
Originaltitel: Caligola: La storia mai raccontata
Alternativtitel: Caligula 2 - Die wahre Geschichte
Land: Italien
Jahr: 1982
Genre: Caligulasploitation
Regie: Joe D’Amato
Handlung:
Nebenhandlung: Eine Sklavin (Laura Gemser) schwört Rache an dem tyrannischen Kaiser Caligula (David Brandon), welcher eine Freundin von ihr vergewaltigt und ermordet hat, verliebt sich aber in den Mörder oder so ähnlich.
Haupthandlung: Römer ficken.
Kritik:
Joe D’Amato präsentiert uns in „Caligula 2 – The Untold Story“ einige unterhaltende Nettigkeiten, die den Zuseher mehr oder weniger den Großteil des Filmes über bei Laune halten. Wirklich loben kann ich den Film jedoch nicht, denn ein paar Aspekte sind mir doch, nicht zuletzt mit dem großen Brass-„Caligula“ im Hinterkopf, negativ aufgefallen.
Zum ersten vermisste ich eine Hauptfigur. Ich bin zwar kein Regelhaini, aber irgendeinen Helden oder Identifikationscharakter hab ich schon immer gerne. Bei Brass gab Caligula selbst einen wunderbaren Antihelden, dessen Entwicklung vom „normalen“ Menschen zum wahnsinnigen Tyrannen wir gespannt verfolgen konnten. In diesem Film jedoch ist Caligula schon Kaiser, wodurch wir ihn niemals halbwegs normal erleben und er keine größeren Veränderungen durchläuft. Dies und die Konzentration auf diverse Verschwörer lassen den Kaiser als Hauptperson ausscheiden.
Schade eigentlich, denn ich bin sicher, dass Brandon eine Charakterentwicklung hervorragend hinbekommen hätte. Seine Performance ist sehr empfehlenswert, wie McDowell scheint er ein perverses Vergnügen am Leid anderer zu empfinden und wohnt den abartigsten Szenen mit einem spitzbübischen Lächeln bei (auch wenn er McDowells Gesichtsausdruck in der Blumen-Szene natürlich nicht toppen kann). Aber auch seriösere Stimmungen zeigt er überzeugend, wenn er von seinen eigenen Taten getrieben wird, schafft er es großartig unser Mitleid zu erregen.
Mit den anderen Darstellern und Rollen habe ich so meine Probleme. Sicher, Laura Gemser ist Laura Gemser, aber ihre Handlungen machen, wie die vieler anderer Personen, einfach keinen Sinn. Warum rettet sie Caligulas Leben und verschuldet dadurch den Tod von duzenden anderen? Ja, sie hat sich natürlich in den Kaiser verliebt, weil pfjvnphbiup. Dies macht sie zu einem fand ich ziemlich hassenswerten Charakter und ich konnte noch eher Sympathie für den perversen Tyrannen empfinden als für sie. Es ist schon traurig, wenn ein Typ, der in seiner Freizeit gerne Leuten spitze Stangen in den Anus rammen lässt, sympathischer rüberkommt als Laura Gemser. Wenigstens mordet er aus Wahnsinn, aber sie, ist einfach nur böse.
Was mich noch ein wenig gestört hat war, dass einige Szenen einfach nicht enden wollten. Die Orgie in der Mitte dauerte eine geschätzte Viertelstunde an und trug gar nichts zur Handlung bei. Normalerweise nenne ich so was Filler, aber bei einem Zweistundenfilm hätte man sie doch ein wenig kürzer gestalten können. Diese und ähnliche Szenen wirken zwar nicht langweilig, da einiges, sagen wir, „Unnormales“ darin geschieht, aber trotzdem verstimmten sie mich durch ihre Länge.
Fazit: „Caligula 2“ wird zwar nie wirklich langweilig, D’Amato und sein Team machten aber doch einige grobe Schnitzer, die ich nicht gutheißen werde, obwohl David Brandon eine phänomenale Performance abliefert. 6/10…oh, ich hab ganz das mit dem Pferd vergessen: 5/10