Deliria-Italiano

Schönheitsköniginnenabend:



Little Miss Sunshine (2006)

Familie Hoover wirkt auf den ersten Blick wie eine stinknormale Familie. Doch hinter der Fassade der gutbürgerlichen Familie lauern Abgründe. Der Vater versucht mit seiner Motivationstechnik Leute zu Gewinnern zu machen und ist selbst der totale Loser. Der Opa kokst und ist aus dem Seniorenheim geflogen, der Sohn der Familie spricht seit Monaten kein Wort und als der Schwager einen Selbstmordversuch unternimmt, landet er ebenfalls bei der Familie. Als es die kleine Olive jedoch in die Endrunde eines Schönheitswettbewerbes schafft, fährt die dysfunktionale Familie mit einem schrottreifen VW-Bus von Albuquerque nach Kalifornien um dem kleinen Gör ihren großen Traum zu erwirklichen...

Oscarprämierte Dramödie aus den USA, der wieder einmal mit dem Vorurteil aufräumt, dass im Land der unbegrenzten Möglichkeiten auch jeder seine Träume verwirklichen kann. Die Geschichte über die Loser-Familie im VW-Bus und am Ende zusammenwächst ist wirklich sehr spassig und unterhaltsam und hält auch perfekt die Balance zwischen spaßigen und traurigen Momenten. "Little Miss Sunshine" ist zwar zutiefst amerikanisch, könnte aber genausogut aus Europa stammen. Sehr sympathisch und unterhaltsam: 8/10


Gnadenlos schön



In dem kleinen Ort Mount Rose stehen die alljährlichen Wahlen zur Schönheitskönigin an und zu diesem Zweck findet sich ein kleines Kamerateam ein um die Geschehnisse rund um die Wahl zu filmen und werden Zeuge gar seltsamer Ereignisse....

Bitterbitterböse Satire über Schönheitswettbewerbe, Patriotismus und spießbürgerliche Doppelmoral in der wirklcih alle ihr Fett abbekommen. In der absolut genialen Mockumentary mit Denise Richards, Kirsten Dunst und Brittany Murphy wird wirklich nichts ausgelassen und der 1999 herb gefloppte Streifen ist ein absolutes Feuerwerk des tiefschwarzen Humors, bei dem sicherlich kein Auge trocken bleibt. Definitiv kein Film für zarte Gemüter oder die Lipgloss-Fraktion, für den aber dennoch hier uneingeschränkt eine Empfehlung ausgesprochen werden kann. Unpackbare und schwer verdiente 10/10

dr. freudstein hat geschrieben:
Was denn nun schon wieder los?
Rock angehabt, von Prinzessin Lilifee umgewandelt worden?
Solche Filme guckt ja nicht mal unser Forenmädel (glaube ich, hoffe ich)

Hmmm... das sind doch zwei tolle Filme! Amerikanische Indie-Komödien aus der Arthouse-Schiene hab ich sowieso ganz gern und vor allem "Gnadenlos schön" ist ein unglaublich geiles Stück von einem Film, der vollkommen unterbewertet ist, da er aufgrund seiner Darstellerinnen an ein vollkommen falsches Publikum vermarktet wurde.

buxtebrawler hat geschrieben:Und "Gnadenlos schön" klingt auch interessant, danke für den Tipp, jogschi.

Der sei dir hiermit ausdrücklich ans Herz gelegt. Der ist sehr, sehr böse!

damit der Freudschi wieder lästern kann....

Enchanted (2007)



Die hübsche, aber etwas naive Giselle wird von einer bösen Königin aus dem Märchenland Andalasien kurzerhand ins New York gebeamt, damit diese nicht ihren Sohn Edward ehelichen kann. In der großen Stadt wird Giselle erst einmal ausgeraubt und landet schlußendlich an einer Werbetafel, wo sie von dem Scheidungsanwalt Robert aufgegabelt, und in seine Wohnung (nicht was ihr denkt!) mitgenommen wird. Dort wirbelt sie erst einmal die Einrichtung und dann gleich das ganze Leben des biederen Mannes und seiner Tochter durcheinander. Als dann auch noch Edward in New York auftauchen und auch die böse Königin versucht, nach dem Leben von Giselle zu trachten, rappelts in der Kiste und anschließend im Big Apple!

Gesundheitlich angeschlagen hatte ich gestern Lust auf leichte Unterhaltung der bunten Art und da ich nicht ständig "Mamma mia!" gucken kann und "the Sound of Music" zu lange war, ist gestern wieder einmal "Enchanted" im Player gelandet. Lustige, kurzweilige und familienfreundliche Mischung aus Trick- und Realfilm aus dem Hause Disney, der dank der Hauptdarstellerin Amy Adams auch sehr, sehr sympathisch daherkommt. Das Finale aus dem Rechner ist vielleicht nicht ganz mein Dings, aber der "Cleaning Song" mit Ratten, Tauben und Kakerlaken ist so charmant, dass man gern die ein- oder andere Schwäche der Geschichte verzeiht. Und Susan Sarandon als böse Königin ist einfach eine Wucht. 7/10 Punkten

Seven Women for Satan - Michel Lemoine (1976)



Boris ist in Paris ein angesehener Geschäftsmann, liebt privat aber eher die Abgeschiedenheit seines kleines Schlosses, auf das er sich gerne zurückzieht. Dort wird er jedoch zunehmend von einer mysteriösen Frauengestalt verfolgt und verfällt zunehmend dem Wahnsinn. Er lockt wahllos junge Mädchen auf sein Schloß, die er danach auf sadisitsche Weise umbringt und wird dabei von seinem seltsamen Diener Karl unterstützt. Doch die Visionen verstärken sich zunehmend und es scheint, als würde Boris von einer Toten verfolgt, die mit ihm noch eine Rechnung offen hat...

Bei französischen Filmen mit Schlössern, Friedhöfen, Wasser und viel Nebel muss man wohl als allererstes an den kürzlich verstorbenen Jean Rollin denken. Michel Lemoine der eigentlich aus der Schauspielecke kommt und später offensichtlich Fleischfilme inszenierte kopiert in dem an "Graf Zaroff - Genie des Bösen" aus dem Jahre 1932 angelehnten Geschichte dann auch ausgiebig die Atmosphäre von Rollin-Filmen, was jedoch nur bedingt gelingt. "Seven Women for satan" erinnert dann auch aufgrund der sleazigen Mischung aus Sex und Gewalt und der Mitwirkung von Howard Vernon sehr an Jess Franco, der offensichtlich im Geiste ebenfalls Pate stand. Leider ist die Geschichte nicht so der Bringer und nebenher auch noch eher wirr erzählt, sodass sich der Unterhaltungswert auf Dauer schon etwas in Grenzen hält. Sicherlich ist "Seven Women for Satan" solider Euro-Horror der kostengünstigen Sorte mit viel nackter Haut, aber ein bissl mehr Story und weniger Nebelmaschine hätten auf Dauer aber sicher nicht geschadet: 6/10