Poor Things - Yorgos Lanthimos (2023)

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Salvatore Baccaro
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Poor Things - Yorgos Lanthimos (2023)

Beitrag von Salvatore Baccaro »

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Originaltitel: Poor Things

Produktionsland: Großbritannien 2023

Regie: Giorgos Lanthimos

Cast: Emma Stone, Willem Dafoe, Mark Ruffalo, Ramy Youssef, Christopher Abbott, Hanna Schygulla, Margaret Qualley, Kathryn Hunter


Dieses Jahr hat es in seinen ersten Wochen nicht gut mit mir gemeint, was gehypte aktuelle Filme betrifft.

Da wäre zum Beispiel Emerald Fennells SALTBURN, von dem man lesen kann, dass er schockierende Sexszenen aufbiete, wie man sie noch nie zuvor im Kino gesehen habe, dass es die klügste kinematographische Kapitalismuskritik mindestens seit PARASITE sei, dass er die Grenzen des Mainstream-Films in tausend Teile sprenge mit seiner avantgardistischen Bildsprache, seiner komplexen Handlung, seinen unvorhersehbaren Plot Twists – und der mich eigentlich weitgehend durch vereinzelte cringey Momentaufnahmen überzeugte, während ich ihn ansonsten laufzeittechnisch viel zu überladen fand, und mich bei den Skandalszenen das Gefühl beschlich, das seien recht selbstzweckhafte Provokationen, die der angestrebten, unterm Strich sowieso auch ziemlich zahmen, Gesellschaftskritik eher schaden als auf die Sprünge helfen.

Da wäre außerdem PRISCILLA, laut Kinoplakat angeblich Sofia Coppolas bis dato bester Film, dessen Anliegen es ist, die Lebens- und Leidensgeschichte von Elvis Presleys gleichnamiger Gatte zu schildern, und nach einem starken Auftakt, bei dem der Popstar seine spätere Ehefrau während des Militärdiensts in Westdeutschland kennenlernt, schließlich, sobald Priscilla im Goldenen Käfig von Graceland angelangt ist, im Grunde den immer gleichen Konflikt auf die immer gleiche Weise erzählt, ohne dass ich das Gefühl hätte, das klaustrophobische Potential, das zweifellos irgendwo in dem Biopic verborgen steckt, sei völlig ausgeschöpft worden – ein klaustrophobisches Potential, das zumal von der Bildgestaltung unterbunden wird, die ich zumeist ausgesprochen fad fand.

Da wäre zuletzt SILENT NIGHT, gelabelt als John Woos funkensprühendes Hollywood-Comeback, der sich als recht konventioneller Rachethriller mit haufenweise Toten und Schusswechseln und Carcrashs entpuppt, und als Alleinstellungsmerkmal einzig für sich beanspruchen kann, dass seine Hauptfigur – ein Vater, der sich mit der Mafia anlegt, nachdem sein kleiner Sohn bei einer Auseinandersetzung zwischen verfeindeten Clans von einem Querschläger getötet worden ist – zu Beginn des Films seine Stimme verliert, und sich SILENT NIGHT, dem Titel entsprechend, somit als veritabler Stummfilm, sprich, komplett ohne Dialoge entfaltet, was auf dem Papier allerdings reizvoller klingt als es dann tatsächlich umgesetzt wurde, und zuweilen fast schon den Eindruck eines wenig überzeugenden Gimmicks erweckt, angesichts dessen man sich Vibenius‘ THRILLER herbeisehnt.

Wenigstens auf Giorgos Lanthimos ist indes Verlass, wohl einem der wenigen, (wenn nicht der einzige?), mir bekannten Regisseure, die es auf wundersame Weise fertiggebracht haben, die in ihren sperrigen, verstörenden Frühwerken aufscheinenden Avantgarde-Sensibilitäten in den Mainstream hinüberzuretten, und zu zeigen, dass es doch irgendwie möglich ist, innerhalb des Hollywood-Systems Filme zu drehen, denen zumindest ich nicht viel vorwerfen kann. POOR THINGS, sein neuster Streich, bildet da keine Ausnahme, und schafft faszinierend den Spagat, einerseits ein Film zu sein, der ein Massenpublikum durch grandiose Schauspielleistungen (Emma Stone!), pfiffige Witze, eine atemlose Erzählweise, verblüffende Bilder, relevante Themen wie Geschlechterfragen, (weibliche) Selbstbestimmung, Klassendenken für sich gewinnen kann, und andererseits für die verschrobene Arthouse-Crowd ein Füllhorn an Dingen auszuschütten, unter denen Hühner mit Bulldoggen- und Schweineköpfen, zusammengenäht von Willem Dafoe als exzentrischem Mediziner, Hanna Schygulla als Goethe-Leserin und Kreuzfahrtreisende Martha von Kurzroc, Detailaufnahmen von seziert werdenden Leibern, ein Marathon an Fetisch-Sexszenen wie eine Hommage an Bunuels BELLE DE JOUR, sowie Gehirntransplantationen von Ziegen zu Menschen noch nicht alles sind, worauf man sich freuen kann.

Inhaltlich erzählt POOR THINGS, basierend übrigens auf einem mir unbekannten Roman des schottischen Schriftstellers Alasdair Gray, natürlich viel über die Stellung der Frau (nicht nur) im viktorianischen England, stellt Fragen nach der Natur des Menschen, fächert nahezu ein ganzes Panorama auf, wie Menschen seinerzeit (und heute noch) miteinander leben, miteinander schlafen, einander die Existenz schwermachen – und zieht das Ganze, weshalb ich die Bezeichnung „feministische Frankensteiniade“, die ich irgendwo gelesen habe, durchaus passend finde, an der Lebensgeschichte einer jungen Frau auf, die per moderner Wissenschaft von den Toten zurückgeholt wird, und sich von einem geistlosen Automat allmählich hin zu einer Sozialistin mausert, deren hehres Ziel es alsbild ist, die verrottete, verklemmte Gesellschaft zu einer gerechteren zu machen.

Ästhetisch liebt Lanthimos die scharfen Kontraste: Der Anfang, schwarzweiß, atmet den Geist des klassischen Universal-Horrors: Dafoe als Dr. Baxter auf der Suche nach frischen Leichen zum Experimentieren; ein unterirdisches Labor; eine Erweckungsszene als Reminiszenz an den FRANKENSTEIN von James Whale; im späteren Farbteil kommen Steampunk-Vibes auf, wenn Lissabon als futuristische Metropole gezeichnet wird; wird der Kontrast Arm/Reich im Kreuzfahrtschiff-Segment abgehandelt, als wolle uns Lanthimos Östlunds überlangen TRIANGLE OF SADNESS ersparen; zelebriert der Film förmlich seine theatralischen Dialoge, seine artifiziellen Studiokulissen, seine knallbunten CGI-Landschaften, dass man schon von einer (ironischen) Überdeterminiertheit sprechen kann. Ebenso schätzt Lanthimos aber auch die Unschärfen: Viele Halbtotalen oder Totalen sind mit einem befremdlichen Bullaugen-Effekt photographiert, bei dem die Ränder des Kaders verschwimmen, einzig der Mittelpunkt der Bildkomposition bleibt klar und deutlich zu erkennen, man das Gefühl, die Leinwand würde sich einem regelrecht entgegenwölben.

Verdauen muss ich das Ganze noch, vielleicht mal den zugehörigen Roman lesen, vielleicht nochmal schauen, und auch wenn KYNODONTAS und THE LOBSTER wohl meine liebsten Lanthimos-Filme bleiben werden, ist das doch ein Vergnügen gewesen, nach dem ich in zahlreiche begeisterte, strahlende Gesichter gucken durfte, unter anderem mein eigenes.
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Re: Poor Things - Yorgos Lanthimos (2023)

Beitrag von buxtebrawler »

Klingt überaus interessant, würde ich mir wohl auch mal ansehen.
Salvatore Baccaro hat geschrieben: Do 25. Jan 2024, 10:26 Da wäre zum Beispiel Emerald Fennells SALTBURN, von dem man lesen kann, dass er schockierende Sexszenen aufbiete, wie man sie noch nie zuvor im Kino gesehen habe, dass es die klügste kinematographische Kapitalismuskritik mindestens seit PARASITE sei, dass er die Grenzen des Mainstream-Films in tausend Teile sprenge mit seiner avantgardistischen Bildsprache, seiner komplexen Handlung, seinen unvorhersehbaren Plot Twists – und der mich eigentlich weitgehend durch vereinzelte cringey Momentaufnahmen überzeugte, während ich ihn ansonsten laufzeittechnisch viel zu überladen fand, und mich bei den Skandalszenen das Gefühl beschlich, das seien recht selbstzweckhafte Provokationen, die der angestrebten, unterm Strich sowieso auch ziemlich zahmen, Gesellschaftskritik eher schaden als auf die Sprünge helfen.
Das lief ziemlich an mir vorbei, hatte nur McBrewers und fritzes kryptische Andeutungen hier im Forum gelesen. Könnte mir mal jemand die diskutierten Szenen spoilern?
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Poor Things - Yorgos Lanthimos (2023)

Beitrag von McBrewer »

buxtebrawler hat geschrieben: Do 25. Jan 2024, 11:21 Klingt überaus interessant, würde ich mir wohl auch mal ansehen.
Salvatore Baccaro hat geschrieben: Do 25. Jan 2024, 10:26 Da wäre zum Beispiel Emerald Fennells SALTBURN, von dem man lesen kann, dass er schockierende Sexszenen aufbiete, wie man sie noch nie zuvor im Kino gesehen habe, dass es die klügste kinematographische Kapitalismuskritik mindestens seit PARASITE sei, dass er die Grenzen des Mainstream-Films in tausend Teile sprenge mit seiner avantgardistischen Bildsprache, seiner komplexen Handlung, seinen unvorhersehbaren Plot Twists – und der mich eigentlich weitgehend durch vereinzelte cringey Momentaufnahmen überzeugte, während ich ihn ansonsten laufzeittechnisch viel zu überladen fand, und mich bei den Skandalszenen das Gefühl beschlich, das seien recht selbstzweckhafte Provokationen, die der angestrebten, unterm Strich sowieso auch ziemlich zahmen, Gesellschaftskritik eher schaden als auf die Sprünge helfen.
Das lief ziemlich an mir vorbei, hatte nur McBrewers und fritzes kryptische Andeutungen hier im Forum gelesen. Könnte mir mal jemand die diskutierten Szenen spoilern?
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Re: Poor Things - Yorgos Lanthimos (2023)

Beitrag von buxtebrawler »

McBrewer hat geschrieben: Do 25. Jan 2024, 11:46
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Danke, McBrewschi!
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Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Poor Things - Yorgos Lanthimos (2023)

Beitrag von McBrewer »

buxtebrawler hat geschrieben: Do 25. Jan 2024, 11:56
McBrewer hat geschrieben: Do 25. Jan 2024, 11:46
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karlAbundzu
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Re: Poor Things - Yorgos Lanthimos (2023)

Beitrag von karlAbundzu »

Im Kino
Ein narzistischer Mediziner kommt an die Leiche einer jungen, hochschwangeren Frau, setzt das Gehirn des Ungeborenen in den Kopf der Frau und erweckt sie zum Leben. Wir folgen der Frau, wie sie lernt und bald beginnt, die Welt zu entdecken.

Von der Struktur ähnelt der Film einer Mischung aus Bildungsroman und Coming of age. Trotz hochkarätiger Besetzung bleiben wir nahezu die ganze Zeit bei Bella. Ihre spezielle Entwicklung als vorgeblich rationales Experimentes beeinflusst ihre Sprache und ihre Sichtweisen. Alles sehr nachvollziehbar, wenn auch sprunghaft. Dann zieht sie in die Welt, erst an der Seite eines Hallodris, dann auf sich selbst gestellt. Hier gesellt sich zum Bildungsroman der Sexploitator. Denn wie soll sich eine schöne junge Frau denn selbst befreien, wenn nicht durch den stillen ihrer sexuellen Gier? Sie kommt in Situationen mit verschiedenen Partnern und sexuellen Spielarten, teils auch unangenehmer Art und eine lesbische Szene darf auch nicht fehlen, im Prinzip eine moderne Emmanuelle.
Oder eben nicht modern, da es in einer Art fantastischen viktorianischen England angesiedelt ist, hier auch der Frankenstein -Bezug, Dafoe als Mediziner im Stadion der Leichensezierung, hantiert mit Strom zum erwecken. Ist aber auch Monster und Schöpfer zugleich: nicht nur sein mit OP -Narben durchzogenes Gesicht zeugen davon, auch das er eigentlich eine wissenschaftliche Schöpfung seines Vaters ist.
Das viktorianische England kommt mit Fahrzeugen und Maschinen steampunkig daher oder wie bei 50er Jules Verne Verfilmungen, die Farbgebung ist sehr künstlich im Wes Anderson Sinne.
Das sieht spannend aus, es wird nachvollziehbar zwischen s/w und Farbe gewechselt, nur der Wechsel zur Froschkamera hat sich mir nicht erschlossen, da wurde recht zufällig gewechselt, wirkte nach gewollter Verfremdung.
Emma Stone ist toll, wie sie das naive, das rationelle, und alles aufnimmt und die Szenerie beherrscht, groß. Aber auch Dafoe und Ruffalo bekommen ihre Szenen, sind eine Bank. Insgesamt stark besetzt inklusive ein paar schöner Szenen mit Hanna Schygulla.
Stark auch der Soundtrack, eher im Geräusche denn im Track-Bereich.
Insgesamt hatte ich etwas anderes erwartet, eher eine moderne Frankenstein Version, bezogen auf die filmischen Versionen. Hier gibt es die Erweckungsszene, allerdings sehr kurz als Hommage, ansonsten gibt es Anlehnungen an den Roman, bei der Selbstausbildung des Monsters.
Die Entdeckungsreise der Frau und ihrer Bewusstwerdung ihrer selbst und der Gesellschaft, in der sie steckt, inklusive des Wunsches der Verbesserung steht im Mittelpunkt. Und die kommt für Lanthimos recht deutlich und klar interpretierbar, bei der ähnlichen Thematik in seinen anderen Filmen war er viel un- bzw mehrdeutiger, verschwommener aber auch interessanter. Vielleicht deswegen die eine oder andere experimentelle Spielerei für sich selbst, um das zu brechen, was tatsächlich aber nicht wirklich irritiert.
Vor allem das Schlussbild ist ein starkes feministisches, das sie den Weg dorthin als Männerphantasie schaffen muss zumindest diskutabel, die naive, sexuell unersättliche wunderschöne junge Frau.
Ein paar Fragezeichen blieben auch offen, schludrigerweise.
Insgesamt ein guter Film, ich gönne Lanthimos jeden Preis, aber hier der wohl Mainstream - tauglichste Film von ihm, für jeden was dabei.

PS: in einem sehr vollen Arthouse Kino wurde der vornehmlich als Komödie genossen, in jeder Szene, in der annähernd etwas schräges passiert, lauthals gelacht.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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fritzcarraldo
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Re: Poor Things - Yorgos Lanthimos (2023)

Beitrag von fritzcarraldo »

Poor Things
3200611.jpg
3200611.jpg (115.02 KiB) 433 mal betrachtet
(USA 2023)
Regie: Yórgos Lánthimos
Mit Emma Stone, Willem Dafoe, Mark Ruffalo
Schauburg großes Haus. OmU. 20.00 Uhr.
Poor Things ist wirklich prall gefüllt mit tollen Ideen, brillanten schauspielerischen Leistungen, einer phänomenalen Ausstattung und auch vielen weiteren schönen Gadgets den Steampunk Look betreffend. Schwarz/weiß trifft auf Farbe. Zwischendurch gibt es auch Fischaugenoptik, was mich aber immer wieder irritierte, da dadurch auch viel verloren ging, gerade auch in Bezug auf die tolle Steampunk Ausstattung.
Die Story ist dabei übersichtlich und die Dialoge wahrlich unterhaltsam. Die Laufzeit von ca. zweieinhalb Stunden geht dann auch schnell vorüber. Eine Coming of Age Story trifft dabei auf eine Frankenstein Story. Dr. Godwin Baxter ist ebenfalls eine interessante Figur, denn sein "Dr. Frankenstein" ist auch eine im wahrsten Wortsinn gequälte Figur. Voller Narben und teilweise an eigenartige Gerätschaften angeschlossen war er ebenfalls jemand, an dem Experimente (durch seinen Vater) vorgenommen wurden. Dies wird aber (leider) nicht weiter verfolgt. Bella Baxters Figur beginnt dann ihre Coming of Age Reise und entdeckt das Leben. Diese scheint dann eigentlich fast nur aus Sex zu bestehen. Bella entdeckt zwar auch andere Dinge wie Armut, Gesellschaft, Feminismus und Literatur, landet dann aber in einem Bordell in Paris. Hier geht es dann, wen wundert es, wieder um Sex. Dieses Mal dann um alle weiteren noch nicht genannten Praktiken. Interessant hierbei ist, dass die Ausbeutung an sich schon auch in Gesprächen mit der Bordellbetreiberin Thema ist.
Das alles ist nicht störend, aber ich hätte mir doch mehr "Frankenstein-Story" gewünscht. Zum Schluss hin wurde es dann nochmal etwas düsterer, aber nur kurz. Inkl. schönem Ende. Dies ist dann auch eine kleine Ode an die Familie.
Hier wurde es dann auch etwas ruhiger im Kino. Vorher gab das vollbesetzte Kino alles. Jede auch nur halbwegs schräge Szene, jeder ungewöhnliche Dialog, alles wurde beklatscht, belacht, ja fast gröhlend kommentiert. Und ich weiß ehrlich gesagt immer noch nicht warum. Meine Begleitung und ich haben dies hinterher fast mehr diskutiert als den Film selbst. Das Ergebnis ist noch offen.
Lánthimos scheint im Mainstream angekommen. Wenn man das so sagen kann. Der Film ist schon sehenswert, hat aber auch eben seine Tücken. Wie heißt es so schön. Es hat mich nicht alles abgeholt. Oder nicht erreicht. Emma Stone und Willem Dafoe sind aber auf jeden Fall völlig fabelhaft und daher schon den Kinobesuch wert. Und wir haben nach eben diesem entschieden, demnächst wieder in die Nachmittagsvorstellung zu gehen.
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Re: Poor Things - Yorgos Lanthimos (2023)

Beitrag von buxtebrawler »

fritzcarraldo hat geschrieben: Mo 29. Jan 2024, 10:04 Hier wurde es dann auch etwas ruhiger im Kino. Vorher gab das vollbesetzte Kino alles. Jede auch nur halbwegs schräge Szene, jeder ungewöhnliche Dialog, alles wurde beklatscht, belacht, ja fast gröhlend kommentiert. Und ich weiß ehrlich gesagt immer noch nicht warum. Meine Begleitung und ich haben dies hinterher fast mehr diskutiert als den Film selbst. Das Ergebnis ist noch offen.
Evtl. um die eigene Scham angesichts des offenbar recht offenen Umgangs des Films mit Sexualität zu überspielen?
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Re: Poor Things - Yorgos Lanthimos (2023)

Beitrag von fritzcarraldo »

buxtebrawler hat geschrieben: Mo 29. Jan 2024, 13:20
fritzcarraldo hat geschrieben: Mo 29. Jan 2024, 10:04 Hier wurde es dann auch etwas ruhiger im Kino. Vorher gab das vollbesetzte Kino alles. Jede auch nur halbwegs schräge Szene, jeder ungewöhnliche Dialog, alles wurde beklatscht, belacht, ja fast gröhlend kommentiert. Und ich weiß ehrlich gesagt immer noch nicht warum. Meine Begleitung und ich haben dies hinterher fast mehr diskutiert als den Film selbst. Das Ergebnis ist noch offen.
Evtl. um die eigene Scham angesichts des offenbar recht offenen Umgangs des Films mit Sexualität zu überspielen?
Könnte sein.
Aber ab irgendeinem Zeitpunkt betraf es alle möglichen Szenen. Zumindest mein Eindruck.

@karl Du warst ja in einer ganz anderen Vorstellung. Da war es ja auch so. Dein Eindruck?

Und von mir aus kann ja erstmal jede(r) machen was er oder sie will.

Aber es war schon sehr 'drüber'. Die Dame neben mir bekam schon Lachschnappatmung beim Vorfilm. Und da ging es nur um zwei alte Damen, die sich Klingeltöne vorspielen. Ernsthaft.
Und mit 'drüber' meine ich, meine Flasche in der entsprechenden Halterung wurde fast abgeräumt, immer wild gestikulierend mit entsprechendem Körperkontakt, laute Zwiegespräche mit ihrer Freundin über die Szenen und Dialoge. Beide waren so ca. 40 würde ich sagen und kannten offensichtlich auch andere Werke des Regisseurs. War auf jeden Fall laut und deutlich zu hören.
Das stoppte immer wieder, ansonsten hätte ich ggf. schon mal nachgefragt.
Der Rest des Publikums war nicht ganz so laut, aber es herrschte schon sowas wie Partystimmung. Wer weiß. Evtl. endet Poor Things noch wie die Rocky Horror Picture Show....
Zuletzt geändert von fritzcarraldo am Mo 29. Jan 2024, 14:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Arkadin
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Re: Poor Things - Yorgos Lanthimos (2023)

Beitrag von Arkadin »

fritzcarraldo hat geschrieben: Mo 29. Jan 2024, 13:32 Der Rest des Publikums war nicht ganz so laut, aber es herrschte schon sowas wie Partystimmung. Wer weiß. Evtl. endet Poor Things noch wie die Rocky Horror Picture Show....
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