She - Robert Day (1965)

Moderator: jogiwan

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Blap
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She - Robert Day (1965)

Beitrag von Blap »

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UK-DVD von Optimum


She (Großbritannien 1965, deutscher Titel: Herrscherin der Wüste)

Usch Undress - Heisser als der glühende Wüstensand

Leo Vincey (John Richardson), Major Holly (Peter Cushing) und des Majors Diener und Vertrauter Job (Bernard Cribbins ) sind mutige und erfahrere Abenteurer. Eines Abends trifft Leo in einer Spelunke auf die junge Schönheit Ustane (Rosenda Monteros), mit der sich er wenig später an einen stilleren Ort zurückziehen will. Leider tappt der erwartungsfrohe Leo in eine Falle, wird von geheimnisvollen Gestalten hinterrücks ausser Gefecht gesetzt. Ustane soll jedoch nicht die Krönung dieser Nacht gewesen sein, denn plötzlich steht der Abenteurer vor der atemberaubend schönen und rätselhaften Ayesha (Ursula Andress), die ihm einen antiken Ring und eine alte Karte überreicht. Gemeinsam mit Holly und Job begibt sich Leo auf eine Reise voller Gefahren und Entbehrungen, die Karte soll den Gefährten den Weg zur sagenumwobenden Stadt Kuma weisen. Werden die Suchenden ihr Ziel erreichen, wird Leo die mysteriöse Ayesha wiedersehen, welche Pläne verfolgt die rätselhafte Grazie...???

Neben den herrlichen und prachtvollen Gothic Horror Werken, sorgte die britische Filmschmiede Hammer für viele andere reizvolle Streifen. "She" kommt als erbaulicher Abenteuer-/Fantasy-Mix daher, erfreut das Auge mit stimmungsvoller Ausstattung, vor allem mit einer erstklassigen Besetzung. Auf dem Regiestuhl nahm Robert Day Platz, in dessen Filmographie nicht nur einige Kinofilme auftauchen, sondern auch jede Menge Beiträge zu erfolgreichen TV-Serien. Keine Angst, "Die Herrscherin der Wüste" schrumpft zu keiner Sekunde auf TV-Format zusammen. Im Gegenteil, der Flick bietet sehr feine Hammer-Kost, obschon in diesem Fall nicht bewährte Größen wie Terence Fisher, Freddie Francis oder Roy Ward Baker für die Inszenierung verantwortlich zeichnen.

Hammer tischt uns all die schmackhaften Zutaten auf, die einen unterhaltsamen Abenteuerfilm mit deutlicher Schlagseite in Richtung Fantasy ausmachen. In der Wüste wird gekämpft, Durst und Hitze nagen mit Nachdruck an der Substanz der Helden. Wilde Wüstenkrieger setzen unseren Helden zu, wütende Schwarze sorgen für Krawall. Die Herrscherin der Wüste umgibt sich mit einer wehrhaften Leibgarde, deren Erscheinungsbild an römische Legionäre erinnert. Ein verschlagener Hohepriester darf nicht fehlen, ein magisches Feuer weckt gefährliche Begierden, im Finale wird ordentlich auf den Putz gehauen, bis dieser nicht nur von den Wänden fällt. Die tollen Außenaufnahmen werden durch gelungene Studiokulissen ergänzt, man sieht dem Film deutlich an, dass wird es hier mit einer der höherpreisigen Produktionen aus dem Hause Hammer zu tun haben.

Dennoch ist die beeindruckende Besetzungsliste die allergrösste Zierde des Streifens. John Richardson spielte 1966 die männliche Hauptrolle in "Eine Million Jahre vor unserer Zeit" (One Million Years B.C.), einer ebenso legendären Hammer-Schöpfung. In "She" bekommt er es mit den verehrungswürdigsten Kollegen des britischen Kinos zu tun, er hält sich erstaunlich gut, meistert seine schwierige Aufgabe ohne Fehl und Tadel. Freilich mutet Richardson oft wie ein Spielball an, dies ist der Rolle geschuldet, er verkommt trotzdem nie zur austauschbaren Randnotiz. Nun aber zu den Meistern, den Göttern, den Legenden, den Über-Helden (Contenance, Contenance)!!! Peter Cushing, Peter Cushing, Peter Cushing! Muss ich wirklich noch mehr schreiben? Ich liebe ihn, egal ob er sich todesmutig Dracula in den Weg stellt, oder den Todesstern unter seiner Knute hat, Cushing ist immer eine absolut sichere Bank, ein Schauspieler der unvergessen, unsterblich ist! Die Rolle es Ex-Militärs füllt er mit feinem Humor aus, bei Bedarf mit klugen Worten, im Notfall auch mit Taten. Damit nicht genug, in der Rolle des Hohepriesters sehen wir Christopher Lee, ein weiterer Liebling, ein Mann wie eine Edeltanne (hä?), ein Fels in der Brandung. Ich liebe ihn (wie überraschend)! Lee darf als Scheinheiliger ganz eigene Ziele verfolgen, die Maske fällt im Finale, mehr verrate ich nicht. Als wären wir damit noch nicht genug verwönht, präsentiert uns Hammer obendrein einen Star aus der zweiten Reihe, der sich brav hinter Cushing und Lee einordnet. Ja, der gute André Morell, der (wie alle Herren) unter der Fuchtel Ayeshas steht, den Vater der lieblichen Ustane (Rosenda Monteros) darstellt. Bernard Cribbins spielt sehr unterhaltsam den Diener Peter Cushings, das dynamische Duo ist ein knuffigesTeam, man möchte die beiden Burschen ständig knuddeln.

Ich will die Damen keinesfall in die zweite Reihe verbannen, doch das starke Geschlecht beschränkt sich auf lediglich zwei relevante Rollen (aber die haben es in sich!). Rosenda Monteros umschwärt als "Gute" den Abenteurer Leo, kämpft verzweifelt um dessen Liebe und Leben. Montereros passt vortrefflich in die Rolle der Ustane, fungiert als perfekt ausgewählter Kontrast zur "Bösen", der einzigartigen Ursula Undress (Andress! Verdammt!!!). Ok, Frau Andress wird nicht zu Frau Undress, der Fummel bleibt (leider) am Leib. Das "Original-Bond-Girl" darf als Herrscherin der Wüste auftrumpfen, trägt schrille und schöne Kostüme zur Schau, regiert mit gnadenloser Härte über ihre Untertanen. Wer sich IHR in den Weg stellt, der endet schnell im feurigen Schlund des Todes, wird vor ihrem Thron in ein glühendes Loch geworfen (nicht in IHR glühendes Loch, ihr Ferkel! Ich Ferkel?). Letztlich sehnt sich die mächtige Despotin nach Liebe, ihre Methoden sind allerdings von extrem fragwürdiger Natur, grrrrinsss. Ursula Andress ist umwerfend, ich kann meine Augen nicht von ihr lassen, gleite voller Freude mit Ayesha durch dieses kurzweilige Abenteuer.

"She" ist nicht nur ein sehr beachtlicher Abenteuerfilm, er punktet zudem mit einem konsequenten Ende. Ob dieses Ende nun freundlich oder fies daherkommt, davon müsst ihr euch schon selbst überzeugen, es lohnt sich! Eindrucksvoll ausgestattet und gefilmt, ein Drehbuch ohne Hänger, ausgezeichnet besetzt! Was will man mehr?

Weniger erfreulich stellt sich die Lage auf dem DVD-Markt dar. In Deutschland wurde der Film bisher nicht ausgewertet, daher dient mir die britische DVD als Ersatz. Von Optimum liegen mir diverse Scheiben vor, die Ausstattung ist in der Regel mager, die gebotene Qualität stimmt jedoch meist. Leider kann ich der DVD zu "She" kein gutes Zeugnis ausstellen. Das Bildformat ist nicht korrekt, überhaupt geht die Präsentation bestensfalls als "halbwegs brauchbar" durch. Hier wäre dringend eine Nachbesserung nötig, denn dieser feine Film hat es nicht verdient mit einem mittelprächtigen Scheibchen abgespeist zu werden! Da die UK-Scheibe zum kleinen Preis erhältlich ist, kann man zumindest einigermaßen mit ihr leben. Lieber nehme ich eine weniger gelungene Auswertung in Kauf, als völlig auf reizvolle Filme zu verzichten. Aaaber! Bitte, liebe Leute von Koch Media oder Anolis, kümmert euch um "Die Herrscherin der Wüste", sonst wird euch eines Tages Ayeshas Zorn treffen!

Mir liegen die wundervollen Hammer-Gothic-Grusler noch mehr am Herzen, aber "Die Herrscherin der Wüste" verdient zweifellos dicke 7,5/10 (gut bis sehr gut)!

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dr. freudstein
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Re: She - Robert Day

Beitrag von dr. freudstein »

Sehr imposantes Machwerk. Aber nicht unbedingt mein Stoff, aber schöne Kostüme und Locations. Gab schon zahlreiche Verfilmungen zuvor, als erste wurde eine von 1899 genannt, die sogar auf einer frz. DVD zu haben ist. Mich hat vor allem die Darstellerriege gereizt, die ja kaum noch zu überbieten ist. Habe den Film allerdings nur in der englischen Sprachfassung vorliegen, derer ich leider nur eingeschränkt bemächtigt bin, was einem mir zuvor unbekanntem Film nicht so zuträglich ist, was Einzelheiten angeht. Aber ich werde mir sicher mal die deutsche VÖ zulegen, dann ist dieses Manko auch behoben. Ich fühlte mich angenehm unterhalten, aber wie schon gesagt Abenteuer und Fantasy sind nicht mein bevorzugtes Gebiet und so sind da einige Abstriche zu machen. Dennoch sehr schon verfilmt.

6/10
purgatorio
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Re: She - Robert Day

Beitrag von purgatorio »

aha... hab ich hier als englische VHS rumliegen (Danke, karlabundzu 8-) ) - muss ich wohl mal sichten :nick:
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
purgatorio
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Re: She - Robert Day

Beitrag von purgatorio »

purgatorio hat geschrieben:aha... hab ich hier als englische VHS rumliegen (Danke, karlabundzu 8-) ) - muss ich wohl mal sichten :nick:
so gesichtet! ...und tatsächlich mit dem mäßigen Nachfolger THE VENGEANCE OF SHE verwechselt :lol: :palm:
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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karlAbundzu
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Re: She - Robert Day

Beitrag von karlAbundzu »

Drei Engländer sind nach dem ersten Weltkrieg in Palästina hängen geblieben, ein mittelloser Lord und Forscher, sein Diener und ein Abenteurer, letzterer ein lookalike des love interestes der Königin einer untergegangenen gedachten Stadt.
Die drei machen sich auf dem Weg dorthin und haben einige Prüfungen zu überstehen. Dort angekommen muss der Held sich zwischen zwei Frauen entscheiden, inklusive ewigem Lebens oder nicht.
Großartig gefilmter Wüstenabenteurer. Und dafür nimmt man sich Zeit, die Sandlandschift inklusive Hitze und Leiden zu illustrieren. Leider merkte man hier öfter mal das Essig, so dass er mittig immer mal wieder unscharf wurde.
Zeit lassen ist ein gutes Stichwort, nicht nur auf der Reise durch die Wüste, sondern auch davor und danach: ausgiebige Tänze, bedacht geführte Dialoge, Betrachtungen der aufwändigen Ausstattung und Kostüme.
Besetzt auch sehr prominent mit Andress, Cushing, Lee. Cribbens gibt hier den lustigen Butler, was am Anfang passt, aber zum Glück im Laufe des Films, wenn die Dramatik zunimmt auch zurück gefahren wird.
Mit James Barnard auch ein regular Hammer am Musikpult.
Wenn man sich auf das getragene Tempo einlassen kann, ist das ein wirklich schöner Film im schönsten Technicolor.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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fritzcarraldo
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Re: She - Robert Day (1965)

Beitrag von fritzcarraldo »

Mondo Weekender 35mm
Herrscherin der Wüste
Herrscherin_der_W_ste.jpg
Herrscherin_der_W_ste.jpg (86.4 KiB) 165 mal betrachtet
Ursulan Andress als SHE ist schon über 1000 Jahre alt und sieht dafür aber noch ganz gut aus. Sie sucht seit jeher schon ihren geliebten Hohepriester, den sie damals sogar selbst dahin meuchelte, was sie aber doch heftigst bereute. Jetzt sieht sie in Leo Vincey eben diesen Geliebten wiedergeboren, was danach zu allerlei Verwicklungen führt. Vincey und seine Kumpels, darunter der weise Weggefährte Peter Cushing nebst Butler, landen in der verschollenen Stadt der Herrscherin und erleben einige Abenteuer. Zusätzlich gibt es dann noch den aktuellen Hohepriester, der natürlich eifersüchtig ist und (es ist ja eine Hammer Produktion) auch noch von Christopher Lee verkörpert wird.
Ein verdammt schöner Abenteuer-Fantasy-Slowburner wurde uns hier im feinsten Technicolor präsentiert. Wobei die Kopie in Teilen schon dem Essig-Syndrom verfallen war. Der Rest war aber wunderschön.
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Arkadin
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Re: She - Robert Day (1965)

Beitrag von Arkadin »

Auf den Film war ich besonders gespannt. Ich mag Hammer und ich mag solche mystischen Abenteuergeschichten sehr, sehr gerne. Von "She" hatte ich vorher noch keine der zahlreichen Verfilmungen gesehen, aber wusste dass das Thema sehr populär war. Die Besetzung war auch super: die Andress, Cushing, Lee und John Richardson, den ich gerade in "Murder Obsession" gesehen habe. Leider hat der Film für mich trotz der vielen Zutaten die mich eigentlich ansprechen sollten, nicht wirklich gepackt. Der zieht sich schon gewaltig und es wird viel gewandert und vor allem gequatscht. Vielleicht war ich auch einfach zu müde, denn irgendwann wurde ich arg ungeduldig und wollte einfach nur noch, dass endlich mal was passiert. Das tut es auch - aber leider erst ganz zum Schluss. Einige gute Szenen gab es (wenn dem Vater seine Tochter in Form von asche zurückgegebene wird; der Aufstand am Ende - das Finale mit dem letzten Twist), aber im großen und ganzen habe ich mich doch arg gelangweilt. Da fand ich fast noch am Spannendsten, wie das berühmte "Essigsyndrom" eigentlich in Realität aussieht (der Film wird in der Mitte unscharf).
Früher war mehr Lametta
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