Babel - Alejandro González Iñárritu (2006)

Moderator: jogiwan

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Il Grande Silenzio
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Babel - Alejandro González Iñárritu (2006)

Beitrag von Il Grande Silenzio »

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Filmdaten:

Originaltitel: Babel
Herstellungsland: Frankreich/ Mexiko/ USA
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Alejandro González Iñárritu
Darsteller: Brad Pitt, Cate Blanchett, Gael García Bernal, Kôji Yakusho, u. a.


Handlung:

Durch einen Zufall verändert sich das Leben der unterschiedlichsten Menschen auf der ganzen Welt schlagartig.

Zwei marokkanische Jungen, Ahmed (Said Tarchani) und Yussuf (Boubker Ait El Caid), bekommen von ihrem Vater den Auftrag, ein paar Schakale zu erschießen. Um zu testen, wie groß die Reichweite des mitgenommenen Gewehrs ist, schießen sie auf einen Touristenbus in der Ferne, in dem das amerikanische Ehepaar Susan (Cate Blanchett) und Richard (Brad Pitt) sitzt. Susan wird von der Kugel in der Schulter getroffen, doch weit und breit ist kein Krankenhaus zu finden, weshalb Richard sie mit Hilfe eines Mitfahrers in dessen Dorf bringt und dort auf einen Krankenwagen warten muss.

Zu Hause in Amerika befinden sich ihre Kinder Debbie (Elle Fanning) und Mike (Nathan Gamble) unter der Aufsicht des Kindermädchens Amelia (Adriana Barraza), das aber ganz dringend zu der Hochzeit ihres Sohnes muss und die Kinder kurzerhand mitnimmt, als sie erfährt, was in Marokko passiert ist.

In Tokio hingegen lebt die taubstumme Chieko (Rinko Kikuchi) allein mit ihrem Vater. Nach dem Tod ihrer Mutter verlor sie den Lebensmut und flüchtet sich in Drogen und Partys. Zu dieser Zeit kommt die Polizei ein weiteres Mal, um ihrem Vater Fragen zu stellen. Dieses Mal geht es jedoch nicht um ihre verstorbene Mutter...

Quelle: http://www.ofdb.de/plot/101287,253524,Babel
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Re: Babel - Alejandro González Iñárritu (2006)

Beitrag von Il Grande Silenzio »

Wie bei Iñárritu nicht anders zu erwarten war, erzählt er nach AMORES PERROS und 21 GRAMM mit BABEL virtuos seinen dritten Spielfilm.

Was Iñárritu bei BABEL in erster Linie bewegt, scheinen nicht nur die sprachlich begründeten Klüfte zwischen den Kulturen zu sein, sondern auch die Sprachlosigkeit innerhalb der Familien. Diese Unfähigkeit zur Kommunikation ist dabei nicht nur der Angst geschuldet, sondern auch überkommenen Traditionen und Gebräuchen.

Letztendlich scheint Iñárritu die Unfähigkeit, mit Gefühlen offen umzugehen und Verletzlichkeit zuzugeben als Auslöser vielfältiger persönlicher Tragödien anzusehen, die völlig unabhängig von Herkunft, Stand und Bildung jeden Treffen können, sei es direkt oder indirekt.

Die Erzählstruktur und die Episoden selbst sind m. E. schwächer als in den beiden Vorgängern, an Inszenierung und den Leistungen der Darsteller gibt es aber nichts zu kritisieren.

Starkes Drama, das nachdenklich macht - 8,5/10
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