Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Moderator: jogiwan
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Frankenstein 2000
Wenn man gerade dabei ist, brav alle Genre-Nachzügler aus der Italo-Kiste zu gucken, darf natürlich auch Joe D’Amatos „Frankenstein 2000“ nicht fehlen - der letzte Horrorfilm des umtriebigen Multitalents, bevor Herr Massaccesi dann nur noch Fleischfilme drehte. Dass ein Streifen mit dieser Thematik teilweise in dem steirischen Wallfahrtsort Mariazell gedreht wurde, ist ja für mich noch immer nicht ganz nachvollziehbar und sollte irgendein Tourismusverein tatsächlich dafür Geld ausgelegt haben, waren die Gesichter bei der Sichtung des Ergebnisses wohl genauso lang, wie diese der restlichen Zuschauer. Die Geschichte über Telekinese, einer jugendlichen Terrorgang, einem wiedererweckten Toten auf Rachetour inklusive Nazi-Kostümparty ist ja auch eher nichts, mit dem ein verschlafener Ort wie Mariazell in Verbindung gebracht werden möchte. Die recht unterschiedlichen Zutaten fügen sich hier auch nicht sonderlich gut zueinander und „Frankenstein 2000“ kommt eigentlich auch nie so richtig in Fahrt und bemüht das Wohlwollen des Zuschauers ja ganz ordentlich, wenn es darum geht unlogische Momente und seltsame Entwicklungen am laufenden Band zu akzeptieren. Das ganze Treiben wirkt eher lustlos abgedreht, mit Füllmaterial versehen und ist über weite Strecken auch viel zu harmlos ausgefallen, sodass sich auch das Wiedersehen mit Leuten wie Cinzia Monreale und Donal(d) O’Brien eher in Grenzen hält. In Erwartung einer doch eher unterdurchschnittlichen Graupe lässt sich „Frankenstein 2000“ schon gucken, aber für den abschließenden Horrorfilm in seiner dreißigjährigen Karriere hätte sich der werte Joe für mein Empfinden doch schon etwas mehr ins Zeug legen können.
When Alice broke the Mirror
Die Kombination von Horror und Humor ist ja etwas, dass viele Zuschauer so gar nicht mögen und “When Alice broke the Mirror” ist dann auch so ein Horrorstreifen mit satirischen Elementen, der augenscheinlich nicht unter idealen Bedingungen entstanden ist und auch von vielen Zuschauer nicht gemocht wird. Die schwarzhumorige Geschichte über einen alternden Gigolo mit finanziellen Problemen und einem hohen Verschleiß an Witwen erinnert entfernt an Filme wie „Scheidung auf italienisch“ oder auch „Hatchet for the Honeymoon“ und wirkt auch so, als hätte Fulci hier ausdrücklich kein jugendliches Zielpublikum im Sinn gehabt. Über das Humorverständnis in einem Streifen, in dem vorwiegend Frauen auf sehr drastische Weise ihr Leben lassen müssten, lässt sich ja sicherlich streiten, aber beim Punkto Gore werden wenig Gefangene gemacht und der rote Lebenssaft spritzt in der ersten Hälfte ja auch hübsch durch die Gegend. Trotzdem will die durchaus originell erscheinende Geschichte im Verlauf nicht so richtig zünden und der Versuch, dem Ganzen auch noch eine existenzielle Mystery-Note zu geben, dürfte wohl mangels Budget oder entsprechender Ideen irgendwann einmal ad acta gelegt worden sein. So wirkt Fulcis Versuch eines „erwachsenen“ Horrorfilms mit überspitzen Elementen auf mich auch so, als hätte man ihm (s)einer finalen Pointe beraubt und nicht so, wie er unter idealen Bedingungen vielleicht hätte ausfallen können.
Wenn man gerade dabei ist, brav alle Genre-Nachzügler aus der Italo-Kiste zu gucken, darf natürlich auch Joe D’Amatos „Frankenstein 2000“ nicht fehlen - der letzte Horrorfilm des umtriebigen Multitalents, bevor Herr Massaccesi dann nur noch Fleischfilme drehte. Dass ein Streifen mit dieser Thematik teilweise in dem steirischen Wallfahrtsort Mariazell gedreht wurde, ist ja für mich noch immer nicht ganz nachvollziehbar und sollte irgendein Tourismusverein tatsächlich dafür Geld ausgelegt haben, waren die Gesichter bei der Sichtung des Ergebnisses wohl genauso lang, wie diese der restlichen Zuschauer. Die Geschichte über Telekinese, einer jugendlichen Terrorgang, einem wiedererweckten Toten auf Rachetour inklusive Nazi-Kostümparty ist ja auch eher nichts, mit dem ein verschlafener Ort wie Mariazell in Verbindung gebracht werden möchte. Die recht unterschiedlichen Zutaten fügen sich hier auch nicht sonderlich gut zueinander und „Frankenstein 2000“ kommt eigentlich auch nie so richtig in Fahrt und bemüht das Wohlwollen des Zuschauers ja ganz ordentlich, wenn es darum geht unlogische Momente und seltsame Entwicklungen am laufenden Band zu akzeptieren. Das ganze Treiben wirkt eher lustlos abgedreht, mit Füllmaterial versehen und ist über weite Strecken auch viel zu harmlos ausgefallen, sodass sich auch das Wiedersehen mit Leuten wie Cinzia Monreale und Donal(d) O’Brien eher in Grenzen hält. In Erwartung einer doch eher unterdurchschnittlichen Graupe lässt sich „Frankenstein 2000“ schon gucken, aber für den abschließenden Horrorfilm in seiner dreißigjährigen Karriere hätte sich der werte Joe für mein Empfinden doch schon etwas mehr ins Zeug legen können.
When Alice broke the Mirror
Die Kombination von Horror und Humor ist ja etwas, dass viele Zuschauer so gar nicht mögen und “When Alice broke the Mirror” ist dann auch so ein Horrorstreifen mit satirischen Elementen, der augenscheinlich nicht unter idealen Bedingungen entstanden ist und auch von vielen Zuschauer nicht gemocht wird. Die schwarzhumorige Geschichte über einen alternden Gigolo mit finanziellen Problemen und einem hohen Verschleiß an Witwen erinnert entfernt an Filme wie „Scheidung auf italienisch“ oder auch „Hatchet for the Honeymoon“ und wirkt auch so, als hätte Fulci hier ausdrücklich kein jugendliches Zielpublikum im Sinn gehabt. Über das Humorverständnis in einem Streifen, in dem vorwiegend Frauen auf sehr drastische Weise ihr Leben lassen müssten, lässt sich ja sicherlich streiten, aber beim Punkto Gore werden wenig Gefangene gemacht und der rote Lebenssaft spritzt in der ersten Hälfte ja auch hübsch durch die Gegend. Trotzdem will die durchaus originell erscheinende Geschichte im Verlauf nicht so richtig zünden und der Versuch, dem Ganzen auch noch eine existenzielle Mystery-Note zu geben, dürfte wohl mangels Budget oder entsprechender Ideen irgendwann einmal ad acta gelegt worden sein. So wirkt Fulcis Versuch eines „erwachsenen“ Horrorfilms mit überspitzen Elementen auf mich auch so, als hätte man ihm (s)einer finalen Pointe beraubt und nicht so, wie er unter idealen Bedingungen vielleicht hätte ausfallen können.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Giallo
Bei der ersten Sichtung von „Giallo“ im Jahre 2010 war ich ja herzlich wenig begeistert und meine ersten Eindrücke hier fielen auch eher harsch aus. Das lag aber weniger an einer falschen Erwartungshaltung, sondern eher an der sehr augenscheinlicher Tatsache, dass Dario Argento mit „Giallo“ wie schon in „The Card Player“ mit langer Zunge dem amerikanischen Serienkiller-Thriller nachhechelt und sich dabei auch noch hoffnungslos vergaloppiert. Bei der Geschichte von „Giallo“ krankt es meiner Meinung gleich an mehreren Ecken und der gesamte Inhalt wirkt nicht nur wenig originell, sondern auch stets sehr unglaubwürdig in seinen Entwicklungen. Statt düsterem Szenario und abgeklärten Ermittler, erwarten hier den Zuschauer eher eine lahme Außenseiter-Story und ein eher zerknirschter Ermittler, dessen „düsteres“ Geheimnis im Finale wohl von der lahmen Hauptstrang ablenken soll, der meines Erachtens noch dazu recht schlecht erzählt ist. Zwar fällt mein heutiges Urteil nicht mehr ganz so negativ aus, aber ein sonderlich guter Film ist „Giallo“ mit all seiner vorhersehbaren Durchschnittlichkeit ja nicht geworden und so man schöner Moment, die Turiner Locations und die überzogen erscheinenden Gore-Spitzen können nicht über das lahme Drehbuch hinwegtäuschen, dass dem Zuschauer meines Erachtens einfach zu viel an ausgelutschte Klischees, blassen Figuren, zu wenig Spannung und dafür jede Menge lahmer Momente zumutet. Mal schauen, ob „The Sandman“ da noch was besser machen kann, der ja Ende dieses Jahres kommen soll.
Bei der ersten Sichtung von „Giallo“ im Jahre 2010 war ich ja herzlich wenig begeistert und meine ersten Eindrücke hier fielen auch eher harsch aus. Das lag aber weniger an einer falschen Erwartungshaltung, sondern eher an der sehr augenscheinlicher Tatsache, dass Dario Argento mit „Giallo“ wie schon in „The Card Player“ mit langer Zunge dem amerikanischen Serienkiller-Thriller nachhechelt und sich dabei auch noch hoffnungslos vergaloppiert. Bei der Geschichte von „Giallo“ krankt es meiner Meinung gleich an mehreren Ecken und der gesamte Inhalt wirkt nicht nur wenig originell, sondern auch stets sehr unglaubwürdig in seinen Entwicklungen. Statt düsterem Szenario und abgeklärten Ermittler, erwarten hier den Zuschauer eher eine lahme Außenseiter-Story und ein eher zerknirschter Ermittler, dessen „düsteres“ Geheimnis im Finale wohl von der lahmen Hauptstrang ablenken soll, der meines Erachtens noch dazu recht schlecht erzählt ist. Zwar fällt mein heutiges Urteil nicht mehr ganz so negativ aus, aber ein sonderlich guter Film ist „Giallo“ mit all seiner vorhersehbaren Durchschnittlichkeit ja nicht geworden und so man schöner Moment, die Turiner Locations und die überzogen erscheinenden Gore-Spitzen können nicht über das lahme Drehbuch hinwegtäuschen, dass dem Zuschauer meines Erachtens einfach zu viel an ausgelutschte Klischees, blassen Figuren, zu wenig Spannung und dafür jede Menge lahmer Momente zumutet. Mal schauen, ob „The Sandman“ da noch was besser machen kann, der ja Ende dieses Jahres kommen soll.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Dear Zachary: A Letter to a Son About His Father
Im November 2001 wird der allseits beliebte Mediziner Andrew und Sohn von David und Kathleen Bagby mit fünf Kugeln in einem Park erschossen. Alle Indizien weisen auf Shirley Turner als Mörderin hin, mit der Andrew kurz davor eine Beziehung beendet hat und die sich nach etlichen Widersprüchen in ihrer ersten Aussage wieder in ihren Heimatort in Neufundland abgesetzt hat. Diese wird auch kurzfristig festgenommen und wenig später wieder auf Kaution freigelassen, als diese in der Verhandlung eröffnet, dass sie von Andrew schwanger ist und das Kindswohl schwerer wiegt, als das abscheuliche Verbrechen. Wenig später kommt auch Zachary zur Welt, der von den Großeltern aber nicht einer Mörderin überlassen werden möchte. So bleibt den beiden nichts anderes übrig, als nach Kanada zu ziehen und sich aufgrund der Gesetze mit der Mörderin ihres Sohnes zu arrangieren um den Enkel zu sehen. Doch es kommt noch schlimmer…
„Dear Zachary“ ist eine True-Crime-Doku als emotionale Achterbahnfahrt, die größtenteils subjektiv aus der Sicht der Opfer erzählt wird und dem Zuschauer zu Beginn förmlich mit einer Vielzahl von Informationen erschlägt. Diese handeln von positiven Erinnerungen zu einem allseits beliebten, All-American-Guy namens Andrew, der von allen geschätzt wird und über den alle voll des Lobes sind. Doch dann kippt die Stimmung zum ersten Mal und der Zuschauer erfährt, dass Andrew von seiner Ex-Freundin ermordet wurde, die noch dazu von dem Ermordeten schwanger war, der Monate später auf die Welt kommt und Zachary getauft wird. Der Jugendfreund und Filmemacher Kurt Kuenne begibt sich auf die Reise um Verwandte und Freunde von Zachary zu finden um mit positiven Statements dem verstorbenen Andrew ein Denkmal zu setzten. Doch wenig später erfährt der Film neuerlich eine Wendung und was als privates Projekt zu ehren eines Freundes beginnt, wird nach Jahren der Produktion zu einer packenden Dokumentation über eine Beziehungstat, darauffolgendes Behördenversagen, lasche Gesetzgebung und Täter- statt Opferschutz, dem hier mit den Figuren ein Gesicht gegeben wird. Am Ende der stetig düsterer werdenden Doku ist der Zuschauer dann auch ziemlich geplättet und blickt hinter die Schlagzeilen und sieht auch die Auswirkungen der Tat auf die Hinterbliebenen. Dabei ist „Dear Zachary“ vielleicht nicht immer objektiv, im Ton, Tempo und der Machart etwas gewöhnungsbedürftig, aber auf der anderen Seite auch ein sehr lebendig wirkendes und berührendes Denkmal über einen jungen Mann, der viel zu früh sein Leben lassen musste und die viel zu tragischen Ereignisse, die da noch folgen sollten.
Im November 2001 wird der allseits beliebte Mediziner Andrew und Sohn von David und Kathleen Bagby mit fünf Kugeln in einem Park erschossen. Alle Indizien weisen auf Shirley Turner als Mörderin hin, mit der Andrew kurz davor eine Beziehung beendet hat und die sich nach etlichen Widersprüchen in ihrer ersten Aussage wieder in ihren Heimatort in Neufundland abgesetzt hat. Diese wird auch kurzfristig festgenommen und wenig später wieder auf Kaution freigelassen, als diese in der Verhandlung eröffnet, dass sie von Andrew schwanger ist und das Kindswohl schwerer wiegt, als das abscheuliche Verbrechen. Wenig später kommt auch Zachary zur Welt, der von den Großeltern aber nicht einer Mörderin überlassen werden möchte. So bleibt den beiden nichts anderes übrig, als nach Kanada zu ziehen und sich aufgrund der Gesetze mit der Mörderin ihres Sohnes zu arrangieren um den Enkel zu sehen. Doch es kommt noch schlimmer…
„Dear Zachary“ ist eine True-Crime-Doku als emotionale Achterbahnfahrt, die größtenteils subjektiv aus der Sicht der Opfer erzählt wird und dem Zuschauer zu Beginn förmlich mit einer Vielzahl von Informationen erschlägt. Diese handeln von positiven Erinnerungen zu einem allseits beliebten, All-American-Guy namens Andrew, der von allen geschätzt wird und über den alle voll des Lobes sind. Doch dann kippt die Stimmung zum ersten Mal und der Zuschauer erfährt, dass Andrew von seiner Ex-Freundin ermordet wurde, die noch dazu von dem Ermordeten schwanger war, der Monate später auf die Welt kommt und Zachary getauft wird. Der Jugendfreund und Filmemacher Kurt Kuenne begibt sich auf die Reise um Verwandte und Freunde von Zachary zu finden um mit positiven Statements dem verstorbenen Andrew ein Denkmal zu setzten. Doch wenig später erfährt der Film neuerlich eine Wendung und was als privates Projekt zu ehren eines Freundes beginnt, wird nach Jahren der Produktion zu einer packenden Dokumentation über eine Beziehungstat, darauffolgendes Behördenversagen, lasche Gesetzgebung und Täter- statt Opferschutz, dem hier mit den Figuren ein Gesicht gegeben wird. Am Ende der stetig düsterer werdenden Doku ist der Zuschauer dann auch ziemlich geplättet und blickt hinter die Schlagzeilen und sieht auch die Auswirkungen der Tat auf die Hinterbliebenen. Dabei ist „Dear Zachary“ vielleicht nicht immer objektiv, im Ton, Tempo und der Machart etwas gewöhnungsbedürftig, aber auf der anderen Seite auch ein sehr lebendig wirkendes und berührendes Denkmal über einen jungen Mann, der viel zu früh sein Leben lassen musste und die viel zu tragischen Ereignisse, die da noch folgen sollten.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Bloody Psycho
Auch beim zweiten Mal und im italienischen Original ist „Bloody Psycho“ nicht wirklich besser als beim Erstkontakt und noch immer sorgen das schludrige Drehbuch, die lahme Geschichte und die teils etwas farblosen Darsteller für gepflegte Langeweile, die nur kurzzeitig vom ein paar schmoddrigen und billig getricksten Momenten unterbrochen werden. Die Geschichte des Energetikers und Parapsychologen, der auf einem Schloss mysteriösen Geistererscheinungen auf den Grund geht, wäre ja vielleicht gar nicht mal so schlecht, aber Regisseur Leandro Lucchetti, der auch die Geschichte mitverfasst hat, gibt sich auch herzlich wenig Mühe, seine Zutaten zu einem stimmigen Cocktail zu verarbeiten. Dieser verwechselt nicht nur Gothic-Horror-Flair mit dem inflationären Gebrauch von Blitz, Donner und Regen, sondern hat mit dem Pferdehof-Szene inklusive der Musikuntermalung wohl einer der ungewöhnlichsten Momente geschaffen, der jemals in einem Horrorfilm zu sehen war. Generell könnte man angesichts fragwürdiger Momente und Entwicklungen ja alle paar Minuten mal mit dem Kopf schütteln und sich fragen, ob die Macher hier einen ernsthaften Film oder eine Parodie schaffen wollten, oder man sieht es wie der Salvschi und meine Wenigkeit von der positiven Seite und verfolgt in einer Mischung aus Staunen und Fassungslosigkeit, was so alles im italienischen Genre-Film möglich ist.jogiwan hat geschrieben:Italo-Grusel-Mumpitz von Herrn Leandro Lucchetti, der hier mit seinem 1989 entstandenen "Bloody Psycho" eine recht unspannende Mischung aus Horror und Mystery präsentiert, die dank seltsamer Figuren und einem farblosen Hauptdarsteller aber nie so richtig zünden will. Die Freude über die durchaus stimmige Location, den Kadaver im Rollstuhl und das Wiedersehen mit Paul Muller ("Lady Frankenstein") und Vassili Karis ("Die Bestie aus dem Weltraum") halten sich jedenfalls etwas in Grenzen, da man nebenher in der deutschen Billig-Synchro mit den hölzerndsten Dialogen der Filmgeschichte konfrontiert wird und das Drehbuch für jeden guten Einfall dann mindestens fünf Haarsträubende parat hat. Zwar wird im Verlauf des Films dann auch ein bisschen geschmoddert, aber insgesamt bleibt "Bloody Psycho" über weite Strecken einfach zu langweilig, zu episodenhaft und zu belanglos, als dass man sich auf Dauer an den ganzen Dingen erfreuen mag, die hier sehr offensichtlich sehr falsch gelaufen sind.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Die Jungfrau und das Ungeheuer
Julie ist die jüngste von drei Töchtern eines Kaufmanns, der eines Tages aufgrund eines Zwischenfalls sein gesamtes Vermögen verliert. Als der verarmte Mann daraufhin für seine Töchter als letzten Besitz das Bildnis seiner verstorbenen Frau und Julies Mutter verkaufen möchte, gerät er an einen mysteriösen Schlossbesitzer, der als verwunschenes Vogelwesen sein Dasein als Bestie fristet. Doch der Kaufmann wird nicht nur reich beschenkt, sondern muss später zurück in das Schloss und somit zu seinem sicheren Tod zurückkehren, sofern sich nicht eine der Töchter freiwillig für ihren Vater aufopfert und selbst die Reise ins Ungewisse antritt. Als Julie davon erfährt, macht sie sich auf und landet in dem verwunschenen Schloss der Vogelbestie, der aber von der Reinheit, Bescheidenheit und Güte der jungen Frau so beeindruckt ist, dass er die junge Frau verschont, die jedoch keine Ahnung hat, wer hinter der sanften Stimme steckt, die sie jeden Abend hört…
Tschechische Märchenfilme aus den Siebzigern kennt ja jeder Filmfan meiner Generation aus seiner Kindheit und „Panna a netvor“ kommt auf den ersten Blick auch etwas in dieser Tradition daher und ist dennoch nicht der übliche und unbeschwerte Gute-Laune-Kostümfilm mit Happy-End-Garantie, sondern richtet sich mit seiner Ernsthaftigkeit und dramatischen Note auch eher an ein erwachseneres Publikum. Anstatt sich wie sonstige Adaptionen nur auf positive Elemente des Märchens zu konzentrieren, geht es hier auch um Themen wie Verlust, Tod, Einsamkeit und auch das verwunschene Biest in Form eines Vogelmenschens ist zur Abwechslung auch mal eine richtige Bestie, der durch die Zuneigung zur herzensguten Julie auch erst gegen den Drang zu Töten ankämpfen muss. Die Atmosphäre ist überraschend düster, die Settings karg und winterlich und auch die Geschichte der ungewöhnlichen Liebe ist stets von einer gewissen Todessehnsucht, Aufopferung und Schwermut beider Protagonisten begleitet. Gänzlich spooky ist auch der Mann im Kronleuchter, der wohl schon einigen Zuschauer die unbeschwerte Nachtruhe geraubt hat. Da ist es dann auch müßig darüber zu diskutieren, ob es sich bei „Die Jungfrau und das Ungeheuer“ jetzt eher um einen Märchenfilm oder einen Horrorfilm handelt. Sehr schön und ungewöhnlich ist er geworden und das ist in diesem Falle zur etwaigen Kategorisierung auch völlig ausreichend!
Julie ist die jüngste von drei Töchtern eines Kaufmanns, der eines Tages aufgrund eines Zwischenfalls sein gesamtes Vermögen verliert. Als der verarmte Mann daraufhin für seine Töchter als letzten Besitz das Bildnis seiner verstorbenen Frau und Julies Mutter verkaufen möchte, gerät er an einen mysteriösen Schlossbesitzer, der als verwunschenes Vogelwesen sein Dasein als Bestie fristet. Doch der Kaufmann wird nicht nur reich beschenkt, sondern muss später zurück in das Schloss und somit zu seinem sicheren Tod zurückkehren, sofern sich nicht eine der Töchter freiwillig für ihren Vater aufopfert und selbst die Reise ins Ungewisse antritt. Als Julie davon erfährt, macht sie sich auf und landet in dem verwunschenen Schloss der Vogelbestie, der aber von der Reinheit, Bescheidenheit und Güte der jungen Frau so beeindruckt ist, dass er die junge Frau verschont, die jedoch keine Ahnung hat, wer hinter der sanften Stimme steckt, die sie jeden Abend hört…
Tschechische Märchenfilme aus den Siebzigern kennt ja jeder Filmfan meiner Generation aus seiner Kindheit und „Panna a netvor“ kommt auf den ersten Blick auch etwas in dieser Tradition daher und ist dennoch nicht der übliche und unbeschwerte Gute-Laune-Kostümfilm mit Happy-End-Garantie, sondern richtet sich mit seiner Ernsthaftigkeit und dramatischen Note auch eher an ein erwachseneres Publikum. Anstatt sich wie sonstige Adaptionen nur auf positive Elemente des Märchens zu konzentrieren, geht es hier auch um Themen wie Verlust, Tod, Einsamkeit und auch das verwunschene Biest in Form eines Vogelmenschens ist zur Abwechslung auch mal eine richtige Bestie, der durch die Zuneigung zur herzensguten Julie auch erst gegen den Drang zu Töten ankämpfen muss. Die Atmosphäre ist überraschend düster, die Settings karg und winterlich und auch die Geschichte der ungewöhnlichen Liebe ist stets von einer gewissen Todessehnsucht, Aufopferung und Schwermut beider Protagonisten begleitet. Gänzlich spooky ist auch der Mann im Kronleuchter, der wohl schon einigen Zuschauer die unbeschwerte Nachtruhe geraubt hat. Da ist es dann auch müßig darüber zu diskutieren, ob es sich bei „Die Jungfrau und das Ungeheuer“ jetzt eher um einen Märchenfilm oder einen Horrorfilm handelt. Sehr schön und ungewöhnlich ist er geworden und das ist in diesem Falle zur etwaigen Kategorisierung auch völlig ausreichend!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Bandits
Durch ein Resozialisierungsprogramm bekommt die rebellische Kriminelle Luna die Möglichkeit im Frauengefängnis eine Rockband zu gründen, die mit der naiven Angel, der entrückten Marie und der introvertierten Emma vervollständigt wird. Das Interesse an der Band von Seiten des Publikums und Plattenfirmen ist jedoch vorerst gering, was sich schlagartig ändert, als die vier ausgerechnet auf dem Weg zu einem Auftritt am Polizeiball einen erfolgreichen Fluchtversuch wagen und daraufhin medial Schlagzeilen machen. Auch die Musik der „Bandits“ startet durch und wenig später sind vier Frauen gefeierte Outlaws, der sich selbst Geiseln bereitwillig anschließen um die Gefangennahme durch die Polizei zu verhindern. Doch jede Reise hat einmal ein Ende und die hart erkämpfte Freiheit ihren Preis, was auch Luna und ihre Gefährtinnen schon wenig später am eigenen Leib erfahren müssen…
„Bandits“ war meines Wissens ja seinerzeit ein Riesenerfolg beim Publikum und auch der Soundtrack hat sich gut verkauft und dennoch ist der Streifen irgendwie völlig spurlos an mir vorbeigegangen. Im Zuge meiner Musikfilm-Donnerstage habe ich das nun nachgeholt und Katja von Garniers Roadmovie durch deutsche Landen entpuppt sich bei näherer Betrachtung in allen Belangen als doch etwas kommerzieller Film über vier weibliche Ausbrecherinnen, der sich zudem noch sehr nahe an bekannten Vorbildern orientiert. Statt die Ausbruchsgeschichte und alles danach realistisch zu gestalten, geht es hier auch mehr um Themen wie Solidarität, Freundschaft und Sehnsüchte, zu der sich dann viel Musik gesellt, die von den Darstellerinnen lobenswerterweise selbst eingesungen wurden. Die erste Hälfte fand ich auch ehrlich gesagt doch etwas lahm und klischeehaft, doch danach bekommen die Figuren auch etwas mehr Tiefe und „Bandits“ noch hübsch die Kurve. Zwar hätte ich mir manchmal gewünscht, die Geschichte hätte mehr Ecken und Kanten und würde es weniger allen recht machen wollen, aber die eher auf ein weibliches Zielpublikum zugeschnittene Mischung aus Humor, Drama, Musik und Märchen ist im Großen und Ganzen eigentlich doch ganz sympathisch ausgefallen. Etwas mehr Punk hätte aber auch nicht geschadet.
PS: schön fand ich das Wiedersehen mit dem Rotfilter, der ja in italienischen Genre-Produktionen Anfang der Neunziger inflationär verwendet wurde...
Durch ein Resozialisierungsprogramm bekommt die rebellische Kriminelle Luna die Möglichkeit im Frauengefängnis eine Rockband zu gründen, die mit der naiven Angel, der entrückten Marie und der introvertierten Emma vervollständigt wird. Das Interesse an der Band von Seiten des Publikums und Plattenfirmen ist jedoch vorerst gering, was sich schlagartig ändert, als die vier ausgerechnet auf dem Weg zu einem Auftritt am Polizeiball einen erfolgreichen Fluchtversuch wagen und daraufhin medial Schlagzeilen machen. Auch die Musik der „Bandits“ startet durch und wenig später sind vier Frauen gefeierte Outlaws, der sich selbst Geiseln bereitwillig anschließen um die Gefangennahme durch die Polizei zu verhindern. Doch jede Reise hat einmal ein Ende und die hart erkämpfte Freiheit ihren Preis, was auch Luna und ihre Gefährtinnen schon wenig später am eigenen Leib erfahren müssen…
„Bandits“ war meines Wissens ja seinerzeit ein Riesenerfolg beim Publikum und auch der Soundtrack hat sich gut verkauft und dennoch ist der Streifen irgendwie völlig spurlos an mir vorbeigegangen. Im Zuge meiner Musikfilm-Donnerstage habe ich das nun nachgeholt und Katja von Garniers Roadmovie durch deutsche Landen entpuppt sich bei näherer Betrachtung in allen Belangen als doch etwas kommerzieller Film über vier weibliche Ausbrecherinnen, der sich zudem noch sehr nahe an bekannten Vorbildern orientiert. Statt die Ausbruchsgeschichte und alles danach realistisch zu gestalten, geht es hier auch mehr um Themen wie Solidarität, Freundschaft und Sehnsüchte, zu der sich dann viel Musik gesellt, die von den Darstellerinnen lobenswerterweise selbst eingesungen wurden. Die erste Hälfte fand ich auch ehrlich gesagt doch etwas lahm und klischeehaft, doch danach bekommen die Figuren auch etwas mehr Tiefe und „Bandits“ noch hübsch die Kurve. Zwar hätte ich mir manchmal gewünscht, die Geschichte hätte mehr Ecken und Kanten und würde es weniger allen recht machen wollen, aber die eher auf ein weibliches Zielpublikum zugeschnittene Mischung aus Humor, Drama, Musik und Märchen ist im Großen und Ganzen eigentlich doch ganz sympathisch ausgefallen. Etwas mehr Punk hätte aber auch nicht geschadet.
PS: schön fand ich das Wiedersehen mit dem Rotfilter, der ja in italienischen Genre-Produktionen Anfang der Neunziger inflationär verwendet wurde...
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
A Quiet Place
In nicht allzu ferner Zukunft ist die Menschheit durch außerirdische Monsterwesen bedroht und bereits stark ausgerottet, die zwar blind, aber mit einem besonders guten Hörvermögen ausgestattet sind. Daher ist jedes gesprochene Wort und jedes Geräusch eine potentielle Gefahr für Leib und Leben und Evelyn und Lee Abbott versuchen nach eineinhalb Jahren der ersten Attacke so gut wie möglich ihre Kinder zu beschützen und führen ein eigentlich beschauliches Leben auf einer abgelegenen Farm, das bereits voll und ganz auf dieses Leben in Stille ausgelegt ist. Doch wenig später droht Gefahr, als Evelyn hochschwanger ist, die Geburt kurz bevor steht, sich auch die Kinder zunehmend gegen die strengen Regeln der Eltern auflehnen und wortwörtlich unausgesprochene Konflikte nicht ohne Folgen bleiben…
Über „A Quiet Place“ hört und liest man ja generell nur Gutes und es ist ja mittlerweile auch eher selten, dass ein Genre-Film von der Kritik für seine Ideen gefeiert wird. Hier ist es die Stille, oder besser gesagt jegliche Geräuschentwicklung, die für die Familie neben angreifenden Monstern zur Bedrohung werden. Und wie man sich vorstellen kann, ist es gar nicht so leicht, ein Leben in absoluter Stille zu führen, bei dem sogar flüsternde Worte und dergleichen gefährlich werden können. Dabei ist „A Quiet Place“ im Grunde eine Aneinanderreihung von Spannungsmomenten und dabei auch so hochgradig funktional, dass man irgendwann als Zuschauer selbst nicht mehr wagt, irgendwelche Geräusche zu machen. So sehr packt einem das Szenario und „A Quiet Place“ eignet sich auch hervorragend für einen spannenden Filmabend, der dank Regie und Darsteller neunzig Minuten absolut fesselnd ausgefallen ist. Das Szenario wirkt halbwegs glaubhaft, die menschlichen Figuren hübsch gezeichnet und die Außerirdischen gut animiert und auch die herbstlichen Settings haben mir gut gefallen. Auf der anderen Seite setzt der inhaltlich stark reduzierte Streifen auch fast alles auf die Spannungskarte und mehr als 90 Minuten Hochspannung und eine Familienaufstellung unter Extremsituationen sollte man sich hier auch nicht erwarten. Wenn das reicht, ist „A Quiet Place“ auch sehr gelungen, aber ehrlich gesagt hätte ich mir neben der originellen Idee, doch insgeheim vielleicht noch etwas mehr erwartet habe.
In nicht allzu ferner Zukunft ist die Menschheit durch außerirdische Monsterwesen bedroht und bereits stark ausgerottet, die zwar blind, aber mit einem besonders guten Hörvermögen ausgestattet sind. Daher ist jedes gesprochene Wort und jedes Geräusch eine potentielle Gefahr für Leib und Leben und Evelyn und Lee Abbott versuchen nach eineinhalb Jahren der ersten Attacke so gut wie möglich ihre Kinder zu beschützen und führen ein eigentlich beschauliches Leben auf einer abgelegenen Farm, das bereits voll und ganz auf dieses Leben in Stille ausgelegt ist. Doch wenig später droht Gefahr, als Evelyn hochschwanger ist, die Geburt kurz bevor steht, sich auch die Kinder zunehmend gegen die strengen Regeln der Eltern auflehnen und wortwörtlich unausgesprochene Konflikte nicht ohne Folgen bleiben…
Über „A Quiet Place“ hört und liest man ja generell nur Gutes und es ist ja mittlerweile auch eher selten, dass ein Genre-Film von der Kritik für seine Ideen gefeiert wird. Hier ist es die Stille, oder besser gesagt jegliche Geräuschentwicklung, die für die Familie neben angreifenden Monstern zur Bedrohung werden. Und wie man sich vorstellen kann, ist es gar nicht so leicht, ein Leben in absoluter Stille zu führen, bei dem sogar flüsternde Worte und dergleichen gefährlich werden können. Dabei ist „A Quiet Place“ im Grunde eine Aneinanderreihung von Spannungsmomenten und dabei auch so hochgradig funktional, dass man irgendwann als Zuschauer selbst nicht mehr wagt, irgendwelche Geräusche zu machen. So sehr packt einem das Szenario und „A Quiet Place“ eignet sich auch hervorragend für einen spannenden Filmabend, der dank Regie und Darsteller neunzig Minuten absolut fesselnd ausgefallen ist. Das Szenario wirkt halbwegs glaubhaft, die menschlichen Figuren hübsch gezeichnet und die Außerirdischen gut animiert und auch die herbstlichen Settings haben mir gut gefallen. Auf der anderen Seite setzt der inhaltlich stark reduzierte Streifen auch fast alles auf die Spannungskarte und mehr als 90 Minuten Hochspannung und eine Familienaufstellung unter Extremsituationen sollte man sich hier auch nicht erwarten. Wenn das reicht, ist „A Quiet Place“ auch sehr gelungen, aber ehrlich gesagt hätte ich mir neben der originellen Idee, doch insgeheim vielleicht noch etwas mehr erwartet habe.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
The Incredibles
...und das würde ich auch sechs Jahre später noch so schreiben. Vielleicht in der Laufzeit wirklich zu lange, ist "The Incredibles" aber schon ein ziemlicher Spaß, der sich gut gucken lässt und mit seiner illustren Mischung aus unterschiedlichen Genres gut gefällt.jogiwan hat geschrieben:Temporeiche Persiflage auf Superhelden und Agenten aus dem Hause Disney bzw. Pixar, die ja recht unterhaltsam daherkommt. Technisch gibts ja nix zu meckern und auch die Geschichte über Superhelden im unfreiwilligen Ruhestand ist für einen Familienfilm überraschend actionlastig ausgefallen. Irgendwie erinnert "The Incredibles" an eine Mischung aus "X-Men" und "James Bond" und nimmt sich zum Glück auch nie selbst zu ernst. Von den Unmengen animierten Familienfilmen ist "The Incredibles" sicher einer von den Lustigeren und ein Film, den man sich immer wieder gut ansehen kann.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Shut In
Bei einem Autounfall verliert die Kinderpsychologin Mary nicht nur ihren Mann, sondern auch fast ihren ebenfalls im Auto sitzenden Stiefsohn Stephen, der sich seitdem in einer Art Dämmerzustand befindet. Obwohl dieser jeden Tag viel Pflege bedarf, macht Mary aus Schuldgefühlen die Arbeit alleine und arbeitet nebenher weiter als Kinderpsychologin in ihrer abgelegenen Praxis. Als sie eines Tages den Fall des rebellischen Tom auf den Tisch bekommt, bemüht sich Mary um das emotional gebeutelte Kind, dass in ein Pflegeheim abgeschoben werden soll. Als dieser daraufhin mitten in der Nacht vor ihrer Türe steht und wenig später spurlos in einem Schneesturm verschwindet, gibt sich Mary abermals die Schuld an den ganzen Ereignissen. Doch wenig später mehren sich während eines aufkeimenden Schneesturms seltsame Ereignisse und alles scheint darauf hinzudeuten, dass sich Tom noch immer im Haus befindet, oder als Geist zurückgekommen ist…
„Shut In“ ist einer dieser zahlreichen Filme, die zwar mit bekannten Namen bzw. sehr guten Darstellern aufwarten können, aber inhaltlich eigentlich völlig neben der Spur sind. Der frankokanadische Möchtegern-Thriller nach spanischen Motiven und mit Mystery-Note ist ja stets völlig haarsträubend konstruiert und inhaltlich so unglaubwürdig ausgefallen, sodass man das Drehbuch wohl besser in die nächste Tonne geworfen und liebert das Telefonbuch verfilmt hätte. Außerdem sollen hier wohl die Abgelegenheit des Hauses und ein heftiger Schneesturm eine Rolle spielen, der von Regisseur Farris Blackburn aber wie eine milde Winternacht mit etwas Neuschnee und Postkarten-Idylle in Szene gesetzt wird, sodass der Zuschauer auch hier nur noch verzagt den Kopf schütteln kann. Damit es aber nicht so schnell auffällt, wie vermurkst hier alles inszeniert ist, wird der Zuschauer in der ersten Hälfte auch noch mit andauernden Jump-Scares an der Nase herumgeführt, ehe die zweite Hälfte dann eher in Richtung Home-Invasion geht. Auch hier folgt dann aber wieder ein unlogischer Moment auf den anderen und so etwas wie Terror oder Spannung kommt erst gar nicht auf. Erschreckend ist da eher das Unvermögen der Macher und so schrammt „Shut In“ auch eher knapp am Ärgernis vorbei. Irgendwie fand ich den schon richtig doof und die Blu-Ray-Disc wandert auch direkt in die Schrottwichtel-Kiste.
Bei einem Autounfall verliert die Kinderpsychologin Mary nicht nur ihren Mann, sondern auch fast ihren ebenfalls im Auto sitzenden Stiefsohn Stephen, der sich seitdem in einer Art Dämmerzustand befindet. Obwohl dieser jeden Tag viel Pflege bedarf, macht Mary aus Schuldgefühlen die Arbeit alleine und arbeitet nebenher weiter als Kinderpsychologin in ihrer abgelegenen Praxis. Als sie eines Tages den Fall des rebellischen Tom auf den Tisch bekommt, bemüht sich Mary um das emotional gebeutelte Kind, dass in ein Pflegeheim abgeschoben werden soll. Als dieser daraufhin mitten in der Nacht vor ihrer Türe steht und wenig später spurlos in einem Schneesturm verschwindet, gibt sich Mary abermals die Schuld an den ganzen Ereignissen. Doch wenig später mehren sich während eines aufkeimenden Schneesturms seltsame Ereignisse und alles scheint darauf hinzudeuten, dass sich Tom noch immer im Haus befindet, oder als Geist zurückgekommen ist…
„Shut In“ ist einer dieser zahlreichen Filme, die zwar mit bekannten Namen bzw. sehr guten Darstellern aufwarten können, aber inhaltlich eigentlich völlig neben der Spur sind. Der frankokanadische Möchtegern-Thriller nach spanischen Motiven und mit Mystery-Note ist ja stets völlig haarsträubend konstruiert und inhaltlich so unglaubwürdig ausgefallen, sodass man das Drehbuch wohl besser in die nächste Tonne geworfen und liebert das Telefonbuch verfilmt hätte. Außerdem sollen hier wohl die Abgelegenheit des Hauses und ein heftiger Schneesturm eine Rolle spielen, der von Regisseur Farris Blackburn aber wie eine milde Winternacht mit etwas Neuschnee und Postkarten-Idylle in Szene gesetzt wird, sodass der Zuschauer auch hier nur noch verzagt den Kopf schütteln kann. Damit es aber nicht so schnell auffällt, wie vermurkst hier alles inszeniert ist, wird der Zuschauer in der ersten Hälfte auch noch mit andauernden Jump-Scares an der Nase herumgeführt, ehe die zweite Hälfte dann eher in Richtung Home-Invasion geht. Auch hier folgt dann aber wieder ein unlogischer Moment auf den anderen und so etwas wie Terror oder Spannung kommt erst gar nicht auf. Erschreckend ist da eher das Unvermögen der Macher und so schrammt „Shut In“ auch eher knapp am Ärgernis vorbei. Irgendwie fand ich den schon richtig doof und die Blu-Ray-Disc wandert auch direkt in die Schrottwichtel-Kiste.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Leptirica
Gestern endlich geguckt hat „Leptirica“ meinen Geschmack leider nicht zur Gänze getroffen, obwohl derartig „exotische“ Filme mit Folklore- & Sagen-Einschlag und regionalen Eigenheiten ja eigentlich sonst schon genau mein Dingens sind und ich den Film auch schon länger am Radar hatte. Der 1973 in Jugoslawien gedrehte Streifen hat auch zweifelsfrei ein paar sehr hübsche Momente und das Ende ist ebenfalls beeindruckend, aber der humoristische Anteil mit den versoffenen Dorfleuten inklusive Priester war mir persönlich dann doch etwas zu viel des Guten und diese Szenen mit betrunken herumstolpernden Protagonisten stehen meines Erachtens auch etwas zu sehr im Widerspruch mit den atmosphärischen und leider auch etwas wenigen Momenten, wenn der Vampir in Erscheinung tritt und den wunderbaren Szenen, in denen Volkslieder in fremder Sprache vom drohenden Unheil künden. Offensichtlich sollte der Humor-Anteil der Fernsehproduktion wohl den düsteren Rest abfedern und irgendwie wirkt der Streifen für heutige Verhältnisse dadurch auch etwas unausgewogen. Der Vampir-Anteil fügt sich nicht so Rest zur Dorf-Posse und auch die aufkeimende Liebesgeschichte unter erschwerten Bedingungen geht etwas zwischen Suff und Gröllerei unter. Ex-Jugoslawien ist ja bis auf neuzeitliche Ausnahmen aber auch nicht unbedingt für seine Genre-Produktionen bekannt und sehenswert ist „Leptirica“ für Fans von schrägen Filmchen aus allen Ecken der Welt ja allemal, auch wenn man sich – wie Blap schon anmerkte – dabei doch eher auf die serbokroatische Originaltonspur ausweichen sollte.
Gestern endlich geguckt hat „Leptirica“ meinen Geschmack leider nicht zur Gänze getroffen, obwohl derartig „exotische“ Filme mit Folklore- & Sagen-Einschlag und regionalen Eigenheiten ja eigentlich sonst schon genau mein Dingens sind und ich den Film auch schon länger am Radar hatte. Der 1973 in Jugoslawien gedrehte Streifen hat auch zweifelsfrei ein paar sehr hübsche Momente und das Ende ist ebenfalls beeindruckend, aber der humoristische Anteil mit den versoffenen Dorfleuten inklusive Priester war mir persönlich dann doch etwas zu viel des Guten und diese Szenen mit betrunken herumstolpernden Protagonisten stehen meines Erachtens auch etwas zu sehr im Widerspruch mit den atmosphärischen und leider auch etwas wenigen Momenten, wenn der Vampir in Erscheinung tritt und den wunderbaren Szenen, in denen Volkslieder in fremder Sprache vom drohenden Unheil künden. Offensichtlich sollte der Humor-Anteil der Fernsehproduktion wohl den düsteren Rest abfedern und irgendwie wirkt der Streifen für heutige Verhältnisse dadurch auch etwas unausgewogen. Der Vampir-Anteil fügt sich nicht so Rest zur Dorf-Posse und auch die aufkeimende Liebesgeschichte unter erschwerten Bedingungen geht etwas zwischen Suff und Gröllerei unter. Ex-Jugoslawien ist ja bis auf neuzeitliche Ausnahmen aber auch nicht unbedingt für seine Genre-Produktionen bekannt und sehenswert ist „Leptirica“ für Fans von schrägen Filmchen aus allen Ecken der Welt ja allemal, auch wenn man sich – wie Blap schon anmerkte – dabei doch eher auf die serbokroatische Originaltonspur ausweichen sollte.
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