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Darsteller: Patricia Jessel, Dennis Lotis, Christopher Lee, Tom Naylor, Betta St. John, Venetia Stevenson, Valentine Dyall, Ann Beach, Norman Macowan, Fred Johnson, Maxine Holden, William Abney
Vor 260 Jahren wurde in dem abgelegenen Flecken Whitewood in Massachussetts die Hexe Elizabeth Selwyn verbrannt, die jedoch, anders als die meisten, tatsächlich mit bösen Mächten im Bunde war. Von dieser Geschichte ihres Geschichtsprofessors Driscoll (Christopher Lee) angeregt, will seine Studentin Nan Barlow (Venitia Stevenson) in diesem Fall eine Feldstudie durchführen und nach Whitewood fahren, was weder ihr Freund Bill Maitland (Tom Naylor), noch ihr Bruder Dick (Dennis Lotis) besonders ratsam finden. Dennoch schlägt sie sich, trotz aller Warnungen, in das abgelegene Städtchen durch, wo sie allerdings nicht besonders freundlich empfangen wird. Die einzige Ausnahme ist die noch relativ neue Patricia Russell (Bette St.John), die einen Antiquitätenladen führt. Nan entdeckt zahlreiche Spuren, aber nicht die Zeichen, die darauf hindeuten, daß ein satanisches Ritual stattfinden wird...
Habe den unter dem Titel "Horror Hotel" recht günstig erworben. Schön atmosphärischer
Grusler mit Nostalgiebonus. Viele Schemata heutiger Hinterwäldlerhorrorflicks
sind enthalten. Von mir gibt's mit dem erwähnten NB:
6/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
sergio petroni hat geschrieben:Habe den unter dem Titel "Horror Hotel" recht günstig erworben. Schön atmosphärischer
Grusler mit Nostalgiebonus. Viele Schemata heutiger Hinterwäldlerhorrorflicks
sind enthalten. Von mir gibt's mit dem erwähnten NB:
6/10
Hört sich recht gut an, ich werd wohl auch zuschlagen.
"Horror Hotel" ist eine internationale Fassung?
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Stadt der Toten
(The City of the Dead)
mit Dennis Lotis, Christopher Lee, Patricia Jessel, Tom Naylor, Betta St. John, Venetia Stevenson, Valentine Dyall, Ann Beach, Norman Macowan, Fred Johnson, James Dyrenforth, Maxine Holden, William Abney
Regie: John Llewellyn Moxey
Drehbuch: George Baxt / Milton Subotsky
Kamera: Desmond Dickinson
Musik: Douglas Gamley
FSK 16 Großbritannien / 1960
Vor 260 Jahren wurde in dem abgelegenen Flecken Whitewood in Massachussetts die Hexe Elizabeth Selwyn verbrannt, die jedoch, anders als die meisten, tatsächlich mit bösen Mächten im Bunde war. Von dieser Geschichte ihres Geschichtsprofessors Driscoll angeregt, will seine Studentin Nan Barlow in diesem Fall eine Feldstudie durchführen und nach Whitewood fahren, was weder ihr Freund Bill Maitland, noch ihr Bruder Dick besonders ratsam finden. Dennoch schlägt sie sich, trotz aller Warnungen, in das abgelegene Städtchen durch, wo sie allerdings nicht besonders freundlich empfangen wird. Die einzige Ausnahme ist die noch relativ neue Patricia Russell, die einen Antiquitätenladen führt. Nan entdeckt zahlreiche Spuren, aber nicht die Zeichen, die darauf hindeuten, dass ein satanisches Ritual stattfinden wird...
Der britische Horrorfilm hat seit jeher einen sehr guten Ruf, der nicht zuletzt durch die berühmten Hammer Studios in den 60er und 70er Jahren zustande kommt und in dieser Zeit auch seine absolute Blütezeit hatte. Im Schatten der allgegenwärtigen Film Studios fristen diverse andere Horror Klassiker dann oft genug eher ein Schattendasein und auch der vorliegende "Stadt der Toten" dürfte wohl in diese Kategorie fallen. Dabei handelt es sich hier um einen absolut erstklassigen Vertreter des Gothic Horror der viel zu oft leicht unterschätzt wird. Die Geschichte ist sicherlich nicht sonderlich innovativ und bietet auch keinerlei wirkliche Überraschungsmomente, ist aber dennoch äußerst spannend in Szene gesetzt worden. Selbst aus heutiger Sicht verspürt man immer noch ein wirklich überzeugendes Grusel Feeling, denn das Werk von John Llewellyn Moxey offenbart seine größte Stärke sicherlich in der herausragenden Atmosphäre, die das Szenario durchgehend begleitet.
Moxey hat sämtliche für einen gelungenen Gruselfilm nötigen Zutaten zusammen gemischt und der s/w Produktion damit den genau richtigen Anstrich verliehen. Eine mit spärlichen Bauten ausgestattete Kleinstadt im Nirgendwo ist dabei schon vollkommen ausreichend, denn schon beim Anblick des trostlos anmutenden Schauplatzes bildet sich beim Zuschauer die erste leichte Gänsehaut. Die ständig vorhandenen Nebelschwaden die über dem Ort liegen tun dann ihr Übriges, um das wunderbare Ambiente nahezu perfekt abzurunden. Hinzu kommen dann auch noch die perfekt ausgewählten Darsteller, unter denen sich mit Christopher Lee auch ein ganz großer Könner seiner Zunft befindet. Jede Rolle ist absolut perfekt besetzt und so wird die vorhandene Hexen Thematik auch äußerst glaubwürdig dargestellt. Durch die damals verwendete s/w Optik erscheint die gesamte Chose herrlich düster und bedrohlich und man möchte sich ehrlich gesagt überhaupt nicht vorstellen, wie viel seiner vorhandenen Faszination das Szenario verlieren würde, wenn dieser Film in Farbe gedreht worden wäre. Die phasenweise fast schon bannende Wirkung der Ereignisse käme wohl nur schwerlich zur Geltung und würde diesem wunderbaren Klassiker wohl auch einen Großteil der entstehenden Faszination nehmen.
In vorliegender Form versteht es "Stadt der Toten" jedoch spielend den Betrachter für sich zu gewinnen und ist geradezu ein Paradebeispiel dafür, das es nicht immer nur der visuell blutig umgesetzte Horror sein muss der einen wirklich begeistern kann. Ein Großteil der heutigen Jugend mag das eventuell vollkommen anders sehen, doch ist es meiner Meinung nach immer wieder ein absoluter Genuss, sich einen solch stimmigen Horror Klassiker zu Gemüte zu führen. Keinerlei Effekthascherei, kein Blut und schon gar keine visuellen Gewaltdarstellungen, stattdessen eine schnörkellos umgesetzte Story, die ihr Hauptaugenmerk auf gute Darsteller und eine extrem dichte Atmosphäre setzt. Wer für einen Film dieser Art eine Vorliebe hat, dem dürfte diese Produktion ganz besonders gut gefallen. Mit knapp 74 Minuten Laufzeit hat man das Geschehen dann auch genau richtig bemessen, denn so entstehen erst gar keine Längen und der Film wirkt sehr knackig und kompakt.
"Stadt der Toten" dürfte wohl in erster Linie die Nostalgiker unter den Zuschauern ansprechen, denn immerhin hat das Werk mittlerweile auch schon über ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel. Andererseits dürften aber auch ganz generell die Grusel Liebhaber aller Altersgruppen angesprochen werden, denn allein schon aufgrund der fantastischen Grundstimmung könnte sich so mancher Vertreter der Neuzeit eine dicke Scheibe von diesem Gothic Horror Klassiker abschneiden.
Fazit:
Meiner persönlichen Meinung nach hat John Llewellyn Moxey hier einen zeitlosen Klassiker des Genres geschaffen, der sich auch heute noch immer wieder gut anschauen lässt. Und auch wenn die erzählte Geschichte keine sonderlichen Überraschungen beinhaltet ist sie jederzeit spannend in Szene gesetzt worden und wird von einer nahezu genialen Atmosphäre begleitet, die nur sehr schwer zu überbieten ist.
Das Spielfilmdebüt des britischen Regisseurs John Llewellyn Moxey („The Night Stalker“) datiert auf das Jahr 1960 und ist der noch komplett in Schwarzweiß gedrehte Hexen-Horrorfilm „Stadt der Toten“, den er für die Produktionsfirma „Vulcan“ drehte, aus der kurz darauf die berühmte „Amicus“-Filmschmiede hervorging.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wird die Hexe Elizabeth Selwyn in Whitewood auf dem Scheiterhaufen verbrannt, jedoch nicht, ohne dass sie die Dorfbewohner unter irrem Gelächter verfluchen würde. 250 Jahre später referiert Professor Alan Driscoll (Christopher Lee, „Das Dunkel der Nacht“) zum Thema Hexen und geht auf diesen Fall ein. Seiner interessierten Schülerin Nan Barlow (Venetia Stevenson, „Von Panzern überrollt“) empfiehlt er eine Reise nach Whitewood, die diese auch prompt antritt, dort jedoch auf die Reinkarnation der Hexe sowie einen ihr zu Ehren agierenden Kult trifft – und Professor Driscoll ist ein Teil dessen. Die Studentin gerät in akute Lebensgefahr…
„Das Böse hat über das Gute gesiegt!“
Moxeys Hexenhorror gehört noch der ganz alten Schule an, der Hexen als tatsächlich bösartige Frauen und nicht als zu Unrecht von der Kirche verfolgte Opfer darstellt. Dementsprechend fischt er viel im Okkulten und bemüht sich um das passende Gothic-Ambiente, ohne jedoch die Klasse doppelbödiger Genreklassiker zu erreichen – dafür ist er etwas zu einfältig. Der stimmige Prolog, die Rückblende zur Hexenverbrennung, lässt noch eine etwas originellere Handlung erhoffen, doch nach Einführung des prinzipiell immer charismatischen Christopher Lees wird die Marschrichtung relativ schnell deutlich. Ein besonderer Kniff jedoch ist das überraschende Ableben der mutmaßlichen Hauptrolle bereits zur Filmhälfte, wie es im selben Filmjahr auch Hitchcock seiner Protagonistin in „Psycho“ antat.
Kurz nach Nans Tod begeben sich ihr Bruder Richard (Denis Lotis, „Das Schwert des Robin Hood“) und ihr Freund Bill (Tom Naylor, „Ein Spatz in der Hand“) ebenfalls in den verhängnisvollen Ort, um nach ihr zu suchen – und bekommen es gleichermaßen mit dem Hexenkult zu tun. Spätestens hier ist die Spannung dann leider nahezu komplett raus und das „große Finale“, das Bill nach einem überdimensionalen Kruzifix greifen lässt, dessen Anblick die Hexen verbrennen lässt, ist dann B-Movie-Trash in Reinkultur. „Stadt der Toten“ ist somit für Genre-Fans durchaus von Interesse, verblasst aber neben großen Hexenklassikern wie z.B. „Die Stunde, wenn Dracula kommt“ und wirkt leider etwas uninspiriert und profan.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)