Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

He Knows You're Alone

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Die junge Studentin Amy steht kurz vor der Hochzeit mit ihren Phil und wird deswegen von allerlei Zweifeln geplagt, ob sie mit der Heirat wohl die richtige Entscheidung getroffen hat. Als ihr angehender Gatte mit seinen Freunden in die Berge fährt um seinen Junggesellenabschied zu feiern, gerät sie zufälligerweise ins Visier eines psychopathischen Serienkillers, der es auf angehende Bräute abgesehen hat und bereits eine sehr blutige Spur durch die Staaten gezogen hat. Als sich Amy daraufhin verfolgt fühlt und auch immer wieder den Mann sieht, glaubt sie zuerst, dass ihr Unterbewusstsein bzw. Nervosität und Aufregung dafür verantwortlich ist, während der Killer bereits ihren Freundes- und Bekanntenkreis reduziert.

Der 1980 gedrehte „He Knows You’re Alone“ ist ja ein Streifen, der schon aufgrund seiner Figurenkonstellationen, Geschichte, Soundtrack und einzelnen Einstellungen keinen großen Hehl daraus macht, dass er im Fahrwasser von „Halloween“ entstanden ist. Statt der Babysitterin gibt es hier jedoch eine angehende Braut, die in einer herbstlichen Kleinstadt die mitsamt ihrer Freundinnen ins Visier eines psychopathischen Killers gerät. „Panische Angst“ ist dabei auch weit besser, als man es aufgrund der Bewertungen der OFDB vermuten könnte und bietet neben einen netten Auftakt auch ein paar gelungene Momente und sympathisch gezeichnete Figuren, die in Slasher-Genre ja nicht unbedingt üblich sind. Auch das Finale kann sich sehen lassen, selbst wenn die Morde überwiegend harmlos inszeniert wurden und „He Knows You’re Alone“ auch eher mit seiner Atmosphäre und Darsteller punkten kann. Herr Mastroianni hat hier schon einen netten kleinen Streifen gezaubert und wer hätte schon gedacht, dass Tom Hanks sein Leinwanddebüt ausgerechnet in einem waschechten Slasher absolviert hat. Insgesamt schon ein empfehlenswerter Streifen, der zwar recht eindeutig und auch etwas weniger erfolgreich die Erfolgsformel von „Halloween“ wiederholt, aber dabei imho weit besser als sein Ruf ausgefallen ist und den geneigten Slasher-Fan auch nicht groß enttäuschen sollte.

Hide and go Shriek

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Der junge John und seine sieben Freunde beschließen sich über Nacht im Möbelhaus seines unwissenden Vaters einzuschließen, um dort die Partynacht ihres Lebens zu feiern und schmuggeln zu diesem Zweck auch jede Menge Alkohol in den Laden. Als die Nacht beginnt, kippt die anfänglich fröhliche Stimmung jedoch rasch, als die jungen Leute bemerken, dass sich in dieser Nacht noch eine weitere Person in dem geräumigen Möbelhaus eingefunden hat, der den Jugendlichen schon bald nach dem Leben trachtet. Als die ersten Leichen gefunden werden, versuchen die Verbliebenen zu flüchten, doch das Möbelhaus ist so gesichert, dass eine Flucht unmöglich scheint und als auch noch die Verbindungen nach draußen gekappt werden, entpuppt sich das Gebäude als Todefalle, in dem der psychopathische Killer auch nach Herzenslust zu Werke gehen kann…

„Hide and go Shriek“ aus dem Jahre 1988 ist ja auch einer dieser unzähligen Slasher, die es seinerzeit nicht über den großen Teich bzw. nach Deutschland geschafft haben und hierzulande daher auch nur eingeschränkten Bekanntheitsgrad besitzen. Mit den Blu-Ray-VÖs aus den Staaten bzw. Großbritannien ändert sich das nun hoffentlich und der durchaus solide Slasher-Film glänzt ja vor allem dadurch, dass alles an dem Streifen von der turmhohen Dauerwelle bis zu den Aerobic-Söckchen so dermaßen Achtziger ist, dass es eine wahre Freude bzw. ein einziger Alptraum ist. Zwar wirkt der Handlungsort eher wie ein zugestelltes Lager-, als ein Möbelhaus und der Streifen braucht auch etwas bis er in Fahrt kommt, aber Regisseur Skip Schoolnik beweist dann durchaus ein Händchen für Spannung und vor allem der Killer und sein eher bizarres Gehabe und Motiv lassen „Hide and go Shriek“ aus der Masse vergleichbarer Werke herausragen. Zu Beginn gibt es zwar ein paar Längen zu überstehen und die Teenies sind auch nicht gerade die sympathischsten ihrer Zunft, aber im letzten Drittel dreht der Streifen ja hübsch auf und bietet auch alles, was sich der Fan in einem derartigen Streifen erwartet. „Hide and go Shriek“ ist dann auch eine spaßiges Vergnügen, eine hübsche Neuentdeckung und nette Bereicherung für das Slasher-Regal.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Jon-Ka-Pur: The Crying Tree

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Die junge und von allen Männern begehrte Pila bekommt von ihrer schwerkranken Mutter ein idyllisches Ferienresorts übertragen, das in renovierten Zustand die Besuchermassen anlocken soll. Doch Streitereien des Personals und die aufdringliche Männerwelt machen der jungen Geschäftsfrau zu schaffen und eines Tages beginnt auch eine bizarre Mordserie, in der die Gäste des Resorts auf brutale Weise ermordet werden. Die Polizei steht vor einem Rätsel und auch Pila glaubt aufgrund der Umstände, dass der Geist ihres verstorbenen Opas als rachsüchtiger Geist zurückgekehrt sein könnte, um die junge Frau zu schützen. Als die Polizei in dem Angestellten Inthor den Verdächtigen ausmacht und inhaftiert ist die Serie an Morden aber noch lange nicht vorbei und alle Männer, die sich Pila nähern scheinen in größter Gefahr…

Thailand hab ich zwar kulinarisch stets im Fokus, doch was die Filmlandschaft anbelangt, kann ich die von mir gesichteten Beiträge wohl an einer Hand oder zwei abzählen. „Jun-Ka-Por: The Crying Tree“ ist auch leider kein besonderes Highlight und obwohl sich der 2003 gedrehte Slasher durchaus zeigefreudig präsentiert, sieht man dem Werk doch an, dass er rasch und mit geringen Budget abgedreht wurde. Die Darsteller agieren theatralisch, die Dialoge wirken hölzern und zwischendrin gibt es auch noch zwei schwülstige Musiknummern und Herzschmerz zu überstehen, die der Spannung auch nicht gerade sonderlich zuträglich sind. Die Geschichte mit einer Prise Mystery ist jetzt auch nicht sonderlich spannend und die finale Auflösung für den Thriller-erfahrenen Zuschauer ebenfalls keine große Überraschung. Ich finde es ja eigentlich immer interessant, exotische Genre-Filme zu gucken, aber das Geschehen hier erinnert bisweilen mehr an eine überzeichnete Soap-Serie, als an einen Genrefilm. Bei Slashern kann man eigentlich nicht viel falsch machen, wenn man sich an ein paar Grundregeln hält, aber im Falle von „Jun-Ka-Por: The Crying Tree“ können auch die eher drastischen Mordszenen den Rest nicht vor den Untiefen der cineastischen Belanglosigkeiten retten.

Twisted Nightmare

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Zwei Jahre nachdem ihr Bruder auf mysteriöse Weise in einem abgelegenen Feriencamp ums Leben kam, erhalten Rhonda und ihre damaligen Freunde eine Einladung, sich für ein Wochenende wieder in dem Camp einzufinden. Da sich offensichtlich aber niemand etwas Schlechtes dabei denkt, finden sich die mittlerweile auseinandergelebten Pärchen ein um das Wiedersehen mit alten Freunden gebührend zu feiern. Dabei lassen sich die feierfreudigen Freunde auch von dem übellaunigen Hausmeister nicht beirren, der die jungen Leute eindringlich vor bösen Mächten an diesem Platz warnt, die nur darauf lauern zuzuschlagen. Wenig später scheint sich die Warnung bereits zu bewahrheiten und während die Wiedersehensfeier noch im vollen Gange ist, wird der erste Besucher bereits das Opfer einer scheinbar übernatürlichen Macht…

„Twisted Nightmare“ ist einer dieser vielen Achtziger-Filme, in dem sich ein Camping-Ausflug als „Reise ins Grauen“ entpuppt und auch im Falle von Paul Hunt wird wieder einmal eine Gruppe erholungssuchender und befreundeter Pärchen mit düsteren Geheimnis dezimiert. Dabei ist der Streifen aber leider nicht sonderlich originell und abgesehen von der etwas seltsamen Grundidee, bei der ja im Grunde alle Alarmglocken schrillen müssten, ist „Twisted Nightmare“ wieder einmal nur die übliche Nummernrevue, in der bis zum Finale nach dem „Zehn-kleine-Negerlein“-Prinzip ein unbedarfter Protagonist nach dem anderen ermordet wird. Dazwischen gibt es ein paar dümmliche Dialoge, etwas nackte Haut und ein düsteres Geheimnis aus der Vergangenheit um die ganze Kisten irgendwie zusammenzuhalten. Die Darsteller sind für ihre unsympathischen Rollen eigentlich auch allesamt zu alt, die Inszenierung und auch die Effekte eher kostengünstiger Natur und auch die Geschichte selbst mit vielen Fragezeichen vermutlich mit vier Seiten Drehbuch an einem Tag zusammengezimmert worden. Sicherlich mag man diese Art von Filmen einfach und auch dieser Camp-Slasher lässt sich gucken, aber etwas Abwechslung und weniger Genre-Routine, sowie die ein- oder andere Überraschung hätten auch „Twisted Nightmare“ sicher nicht geschadet.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Die Haut, in der ich wohne

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„Die Haut, in der ich wohne“ nimmt im Output von Pedro Almodóvar ja eine gewissen Sonderstellung ein, da er einerseits an die Genre-Film-Vergangenheit des spanischen Regisseurs erinnert und an einen Horrorfilm erinnert, der aus anderen Blickwinkeln erzählt wird. Man liest ja immer wieder, dass der Streifen sehr verstörend aufgenommen wird und dennoch erzählt Almodóvar die bizarre Geschichte auf fast schon unaufgeregte Weise mit perfektionistisch durchkomponierten Bildern, ganz so wie seine üblichen Dramen, die sich vorwiegend um starke Frauen in Ausnahmesituationen handelt. Doch dieses Mal ist es ein getriebener und skrupelloser Arzt mit düsterem Geheimnis, eine Patientin mit undurchsichtiger Vergangenheit und eine Hausangestellte, die ebenfalls seelischen Ballast mit sich herumträgt und ein Drama, das sich über viele Jahre hinwegstreckt. Bei der ersten Sichtung dreht sich alles um die Beziehung untereinander, während man bei weiteren Malen mehr auf die Interaktion untereinander achten kann. Und da ist es dann wieder, das komplexe Interesse Almodóvars und seine klassischen Themen wie Schuld, Sühne, Identitäten, Körperlichkeit und die Ausnahmesituationen, die es kämpferisch durchzustehen gilt. Von den wunderschönen Bildern und grandiosen Darstellern abgesehen, wächst auch dieser Film, wenn er zum wiederholten Mal im Player landet und wer einmal die Verzweiflung in Marisa Paredes Augen gesehen hat, kann das sowieso nicht mehr vergessen.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Harry Potter und der Halbblut-Prinz

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Nachdem es nun nicht mehr zu leugnen ist, dass der Zauberer Vauldemort zurückgekehrt ist und dieser im Verborgenen böse Zauberer und Mächte um sich schart, rüstet das Zauberministerium und auch Hogwarts gegen die böse Gefahr. Professor Dumbledore erwirkt, dass ein einstiger Vertrauenslehrer des jungen Vauldemort namens Slughorn wieder auf der Schule unterrichtet und setzt Harry darauf an, über den etwas selbstverliebten Lehrer mehr über die Vergangenheit von Vauldemort herauszufinden. Doch dieser wittert den Versuch ihn auszuhorchen und auch von seinem Widersacher Draco droht Ungemach, der sich mittlerweile ebenfalls der dunklen Seite verschrieben hat und mit einem Trick die böse Mächte nach Hogwarts bringt...

Wir nähern uns ja langsam dem Finale der Reihe und „Harry Potter und der Halbblut-Prinz“ zeigt ja, wohin die Reise geht und die Konfrontation zwischen Gut und Böse. Dennoch bleibt die Geschichte spannend und nachdem der vorangegangene Teil leichte Tendenzen nach unten hatte, fand ich diesen hier wieder sehr kurzweilig und unterhaltsam gemacht. Die Geschichte bleibt ja spannend und die zahlreichen Charaktere hat man ja endgültig ins Herz geschlossen, auch wenn man diesen Teil ohne Vorkenntnisse der anderen nicht mehr zu gucken braucht. Neben der eigentlichen Hauptgeschichte mit Vauldemort, der diese Mal nur am Rande auftaucht, geht es ja auch um Dinge wie (Ersatz-)Familie, Freundschaft, Vorbilder und die erste Liebe, die hier abermals sehr augenzwinkernd und humorvoll präsentiert werden. Fürs Auge und die Ohren gibt es jede Menge Spezialeffekte und Kawumm und am Ende wird es dieses Mal auch so richtig dramatisch. Das sechste Jahr Harry Potter zeigt allerdings keine Abnutzungserscheinungen und bis jetzt hat mit Frau Rowling auch noch jedes Mal mit einer neuen Wendung aus ihrem Zauberhut überrascht, sodass ich mich jetzt auch schon auf das auf zwei Kinofilme aufgeteilte Finale freue…
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Curse of the Forty-Niner

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Claire bekommt eines Tages in der Post von ihrem umtriebigen Bruder eine Schatzkarte und ein Stück Gold geschickt. Diese trommelt daraufhin ihre Freunde zusammen um einen Ausflug in die Minengegend zu organisieren, ihren Bruder zu besuchen und auch den vermeintlichen Schatz zu heben. Doch der Goldschatz ist mit einem Fluch belegt und jeder, der versucht ihn zu entwenden wird von dem Untoten Jeremiah Stone verfolgt, der einst im Kampf gegen Golddiebe und bigotte Dorfbewohner seine Seele an den Teufel verkauft hat. Doch davon ahnen Claire und ihre Freunde nicht, die in einer Mischung aus unbedarfter Abenteuerlust und Gier auch prompt ins Verderben laufen…

Von manchen Filmen erwartet man sich im Grunde ohnehin nicht viel und beim Horror-Slasher „Curse of the Forty-Niner“ von Herrn John-Carl Buechler reichen ja auch schon die ersten Minuten und unsäglich schlechten CGI-Effekte um zu ahnen, dass man es hier nicht mit der Sperrspitze des Genres, sondern eher dem anderen Ende des Spektrums zu tun hat. Immerhin hat man sich aber beim Cast nicht lumpen lassen, ein paar Genre-Veteranen zu engagieren und so gibt es in dem 2002 gedrehten „Jeepers Creepers“-Imitat Karen Black, John Philip Law, Richard Lynch und noch weitere bekannte Gesichter aus vergangenen Jahrzehnten in kleinen Nebenrollen zu sehen, während sich die Hauptdarsteller aus austauschbaren Darstellern aus der dritten Reihe zusammensetzt. Die Geschichte über einen Goldgräber-Zombie der dümmlich-gierige Städter ermordet ist stets an der Grenze zur Parodie, aber immerhin noch so unterhaltsam, dass man es bis zum vorhersehbaren Ende aushalten kann. Dazwischen gibt es wieder einmal die übliche Slasher-Nummern-Revue mit ein paar blutigen Effekten, die hier noch eine Spur lahmer als üblich ausgefallen ist und so ist es auch wenig verwunderlich, dass die meisten von dem Teil wohl noch nie etwas gehört haben. Sehen, vergessen und ab mit der Scheibe in die Schrottwichtelkiste.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Eine unanständige Frau

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Emilia lebt mit ihrer Tochter und ihrem Mann in einem hübschen Haus und auch ansonsten scheint die Musikerin ein glückliches Leben zu führen. Doch Emilia scheint unglücklich und sexuell unausgewogen und als sie eines Tages beim Verkauf des Hauses ihrer verstorbenen Mutter den extrovertierten und forschen Leon kennenlernt ist das der Beginn einer leidenschaftlichen Affäre. Immer mehr lässt sich die Frau auf erotische Spiele mit dem Unbekannten ein und verliert auch zunehmend die Kontrolle über ihr geordnetes Leben. Als sich Emilia immer mehr ihren verborgenen Wünschen hingibt, bleibt die Affäre auch nicht ihrem Mann und Umfeld verborgen und doch gibt es für die Frau kein Zurück mehr…

Niederländisches Erotikdrama über eine verheiratete Frau, die sich in eine Affäre stürzt, die wenig später destruktive Züge annimmt. Dabei ist der Verlauf dieser verhängnisvollen Affäre ja quasi fast aus dem Lehrbuch für Beziehungsangelegenheiten und was spannend beginnt, hat später natürlich auch bald negative Auswirkungen auf die Ehe der „unanständigen“ Frau. Dabei präsentiert sich der Streifen von Ben Verbong aber leider nicht sonderlich aufregend und über weite Strecken auch sehr verhalten, fast schon zu unaufgeregt erzählt. Weder bei der Erotik, noch beim Dramatischen oder den erotischen Fantasien gibt es besondere Erkenntnisse und insgesamt war das Ergebnis für mein Empfinden fast schon etwas zu unspektakulär. Den Hintern von Huub Stapel hätte man mir ja zumindest zeigen können und die Hauptdarstellerin José Way, die offensichtlich nur diesen einen Film gedreht hat, bleibt ebenfalls meistens angezogen. Ein Erotikdrama ohne Beides, dass insgesamt betrachtet nicht sonderlich an- oder aufregend ausgefallen ist und dem ein bissl weniger Subtilität und dafür mehr Freude an fleischlichen Genüssen wohl sicher nicht geschadet hätte.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Gnadenlos schön

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„Gnadenlos schön“ ist ja auch ein Film, der immer wieder gerne und regelmäßig im Player landet und in Zeiten von Trump und Co. ist diese Mockumentary über einen Teenie-Schönheitswettbewerb in einer US-Kleinstadt ja aktueller denn je. Eigentlich wenig verwunderlich, dass der Streifen im Jahr 1999 trotz seiner eindrucksvollen Besetzung wenig Anklang fand, da er ja der amerikanischen Bevölkerung gleich in Punkto Doppelmoral und sonstige Abgründe einen wenig vorteilhaften Spiegel vorhält und gleich im Bausch und Bogen gegen so ziemlich alles ätzt, auf was sich beschauliche Kleinstädte und ihre selbsternannten Bewahrer von Moral und Anstand sonst so etwas einbilden. Der Teenie-Wettbewerb dient ja hier auch nur als Aufhänger um die hässliche Seite solcher Kleinstädte zu zeigen und hier bekommen von den Republikanern bis hin zum „White Trash“ ja so ziemlich alle ihr Fett ab. Dass die bitterböse Satire dabei den Holzhammer auspackt und manchmal etwas über das Ziel hinausschießt, mag seinerzeit zwar etwas zu viel des Guten gewesen sein, aber war rückblickend ja nur ein kleiner Vorgeschmack dessen, was in den letzten Monaten so an seltsamen Nachrichten über den großen Teich getragen werden.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 1

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Nach dem Tod Dumbledores beginnt Vauldemort die bösen Mächte um sich zu scharen, untergräbt das Zauberministerium und erklärt Harry Potter zum Staatsfeind Nummer 1. Dieser kann sich auch nur noch auf eine Handvoll Zauberer und seine engsten Freunde verlassen um nicht noch mehr Zauberer und Menschen in Gefahr zu bringen und auch der Weg zurück nach Hogwarts liegt in weiter Ferne. Gemeinsam mit Hermine und Ron macht sich Harry auf den beschwerlichen Weg um sieben Artefakte zu finden und zu zerstören, die auch den einzigen Weg darstellen, den Aufstieg Vauldemorts und seines dunklen Reiche zu verhindern. Doch der Weg ist beschwerlich, bleibt nicht ohne Opfer und stellt auch die Freundschaft der drei zunehmend auf die Probe…

Im vorletzten Teil der Potter-Reihe ist die Serie nun endgültig im düsteren Fantasy-Epos angekommen und die Leichtigkeit vorangegangener Teile verschwunden. Der Kampf gegen Lord Vauldemort kostet Opfer und Harry und seine Freunde sind zunehmend auf sich allein gestellt. Auffallend ist in diesem Teil, dass sich die Geschichte wieder mehr um seine drei Hauptcharaktere dreht und der Rest der zahllosen Figuren eher am Rande in Erscheinung tritt. Statt sich größtenteils auf die grandiosen Effekte zu verlassen, gibt es hier aber auch leisere Töne und zunehmende Zweifel, der Sache überhaupt gewachsen zu sein. Harry ist mittlerweile siebzehn und statt „Coming of Age“ gibt es bereits einen Streifen, den ich persönlich nicht unter die Kategorie Familienfilm einordnen würde. Eigentlich gibt es auch bei diesem Teil nicht viel zu meckern und das Niveau der vorangegangenen Teile bleibt gewahrt, auch wenn es mir persönlich sicher lieber gewesen wäre, dass Finale nicht auf zwei Spielfilme mit jeweils über zwei Stunden Laufzeit aufzuteilen. Zum Glück muss ich aber nicht wie die Fans im Kino ein Jahr auf den spannenden Abschluss warten, sondern kann mir das hoffentlich Finale auch hübsch und in Ruhe in den nächsten Tagen gönnen – ich freu mich drauf.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Retro Slasher Double:

Pool Party Massacre

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Die reiche und hoffnungslos verwöhnte Blair lädt während dem Urlaub ihrer Eltern, ihre bodenständige Ex-Schulkollegin Nancy und vier ihrer zickigsten Freundinnen zur Pool-Party in ihrem geräumigen Anwesen ein. Die Party startet allerdings alles andere als grandios, da sich die egozentrischen Mädels aber von Beginn an gegenseitig ankeifen und auch eher Sex, Selbstinszenierung und Instagram im Sinn haben, als sich um irgendwelche anderen Dinge zu kümmern. Als auch noch ein unbekannter Killer das Werkzeug aus der Garage zweckentfremdet um die Besucher und Nachbarn des Anwesens auf drastische Weise zu töten, wird die sommerliche Pool-Party endgültig zum blutigen Massaker.

Sympathisch augenzwinkernder Retro-Teenie-Slasher von Drew Marvick, den man ja schon aus dem Umfeld des leider verstorbenen Ted V. Mikels kennt. Der Mann mit dem eindrucksvollen Hipster-Bart hat mit „Pool Party Massacre“ einen kurzweiligen, sommerlichen und vor allem blutigen Slasher gezaubert, der hübsch die Waage zwischen Hommage und Parodie hält und dem Zuschauer die zickigsten Mädels auf Gottes Planeten präsentiert, die dann genüsslich eine nach dem anderen krassen Kills zum Opfer fallen. Die teils bissig-bösen Dialoge am Pool fand ich ja ganz lustig und die hoffnungslos egozentrischen und oberflächlichen Mädels schenken sich mit „bitchy“-Ansagen auch herzlich wenig, sodass sich bei den überschaubaren Protagonisten natürlich auch kein wirkliches Party-Feeling einstellt. Auch bei den Morden hat man sich nicht lumpen lassen und der unbekannte Killer hat sichtlich Spaß die verwöhnten Gören auf möglichst drastische Weise ins Jenseits zu befördern. Im Gegensatz zu den meisten Vorbildern aus den Achtzigern geschieht hier auch alles bei grellem Tageslicht, das Blut spritzt auch immer hübsch durch die Gegend und etwas nackte Haut und den Kameramann als Reflektion in der Duschkabinenverglasung gibt es auch noch. Eine kurzweilige, lustig-doofe und trashig-überdrehte Mischung aus „Clueless 2.0“. "Scream" und „Freitag der 13.“ am Pool im Zeitalter von Facebook und Instagram, der eindeutig in die Kategorie Party-Film fällt und trotz etwas pubertären Gehabe das Herz am richtigen Fleck hat. Die neue Blu-Ray-Disc aus den Staaten mit dem hübschen Cover ist übrigens regionfree und so steht dem Pool-Party-Vergnügen trotz durchwachsenen Wetter im Sommer 2017 auch hierzulande nichts mehr im Wege.

Lake Nowhere

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Eine Gruppe jungen Leute samt Hund fährt zu einer kleinen Hütte an einem abgelegenen See um dort ein Wochenende mit Spaß und Alkohol zu erleben. Während sich die eine um das Feuerholz kümmern oder die Gegend erkunden geht einer der Männer zum Schwimmen und kommt abends seltsam verändert, bleich und apathisch zurück. Bald mischt sich aber noch ein weiterer und mysteriöser Fremder mit Maske ins Geschehen, der die Erholungssuchenden beobachtet, verfolgt und wenig später auf grausame Weise ermordet.

Nach „Pool Party Massacre“ stand mit „Lake Nowhere“ der nächste Retro-Slasher neuzeitlicher Produktion am Programm, der statt sommerlichen Spaß und gute Laune jedoch einen gänzlich anderen Ansatz hat. Hier geht die herbstliche Sache nicht nur in eine übernatürliche Richtung, sondern ist auch überraschend düster und grimmig ausgefallen. Der knapp 50minütige „Lake Nowhere“ hat dabei auch eine sehr hübsche Retro-Optik, wenngleich ausgewaschene VHS-Bildstreifen, Fake-Trailer und Kopier-Bild- und Tonsprünge heutzutage sicherlich nicht mehr ganz so originell wirken. Die „Stalk’n Slash“-Story über einen maskierten Killer und See mit ebenfalls düsteren Geheimnis ist leider auch nicht übermäßig originell und statt dem Zuschauer einen herkömmlichen Spannungsbogen zu präsentieren, verlässt sich das Regie-Duo meines Erachtens etwas zu sehr auf die gelungene Optik und die blutigen Effekte. Etwas mehr Augenmerk auf die Figurenzeichnung und weniger vages Ende hätten sicher nicht geschadet und es wirkt auch etwas schade, dass man mit ein, zwei, drei Ideen mehr nicht noch zwanzig Minuten an zusätzlichem Material eingefangen hat, um zumindest Spielfilmlänge zu erreichen. So bleiben neben den positiven Eindrücken auch ein paar zwiespältige zurück und selbst wenn „Lake Nowhere“ für den Slasher-Fan durchaus interessant ausgefallen ist, so wirkt er doch irgendwie auch, als hätte man mittendrin die Lust verloren bzw. eine gute Chance aus unerfindlichen Günden statt dem solidem Wurf einfach ungenützt gelassen.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2

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Die Suche von Harry, Hermine und Ron nach den Horkrux von Vauldemort geht weiter und führt die drei direkt ins Visier des bösen Zauberers und seinem Gefolge, der mittlerweile ebenfalls andere Seite aufzieht und allen seinen Weggefährten mit dem Tode droht. Eine der gesuchten Reliquien befindet sich in Hogwarts und als Harry zu seiner Schule zurückkehrt wird auch diese angegriffen. Doch die Schüler und Lehrer leisten erbitterten Widerstand und wenig später kommt es auch zur finalen Konfrontation zwischen Gut und Böse, in der beide Seiten ihre letzten Trümpfe ausspielen und das ehrwürdige Gebäude in Schutt und Asche legen…

Was für ein Finale! Dass es episch wird, kann man sich ja angesichts des Vorgängers ja schon vorstellen, aber hier wird nochmals so richtig aufgedreht und alles Vorangegangene zum Tischfeuerwerk degradiert. Hier brennt dann auch die Luft und der letzte Teil der Potter-Sage ist ganz großes Fantasy-Kino, in dem auch Handlungsstränge vorangegangener Teile wieder aufgegriffen und zu Ende geführt werden. Vor J.K. Rowling kann man eigentlich nur neidlos den Hut ziehen und der Weg Harry Potters vom elfjährigen Zauberschüler bis zu seiner Volljährigkeit ist schon sehr gelungen. Spannende und vor allem lebendige Charakteren, das Thema Freundschaft und Erwachsenwerden und der elementare Kampf zwischen Gut und Böse funzt ja immer, aber hier kommt auch noch ein augenzwinkernde Humor und ein Herz für Sonderlinge und Außenseiter dazu. Kein Wunder, dass die Bücher, die Filme und alles drum herum so erfolgreich waren und „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 2“ ist dann auch ein Streifen für den Fan, das nach zehn Jahren alles zu einem würdigen Abschluss bringt. Zwar sind die Filme allesamt nicht perfekt, manchmal etwas zu effektüberladen und bisweilen etwas holprig erzählt, aber darunter verbirgt sich einfach eine tolle Geschichte, die funktioniert, über 8 Teile (!) spannend bleibt und hoffentlich irgendwann weitergeht.
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