Heiße Hölle Bangkok - André Hunebelle (1964)

Moderator: jogiwan

Antworten
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39226
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Heiße Hölle Bangkok - André Hunebelle (1964)

Beitrag von jogiwan »

Heiße Hölle Bangkok

03.jpg
03.jpg (23.76 KiB) 2959 mal betrachtet
Originaltitel: Banco à Bangkok pour OSS 117

Herstellungsland: Frankreich, Italien / 1964

Regie: André Hunebelle

DarstellerInnen: Kerwin Mathews, Robert Hossein, Pier Angeli, Dominique Wilms, Gamil Ratib

Story:

(folgt)
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39226
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: Heiße Hölle Bangkok - André Hunebelle (1964)

Beitrag von jogiwan »

Im April 2022 von Pidax

02.jpg
02.jpg (71.84 KiB) 2958 mal betrachtet
Die 5-teilige Original-Filmreihe um den Kult-Agenten

OSS 117, eigentlich Hubert Bonisseur de La Bath, ist Agent in geheimer Mission. Auf Korsika schaltet er unter Lebensgefahr einen U-Boot-Detektor aus, im Fernen Osten kämpft er gegen einen feindlichen Geheimbund, der einen Pestvirus verbreiten will, in Brasilien legt er sich mit einer Terrororganisation an, in den USA beschützt er das Pentagon vor fernöstlichen Erpressern und zerstört schließlich eine mafiöse Organisation, die Profikiller vermittelt ...

Hintergrundinformationen:
Jean Bruce erfand die Figur des OSS 117 1949 und damit vier Jahre bevor Ian Fleming James Bond kreierte. Dem Geheimagenten ihrer Majestät ist er in Aussehen, Verführungskunst und Begabung sehr ähnlich. OSS 117 war Held zahlreicher Filme (zuletzt auch in drei sehr erfolgreichen französischen Parodien mit Jean Dujardin). Diese Box enthält die fünf Originalfilme aus den 1960ern. Das Lexikon des Internationalen Films schrieb: „Humor und harte Action im James-Bond-Stil“. Da die deutsche Synchronfassung von „OSS 117 greift ein“ verschollen ist, wird dieser Film mit deutschen Untertiteln präsentiert.

Filmliste:
1. OSS 117 greift ein (OSS 117 se déchaîne) - Original mit dt. Untertiteln
2. OSS 117 - Heiße Hölle Bangkok (Banco à Bangkok pour OSS 117)
3. OSS 117 - Pulverfass Bahia (Furia à Bahia pour OSS 117)
4. OSS 117 - Teufelstanz in Tokio (Atout cœur à Tokyo pour OSS 117)
5. Keine Rosen für OSS 117 (Pas de roses pour OSS 117)

Bonusmaterial: Booklet mit vielen Bildern und Infos, Originaltrailer, deutsche Trailer & Bildergalerie

HANS SCHAFFNER PRÄSENTIERT „OSS 117“ MIT Kerwin Matthews, Nadia Sanders, Henri-Jacques Huet, Pier Angeli, Robert Hossein, Frederick Stafford, Mylène Demongeot, François Maistre, Raymond Pellegrin, Jacques Riberolles, Marina Vlady, Henri Serre, John Gavin, Margaret Lee, Curd Jürgens, Rosalba Neri, Piero Lulli

Drehbuch: André Hunebelle, Pierre Foucaud, Richard Caron, Patrice Rondard, Raymond Picon-Borei, Jean Halain, Terene Young, Renzo Cerrato, Jean-PIerre Desagnat, Michel Lévine
nach der Romanreihe von Jean Bruce
Musik: Michel Magne, Pieri Piccioni
Regie: André Hunebelle, Michel Boisrond, Renzo Cerrato, Jean-Desagnat

3 DVDs in einem Amaray-Case mit Wende-Inlay (inwendig ohne FSK-Logo)
Laufzeit: ca. 505 Min.
Bildformat: PAL 1.66:1 s/w (Teil 1) / 2.35:1 (Teil 2-4) / 1.85:1 (Teil 5)
Sprache: Deutsch, Französisch
Untertitel: Deutsch (Teil 1)
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Ländercode: 2 (Europa)
FSK: freigegeben ab 16 Jahren
Produktion: Frankreich, Italien 1963-1968
quelle: https://www.pidax-film.de/IN-KUeRZE-VER ... :2311.html
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
Maulwurf
Beiträge: 3216
Registriert: Mo 12. Okt 2020, 18:11
Wohnort: Im finsteren Tal

Re: Heiße Hölle Bangkok - André Hunebelle (1964)

Beitrag von Maulwurf »

 
Heiße Hölle Bangkok
Banco à Bangkok pour OSS 117 / OSS 117 minaccia Bangkok
Frankreich / Italien 1964
Regie: André Hunebelle
Kerwin Mathews, Robert Hossein, Pier Angeli, Dominique Wilms, Gamil Ratib, Henri Virlojeux, Jacques Mauclair, Henri Guégan, Raoul Billerey, Jacques Hilling, Akom Mokranond, Sing Milintrasai, Colette Teissèdre, Yasumoto Soichi


Heiße Hölle Bangkok.jpg
Heiße Hölle Bangkok.jpg (94.02 KiB) 2737 mal betrachtet
OFDB

In Asien häufen sich Pestfälle, und der Mann vom amerikanischen Geheimdienst ermittelt genau dazu, als er in Bangkok ermordet wird. Hubert Barton alias OSS 117 wird also nach Bangkok geschickt um herauszufinden, ob hinter dem Auftreten dieser Pestausbrüche vielleicht ein Plan steckt. Bei der örtlichen Niederlassung des Dienstes lernt er die attraktive Eva Davidson kennen und flirtet auf Teufel komm raus („Sie haben blonde Haare und grüne Augen. Die Frau, die mir immer in meinen Träumen erscheint, hat ebenfalls blonde Haare und grüne Augen …“), sein Herz verliert er aber an die schöne Lila Sinn („Sie haben schwarze Haare und grüne Augen. Die Frau in meinen Träumen hat auch immer schwarze Haare und grüne Augen …“), die Schwester des mysteriösen Dr. Guna Sinn, der als Modearzt die Frauen der gesamten amerikanischen Kolonie Bangkoks in ihrem Tagesablauf unterhält. Guna Sinn scheint, weil er ja Arzt ist, mit dem Fall in Verbindung zu stehen, was zur Frage führt, ob Hubert seiner Lila trauen kann. Und was ist mit Eva Davidson, die ein Verhältnis mit Dr. Sinn hat? Spielt sie vielleicht falsch? Und wo ist der Sinn?

Hiermit möchte ich, nach nur zwei gesehenen OSS 117-Filmen, dem Regisseur André Hunebelle öffentlich und vorläufig für alle Zeiten das Talent absprechen, ein guter Regisseur gewesen zu sein. So ein schlechtes Gespür für Timing, für den Einsatz von Musik oder gar für den Einsatz von Jump Cuts habe ich das letzte Mal bei den Spätwerken von Jess Franco gesehen. Da ist diese lange Sequenz, in der Hubert sich aus der Gewalt eines Folterers befreit, und zusammen mit Lila von einer Insel flüchten muss. Also lenkt Hubert die sechs Mann Inselarmee hinter sich her, damit Lila ein Motorboot stehlen und ihn auf der anderen Seite der Insel einsammeln kann. Die komplette Szene, also ab dem Beginn der Flucht bis zum geglückten Ende, kommt völlig ohne Musik aus. Weswegen die Actionszenen alle etwas müde wirken, die Dynamik leidet, und der völlig deplatzierte Witz mit dem Wasserbüffel noch viel mehr in die Hose geht also sowieso schon. Hey das ist ein Film!! Also das Zusammenspiel von Bild und Ton, wo unter Einsatz von Schnitttechnik und verschiedenen Aufnahmewinkeln eine unterhaltsame Fiktion erzeugt werden soll …

Aber es geht ja noch weiter: Hubert und Lila flüchten also auf dem Motorboot, als plötzlich aus einer Bucht ein zweites Motorboot herauskommt – Die Verfolger, bewaffnet mit einer Maschinenpistole. Spätestens(!) jetzt kommt einem sofort das klassische James Bond-Thema in den Kopf, das bei jedem halbwegs normalen Regisseur in diesem Augenblick als Original oder schlecht kopierter Track einsetzen und die Szene perfekt untermalen würde. (Dass die Musik hier auch noch gut gepasst hätte tut ein Übriges…). Was macht Hunebelle? Er lässt die Szene ganz ohne Musik ablaufen …

Wenn der Kerwin Mathews nicht so einen Lausbubencharme hätte. Wenn Pier Angeli nicht geradezu unverschämt und liebevoll an die Karin Dor aus den Edgar Wallace-Filmen erinnern würde. Wenn die letzten 20 Minuten, das Showdown in einem alten Kloster, nicht so einen herrlich trashigen Charme hätte. Wenn das nicht alles so furchtbar billig und einfach gestrickt wäre, dass es schon wieder drollig ist. Wenn nicht, ja dann wäre HEISSE HÖLLE BANGKOK langweilig und furztrocken. So aber sehen wir gequält zu, wie Menschenmassen durch das Kloster laufen und laufen und laufen, und Hubert hinterherschleicht und schleicht und schleicht. Auf der anderen Seite dann mit Zeitraffer und Schnitten hingetrickste Kämpfe, wunderbare Außenaufnahmen von Bangkok, viele alte amerikanische Autos (die meisten davon in der gleichen Farbkombination!), und der Dialog aller Dialoge, gewissermaßen die Mutter aller ZAZ-Filme: „Verlassen Sie sofort das Büro!“ „Nein, das tue ich nicht.“ „Na gut, dann kommen sie rein …“

HEISSE HÖLLE BANGKOK demonstriert auf das deutlichste den Unterschied zwischen dem James Bond-Original und so einigen der Eurospy-Nachahmer. Mehr als nette Nachmittagsunterhaltung kommt hier leider nicht bei rum. Und die Bereitschaft, die nachfolgenden Filme ohne den charmant-trockenen Kerwin Mathews durchzustehen ist einigermaßen gesunken …

5/10
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
Antworten