bux t. brawler - Sein Filmtagebuch war der Colt

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buxtebrawler
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Re: bux t. brawler - Sein Filmtagebuch war der Colt

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Blood Deep
Nachdem ihre geliebte Großmutter gestorben ist, die sie an Stelle der bei einem Unfall umgekommenen Eltern großgezogen hat, kehrt Katie Spencer in ihre kleine Heimatstadt zurück. 19 Jahre ist sie nicht mehr hier gewesen, denn sie hat nicht nur gute Erinnerungen an ihre Kindheit: 1985 wurde einer ihrer Freunde ermordet und verbrannt aufgefunden; den Täter hat man nie gefasst.

Die noch lebenden Freunde sind freilich hoch erfreut über Katies Erscheinen und organisieren sogleich eine Wiedersehensfeier im Haus der Großmutter. Cal, ein trauriger Peter Pan, der nie erwachsen wurde, erscheint mit Gattin Allison, ohne aus seiner Zuneigung zu Katie einen Hehl zu machen. Das gilt auch für Will, der sich frustriert als Wachmann durchschlägt. Sean und Jacob haben unter ungeklärten Umständen ihren Vater und Jacob hat dabei sein Gedächtnis verloren. Robin, Wills Schwester, ist eine hoffnungslose Langzeit-Studentin. Zur Feier bringt sie ihre Zimmergenossin Eliza mit, die sich auf Hypnose versteht, was sie umgehend unter Beweis stellen muss.

Dabei beginnt sich in Jacobs Gehirn die Blockade zu lösen, unter der seine Erinnerung begraben liegt. Plötzlich sieht es so aus, als habe er den Vater ermordet. Verzweifelt ringt Jacob um Klarheit. Das schreckt den wahren Mörder auf, der – so will es das Drehbuch – ebenfalls anwesend ist und seine Entlarvung fürchten muss. Da er (oder sie) sowieso einige Schrauben locker hat, heißt die Lösung Massenmord. Einer nach dem anderen fallen die Freunde dem Killer zum Opfer. Im Wettlauf mit der Zeit müssen die Überlebenden klären, was vor 19 Jahren zum Auslöser des Wahnsinns wurde, um den Täter zu identifizieren, bevor er mit seinem Messer hinter ihnen steht ... (Quelle: http://powermetal.de/video/review-1510.html)
„Blood Deep“ ist das leider reichlich misslungene Regiedebüt des US-Amerikaners Todd S. Kniss, das im Jahre 2005 veröffentlicht wurde. Es handelt sich dabei um eine wenig ausgegorene Mischung aus Mystery-Thriller und Slasher, die nicht so recht funktionieren will.

Was grundsätzlich mit einer Rückblende in die Kindheit der Protagonisten (allesamt Twens) interessant beginnt, wird anschließend hoffnungslos von den viel zu vielen eingeführten und weitestgehend uninteressanten Charakteren zerlabert, so dass man als Zuschauer bald sowohl die Orientierung als auch das Interesse verliert. Die Morde hingegen hat man in vielen anderen reinrassigen Slashern auch schon wesentlich kreativer und vor allem expliziter gesehen und dass der Grund für den pathologischen Schaden des Killers in einer Familientragödie zu finden ist, ist nun auch alles andere als innovativ.

Dennoch kann ich mir gut vorstellen, dass man aus der Grundidee einen durchaus soliden und unterhaltsamen Genrebeitrag hätte machen können, hätte man gewusst, wie so etwas geht. Dieses Ergebnis hinterlässt aber den Eindruck, als hätte man ein an sich stimmiges Konzept gehabt, das in ein spannendes Drehbuch umzusetzen und gekonnt zu inszenieren man mangels Erfahrung nicht in der Lage war. Schade, denn die Kameraarbeit beispielsweise weiß tatsächlich zu überzeugen und ist dadurch noch der größte Pluspunkt dieses Films.

Fazit: Gewisse Ambitionen sind erkennbar, zu einem zumindest durchschnittlichen Filmerlebnis reicht das allein aber (noch) nicht (ganz).
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Der Fluch des Dämonen
Der Psychologe John Holden (Dana Andrews) kommt nach London, um dort auf einem Kongreß gegen den Aberglauben der Parapsychologie und Hexerei zu sprechen. Der Vorsitzende des Kongresses, Professor Harrington (Maurice Denham), ist jedoch kurz zuvor einem unerklärlichen Unfall zum Opfer gefallen, nachdem er gegen den Führer einer Satanssekte, Karswell (Niall MacGinnis), ermittelt hatte. Obwohl mißtrauisch, überzeugt Harringtons Nichte Joanna (Peggy Cummins) Holden, daß Karswell durchaus einen Dämon gerufen haben könnte, um ihren Onkel zu töten. Tatsächlich führt Karswell Böses im Schilde und steckt Holden unbemerkt ein Stück Pergament zu. Von da an fühlt sich dieser bedroht und verfolgt und er weiß nicht, wie er dem Fluch entkommen soll...
„Gedankenlesen, Hellsehen, Gespenster und Dämonen!“

Der französische Regisseur Jacques Tourneur, der 15 Jahre zuvor bereits das edle Voodoo-Drama „Ich folgte einem Zombie“ drehte und auch für den allgemein respektierten „Katzenmenschen“ verantwortlich zeichnet, inszenierte 1957 diese britische Horrorproduktion, deren Handlung um einen dämonischen Fluch, dem auf den Grund zu gehen ein notorischer Zweifler gezwungen wird, mich an klassische Gruselcomics erinnert. Tatsächlich fußt das Drehbuch auf britischen Schauermärchen des Autors Montague Rhode James.

Noch in Schwarzweiß gedreht, entpuppt sich „Der Fluch des Dämonen“ als charmanter Beitrag zum Horrorgenre der 1950er, offenbart dank des Regiegeschicks Tourneurs aber Qualitäten, die über die übliche B-Movie-Kost hinausgehen. Tourneur erschuf stimmige, düstere, nebelverhangene Bilder und bewies ein sicheres Händchen für eine fesselnde Dramaturgie, die diese Perle mitsamt ihrer wohldosierten Auftritte des schaurigen Dämons zu einem stilvollen und spannenden Filmerlebnis machen, an dem kein Klassikerfreund vorbeikommt. Sicherlich vermag die Kreatur heutzutage kaum noch wirklich zu schockieren, jedoch wird ihr Erscheinen so sorgfältig vorbereitet, dass die erruptive Wirkung ihrer deutlich sichtbaren Materialisierungen nicht verpufft.

Naturgemäß etwas schwer tue ich mich damit, wenn ein Film wie dieser mit komödiantischen Einlagen aufgelockert werden soll, so auch hier. Den positiven Gesamteindruck dieses Werks, das ich irgendwo zwischen den großen Klassikern und der aus ihnen resultierenden Low-Budget-Dutzendware mit Hang zum Trash einordnen würde (und zwar deutlich näher an den Klassikern), vermag dieser Wermutstropfen aber nicht sonderlich zu schmälern; ebenso wenig der Umstand, dass neben dem von Niall MacGinnis gespielten, geheimnisvollen Dr. Julian Karswell kaum ein Charakter sonderlich Tiefgang besitzt und die übrigen schauspielerischen Leistungen dementsprechend eher unauffällig, aber stets mindestens „solide“ ausfielen.

Leider war ich gezwungen, mir eine geschnittene TV-Fassung, die zudem im falschen Bildformat ausgestrahlt wurde, anzusehen, da es noch immer keine deutsche Heimkinoauswertung gibt. Hallo Labels – aufwachen!

An dieser Stelle noch ein ganz besonderes Dankeschön an Nello, der mich netterweise mit dem TV-Mitschnitt versorgte :thup:
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Nachtschicht
In einer alten Spinnerei heuert man Leute an, um die Kellerräume zu säubern, die schon seit gut einem Jahrhundert nicht mehr geräumt worden sind. Wie sich herausstellt, ist das Gebäude rattenverseucht. Und in den Kavernen unter dem Gebäude wohnen einige Rattenmutationen, die die Welt noch nicht gesehen hat.
„Nachtschicht“, der einzige Spielfilm von US-Regisseur Ralph S. Singleton und im Jahre 1990 gedreht, ist die Verfilmung einer Kurzgeschichte aus Horrorautor Stephen Kings gleichnamigem Sammelband und eindeutig exploitativen Charakters.

Das Ganze sieht nämlich nach typischem Videotheken-B-Movie-Futter aus und nimmt die literarische Vorlage lediglich zum Anlass für ein bemüht auf Laufzeit getrimmtes Monsterfilmchen, in dem von der klaustrophobischen Gruselstimmung des Originals nicht mehr viel übrig blieb. Stattdessen wurde die Handlung mit zahlreichen eher uninteressanten Nebenkriegsschauplätzen verwässert und braucht lange – zu lange – um auf den Punkt zu kommen. Hauptdarsteller David Andrews spielt sich als Aushilfsarbeiter John Hall durch durchaus passable, ansehnliche Kulissen einer heruntergekommenen, von einer stattlichen Rattenplage heimgesuchten Spinnerei, die leider selten atmosphärisch ins Licht gerückt werden, und bleibt als US-typische Heldenfigur relativ farblos. Memorabler ist da schon Stephen Macht als skrupelloser Betreiber der Anlage. Der Rest der „Charaktere“ ergeht sich größtenteils nicht nur in Klischees, sondern benimmt sich ständig, als wäre er gerade irgendeiner Anstalt für geistig hoffnungslos Unzurechenbare entflohen und „overactet“ wie ein Haufen wahnsinniger Brüllaffen. Zumindest dürften diese Szenen für unfreiwilliges Amusement beim Zuschauer sorgen, ich jedenfalls habe mir öfter lachend an die Rübe gepackt.

Trotz des Abstiegs des Spinnerei-Aufräum-Trupps in den dunklen Keller sollte man hier also zu keinem Zeitpunkt so etwas wie Tiefgang oder eine eigentliche King-typische, psychologische Subebene erwarten. Mit etwas Wohlwollen könnte man neben der plakativen Kritik an der Ausbeutung einfacher Arbeiter höchstens in Ansätzen eine Studie über das Verhalten von Menschen in Extremsituationen attestieren, die sich aber in Gewaltausbrüchen von Unsympathen erschöpft.

Doch da wäre natürlich noch etwas: Ein mutiertes Viech aus dem Untergrund, Blut/Splatter und Effekte. Und hier punktet „Nachtschicht“ zwar nicht unbedingt mit einer gelungenen Dosierung, denn dafür ist nach dem starken Prolog zu lange Leerlauf, aber dafür mit technischem Geschick und guter, alter Handarbeit, nach der ich mir in heutigen Zeiten von steriler CGI und Computeranimation förmlich die Finger lecke. Das „Creature Design“ überzeugt, ein paar härtere Spezialeffekte erfreuen das Auge und dass die Fragen nach dem Woher und Warum nicht beantwortet wird, ist hier tatsächlich von Vorteil, regt es doch dazu an, diesbzgl. selbst Überlegungen anzustellen, diverse Hinweise und Anhaltspunkte im Geiste zusammenzufügen und sich zu überlegen, ob nicht abgeschottet von Erdoberfläche und Tageslicht tatsächlich das eine oder andere unheilvolle Etwas vor sich hinbrüten könnte, das menschliches Eindringen als willkommene Mahlzeit ansieht. Ich jedenfalls bin gespannt, was eines Tages aus diversen Atommülllagern kriechen wird, hähä.

Fazit: Atmosphärisch und dramaturgisch zwar eher missglückter, dennoch durch das sehnsüchtige Erwarten der Kreatur gewisserweise spannender und für Freunde handgemachter SFX evtl. interessanter Low-Budget-Schnellschuss mit ein wenig End-80er-Charme.
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Dreamcatcher
Vor 20 Jahren retteten sie als Kinder einen merkwürdigen Jungen namens Duddits und gewannen unerwartet ein fünftes Mitglied für ihren Freundeskreis. Heute führen die Männer getrennte Leben mit ihren unterschiedlichen Problemen, doch sie alle denken oft an die Heldentat von damals zurück. Eines Tages kommt einer von ihnen bei einem schrecklichen Unfall fast ums Leben. Zunächst begreifen die Freunde gar nicht, dass jenes Unheil zurückkehrt, das irgendwie mit Duddits zu tun hat. Als sie sich zu viert in einer verschneiten Waldhütte treffen, um das Ereignis zu würdigen, taumelt ein verwirrter Jäger zu herein. Was sie nicht wissen: der Mann ist von einer hochagressiven außerirdischen Lebensform befallen, die auch auf sie übergeht. Ein Militärhardliner, der bemüht ist, die vermeindliche Alieninvasion auf die harte Tour mit Gefangenenlagern zu stoppen, ist da auch nicht hilfreich. Duddits muß helfen...
Auch ohne Stephen Kings Romanvorlage zu kennen, wirkt die Handlung von „Dreamcatcher“, 2003 von US-Regisseur Lawrence Kasdan („French Kiss“, „Wyatt Earp“) verfilmter Science-Fiction-Horror, auf mich, als hätte King sich vor allem selbst kopiert. Eine verschworene Gruppe Kids, deren Freundschaft bis ins Erwachsenenalter hinein anhält, die als Kinder eine vermisste Person gesucht haben, sich gegen Rowdys behaupten mussten und einen Außenseiter kennenlernten, der zudem über übersinnliche Fähigkeiten verfügt? Das hat man alles so ähnlich schon einmal gelesen bzw. gesehen, und das auch weitaus weniger kitschig als in diesem Falle. Als während einer der Rückblenden der junge Beaver ein Lied für den verängstigten Duddits singt, wähnte ich mich jedenfalls mehr in einem Disney-Film denn in einer King-Verfilmung. Zudem sieht Reece Thompson, zurechtgemacht als Lookalike seines erwachsenen Alter Egos, einfach pervers aus. Die Aussage, geistig behinderte bzw. geistig behindert wirkende Mitmenschen nicht zu diskriminieren, ist sicherlich löblich, wäre weniger nach Holzhammer-Methode nahegebracht aber evtl. wirkungsvoller ausgefallen.

Doch obwohl (oder gerade weil?) einem als geübter Zuschauer so vieles bekannt vorkommt, funktioniert „Dreamcatcher“ zunächst recht gut: Die routiniert geschauspielerten Charaktere wirken interessant und sympathisch, das Ambiente des verschneiten Walds ist stimmig und sorgt für eine gewisse Erwartungshaltung beim Horrorfan, die später so leider nicht erfüllt wird, und die Dialoge fielen erfrischend humorvoll und was das Zusammentreffen von alten männlichen alten Kumpels betrifft, bisweilen realistisch-vulgär aus. Doch ab dem Zeitpunkt, nachdem sich der dem Rektum eines Einheimischen entsprungene, bissige Alien-Wurm aus der Kloschüssel befreit und gefühlt viel zu früh das erste Mitglied unseres Viererclans ins Jenseits befördert hat, verliert „Dreamcatcher“ an Klasse und verkommt nach und nach zu hollywoodtypischem Big-Budget-Materialschlacht-Trash.

Denn plötzlich geht es um eine geplante Außerirdischen-Invasion, das US-Militär, das etwas dagegen hat und viel Action, nur leider nicht mehr um psychologisch geschickten, mystischen Horror. Außerdem erhärtet sich immer mehr der Verdacht, als wäre man damit überfordert gewesen, eine vermutlich recht komplexe King-Geschichte in 130 Minuten Film zu pressen, so dass man aus der Verlegenheit, gewisse Zusammenhänge nur unzureichend erklären zu können, den Zuschauer lieber mit ein paar Actionszenen mehr abspeist. Das ist auf Dauer recht ermüdend, denn spätestens, nachdem man vom heimischen Sofa aus erkannt hat, dass der Film die Kurve nicht mehr kriegen würde, schwindet doch arg die Bereitschaft zur Aufmerksamkeit. Wer sein Gehirn auf Sparflamme herunterfährt, kann sich einen für seine unausgegorene Rolle überbesetzten Morgan Freeman, viel Rumms und Bumms und eine ganze Reihe gar nicht so verkehrter CGI-Spezialeffekte, die aber dennoch natürlich nie den Charme handgearbeiteter Umsetzungen erreichen, ansehen und beherzt in die Popcorn-Tüte greifen, von einem nachhaltig faszinierenden Filmerlebnis, einem emotionsgeladenen Eintauchen in die bitter-melancholische Welt Stephen Kings oder einfach einem geradlinigen Stück Alienhorror ist „Dreamcatcher“ aber weit entfernt.
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buxtebrawler
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Panik im Tokio-Express
Kurz nach Mitternacht geht ein Anruf bei einer Eisenbahngesellschaft in Tokio ein. Am anderen Ende meldet sich ein Erpresser, der mehrere Millionen Dollar Lösegeld fordert. Entsetzen breitet sich aus, nachdem klar wird, dass der Mann im Tokio-Express eine Bombe versteckt hat, deren Zünder reagieren wird, sobald sich die Geschwindigkeit des Zugs auf unter 80 km/h verlangsamt. 1500 Passagiere sind in Gefahr und die Polizei sowie die Zugführer haben nicht mehr lange Zeit, um die Katastrophe verhindern.
„Wir wollen das perfekte Verbrechen – mehr nicht!“

Der japanische „Speed“-Vorläufer „Panik im Tokio-Express“ von Regisseur Jun'ya Satô aus dem Jahre 1975 ist ein relativ unterhaltsamer, aber nicht allzu gut gealteter Action-Thriller, der aus heutiger Sicht statt vieler „Thrills“ eher ein gewisses Pensum unfreiwilliger Komik bietet. Allerdings musste die deutsche Kinofassung anscheinend viele Federn lassen; so fehlt ca. eine knappe Stunde (!) an Handlung, was sich möglicherweise negativ und verfälschend auf den Gesamteindruck auswirkt.

In dieser Form jedenfalls bekommt man einen inhaltlich durchwachsenen Film geboten, dessen vorgegaukelten Realismusgrad ihm heute niemand mehr abkaufen dürfte, während der gezeigte Dilettantismus beider Seiten, sowohl der Spitzbuben als auch der Eisenbahngesellschaft in Zusammenarbeit mit der Polente, bisweilen schwer mit anzusehen ist. Zudem sorgen einige Kapriolen des Drehbuchs, z.B. das zufällige Auftauchen einer backpfeifengesichtigen Karategruppe beim Outdoor-Konditionstraining, für Zwerchfellzuckungen, ebenso wie manch fragwürdige schauspielerische Leistung.

Auf der anderen Seite haben wir aber die Charakterisierung der Erpresser positiv zu verbuchen, die nämlich nur wenig klischeehaft, stattdessen überraschend differenziert ausfiel. So überzeichnete man sie nicht als vollkommen skrupellose Monster, wie ärgerlicherweise so oft in Hollywood-Actionproduktionen zu beobachten, sondern zeigt sie von einer durchaus (im positiven Sinne) menschlichen Seite. Über die Hinter- und Beweggründe erfährt man indes nur wenig, was aber vermutlich der verstümmelten Schnittfassung geschuldet ist. Ebenfalls überrascht hat mich ein dann doch ziemlich gelungener Stunt, als einer der Gangster einen Motorradunfall erleidet.

Und dann wäre da noch das Ende, das in seiner fast schon poetischen, düsteren Symbolhaftigkeit und schweren Tragik im Prinzip so gar nicht zum Film passen will. Da „Panik im Tokio-Express“ zudem einen nicht unerheblichen 70er-Charme ausatmet, was sicherlich auch auf den zeitgemäßen Soundtrack zurückzuführen ist, dürfte sich manch Zuschauer mit einem Faible für derartige Filme durchaus gut unterhalten fühlen.
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Blap
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Re: bux t. brawler - Sein Filmtagebuch war der Colt

Beitrag von Blap »

Danke für die Erinnerung an diesen Film, der schon ewig auf meiner Einkaufsliste steht. Ich muss mir endlich die britische DVD von Optimum kaufen.
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CamperVan.Helsing
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Re: bux t. brawler - Sein Filmtagebuch war der Colt

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buxtebrawler hat geschrieben: Da „Panik im Tokio-Express“ zudem einen nicht unerheblichen 70er-Charme ausatmet, was sicherlich auch auf den zeitgemäßen Soundtrack zurückzuführen ist, dürfte sich manch Zuschauer mit einem Faible für derartige Filme durchaus gut unterhalten fühlen.
Das in der Tat, auch wenn ich mich fast schon in einer Zucker/Abrahams/Zucker-Produktion gefühlt habe. "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Zug" ;)

BTW: Für einen Film namens "Panik im Tokio-Express" war sehr wenig Panik im Film, was ggf. auch an den massiven Kürzungen gelegen haben mag.

Nun muss ich aber erst mal die Todesfahrt der U-Bahn 123 stoppen. ;)
My conscience is clear

(Fred Olen Ray)
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buxtebrawler
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Re: bux t. brawler - Sein Filmtagebuch war der Colt

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Tatort: Reifezeugnis
Der smarte Klassenlehrer Fichte (Christian Quadflieg) kann nicht widerstehen, als die knackige Schülerin Sina (Nastassja Kinski) ihm zu verstehen gibt, dass sie verdammt scharf auf ihn ist. Er stürzt sich in eine Affäre, doch Michael, Sinas eifersüchtiger Klassenkamerad, kommt dahinter. Der erweist sich als Plaudertasche, und schon wird der lüsterne Lehrer von einer Schülerin erpresst. Doch das ist nicht die einzige Straftat...
Bevor sich der „deutsche Hollywood-Regisseur“ Wolfgang Petersen in typischer, alternder linksliberaler Debilität für idiotischen Propaganda-Trash prostituierte, stand er mal für intelligentes, gehaltvolles Kino und vor allem auch Fernsehen, wie er mit der TV-Mini-Serie „Das Boot“ und nicht zuletzt auch mit seinen Tatorten, jener ARD-Krimi-Institution, bewies, allen voran mit der im Jahre 1977 erstausgestrahlten Produktion „Reifezeugnis“, die das Thema „Sex mit Schutzbefohlenen“, genauer: die verbotene Liebe zwischen Lehrer und Schülerin thematisierte.

In einer ihrer ersten Rollen mimt die sinnliche, blutjunge Nastassja Kinski die Gymnasiastin und Femme fatale Sina Wolf, einerseits scheu wie ein Reh und zerbrechlich wie eine Puppe, sich naiven Tagträumen hingebend, andererseits verschlagen, egoistisch und berechnend. Petersen gelang es, sie mehrmals barbusig zu inszenieren, ohne dass es schmuddelig oder selbstzweckhaft wirken würde. Davor ziehe ich angesichts der pikanten Thematik meinen imaginären Hut.

Seit geraumer Zeit geht sie einer Affäre mit ihrem Lehrer Fichte (Christian Quadflieg), Sunnyboy und Liebling der Schüler, nach, der in so starker emotionaler Abhängigkeit zu ihr steht, dass Versuche, die Affäre zu beenden, fehlschlagen. Bemerkenswerterweise steht seine Frau (stark: Judy Winter), ebenfalls Lehrerin an der gleichen Schule, ebenfalls jung und hochattraktiv, zu ihrem Mann und gibt sich weltoffen, verständnisvoll und charakterlich so gefestigt, diese Krise gemeinsam durchzustehen.

Erfahren hat sie von der Untreue ihres Ehemannes allerdings erst, nachdem dieser immer mehr in ein Netz aus Erpressungen durch mitwissende Schüler und daraus resultierende Gefälligkeitsleistungen verstrickt wurde und zudem eines Tages der Ex-Freund Sinas tot im Wald aufgefunden wurde – laut Sina erschlagen von einem Triebtäter, der ihr an die Wäsche wollte…

Das Drehbuch von Herbert Lichtenfeld und Wolfgang Petersen setzt sich ebenso wie Petersens Regie sehr stil- und niveauvoll mit dem Thema im Rahmen der „Tatort“-Reihe auseinander, lässt seinen interessanten Charakteren von guten Schauspielern Leben einhauchen und verzichtet auf einseitige Schuldzuweisungen, moralische Zeigefinger und Verurteilungen. Das Verhalten der Protagonisten bleibt stets nachvollziehbar, es wird sogar mehr oder weniger offen Lehrer Fichte Verständnis ausgesprochen. Das ist insbesondere für eine deutsche TV-Serie, die zur besten Sendezeit lief, unerwartet mutig und gewagt und zwingt manch Zuschauer, sein vorgefertigtes Schwarz/Weiß-Denkschema mit eindeutigen Täter-/Opfer-Zuweisungen kritisch zu hinterfragen. Skandalträchtig, aber im positiven, aufrüttelnden, tabubrechenden Sinne.

Zudem kreierte man mit Fichtes Ehefrau eine Art Antithese zu Sina Wolfs Charakter, eine emanzipierte, mit beiden Beinen fest im Leben stehende Frau, die in der Lage ist, ihrem Mann zu verzeihen und an der Ehe festzuhalten, statt in Verzweiflung zu stürzen. Sie ist entschlossen, die Situation so souverän wie möglich zu meistern und wirkt fast ausnahmslos über den Dingen stehend. Eine starke Frau als Gegenpart zur in ihrer unreifen Gefühlswelt gefangenen Sina Wolf. Grandios.

Die ermittelnden Kommissare Finke und Kirchstein verblassen dagegen etwas und werden zu Nebendarstellern degradiert, die für ein paar wenige komödiantische Einlagen zuständig sind, sind aber mit ausreichend Geschick und Einfühlungsvermögen bei der Sache, um den Fall – natürlich – letztlich aufzuklären.

Ein ungewöhnlicher, anspruchsvoller „Tatort“, der mir in dieser Form in der heutigen hysterischen Zeit undenkbar erscheint.
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Milano Kaliber 9
Nach einem misslungenen Coup wandert der Ganove Ugo Piazza für einige Jahre in den Knast. Kaum wieder auf freiem Fuß, bekommt er auch schon wieder Stress mit seinem ehemaligen "Arbeitgeber". Dessen Scherge Rocco bewacht Ugo auf Schritt und Tritt, denn der Boss, genannt "Der Amerikaner", glaubt, dass Ugo ihn damals um eine ordentliche Summe Geld betrogen hätte. Ugo bittet seinen Freund Chino um Hilfe, doch weder die Gangster noch die Polizei glauben seinen Unschuldsbeteuerungen, so dass die Situation schließlich eskaliert...
„Milano Kaliber 9“ aus dem Jahre 1971 ist der Auftakt von Italo-Regisseur Fernando Di Leos fulminanter Mafia-Action-Trilogie. Die Geschichte um den glücklosen, bemitleidenswerten Ganoven Ugo Piazza, der, frisch aus dem Knast entlassen, unmittelbar in die Fänge seiner alten Bande gerät und dazu gezwungen ist, sich wieder mit ihr einzulassen und für „den Amerikaner“ zu arbeiten, der längst die alt eingesessenen Mafiastrukturen verdrängt hat, während über allem die Frage nach den verschwundenen 300.000 Dollar schwebt, wurde temporeich und punktgenau inszeniert: Wie auch bei Di Leos folgenden beiden Mafia-Poliziotti ist Langatmigkeit ein Fremdwort. Trotzdem besitzt die Handlung eine gewisse Komplexität, richtet dabei das Hauptaugenmerk aber stets mehr auf einen hohen Unterhaltungsfaktor denn auf Kopflastigkeit.

Mithilfe fantastischer Schauspieler wie Mario Adorf, der sich als Mafiascherge Rocco in ungeahnter, wahnsinniger, fast beängstigender Raserei ergeht oder Gastone Moschin, der den wortkargen, angefressenen Piazza mimt, aber auch mit einer ganzen Reihe weiterer herrlicher Italo-Charakterfressen sowie einem Stelldichein der sexy Barbara Bouchet, die einen erotischen Tanz aufführt, geht das Konzept voll auf. Als wertvolle Unterstützung erweist sich dabei auch die Kameraarbeit, die sowohl das Tempo, als auch skurrile Schrägheit manchen Moments visuell verstärkt. Abgerundet wird das kreative Potpourri von einem sehr hörenswerten Soundtrack, wie ihn die Italiener, so könnte man rückblickend zumindest den Eindruck gewinnen, seinerzeit aus dem Ärmel geschüttelt haben.

Der Action-Anteil ist hoch und spätestens im großen Finale wird aus allen Rohren geballert, was das Zeug hält. Trotzdem nimmt man sich auch die Zeit für leisere Zwischentöne sowie zugegebenermaßen recht plakative Systemkritik in Form von in der deutschen Kinofassung ursprünglich herausgeschnittenen Dialogen zwischen zwei Polizeioberen, die den italienischen Nord-Süd-Konflikt sowie die ungerechte Verteilung des Reichtums, Wirtschaftskriminalität und Steuerflucht thematisieren.

Die Aussage des Films lautet in etwa „traue Niemandem“, die Sicht auf die Gesellschaft, gerade auch außerhalb der Mafia, ist pessimistisch und das Ende wendungsreich, überraschend und mit einem abermals durchdrehenden Mario Adorf so gestaltet worden, dass einem glatt die Spucke wegbleibt.

Ganz großes italienisches Genrekino, in der heutigen Zeit vielleicht wertvoller denn je!
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Dracula braucht frisches Blut
London 1974. In einem großzügigen Park befindet sich ein Herrenhaus, in dem sich satanische Riten abspielen. Das Blut fließt, Jungfrauen werden geopfert, und an dem ganzen Spuk ist gar die Upper Class aus Politik, Industrie und Wissenschaft beteiligt. Da kann nur noch einer helfen, denkt sich Inspektor Murray von Scotland Yard und holt flugs wen herbei? Na klar, unseren guten alten Professor van Helsing, der wohl offenbar genau so ein zäher Knochen ist wie sein Erzrivale und unser aller liebster Buhmann, Graf Dracula...
„Graf Dracula – das ist die biblische Prophezeiung von Armageddon!“

Der letzte Film der Dracula-Reihe der britischen „Hammer Film Productions“, der noch mit Christopher Lee in dessen Paraderolle als Fürst der Dunkelheit aufwartete, entstand im Jahre 1973 unter der Regie Alan Gibsons und wurde, wie auch schon der eigenartige Vorgänger „Dracula jagt Mini-Mädchen“, in der Gegenwart angesiedelt.

Man merkt ihm leider deutlich an, dass die Ideen ausgingen und die Luft irgendwie raus war. „Dracula braucht frisches Blut“ ist ein ziemlich durchschnittliches Stück Okkult-Horror, in dem Graf Dracula die Rolle eines apokalyptischen Todesengels einnimmt, der zusammen mit einer verschwörerischen Sekte aus macht- und einflussreichen Menschen die komplette Welt zu unterjochen sucht. Doch ein Nachfahre des Vampirjägers van Helsing, erneut gespielt vom ehrenwerten Peter Cushing, hat etwas dagegen und nimmt den Kampf gegen Dracula auf. Dieser fällt leider recht ereignisarm und von wenigen Höhepunkten gesegnet aus, während Cushing mit seinen starken Auftritten aber noch einiges herausreißt. Die Handlung wirkt erzwungen und etwas konfus, das klassische Gothic-Horror-Motiv der sexuell-assoziativ aufgeladenen Vampirfigur will nicht so recht mit der Neuzeit kollaborieren und büßt – wie der gesamte Film – viel von ihrem ursprünglichen Charme und ihrer Faszination ein. Dracula ist nicht mehr die geheimnisumwobene, schweigsame Verkörperung der Dunkelheit, sondern eine Art Oberverbrecher mit übersinnlichen Fähigkeiten. Folgerichtig fiel die passabel umgesetzte schwarze Messe zu Beginn des Films wesentlich blutiger (und dank nackter Haut junger Frauen auch sleaziger) aus, als alles, was Lee im Laufe des Films so anstellen darf. Überhaupt wird viel mit Versatzstücken aus zeitgenössischen Agentenfilmen gearbeitet, wobei der Horror dementsprechend auf der Strecke bleibt. Einsamer Höhepunkt ist da noch die Pfählung einer angeketteten Vampirdame in einem Verließ, die recht ansprechend umgesetzt wurde.

Die eigentümliche Kombination, die mit dem nächsten und letzten Teil der Reihe, „Die 7 goldenen Vampire“ mit ihrer Eastern-Thematik vermutlich noch auf die Spitze getrieben wurde, bietet dem aufgeschlossenen, britophilen oder filmhistorisch interessierten Zuschauer aber ein durchaus unterhaltsames Kuriosum, das mit seinem Zeitkolorit heutzutage sicherlich interessanter wirkt, als es seinerzeit nach Veröffentlichung der Fall gewesen sein dürfte. Man könnte aber auch einfach behaupten, dass „Dracula braucht frisches Blut“ ein eindrucksvoll-exemplarisches Beispiel für die missglückte Modernisierung eines Klassikers ist.

Unterm Strich handelt es sich hierbei um ein höchst durchschnittliches Kind seiner Zeit, das von verdienten Genre-Klassikern meilenweit entfernt ist, seine konfuse Handlung aber mit einer gewissen handwerklichen Souveränität ausgleicht und sich noch einen Bonuspunkt für Sir Cushing verdient. Ein Wiedersehen mit deutlich gealterten Freunden...
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