory Kinnear, den ich vorher gar nicht kannte. Muss man gesehen haben. Auch das Ende natürlich. Der Film hält vielleicht nicht alles durch, was er verspricht. Muss er aber vielleicht auch nicht. In letzter Zeit lese ich desöfteren, dass Filme hier und da zu plakativ sind und im Prinzip mit Holzhammersymbolik agieren. So auch zu MEN. Ich glaube mittlerweile ich mag sowas.
Men
(2022)
Regie: Alex Garland
Mit Jesse Buckley, Rory Kinnear
Die traumatisierte Londonerin Harper Marlowe (Jesse Buckley) sucht Ruhe auf dem Land und mietet sich in einem wunderschönen Landhaus ein. Der Verwalter (Rory Kinnear) empfängt sie. Ihr erster Spaziergang in der vermeintlichen Idylle am nächsten Tag ist zunächst ruhig und entspannend, entpuppt sich dann aber als bedrohlich als sie von einem nackten und verwahrlosten Mann (Rory Kinnear) verfolgt wird. Dieser wird dann auch versuchen, in das Haus einzudringen. Die Polizei regelt den Fall zunächst. Sie trifft tags darauf auf einen Jungen (Rory Kinnear) im Dorf, der sie beleidigt. Der örtliche Pfarrer (Rory Kinnear) bekommt ihre Nöte mit und leistet Seelsorge mit ganz eigenartigen Ratschlägen. Später im Pub trifft sie alle Beteiligten wieder und auch zusätzlich noch ein paar weitere Dorfbewohner (alle: Rory Kinnear). Alsbald verkündet der Polizist (Rory Kinnear) vom Vortag, dass sie den vermeintlich Obdachlosen wieder hätten gehen lassen müssen. Harper ist zwar beunruhigt, geht nach dem Pub-Besuch aber ersteinmal nach Hause.
Was dann passiert beschreibe ich jetzt natürlich nicht. Könnte ich wahrscheinlich auch nicht wirklich, selbst wenn ich wollte. Wie schon neulich bei THE MENU sollte man bei MEN nicht allzu viel vorher über den Film wissen.
Insgesamt ist Alex Garlands (EX MACHINA) Horrorfilm wunderschön fotografiert und baut die kommende Bedrohung gekonnt immer intensiver auf. Jesse Buckley, die schon im unfassbaren "I’m Thinking of Ending Things" eine ähnliche Rolle verkörperte, ist auch hier fantastisch. Maske(n) und Effekte sind wie sonst auch bei Garland auf höchstem Niveau. Siehe auch EX MACHINA. (Auch) deswegen schreibe ich jetzt nicht mehr zum Mehrfachrollen-Clou in Bezug auf Rory Kinnear, den ich vorher gar nicht kannte. Muss man gesehen haben. Auch das Ende natürlich. Der Film hält vielleicht nicht alles durch, was er verspricht. Muss er aber vielleicht auch nicht. In letzter Zeit lese ich desöfteren, dass Filme hier und da zu plakativ sind und im Prinzip mit Holzhammersymbolik agieren. So auch zu MEN. Ich glaube mittlerweile ich mag sowas.
"Straßen? Wo wir hingehen, brauchen wir keine Straßen!" (Doc Brown. Alter Kniffelspruch)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
https://www.latenight-der-fussball-talk.de
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Re: Men - Alex Garland (2022)
Alex Garland ist ja für mich einer der interessantesten Regisseure der letzten Jahre und da ist es auch wenig verwunderlich, dass mich der kryptische „Men“ ebenfalls gepackt hat. Anfangs sind es die schönen Naturbilder und die Ruhe, die mich ansprachen und dann abrupt durch das Eindringen eines unbekannten Mannes gestört werden. Was dann folgt wird immer mehr zum kafkaesken Alptraum in einem kleinen Dorf für die Frau aus der Stadt mit traumatisierendem Erlebnis aus ihrer Vergangenheit. Ich glaube, man sollte sich gar nicht groß Gedanken über alles machen, sondern die Geschichte mit seinem eigenen Empfinden interpretieren. Garland lässt in seiner Geschichte auch vieles offen, was Figuren, Handlung und dessen Verlauf und aus dem Film kann man allerlei herauslesen, was nicht zwangsläufig immer zu einem gleichen Ergebnis führen muss. Dabei wirkt „Men“ zugleich zeitgeistig und erinnert doch wieder an die psychologischen Horrorfilme der Siebziger. So oder so eine schöne und lohnende Sache für jeden, der sich darauf einlassen mag.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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- sergio petroni
- Beiträge: 8279
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- Wohnort: im Schwarzen Wald
Re: Men - Alex Garland (2022)
Nach dem Tod ihres Ehemannes will Harper wenigstens zeitweise London verlassen.
Hierzu mietet sich sich ein Häuschen auf dem Lande an. Nachdem die Details mit ihrem
Vermieter Geoffrey (Rory Kinnear) geklärt sind, bleibt Harper alleine auf dem
recht großen Anwesen zurück. Einsamkeit und Ruhe sind auch genau das,
was Harper gesucht hat. So begibt sie sich auf lange Spaziergänge durch die
Umgebung. Dabei stöbert sie verlassene Eisenbahnanlagen auf, abgelegene
Kapellen, einsame Pubs und trifft dabei immer wieder vereinzelt Bewohner,
die zunächst alle einen vernünftigen Eindruck machen. Nach und nach werden
die jeweils geführten Unterhaltungen jedoch immer seltsamer, und vor
allem kommen Harper die Männer immer bekannter vor....
Mit "Men" hat Alex Garland einen astrein spannenden Genrebeitrag abgeliefert.
Dabei kommt der Schrecken zumeist recht subtil um die Ecke (bis gegen Ende)
und die ruhigen Aufnahmen und Bildkompositionen erzeugen bisweilen eine
recht unheimliche Atmosphäre; und das ganz ohne Jumpscares.
Die Geschehnisse um den Tod von Harpers Ehemann werden in Rückblenden
aufgedröselt. Harpers Begegnungen mit den Männern des Dorfes muß man
gesehen haben, echt faszinierend. Man könnte gar den Eindruck gewinnen,
Männer sind alles in allem sowieso überflüssig; oder nicht?!
Frauen bekommen das alles auch alleine gebacken!
8/10
Hierzu mietet sich sich ein Häuschen auf dem Lande an. Nachdem die Details mit ihrem
Vermieter Geoffrey (Rory Kinnear) geklärt sind, bleibt Harper alleine auf dem
recht großen Anwesen zurück. Einsamkeit und Ruhe sind auch genau das,
was Harper gesucht hat. So begibt sie sich auf lange Spaziergänge durch die
Umgebung. Dabei stöbert sie verlassene Eisenbahnanlagen auf, abgelegene
Kapellen, einsame Pubs und trifft dabei immer wieder vereinzelt Bewohner,
die zunächst alle einen vernünftigen Eindruck machen. Nach und nach werden
die jeweils geführten Unterhaltungen jedoch immer seltsamer, und vor
allem kommen Harper die Männer immer bekannter vor....
Mit "Men" hat Alex Garland einen astrein spannenden Genrebeitrag abgeliefert.
Dabei kommt der Schrecken zumeist recht subtil um die Ecke (bis gegen Ende)
und die ruhigen Aufnahmen und Bildkompositionen erzeugen bisweilen eine
recht unheimliche Atmosphäre; und das ganz ohne Jumpscares.
Die Geschehnisse um den Tod von Harpers Ehemann werden in Rückblenden
aufgedröselt. Harpers Begegnungen mit den Männern des Dorfes muß man
gesehen haben, echt faszinierend. Man könnte gar den Eindruck gewinnen,
Männer sind alles in allem sowieso überflüssig; oder nicht?!
Frauen bekommen das alles auch alleine gebacken!
8/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“