Deliria-Italiano

(208)

Ins Herz der Finsternis
Bullet in the Head Hongkong Ende der 60er.
Drei Freunde fliehen aus der Stadt und suchen ihr Glück in Saigon. Dort treffen sie auf Luke.
Zunächst nehmen sie im Kampf gegen einen Gangsterboss demselben eine Kiste Gold ab.
Aber dies bringt ihnen kein Glück. Sie durchqueren in den Wirren des Vietnamkrieges das Land
und geraten dabei in Gefangenschaft. Schon vorher aber besonders bei der Flucht wird ihre Freundschaft
sehr auf die Probe gestellt.
Meisterwerk von John Woo.
Epos, Kriegsfilm, Actionfilm, Melodram. Alles in einem.
Dabei steigert sich der Wahnsinn im Laufe des Film nur noch und endet einem
Finale welches seinesgleichen sucht. Auch die Actionsequenzen werden dabei immer unfassbarer.

(209)

Dunkle Rächer auf vier Pfoten
DogMan (2023)
Regie: Luc Besson
Sneak Preview. Schauburg Bremen.
Wilder Genremix von Luc Besson (SUBWAY, NIKITA).
(Psycho-)Drama, Actionfilm, Komödie, Heistmovie.
Und vieles will da nicht so richtig zusammen passen.
Aber gerade das fand ich dann am Ende doch irgendwie sympathisch.
Denn immer dann wenn man das Gefühl hat, dass der Film in irgendeine Beliebigkeit abdriftet, geht es schon wieder in eine andere Richtung.
Dabei ist Besson in manchen (tollen) Momenten ganz bei sich selbst, wenn es z.b. um die Actionszenen geht, oder das Ende. Wer die Filme Bessons aus den 80ern kennt, weiß vielleicht was ich meine. Besson liebt die Oberfläche und davon wird hier sehr viel geboten. Aber das fand ich nie schlecht bei ihm. Das war schon immer Kino pur, denn trotzdem ging es dann manchmal doch fast unmerklich in die Tiefe. Hier ist sicherlich auch der gute Hauptdarsteller Caleb Landry Jones dafür verantwortlich, dass der Film nicht in die Beliebigkeit abdriftet. Auch wenn der Film droht lächerlich zu werden, werden dann doch ein paar Highlights gestreut wie ich finde.
Einzig die Tatsache, dass ich neulich den formidablen DOBERMANN GANG sah und mich die Hunde-Heist-Szenen immer wieder daran erinnerten, brachten mich dann doch ab und an dazu, fast etwas lauter los zu lachen. Dies und die Tatsache, dass in der Hunde-Gang kein Mops war, bringt dem Film dann doch einige Minuspunkte mehr.

(210)

Prison on Fire Ringo Lams knallhartes Knast-Drama.
Tony Leung Ka Fai und Chow Yun-Fat geraten zwischen Gangs und Wärter.
Knallhart, realistisch und mit einem unfassbar dramatischen Ende. Wobei dann doch sogar noch etwas Hoffnung aufkommt.
Tatsächlich vorher nie gesehen. Lücke geschlossen.
Ich muss jetzt mal schauen, welche Film von Lam mir noch fehlen.

(211)

Ballon Michael Bully Herbigs komprimierte Version der spektakulären Flucht zweier Familien aus der DDR mit einem selbstgebauten Heißluftballon.
Komprimiert heißt, dass sich die Ereignisse viel länger hinzogen. So gab es sogar noch einen dritten Fluchtversuch und auch dass sie am Schluss nur noch 6 Wochen Zeit hatten, ist nur im Film so. Diese künstlerischen Freiheiten sind im Kino nun mal üblich, aber eben auch zwiespältig. Dies dient natürlich dazu, Spannung aufzubauen. Und spannend ist BALLON allemal. Wobei Herbig es mitunter auch wirklich übertreibt. Zum Schluss hin nerven gewisse Szenen dann nur noch, wenn man wieder einmal auf die falsche Fährte geführt wurde. Insgesamt ein guter Film.
Zu erwähnen wäre aber noch Thomas Kretschman, der hier unfassbar charismatisch einen Stasi-Agenten verkörpert, der den beiden Familien dicht auf den Fersen ist. Kretschmann erwähnt in seiner Rolle dann auch, dass er früher einmal Schwimmer war. Auch er selbst war früher in der DDR ein erfolgreicher Schwimmer, bevor er dann auch sehr dramatisch flüchtete.

(212)

Bauernopfer - Spiel der Könige Spannender Film über Schachgenie Bobby Fischer (Tobey Maguire).
Herzstück des Films ist das "Match des Jahrhunderts" gegen
Boris Spassky (Liev Schreiber).
8/10

(213)

Kein echter Bulle, kein echter Killer.
The Killer Drama. Action. Oper. Kitsch. Blut. Gewalt. Großes mystisches Kino.
Einer der Filme, die mich damals beim ersten Ansehen regelrecht umgehauen haben.
Ich habe THE KILLER jahrzehntelang nicht gesehen und daher habe ich dann immer etwas Angst, dass man sich solche Filme schön saufen muss, da sie dann über diese lange Zeit dann doch verloren haben. Völlig unbegründet.
Nicht nur ein Meisterwerk. Eigentlich viel mehr. Wie es John Woo schafft diese einfache Story so zu präsentieren, dass man völlig gefesselt ist, ist schon phänomenal. Er macht alles durch die unfassbaren Action-Szenen größer und größer, so dass es sogar zu kippen oder viel mehr auseinander zu brechen droht. Aber Woo schafft es, dass alles zusammen bleibt. THE KILLER nur auf seine Action-Sequenzen zu reduzieren ginge gar nicht, da diese nicht nur das Herzstück des Films sind, sondern in sich geschlossen auch selbst eine Geschichte erzählen. Sie sind brutal aber auch opernhaft. Sie bilden eine Einheit mit der Story, dem überbordenden Score und vor allen Dingen den brillanten Hauptdarstellern Chow Yun-Fat und Danny Lee.
Ich könnte ja jetzt wie damals in Anlehnung an die Szene als Chow Yun-Fat auf einen Tisch tritt, damit eine Knarre nach oben katapultiert wird, eben solches mit meiner Fernbedienung machen, aber da würde ich mir nur die Haxen brechen.
Ich werde auf jeden Fall nicht nochmal 25 Jahre warten, bis ich mir diesen Meilenstein wieder ansehen werde. Perfekte Filme sollte man dann auch ab und an zelebrieren.
Dafür würde ich dann auch meine alte VHS-Thailand-Version vom Dachboden holen.

(214)

No one will save you Disney plus.
Regie: Brian Duffield
Mit Kaitlyn Dever
Gute KRIEG DER WELTEN und DIE KÖRPERFRESSER KOMMEN Variante.
Sehr atmosphärisch und teilweise im Stil der 80er Alien-Invasionsfilme.
Der Clou dabei: Es gibt (fast) keine Dialoge.
Der Film hat dann seine stärksten Momente, wenn die Protagonistin anfangs fast orientierungslos in die Story (wortwörtlich?) hinein gesogen wird. Dann steigert sich noch alles und ein Kampf auf Leben und Tod (?) entbrennt.
Aber die Frage bei sowas ist ja immer. Wie lässt man es enden.
Nach fast einer Stunde geht dem Film dann auch etwas die Luft aus. Vieles wiederholt sich und das aus meiner Sicht etwas enttäuschende Ende kündigt sich da schon an. Was bleibt ist eine grandiose Hauptdarstellerin (Kaitlyn Dever) und die Tatsache, dass es auch ohne Dialoge geht. Nach einiger Zeit vergisst man dies völlig.

Forentreffen Lübeck 2023 KoKi Lübeck

Es war wie immer ein wunderschönes Deliria-Treffen!
Vielen dank an den Onkel und den Bux für die brillante Organisation.
Vielen Dank an alle, die wie immer kompetent in die jeweiligen Filme mit kreativen Vorträgen eingeführt haben.
Von Donnerstag bis Sonntag gab es tollte Gespräche und Treffen, klasse Filme im schönen KoKi, Bier und Marzipan und ein schönes Abschlussessen in der Lübecker Schiffergesellschaft. Gerne nächstes Jahr wieder. Bin gespannt wo die Reise hingeht.

Die Filme: (215) - (219)

Trailershow:
Hat wirklich Spaß gemacht, inkl. des besonderen Trailers zu Rocky 4.

Die Banditen von Mailand
Was für ein Wahnsinnsfilm. Ich war echt begeistert. Eine Entdeckung.
Fängt fast schon dokumentarisch an, um dann in eine rastlose Jagd überzugehen.
Gian Maria Volonte und Tomas Milian spielen wie immer groß auf!

Grossangriff der Zombies
Hugo crasht erstmal das Fernsehballett um dann gegen die Matschezombies anzutreten!
Sehr schön.

Annie Belle - Zur Liebe geboren
Nach ca. 15 Min. war ich raus.
Aber: Zeitdokument.

Kampf der Gladiatoren
Schöner Nachmittagsfilm. Im Mittelteil etwas zäh, aber am Schluss toll.

Der Schwanz des Skorpions
Toller Giallo und ein würdiger Abschluss des Wochenendes!

Zur Sichtung in Lübeck hole ich mal mein Posting von 2021 wieder hoch.
Das gilt auch heute noch.

fritzcarraldo hat geschrieben: ↑Di 23. Mär 2021, 10:28 Puzzelnde Polizeibeamte und der Killer von Athen.
Der Schwanz des Skorpions
(La Coda dello scorpione) (Italien/Spanien 1971)
Regie: Sergio Martino. Mit Anita Strindberg, George Hilton.
Kurt Baumer stirbt bei einem Flugzeugabsturz. Dies macht seine Witwe Lisa zu einer reichen Frau,
da sie nun eine stattliche Versicherungssumme kassiert. Dies ruft ab jetzt viele Neider, Erpresser, die Polizei,
einen Versicherungsdetektiv, eine französische Journalistin und einen messerschwingenden Mörder auf den Plan.
Und da es Lisa mittlerweile von London ins pittoreske Athen verschlagen hat, geschieht dies alles auch noch vor
einer wunderschönen Kulisse und der übliche J&B wird auch gereicht.
Im Gegensatz zum von mir vor ein paar Tagen gesichteten BLUTSPUR IM PARK, der ja eher in einem reduzierten Tempo die
Giallo-Pfade erkundete, drückt Sergio Martinos SCHWANZ DES SKORPIONS ganz schön auf die Ketchupflasche.
Alles ist schön schnell inszeniert, Kamera und Schnitt geben alles, dazu der brillante Score von Bruno Nicolai.
Und dies auf der guten Blu-ray von Filmart.
Darauf einen J&B. Wohlsein.
"Was sind das für Methoden? Die wendet ja nicht mal mehr die Polizei an!"

(220)

The Flash
(2023)
Barry Allen aka The Flash in einem anderen Multiversum, es gibt ihn es daher sogar zweimal. Dazu der 80er Batman und der Kampf gegen General Zod.
Also mir hat das alles großen Spaß bereitet.
Hier und da gab es ein paar Wiederholungen und Längen, aber insgesamt gute Unterhaltung.