Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Black Water Vampire

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In dem Black Water Gebirge gab es in den vergangenen Jahrzehnten in der Nacht der Wintersonnenwende alle zehn Jahre einen bestialischen Mord an einer jungen Frau, der jeweils unter mysteriösen Umständen geschah. Obwohl deswegen ein verurteilter Mörder in der Todeszelle sitzt, glaubt die junge Danielle nicht so recht an dessen Schuld und fährt gemeinsam mit einem kleinen Team an Amateurfilmern an den Ort des Geschehens um der Sache und den regionalen Legenden über Vampire genauer auf den Grund zu gehen. Die Einwohner des Ortes sind auch eher seltsam und als die Wanderung zum Fundort der letzten Leiche beginnt, dauert es auch nicht lange, bis die ersten unerklärlichen Dinge geschehen…

Found Footage die Drünfzigste, dieses Mal in Form von Material eines Dokumentarfilmer-Teams, dass an den Schauplätzen einer bizarren Mordserie filmt und dabei gar sonderlichen Dingen auf die Spur kommt. Dabei macht der Film aber den Fehler, dass er zuerst wie eine Mockumentary über einen Serienkiller beginnt und dann relativ rasch das eigentliche Geheimnis enthüllt, dass in Wirklichkeit ein Vampir für die Morde an jungen Frauen verantwortlich ist. Zwar gibt es dann noch kleinere Überraschungen, aber die große Pointe wird doch gleich einmal verschossen, was dramaturgisch nicht ganz ideal erscheint. Der Rest ist Herumgeirre im Wald und ein paar Interviews, die im Falle von „The Black Water Vampire“ ganz funktional und okay erscheinen. Die Figuren sind okay, die Schreckmomente werden nicht überstrapaziert und auch der Rest ist von der Geschichte bis zu den winterlichen Settings eigentlich ganz ordentlich gemacht. Zwar wird das Rad auch hier nicht neu erfunden, aber „The Black Water Vampire – Die Nacht des Grauens“ lässt sich schon gut gucken und wird Fans des Found-Footage-Genres auch nicht enttäuschen.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

The Atticus Institute

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In den Siebzigern beschäftigt sich Dr. Henry West und sein Team mit Fällen des Übernatürlichen in dem dafür gegründeten Atticus Institut. Zuerst finden die Tests in einem eher kleinen Rahmen statt, bis eines Tages die Patientin Judith von ihrer Schwester in das Institut gebracht wird. Diese sieht zwar durchschnittlich aus, hat aber übernatürliche Fähigkeiten, die sich nicht rational erklären lassen. Wenig später interessiert sich nicht nur das Militär für die Frau, auch die Experimente laufen immer weiter aus dem Ruder bis eines Tages nach einer schicksalhaften Nacht das Institut für immer geschlossen wird…

Found Footage die Drünfzigste, dieses Mal in Form einer Mockumentary über die Ereignisse in einem Versuchslabor für übernatürliche Phänomene. Dabei bekommt man hier ausnahmsweise das Dokumentarteam nicht zu Gesicht, sondern nur das fertige Produkt, dass mit viel Fake-Material aus den vermeintlichen Siebzigern auch sehr authentisch wirkt. Da haben sich die Macher wirklich Mühe gegeben um ein hübsches Flair hinzubekommen, dass man als Zuschauer auch gerne abnimmt. Weniger Mühe hat wohl das Drehbuch gekostet, dass weit weniger originell operiert und die übliche Geschichte über eine Psi-technisch begabte Frau in den Händen von gutherzigen Wissenschaftlern nd dem bösen Militär erzählt. Dazu kommt noch eine große Prise Besessenheit und ein eher dramatischer Einschlag und fertig ist der dennoch durchaus unterhaltsame Film mit viel Hui Bui, der einem vom Inhalt her aber dennoch immer etwas zu bekannt vorkommt. Mit „The Quiet Ones“ gibt es zudem auch noch einen sehr ähnlichen Film, der aber ein Jahr zuvor entstanden ist und die Thematik auch nicht besser abhandelt. Die Darsteller sind aber gut gewählt, die Mockumentary halbwegs glaubwürdig aufgebaut und auch wenn es bei der Spannung und der Logik bisweilen etwas hapert, so geht „The Atticus Institut – Teuflische Experimente“ durchaus okay.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Alone with her

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Doug ist ein introvertierter Technik-Freak, der die junge Künstlerin Amy stalkt. Zuerst folgt er ihr nur mit der Videokamera, später bricht er in ihre Wohnung ein und verkabelt ihre Zimmer um sie bis in ihren höchstpersönlichen Lebensbereich zu verfolgen. Zuerst beobachtet er auch nur, doch schon wenig später beginnt er persönlich Kontakt zu suchen. Amy ist zuerst auch überrascht und geschmeichelt von der scheinbaren Seelenverwandtschaft und dem netten Kerl, der immer zur Stelle ist, wenn sie Hilfe benötigt. Doch später geschehen immer seltsamere Dinge und neben Amy wird auch deren Freundin Jen zunehmend skeptisch am gar so freundlichen Verhalten des jungen Mannes.

Found Footage die Drünfzigste, dieses Mal in Form von zusammengeschnittenen Bildern aus Überwachungskameras, die von einem Stalker in der Wohnung einer jungen Frau angebracht werden. Dabei lebt der Film natürlich von der äußerst beunruhigenden Idee, in seiner Privatsphäre gestört zu werden und „Alone with Her“ benötigt daher auch gar keine allzu plakativen Elemente um verstörend zu sein. Irgendwie fühlt man sich auch als Zuschauer in der Rolle, bestimmte Dinge zu sehen, die für einen gar nicht bestimmt sind. Über weite Strecken ist der Film auch eher unspektakulär inszeniert und man ist stiller Beobachter von alltäglichen Dingen im Umfeld einer jungen Frau. Wenig später beginnt der Stalker dann bestimmte Parameter zu ändern um der Person der Begierde auch im realen Leben näher zu kommen, was auch überraschend leicht gelingt, wenn man über die tägliche Routine und Vorlieben Bescheid weiß. Erst gegen Ende überschlagen sich dann die Ereignisse und dennoch ist so ein kleiner Film wie „Alone with Her“ durchaus effektiv und wirkungsvoll, wenn man dieser Art von Stalking-Thriller in „Paranormal Activity“-Manier aufgeschlossen ist. Dass der Sohn von Tom Hanks in einem Low-Budget-Found-Footage-Thriller mit derartiger Thematik mitspielt, ist dennoch verwunderlich.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Downrange - Die Zielscheibe bist du!

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Eine Fahrgemeinschaft aus bunt zusammengewürfelten und jungen Menschen hat irgendwo im Nirgendwo eine Reifenpanne. Als einer der Reisenden den Reifen wechselt bricht diese tödlich getroffen zusammen. Wenig später stirbt eine zweite Mitreisende an einem Kopfschuss und die jungen Leute müssen erkennen, dass sie ins Visier eines Snipers gelangt sind. Lediglich die Rückseite des Autos birgt Schutz vor den Schüssen des unbekannten Schützen, der mit den jungen Leuten Katz und Maus spielt.

Hochfunktionales Spannungskino von Regisseur Ryûhei Kitamura, der mit minimalen Mitteln doch überraschend viel aus der eigentlich sehr simpel gestrickten Geschichte herausholt. Eine Charakterisierung gibt es quasi nicht, einen Grund für das Handeln ebenfalls nicht und so beschränkt sich der neunzigminütige Film auch darauf, die jungen Leute in einer absoluten Ausnahmesituation zu zeigen, bei der auch keine Gefangenen gemacht werden. Das funzt auch sehr gut und auch wenn der Film immer wieder mal ruhigere Momente hat, so überraschend passiert wieder etwas, was den Puls den Zuschauers nach oben schnellen lässt. Was jedoch etwas störend wirkt ist die Gore-Keule, die hier ausgepackt wird und bisweilen doch zu viel des Guten wirkt. Die ganzen drastischen und ekligen Details von Kopfschüssen und sonstigen Verletzungen wirkt sich doch etwas negativ auf die Spannung aus und zartbesaiteten Gemütern seien an dieser Stelle auch ausdrücklich gewarnt. Abgesehen von seiner sehr destruktiven und pessimistischen Grundstimmung „Downrange“ aber ein durchaus gelungener Low-Budget-Thriller mit hübschen Handlungsort, der auch für den Zuschauer eine sehr emotionale Achterbahnfahrt zwischen Bangen und Hoffen und ultra-herben Sniper-Morden bedeutet. Die Figuren und das Szenario ist gut gezeichnet, die Handlungen der jungen Leute bleiben nachvollziehbar und dennoch bleibt das Gegenteil von einem Wohlfühlfilm.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Veronica - Spiel mit dem Teufel

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Während einer Sonnenfinsternis hält sich die fünfzehnjährige Veronica nicht wie ihre Mitschüler am Dach ihrer Schule auf um das Naturphänomen zu beobachten, sondern spielt im Keller mit zwei Klassenkameradinnen am Ouija-Bord um mit ihren verstorbenen Vater Kontakt aufzunehmen. Wenig später geraten die Dinge aber aus dem Ruder, Veronica kollabiert und verbringt den Rest des Schultages in der Krankenstation. Abends beginnen aber seltsame Dinge und es scheint, als hätte Veronica am Nachmittag ein Wesen aus dem Jenseits geholt, dass nun hinter ihr her ist. Am nächsten Tag erfährt Veronica von einer blinden Nonne ihrer Schule, dass sie von einem Wesen verfolgt wird, dass nun auch hinter ihren drei jüngeren Geschwistern her ist. Während Veronica aber niemand so richtig glauben will, wird die Bedrohung für die junge Schülerin immer realer, bis sich eines Nachts die Ereignisse völlig zuspitzen.

Eigentlich müsste ich einen Film wie „Veronica“ im Grunde liebhaben: im Jahre 1991 war ich ungefähr im selben Alter, hatte ein ähnliches Interesse an übernatürlichen Dingen und hörte ebenfalls die Heroes del Silencio, die hier gleich mit ein paar Titeln im Soundtrack vorkommen. Leider ist Paco Plazas Streifen über eine missglückte Dämonen-Beschwörung aber nur technisch gelungen und inhaltlich hingegen eine ganz lahme Nummer. Angeblich basiert der Streifen auf wahren Begebenheiten und Spaniens einzigen Fall von polizeilich dokumentierten und übernatürlichen Phänomenen, der hier als Vorlage für das Drehbuch diente. Ob das so stimmt kann ich natürlich nicht mit Bestimmtheit sagen und so oder so ist „Veronica“ wohl eher für Leutchen geeignet, die in ihrem Leben sonst noch keinen Film über diese Thematik gesehen haben. Da huscht ein Schatten durchs Bild, ein Kreuz fällt von der Wand und irgendwann kommt der manifestierte Geist dann persönlich vorbei um sich die jungen Seelchen zu holen. Alles recht lahm und langweilig präsentiert will sich hier aber trotz guter Darsteller keine rechte Spannung einstellen und auch der eigentlich interessantere „Coming-of-Age“-Anteil der Geschichte im Madrid des Jahres 1991 berührt nicht sonderlich. Eher wirkt hier alles wie eine seltsam unausgegorene Mischung aus Teenie-Horror, popkulturellen Zitaten und Geisterbahnfahrt, die trotz hübscher Optik und toller Darsteller total farblos, beliebig und austauschbar bleibt.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Phantasm - Das Böse

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Toller und vor allem sehr atmosphärischer Streifen, der mir mit seiner Mischung aus morbiden Horror, Sci-Fi und surrealen Teen-Angst-Elementen doch ausnehmend gut gefällt. Hier wirkt alles von Beginn an irgendwie unwirklich, seltsam entrückt und schwer einzuordnen und dennoch kann man sich dem Charme dieses Werks kaum entziehen. Die generelle Angst der Lebenden vor dem Tod und alles was damit zusammenhängt wird hier auf originelle Weise aufgegriffen und zu einem alptraumhaften Szenario verarbeitet, dass den Zuschauer in eine Welt jenseits unserer Vorstellungskraft mit nimmt. Die Figuren sind toll, die Handlung überraschend kurzweilig und ohne viel Anlaufzeit präsentiert und dass „Phantasm“ doch eher kostengünstig und in semi-professioneller Machart gemacht worden ist, sieht man dem fertigen Film ebenfalls nicht an. Hier wird auch den vorhandenen Möglichkeiten das Maximum herausgeholt und was an Budget fehlt, wird mit Ideenreichtum wieder ausgeglichen. Auch dank der Erzählweise, den durchaus plakativen Schocks und dem elektronischen Soundtrack fühlte ich mich zudem ständig in eine wohlige Achtzigerjahre-Fulci-Wolke gehüllt, was hier als absolutes Kompliment zu verstehen ist. Zurecht ein Klassiker des Genres.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Bloody Bloody Bible Camp

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Im “Happy Day Bible Camp“ kommt es im Jahres 1977 zu einem Massaker, als eine sadistische Nonne eine Gruppe von jungen Leuten ermordet, die es mit einem christlichen Lebensstil nicht so genau nehmen. Jahre später kommt eine weitere Gruppe von jungen Leuten in das Camp, die jedoch nichts von der unrühmlichen Vergangenheit des Ortes wissen und ebenfalls nicht gerade durch besonders moralische Standfestigkeit glänzen. Trotz der Warnungen der Ortsansässigen wird das Camp auch neuerlich bezogen und natürlich dauert es nicht lange, bis auch die sadistische Nonne wieder mit Axt und Messer auf der Matte steht.

Mit „Bloody Bloody Bible Camp“ versucht Regisseur Vito Trabucco den Flair von Achtziger-Slasher nach zu basteln und fährt dabei seinen als Horrorkomödie angelegten Film völlig gegen die Wand. Nicht nur, dass die Figuren absolut furchtbar gezeichnet sind, auch der Humor beschränkt sich darauf, diese auf Kosten von Frauen, Dicke und Minderheiten zu machen. Das wäre nicht so ein Problem, wenn die Gags wenigstens einigermaßen lustig wären, wobei die Humor-Ausfallsquote hier tatsächlich nahezu hundert Prozent beträgt. Außerdem sollen wohl christliche Fundi-Camps lächerlich gemacht werden, was ebenfalls gründlich in die Hose geht und Ron Jeremys Kurzauftritt als abgeklärter Jesus muss man wohl auch nicht lustig finden. Der Horror-Anteil beschränkt sich darauf, dass eine Nonne mit Satansmaske durch die Gegend stampft und fast alle Leutchen umbringt, wobei wenigstens die Effekte noch halbwegs gelungen sind. Der Rest ist langweiliger und ärgerlicher Mist, der davon zeugt, dass es wohl doch nicht so einfach ist, einen Slasher mit Achtzigerflair zu machen und technisch und inhaltlich ist das alles eine ganz arme Nummer, die man schnell wieder vergessen möchte.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Slender Man

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Der sogenannte Slender Man ist ein gesichtsloses Wesen, dass laut moderner Internet-Legende Jugendliche holt, die zuvor auf allzu neugierige Weise auf ein Video geklickt haben und dieses Wesen auf diese Weise herbeirufen. Eine Gruppe von vier jungen Schülerinnen beschließt eines Tages diesen Slender Man zu rufen und nachdem das Video geguckt wurde, dauert es auch nicht lange bis die ersten paranormalen Dinge geschehen. Katie verschwindet spurlos beim Schulausflug und Wren driftet in den Wahnsinn. Und so bleiben nur noch Wren und Hallie um hinter das Geheimnis des schlaksigen Kerls zu kommen, der Jugendliche unsere Zeit in Angst und Schrecken versetzt.

Hat man im Leben erst einmal ein bestimmtes Alter erreicht, so bemerkt man relativ rasch, dass sich im Leben alles wiederholt. Sei es Mode, Musik oder gesellschaftsrelevante Themen – alles poppt irgendwann wieder auf. Hier ist es augenscheinlich „The Ring“ und ein ominöses Internet-Video, dass als „Slender Man“-Phänomen eine Gruppe von amerikanischen Kids verängstigt. Anscheinend ist der Slender Man ja irgendwie so ein neuzeitliches Internet-Dingens um neugierige Kiddies im Chat in Angst und Schrecken zu versetzen, aber irgendwie taugt das gesichtslose Wesen aus dem Wald ja nicht wirklich um sich dauerhaft als Grusel-Nummer zu etablieren. Der Film aus dem Jahr 2018 schafft auch keinerlei Spannung oder Grusel, sondern ist eine ganz lahme Nummer aus altbewährten Elementen, ständigen Nachtszenen und übernatürlichen Hui-Bui, dass für eine Zielgruppe bis max. 16 Jahren zugeschnitten zu sein scheint. So hölzern wie das titelgebende Monster sind auch die Figuren und die Geschichte des Slender Man wohl wirklich nur für ganz, ganz zart besaitete Menschen, die sich wirklich vor allem gruseln würden. Die Handlung des Films ist dämlich, der Verlauf vorhersehbar und irgendwie kann man auch 90 Minuten auf die Decke starren, was ungefähr den gleichen Unterhaltungswert und Gruselfaktor besitzt. „Slender Man“ zeigt auch sehr schön, was in modernen Mainstream-Gruselfilmen derzeit so alles falsch läuft und herauskommt, wenn man als Drehbuchschreiber gar keine Ideen oder Originalität mehr besitzt. Ein Mischmasch aus bewährten Zutaten, die ohne große Kunst und tieferen Sinn zu einem Zitate-Brei zusammengerührt werden, bei dem sich hinterher niemand wundern muss, wenn einem davon dann eher schlecht wird.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

The Skeptic - Das teuflische Haus / Paranormal Nightmare

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Bryan Becket ist Anwalt der abgeklärten Sorte, der gerade mitten in einer Ehekrise steckt, als er vom Tod einer entfernten Verwandten erfährt, deren Haus er geerbt hat. Da er mit der Verstorbenen aber keinen Kontakt gepflegt hat, lässt ihn auch das Ableben eher kalt und auch das Haus will er schnellstmöglich wieder los werden, sodass er für ein paar Tage dort einzieht um alles in dementsprechend in die Wege zu leiten. Wenig später wird Bryan jedoch zunehmend von Visionen und aufkeimenden Erinnerungen geplagt, die sich für den rationalen Skeptiker kaum erklären lassen und es scheint, als wäre in dem Haus eine böse Macht, die nur auf den Mann gewartet hat um mit ihm ein teuflisches Spiel zu spielen…

Durchschnittliche US-Grusel-Produktion, die hierzulande auch mit dem Titel „Paranormal Nightmares“ vertrieben wird. Mit „Found Footage“ oder Überwachungskamera-Style hat der kleine Haunted-House-Grusler aber nichts am Hut und auch die Geschichte ist eher klassischer Natur und orientiert sich mehr an Edgar Allen Poe. Hier geht es um einen Anwalt in der Midlife-Crisis, der mit paranormalen Phänomenen nix am Hut hat und auf einmal von seltsamen Dingen geplagt wird. Dazu gibt es ein geräumiges Haus, ein Medium, ein düsteres Familiengeheimnis und ein paar sonstige Überraschungen, die sich im Verlauf des Streifens aufgerollt werden. Eigentlich ist hier auch alles im grünen Bereich und recht ansehnlich gemacht, auch wenn „The Skeptic“ vielleicht im Vergleich zur filmischen Konkurrenz vielleicht ein, zwei Ticken zu unspektakulär ausfällt und auch das Ende etwas arg überstürzt wirkt. Eine gewisse TV-Optik kann man dem unblutigen Werk auch nicht absprechen, aber dennoch fand ich das alles ganz okay und solide gemacht, auch wenn man „Paranormal Nightmares“ sicherlich nicht gesehen haben muss.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Invasion - Angriff der Körperfresser

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Im Jahre 2004 kommt es in der Nähe von Lawton zu einem mysteriösen Meteoritenhagel, der auch einen außerirdischen Organismus in die Kleinstadt bringt. Wenig später scheinen auch die Einwohner verändert, gehen aufeinander los und stürzen sich scheinbar organisiert auf den Rest der Bevölkerung. Kurz danach wird die Kleinstadt unter Quarantäne gestellt und vom Militär und der Gesundheitsbehörde Maßnahmen getroffen, dass sich diese seltsame „Krankheit“ nicht weiter ausbreitet. „Invasion“ basiert auf einem streng geheimen Report der Regierung und der Zuschauer wird über die Autokamera eines Polizeiwagens Zeuge des Ausbruchs und der seltsamen Ereignisse, die schließlich zum Eingreifen der Regierung führte…

Found Footage die Drünfzigste, dieses Mal in Form von Aufnahmen aus der Kamera eines Polizeiwagens, die eine Alien-Invasion dokumentieren. Außergewöhnlich ist hier nicht nur die Art und Weise, wie alles mit einer (!) Perspektive und einem Take eingefangen wurde, sondern auch die Tatsache, dass sich Regie-Veteran Albert „Cyborg“ Pyun für das ganze Experiment verantwortlich zeigt und „Invasion“ auch noch vor der großen Welle an Found-Footage-Paranormal-Irgendwas entstanden ist. Allerdings ist das etwas kuriose Ergebnis nur bedingt geglückt und erinnert bisweilen eher an ein Hörspiel, als an einen herkömmlichen Film. Als Zuschauer bekommt man ja hier auch lediglich die Bilder aus der nächtlichen Fahrperspektive präsentiert, während man über Funksprüche über die Invasion und deren Ausbreitung auf dem Laufenden gehalten wird. Der Film scheint mit einfachsten Mitteln und einer Handvoll visueller Effekte realisiert und dafür ist das Ergebnis dann auch wieder durchaus respektabel. Nach knapp 61 Minuten ist auch Schluss und es kommt wohl einer der längsten Abspänne der Filmgeschichte, damit der Streifen doch noch auf knapp 80 Minuten kommt. Für Fans des Found-Footage-Formats ist „Invasion“ aufgrund seiner Machart sicherlich interessant, auch wenn man sich schon auf den Streifen und die nächtliche Stimmung der Desorientierung und Hilflosigkeit einlassen muss, da man ihn ansonsten recht rasch langweilig finden könnte.
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