You are not alone - Mark Ezra (2010)

Moderator: jogiwan

Antworten
Benutzeravatar
horror1966
Beiträge: 5597
Registriert: Mo 7. Jun 2010, 01:46
Wohnort: Hildesheim

You are not alone - Mark Ezra (2010)

Beitrag von horror1966 »

Bild




You are not alone
(House Swap)
mit Nathan Nolan, Evie Brodie, Simon Dutton, Louise Houghton, Seth Sinclair
Regie: Mark Ezra
Drehbuch: Mark Ezra
Kamera: Richard Gibb
Musik: Jenny Chartres
keine Jugendfreigabe
Großbritannien / USA / 2010

Matt und Ginny, zwei Künstler aus Kalifornien, tauschen auf der Suche nach Inspiration ihr Haus gegen einen feudalen Landsitz in England. Bald finden sie heraus, dass sie nachts von einem unheimlichen Mann gestalkt werden, der ins Haus gelangt, ohne Spuren zu hinterlassen. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt.


In "You are not alone" verbindet Regisseur Mark Ezra (Die Todesparty) den Found Footage Film mit dem Home Invasion Thriller, wobei letztgenannte Zutat leider viel zu selten zum Vorschein kommt. Die vor vier Jahren erschienene Produktion besinnt sich leider viel zu spät auf die eigentliche Kern Thematik und vergeudet die erste Stunde vielmehr mit banalen Dialogen und nicht immer nachvollziehbaren Handlungsweisen der beiden Hauptfiguren. Im Prinzip handelt es sich sowieso um eine Art 2 Personen Stück, denn bis auf ganz wenige Ausnahmen dreht sich das gesamte Geschehen um Matt und Ginny, die in ihrem getauschten Domizil anscheinend nicht allein sind. Auch wenn sich die Inhaltsangabe recht dünn und dürftig liest hätte man eine ganze Menge aus dem Stoff heraus holen können, doch leider hat sich Ezra viel zu sehr auf Nebensächlichkeiten konzentriert, anstatt dem Zuschauer eine wirklich spannende Geschichte zu präsentieren. Darunter leiden die unspektakulären Ereignisse dann auch fast durchgehend, denn lediglich in den letzten gut 15 Minuten kann sich hier ansatzweise ein Spannungsbogen aufbauen, wohin gegen die ganze Zeit davor so gut wie überhaupt nichts passiert.

Und so wird man dann über eine Stunde lang mit dem Pärchen allein gelassen und muss in dieser Zeit etliche unsinnige Wortwechsel über sich ergehen lassen. Teilweise nervt das schon ein wenig, denn die deutsche Synchronisation des Filmes ist nicht unbedingt gelungen, um es einmal diplomatisch auszudrücken. Hinzu kommt das relativ hölzerne Schauspiel der beiden, die sich durch ihre jeweiligen Perfomances nicht gerade mit Ruhm bekleckern. Zwei Drittel der Geschichte verlaufen also fast vollkommen ereignislos und die wenigen eingestreuten Elemente des Home Invasion Thrillers dienen nicht dazu, echte Begeisterung beim Betrachter auszulösen. Zu dröge plätschert das Ganze vor sich hin und versorgt einen im Prinzip nur mit einer Menge an Informationen, die letztendlich für die Story absolut unerheblich sind und für niemanden von gesteigertem Interesse sind.

Wenigstens in der letzten Phase kann "You are not alone" dann ein wenig punkten, doch insgesamt gesehen kann dieser Aspekt den Film auch nicht wirklich großartig aufwerten. Zumindest kommt aber die bis dahin verborgene Bedrohung endlich einmal zum Zug und das Szenario lässt gewisse Ansätze von Tempo erkennen, was bis dahin eigentlich überhaupt nicht vorhanden war. Warum dieses Werk allerdings mit der Einstufung "keine Jugendfreigabe" versehen wurde erscheint absolut schleierhaft, denn die komplette Laufzeit über gestaltet sich die Geschichte vollkommen blutleer und lässt bis auf eine der letzten Einstellungen noch nicht einmal den Anflug von Härte erkennen. Es mag sicherlich Leute geben die diesem Film etwas abgewinnen können, doch ganz ehrlich gesagt enttäuscht die Story fast auf der ganzen Linie. Phasenweise verkommt das Szenario schon zu einem echten Langeweiler, in dem zwei Personen durch ihre teils dümmlichen Verhaltensweisen die Nerven des Zuschauers arg strapazieren.

"You are not alone" hätte ganz sicher ein gelungener Beitrag werden können, doch leider hat es Mark Ezra fast schon sträflich versäumt, die Abläufe mit den lebensnotwendigen Zutaten für die Home Invasion Thematik auszustatten. Keinerlei Spannung, eine nur in den letzten Minuten bedrohliche Grundstimmung und schlechte Darsteller sind im Zusammenspiel mit der extrem schlechten Synchronisation genügend Gründe, um lieber einen recht großen Bogen um diesen Film zu machen, der einem lediglich unnötig vergeudete Lebenszeit garantiert. Ansonsten wird absolut gar nichts geboten, so das am Ende nicht mehr bleibt als ein Gesamteindruck, den man ruhigen Gewissens als äußerst schlecht bezeichnen kann.


Fazit:


Es ist wirklich sehr schade, denn trotz der nur dünnen Story konnte man sich doch trotzdem zumindest einen spannenden und intensiven Genre Beitrag vorstellen. "You are not alone" versagt jedoch fast auf der gesamten Linie und stellt keinesfalls einen Film dar, den man ohne Gewissensbisse empfehlen könnte.


3/10
Big Brother is watching you
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39145
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: You are not alone - Mark Ezra (2010)

Beitrag von jogiwan »

„Found Footage“ die Drünfzigste, dieses Mal in Form von Videoaufnahmen eines amerikanischen Pärchens, dass sich mittels vorrübergehendem Haustausch im englischen Glastonbury niederlässt um dort kreativen Arbeiten nachzugehen. Dummerweise ist das Haus, dass ihnen von einem Pärchen überlassen wird aber nicht ganz so verlassen wie es scheint und später mehren sich die Anzeichen, dass Ginny und Matt Tag und Nacht Besuch von einem Unbekannten bekommt, der scheinbar willkürlich das Haus betreten kann. Dabei mischt Mark Ezra „Found Footage“ mit „Home Invasion“ und macht daraus eine desaströse und lahme Luftnummer, dass man als Fan des Genres nur noch verwundert mit dem Kopf schütteln kann. Der angesichts seiner Freigabe überraschend harmlose Streifen besteht ja hauptsächlich aus lahmen Touri-Gefilme und entbehrlichen Pärchen-Blabla und im Rennen um die unlogischsten Verhaltensweisen in „Found Footage“-Filmen ist das Ami-Pärchen in „You are not alone“ jedenfalls ganz, ganz vorne dabei. Egal wie sich Matt und Ginny in der durchaus nachvollziehbaren und bedrohlichen Situation verhalten - es ist halt immer falsch und entgegen jeglicher Logik, damit es dann im Finale auch kurzfristig eskalieren kann. Eigentlich bedarf es ja gerade in der „Found Footage“-Ecke nicht sonderlich um den Zuschauer für 80 Minuten halbwegs interessiert bei der Stange zu halten, aber was Mark „Die Todesparty“ Ezra hier abliefert ist nicht nur ein Affront gegen mündige Zuschauer, sondern auch ein Musterbeispiel wie man es in Punkto Spannungsaufbau tunlichst nicht machen sollte.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Antworten