Draculas Braut - Jean Rollin (2002)
Moderator: jogiwan
- CamperVan.Helsing
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Draculas Braut - Jean Rollin (2002)
Eurohorror? Na ja, aber wenn Vampyros Lesbos auch in dieser Rubrik steht...
2000 drehte Jean Rollin diesen Film. Es geht irgendwie um einen Professor und seinen Assistenten Eric, die zunächst nach der titelgebenden Braut und dann nach Dr. Acula suchen. Warum sie dies tun, wird nicht so wirklich klar, wenn man davon absieht, dass Eric sich in die Braut verliebt hat. Dabei stoßen sie auf jede Menge merkwürdiger Figuren, wie einen motorradfahrenden Zwerg, wahnsinnige Nonnen, babyfressende Kannibalinnen und Brigitte Lahaie auf einem Pferd. Aber wen interessiert schon eine plausible Narration? Wir sind schließlich bei Rollin. Und der macht weiter sein Ding, von 99,997% der Filmfans verachtet, vom winzigen Rest geliebt. Und so führt er uns konsequent weiter in seine Parallelwelt, objektiv mag man Trash sprechen können, wahrscheinlich würden viele bei diesem Film ihr TV-Gerät aus dem geschlossenen Fenster schmeißen, aber ich mag ihn einfach.
Viele Regulars finden sich wieder: Lesbische Vampiretten, Standuhren, La Lahaie und natürlich der Strand. Catherine Castel hatte auch eine kleine Rolle (ich hab sie nicht erkannt. )
Hierzulande kam der Film bei X-Rated raus. Vor langer Zeit sah ich den Film in deutscher Synchro, nun mit Untertiteln. Die scheinen zwar so (soweit ich das mit 2 Jahren Schulfranzösisch beurteilen kann...) in Ordnung zu sein, es ist aber Mist, wenn auf einmal 4 Zeilen Text zu lesen sind und der Text dann der Sprache voraus ist. Wenn dann der letzte Satz gesagt wird, sind die Untertiteln schon wieder weg...
2000 drehte Jean Rollin diesen Film. Es geht irgendwie um einen Professor und seinen Assistenten Eric, die zunächst nach der titelgebenden Braut und dann nach Dr. Acula suchen. Warum sie dies tun, wird nicht so wirklich klar, wenn man davon absieht, dass Eric sich in die Braut verliebt hat. Dabei stoßen sie auf jede Menge merkwürdiger Figuren, wie einen motorradfahrenden Zwerg, wahnsinnige Nonnen, babyfressende Kannibalinnen und Brigitte Lahaie auf einem Pferd. Aber wen interessiert schon eine plausible Narration? Wir sind schließlich bei Rollin. Und der macht weiter sein Ding, von 99,997% der Filmfans verachtet, vom winzigen Rest geliebt. Und so führt er uns konsequent weiter in seine Parallelwelt, objektiv mag man Trash sprechen können, wahrscheinlich würden viele bei diesem Film ihr TV-Gerät aus dem geschlossenen Fenster schmeißen, aber ich mag ihn einfach.
Viele Regulars finden sich wieder: Lesbische Vampiretten, Standuhren, La Lahaie und natürlich der Strand. Catherine Castel hatte auch eine kleine Rolle (ich hab sie nicht erkannt. )
Hierzulande kam der Film bei X-Rated raus. Vor langer Zeit sah ich den Film in deutscher Synchro, nun mit Untertiteln. Die scheinen zwar so (soweit ich das mit 2 Jahren Schulfranzösisch beurteilen kann...) in Ordnung zu sein, es ist aber Mist, wenn auf einmal 4 Zeilen Text zu lesen sind und der Text dann der Sprache voraus ist. Wenn dann der letzte Satz gesagt wird, sind die Untertiteln schon wieder weg...
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- sid.vicious
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Re: Draculas Braut - Jean Rollin
Draculas Braut zeigt ein sehr zwiespältiges Bild. Zum einen zeigt sich der Film von einer trashigen Seite zum anderen setzt er auf Poesie die sich meist in Zitaten niederlässt. Klar ist natürlich, dass auch dieser Film absolut ungeeignet für die Masse ist und das ist auch gut so, denn ansonsten würde es keine Filme dieser Art geben. Rollin kann man nicht oft genug zu Gute halten, das er strikt sein Ding durchzieht und sich nicht an Normen und Erfolgsorientierung hält. Was Draculas Braut von Rollins älteren Werken unterscheidet, ist ein vereinzelnd doch eher schwaches Ambiente. Hierbei beziehe ich mich auf die ersten 60% des Films. Das was später am Strand geboten wird ist definitiv entschädigend und lässt über den doch eher durchwachsenden Anfang hinwegsehen. Ausklammern will ich allerdings den Auftritt von Brigitte Lahaie als Wölfin. Der Zeitraum in dem Brigitte Lahaie dem Film beiwohnt ist zweifelsohne der bessere Part der ersten 60% des Films.
Die Szenen am Strand zeigen eine sehr sinnvolle Abdunklung der Bilder, so dass der Gesamteindruck des Films in einem wesentlich besseren Bild erscheint. Allein die Standuhr am Strand und die Präsens von Isabelle tragen hier positiv dazu bei. Weiterhin erwähnenswert: der Tod der bleichen Vampiren, die einer Kreuzigung ähnlich dem Sonnenlicht ausgesetzt und verbrannt wird. Wo wir beim eigentlichen Kern angelangt sind, nämlich der ewigen Frage nach dem Guten und dem Bösen. Zeigen sich die Ordensschwestern als durchgeknallte Psychospatinnen, so wird das eigentlich Böse, sprich Dracula in einem vollkommen anderen Licht dargestellt, als man es erwartet.
Rollin spricht von parallelen Welten, die für uns im Verborgenen sind. Parallele Welten die eigentlich das Böse beinhalten und somit gemieden werden sollten. Fakt ist allerdings: Rollin wäre nicht Rollin, wenn er auch diese Aussage nicht in Frage stellen würde. Draculas Braut
zeigt uns im Prinzip ein Happy End, wie dieses Happy End allerdings zu deuten ist und ob es ein Leben nach dem Tod zeigt oder ob die parallele Welt die eigentlich bessere Welt ist… das bleibt, wie immer in Rollins Filmen der Interpretation des Zuschauers überlassen.
Die letzten 20 Minuten des Films lassen mich über einige Schwächen, die der Film aufweist, hinwegblicken. Draculas Braut ist lang nicht das, was man von Jean Rollin kennt und erwartet, aber dennoch ein sehenswerter Genre-Beitrag. Für Fast Foot Movie Konsumenten ist Draculas Braut absolut ungeeignet, aber das sollte eh Jedem klar sein.
Die Szenen am Strand zeigen eine sehr sinnvolle Abdunklung der Bilder, so dass der Gesamteindruck des Films in einem wesentlich besseren Bild erscheint. Allein die Standuhr am Strand und die Präsens von Isabelle tragen hier positiv dazu bei. Weiterhin erwähnenswert: der Tod der bleichen Vampiren, die einer Kreuzigung ähnlich dem Sonnenlicht ausgesetzt und verbrannt wird. Wo wir beim eigentlichen Kern angelangt sind, nämlich der ewigen Frage nach dem Guten und dem Bösen. Zeigen sich die Ordensschwestern als durchgeknallte Psychospatinnen, so wird das eigentlich Böse, sprich Dracula in einem vollkommen anderen Licht dargestellt, als man es erwartet.
Rollin spricht von parallelen Welten, die für uns im Verborgenen sind. Parallele Welten die eigentlich das Böse beinhalten und somit gemieden werden sollten. Fakt ist allerdings: Rollin wäre nicht Rollin, wenn er auch diese Aussage nicht in Frage stellen würde. Draculas Braut
zeigt uns im Prinzip ein Happy End, wie dieses Happy End allerdings zu deuten ist und ob es ein Leben nach dem Tod zeigt oder ob die parallele Welt die eigentlich bessere Welt ist… das bleibt, wie immer in Rollins Filmen der Interpretation des Zuschauers überlassen.
Die letzten 20 Minuten des Films lassen mich über einige Schwächen, die der Film aufweist, hinwegblicken. Draculas Braut ist lang nicht das, was man von Jean Rollin kennt und erwartet, aber dennoch ein sehenswerter Genre-Beitrag. Für Fast Foot Movie Konsumenten ist Draculas Braut absolut ungeeignet, aber das sollte eh Jedem klar sein.
Re: Draculas Braut - Jean Rollin
Auch ich mag "Draculas Braut", der Film kommt mir ein bisschen vor, als hätte David Lynch ein Theaterstück inzeniert, trashig, schräg und verworren, gewöhnungsbedürftig aber sehenswert.
7/10
7/10
- buxtebrawler
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- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
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Re: Draculas Braut - Jean Rollin (2002)
Erscheint voraussichtlich am 23.05.2024 bei Donau Film noch einmal auf DVD:
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!