Teuflische Signale - Roger Christian (1982)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Teuflische Signale - Roger Christian (1982)

Beitrag von jogiwan »

Teuflische Signale

Bild

Originaltitel: The Sender

Herstellungsland: Großbritannien / 1982

Regie: Roger Christian

Darsteller: Kathryn Harrold, Zeljko Ivanek, Shirley Knight, Paul Freeman, Sean Hewitt

Story:

In der psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses wird eines Tages ein junger Mann eingeliefert, der kurz zuvor einen Selbstmordversuch unternommen hat und sich an nichts mehr erinnern kann. Als sich die ambitionierte Ärztin Gail des Falles annimmt, entdeckt diese, dass der junge Mann die Fähigkeit hat, mittels einer Form von Telepathie mit anderen Menschen kommunizieren kann. Allerdings geschieht das nur unkontrolliert und während er schläft oder nicht bei Bewusstsein ist und da die Träume des Mannes nicht gerade die schönsten sind, erlebt sein Umfeld in der Klinik inklusive Gail schreckliche Visionen. Während Gails Kollegen den Mann mit Elektroschocks ruhigstellen wollen, gibt die junge Ärztin aber nicht auf und versucht weiter hinter die tragische Vergangenheit ihres Patienten zu kommen und den Rätseln seiner Albträume zu kommen, der sich partout nicht an seine Vergangenheit erinnern möchte.
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jogiwan
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Re: Teuflische Signale - Roger Christian (1982)

Beitrag von jogiwan »

Bei Albträumen in der Realität, schreckliche Visionen und Achtziger denkt man wohl automatisch an „Nightmare on Elm Street“ und auch „The Sender“ hat mich inklusive Musikuntermalung doch stark an Wes Cravens Film erinnert. Allerdings ist „The Sender“ bereits zwei Jahre vor dem ersten „Nightmare“-Teil und dem ersten Auftritt von Freddy Krüger entstanden, was mich doch sehr verwundert hat und dennoch nimmt der britische Streifen schon vieles vorweg, was später da noch so alles kommen sollte. Während die zahlreichen Visionen aber sehr gut und effektreich in Szene gesetzt sind, wird der Rest der Geschichte eher etwas dröge erzählt und der Streifen kommt mit seiner Mischung aus Horror, Kriminalgeschichte, Sci-Fi und Familiendrama auch nie so richtig in Fahrt. Hätte sich Roger Christian mehr bei David Cronenberg orientiert, so hätte aus „The Sender“ auch ein richtig düsterer Streifen werden können, so ist es aber nur eine etwas halbgare Angelegenheit geworden, bei der auch die sympathischen Darsteller und ein paar toll getrickste Momente nicht darüber hinwegtäuschen können, dass man sich hier auf die eher uninteressanten Elemente der Geschichte konzentriert und letzten Ende auch nicht konsequent pessimistisch zu Werke gehen wollte. Mittelprächtig!
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Re: Teuflische Signale - Roger Christian (1982)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 10.06.2024 bei OFDb Filmworks als Blu-ray/DVD-Kombination in verschiedenen limitierten (Anzahl noch unbekannt) und nummerierten Mediabooks mit Spotlack-Veredelung:

Bild
Cover A

Bild
Cover B

Extras:
Audiokommentar von Regisseur Roger Christian
„Dream Logic with Thomas Baum“: Neues Interview mit Thomas Baum, dem Drehbuchautor von The Sender
„Into The Mind’s Eye with Kim Newman“: Eine Geschichte des ‚psychic horror‘ von Kim Newman, Filmkritiker und Autor von „Nightmare Movies“
„Denman’s Diagnosis with Paul Freeman“: Kurzes Interview mit Darsteller Paul Freeman über seine Erinnerungen an die Dreharbeiten
Trailer
20-seitiges Booklet mit einem Text von Stefan Jung

Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Teuflische Signale - Roger Christian (1982)

Beitrag von buxtebrawler »

„Wer ist er?“

Die kleine britische Horrorproduktion „Teuflische Signale“ aus dem Jahre 1982 ist das Langfilmdebüt des Regisseurs Roger Christian („The Final Cut – Tödliches Risiko“). Der Film um Psychokinese, Telepathie und Traummanipulation entstand nach Brian De Palmas „Carrie“ und „Teufelskreis Alpha“, nach Cronenbergs „Scanners“ und nach „Patrick“ und „Patrick lebt!“, die allesamt mit ähnlichen Motiven arbeiteten, aber noch vor beispielsweise „A Nightmare on Elm Street“.

„Mein Gott, dieses verrückte Weibsbild!“

Ein junger Mann (Zeljko Ivanek, „Der Außenseiter“) versucht, sich mit einem großen Stein unter der Jacke im Gewässer eines Feriencamps zu ertränken. Der Versuch misslingt und der fortan unter Amnesie leidende Mann landet in einer Nervenheilanstalt, wo ihn Psychiaterin Dr. Gail Farmer (Kathryn Harrold, „Schwingen der Angst“) behandelt. Doch vom Patienten scheint eine unheimliche Kraft auszugehen, die für Konfusionen in der Anstalt sorgt und Dr. Farmer schreckenerregende Visionen beschert…

Der überaus idyllische Auftakt mit pittoresken Naturaufnahmen und schwelgerischer Streichermusik kontrastiert die Ereignisse, die der Mann mit seinem Suizidversuch auslöst. „Teuflische Signale“ spielt mit den Realitäts- und Visionsebenen, sodass das Publikum selbst nicht immer weiß, was gerade filmische Realität ist und was nicht. In Sachen Ausleuchtungen, Kameraarbeit, Tonspur und Schauspiel macht der Film alles richtig und begibt sich erzählerisch mehr in den Mystery-Bereich, statt knallharten Horror aufzutischen. „Teuflische Signale“ betont häufig seine Drama-Anteile und verfügt über eine ausgeprägte tragische Note, stellt einen Bibelbezug her und konzentriert sich stark auf das eigentümliche Verhältnis des Manns zu Dr. Farmer (die zudem klassisches Mansplaining ihres Chefs (Paul Freeman, „Jäger des verlorenen Schatzes“) über sich ergehen lassen muss).

Bei einem Experiment mit dem namenlosen Mann geht’s ordentlich rund, die Postproduktion nutzte Zeitlupen zur Visualisierung. Auch eine Ratten-Massenszene bietet etwas fürs Auge. Leider ist „Teuflische Signale“ seinen Qualitäten zum Trotz etwas arg behäbig erzählt und inszeniert, ergo ein Film für die Bock-auf-Horror,-aber-nicht-auf-Krawall-Momente im Leben der Liebhaberinnen und Liebhaber unspektakulärerer europäischer Genre-Perlen der 1970er und ‘80er.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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