Piège - Jacques Baratier (1968)

Moderator: jogiwan

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Salvatore Baccaro
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Piège - Jacques Baratier (1968)

Beitrag von Salvatore Baccaro »

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Originaltitel: Piège

Produktionsland: Frankreich 1968

Regie: Jacques Baratier

Darsteller: Bernadette Lafont, Bulle Ogier, Jean-Baptiste Thiérrée, Fernando Arrabal

Ein junger Mann betritt ein Fachgeschäft für Tierfallen, in dessen Schaufenster etliche erhängte Ratten baumeln. Erwartet wird unser Held hinter der Verkaufstheke von Fernando Arrabal, der sich sichtlich daran ergötzt, dem neugierigen Kunden gemeinsam mit seinem Assistenten das Sortiment an unterschiedlich großen, unterschiedlich brutalen Fallen näherzubringen. Schließlich entscheidet sich unser Held für ein gewaltiges Monstrum, das dazu gedacht ist, Bären dingfest zu machen: Kiefer mit Reißzähnen schließen sich um die Tatze, worauf das gefangene Tier entweder darauf wartet, dass man es mit einem Gnadenschuss erlöst oder aber an seiner Fleischwunde jämmerlich verblutet. Für den Zeitpunkt, an dem das Geschäft abgewickelt ist, hat Arrabal sich einen kleinen Monolog aufgespart: Er möchte wissen, was seinen Kunden dazu bewogen habe, sich eine solche Falle zu kaufen. Nein, es geht Arrabal beileibe nicht um triviale Gründe wie Jagdleidenschaft oder eine Bärenplage. Was er zu erfragen versucht, das sind die metaphysischen Triebfedern, die den Mann in seinen Laden geführt haben…

PIÈGE wird 1968 von dem mir bislang gänzlich unbekannten Jacques Baratier inszeniert, (dessen Oeuvre sich immerhin aus mehreren zwischen den späten 40ern und frühen 2000ern entstandenen Dokumentar- und Spielfilmen zusammensetzt), jedoch erst im Jahre 1970 der (sicherlich überschaubaren) Öffentlichkeit präsentiert. Dass PIÈGE anmutet wie ein wohlgehütetes Geheimnis der abseitigen französischen Filmgeschichte, verwundert allein schon, wenn man einen Blick auf den Cast wirft, den Baratier für seinen knapp einstündigen Streifen zusammengetrommelt hat: Jean-Baptiste Thiérée, der dem namenlosen jungen Mann seinen Körper leiht, kennt man zwar tatsächlich weniger für seine Schauspielkarriere als dafür, dass er Chaplin-Tochter Victoria geehelicht hat. Die beiden weiblichen Hauptrollen jedoch nehmen mit Bernadette Lafonte und Bulle Ogier gleich zwei Ikonen des französischen Arthouse-Films der 60er und 70er Jahre ein. In einer winzigen Nebenrolle ist außerdem Jackie Raynal zu sehen, die sich nicht nur als Cutterin einiger Eric-Rohmer-Werke der 60er einen Namen machte, sondern als Teil der sogenannten „Zanzibar“-Bewegung zudem als Regisseurin für einen der radikalsten mir bekannten französischen Experimentalfilme der 60er Jahre zeichnete – namentlich DEUX FOIS aus dem Jahre 1968. Dass Baratier auch noch Fernando Arrabal in einer seiner wenigen Schauspielrollen gewinnen konnte, hat mich ursprünglich überhaupt erst auf die Fährte dieser Anatol-Dauman-Produktion für Aficionados des subversiven Kinos gebracht.

Nachdem ich nun endlich einmal mehrere Augen auf PIÈGE habe werfen können, erschließt sich mir seine relative Unsichtbarkeit bis zum heutigen Tage genauso wenig wie die eher zum Verreißen geneigten Handvoll Kritiken, über die ich im Netz stolpere. Klar sollte sein: PIÈGE ist ein Film, der sich mit seinem Rücken zum Publikum stellt, größtenteils mehr eine abgefilmte Performance als eine kohärente Geschichte, sperrig, anstrengend, bewusst konfus. Andererseits: Gerade die sämtliche Register der Schauerromantik ziehende Kinematographie von Georges Barksy dürfte selbst Betrachter, die mit der losen, episodischen, verrätselten Struktur des Films wenig anfangen können, durch eine gotische Schwarzweißmalerei entschädigen, die zwar in mancher Szene etwas an der mangelnden Beleuchtung krankt, nichtsdestotrotz aber über weite Strecken keinem klassischen Spinnweb- und Spukschloss-Horror schlecht zu Gesicht stünde. Das Anwesen, das Baratiers Streifen auf diese Weise zur klaustrophobischen Katakombe hochstilisiert, gehört dem jungen Mann, über den wir – abgesehen von seinem Fallenfetisch – so gut wie nichts mehr erfahren – schon gar nicht, was ihn dazu bewegt, eines Tages vorm örtlichen Frauengefängnis herumzulungern, als würde er auf Beute warten. Just als er sich dort umhertreibt, werden für Bulle Ogier die schwedischen Gardinen beiseitegeschoben. Zwei Nonnen sind bereits vor die Knasttore geradelt, um ihr verlorengegangenes Lämmchen zurück in die Klosterschule mitzunehmen, wo Ogier scheinbar stationiert ist. Doch werden die frommen Schwestern von ihrem Schützling verprellt: Lieber schließt sich Ogier ihrer Freundin Bernadette Lafonte an, die ebenfalls gekommen ist, um sie in Empfang zu nehmen, und, scheint’s, mit sich in einen Strudel lesbischer Leidenschaft zu reißen. Gerade als die Nonnen erschüttert davongefahren sind und Ogier und Lafonte erste Pläne schmieden, wie sie die neugewonnene Gemeinsamkeit genießen können, tritt der junge Mann an sie heran, um sie in seine herrschaftliche Villa einzuladen. Obwohl unsere Heldinnen demnach einen Freischein für den Zutritt in das Haus des Mannes besitzen, beschließen sie doch, die Einladung erst einmal abzulehnen, sich stattdessen nachts wie Diebe zu der Villa zu stehlen, und auf umständliche Weise in sie einzubrechen. Was nun folgt, ist ein Reigen kaum zusammenhängender Eskapaden, in denen Ogier und Lafonte sich zu einem abgedrehten Atonal-Score Francois Tusuqes' körperlich völlig verausgaben, grimassieren, herumschreien, destruktiv durch die lichtlosen Säle der Villa toben, als hätten sie einmal zu viel Vera Chytilovás SEDMIKRÁSKY gesehen, - während der junge Mann sie die ganze Zeit heimlich bespitzelt, und sich daran dekliniert, wie die beiden Frauen sich zufällig herumliegende Reizwäsche überziehen, sich alsbald in sadomasochistischen Spielen vertiefen, schließlich auf Jackie Raynal stoßen, die als BDSM-Sklavin ebenfalls bereits auf der Folterpritsche liegt.

Was genau das alles bedeuten mag, worauf sich das Symbol der titelgebenden Falle bezieht – eine Falle der normierten Sexualität, aus der unsere Heldinnen den Ausbruch wagen?, eine Falle der eruptiven Leidenschaften, denen unsere Heldinnen mit zunehmender Laufzeit immer ohnmächtiger ausgeliefert sind?, eine Falle der filmischen Konventionen, die PIÈGE bricht, als würde er mit Riesenstiefeln über morsche Äste laufen? -, und ob Baratier überhaupt mit seinem Film eine konkrete Botschaft vermitteln wollte, die sich einem eröffnet, wenn man nur lange genug darüber brütet – all das sehe ich mich (noch?) außerstande zu beantworten, denn PIÈGE befleißigt sich eines derart starken Hermetismus, dass mein Verstand vor dem Streifen steht wie vor einem Pergament voller verschlüsselter okkulter Symbole. Allerdings habe ich, um den Film auf eigenartige Weise unterhaltsam zu finden, gar keine intelligiblen Inhalte gebraucht. Auch jenseits einer decodierbaren Semantik wirkt PIÈGE wie das Äquivalent zu einer Tour durch eine Kunstgalerie, in der Gothic Horror auf transgressive Theaterperformances trifft, in der deutliche Horror-Motive sich mit einer (für das Jahr 1968 überaus offenherzigen) Darstellung devianter Sexualpraktiken vermischen, in der surreale Obertöne sich mit einer expressionistischen Ästhetik vermählen, - und in der man dann noch zu allem Überfluss auf die vertrauten Gesichter einer (überraschend oft lachenden) Bulle Ogier, einer dominahaft-strengen Bernadette Lafonte, und eines Arrabals trifft, von dem ich mich ebenfalls gerne einmal in Sachen Tierfallen beraten lassen würde.
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Maulwurf
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Re: Piège - Jacques Baratier (1968)

Beitrag von Maulwurf »

Salvatore Baccaro hat geschrieben: Mi 25. Nov 2020, 18:12 Auch jenseits einer decodierbaren Semantik wirkt PIÈGE wie das Äquivalent zu einer Tour durch eine Kunstgalerie, in der Gothic Horror auf transgressive Theaterperformances trifft, in der deutliche Horror-Motive sich mit einer (für das Jahr 1968 überaus offenherzigen) Darstellung devianter Sexualpraktiken vermischen, in der surreale Obertöne sich mit einer expressionistischen Ästhetik vermählen, ...
Geradezu erschreckend, wie Du meinen Geschmack errätst ... Vielen Dank für die Vorstellunng dieses Films! Das Hauptproblem dürfte wohl am ehesten sein, diesen in einer Fassung zu Gesicht zu bekommen, die zumindest englische Untertitel beinhaltet. Wobei es ja offensichtlich tatsächlich einen Kinoeinsatz in Deutschland gab, also wohlmöglich auch eine deutsche Synchro existieren könnte.

Sei es wie es ist, ich freue mich wenn ich den man irgendwann zu Gesicht bekomme. :verbeug:
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Salvatore Baccaro
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Re: Piège - Jacques Baratier (1968)

Beitrag von Salvatore Baccaro »

Maulwurf hat geschrieben: Mi 25. Nov 2020, 21:31 Wobei es ja offensichtlich tatsächlich einen Kinoeinsatz in Deutschland gab, also wohlmöglich auch eine deutsche Synchro existieren könnte.
Das war mir tatsächlich neu, - obwohl ich natürlich über den deutschen Titel DIE FALLE stolperte, (und dachte, da verwechselt den jemand mit Giulio Questis LA MORTE HA FATTO L'UOVO, der ja ebenfalls aus 1968 stammt.) Wenn diese Kinokopie nur irgendwo aufzutreiben wäre...
Maulwurf hat geschrieben: Mi 25. Nov 2020, 21:31 Sei es wie es ist, ich freue mich wenn ich den man irgendwann zu Gesicht bekomme. :verbeug:
Daran soll's nicht scheitern... ;-)
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Reinifilm
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Re: Piège - Jacques Baratier (1968)

Beitrag von Reinifilm »

Laut OFDB gab es immerhin eine Ausstrahlung im deutschen Fernsehen mit Untertiteln...
:D
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Maulwurf
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Re: Piège - Jacques Baratier (1968)

Beitrag von Maulwurf »

Reinifilm hat geschrieben: Mi 25. Nov 2020, 23:43 Laut OFDB gab es immerhin eine Ausstrahlung im deutschen Fernsehen mit Untertiteln...
:D
Vielen Dank dafür! Gleich mal angefragt :D
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
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Reinifilm
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Re: Piège - Jacques Baratier (1968)

Beitrag von Reinifilm »

Maulwurf hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 05:55
Reinifilm hat geschrieben: Mi 25. Nov 2020, 23:43 Laut OFDB gab es immerhin eine Ausstrahlung im deutschen Fernsehen mit Untertiteln...
:D
Vielen Dank dafür! Gleich mal angefragt :D
:thup:
Gib mal Bescheid ob du erfolgreich warst...
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Maulwurf
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Re: Piège - Jacques Baratier (1968)

Beitrag von Maulwurf »

Die Antwort kam sehr schnell, nämlich noch vor 9 Uhr heute morgen. Angeboten wird mir folgendes:
Vielen Dank für Ihre Anfrage. Für den ausschließlich privaten Gebrauch
können wir Ihnen gerne von folgender Sendung eine Kopie auf DVD-Video
anfertigen:

Die Falle
40:10 Minuten

Zur Abdeckung der technischen und administrativen Kosten berechnen wir eine
Pauschale in Höhe von 42,50 Euro. In diesem Preis sind bereits die
Versandkosten sowie die gesetzlichen MwSt. enthalten.
Ich gehe aber davon aus, dass 40 Minuten etwas zu kurz ist. Könnte dies die komprimierte Fassung sein, die mir beim Surfen heute ein paar Mal über den Weg gelaufen ist? Ich bilde mir ein, dass die von Salvatore besprochen Fassung knappe 90 Minuten läuft ...

Aber Versuch macht ja bekanntlich kluch ...

Edit: Grade sehe ich auf der IMDB, dass der Film 58 Minuten läuft. @Salvatore: Wie lang ist Deine Fassung?
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
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Maulwurf
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Re: Piège - Jacques Baratier (1968)

Beitrag von Maulwurf »

 
Die Falle
Piège
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Regie: Jacques Baratier
Bernadette Lafont, Bulle Ogier, Jean-Baptiste Thiérée, Fernando Arrabal


Piège.jpg
Piège.jpg (49.54 KiB) 1557 mal betrachtet
OFDB

Dekonstruktion. Auflösung. Zerstörung. Vernichtung. Untergang. Zwei Frauen dringen in eine Villa ein. Ziellos gehen sie durch die Räume, stehen und zerstören. In der Küche flackert ein Reigen gezeichneter SM-Illustrationen über die Wand, während die beiden Frauen die Lebensmittel auf der Einrichtung und über ihren Körpern verreiben. Der Bewohner der Villa hat das ganze Haus mit Fallen gespickt. Im Garten liegt eine Bärenfalle, Türen schließen sich und scheinen die Eindringlinge fast zu zerquetschen. Hinter Schwellen sind abgrundtiefe Schächte im Dunklen verborgen. Die Frauen erfahren die Fallen voller Schmerz und kommen doch immer wieder unbeschadet heraus. Fast wie Zeichentrickfiguren erforschen sie die Villa in ihren verschiedenen Aspekten. Lebenserhalt. Sexualität. Zerstörung. Und doch sie sind sie nur in einer großen, einer übergeordneten Falle. Der Falle des Lebens. Der sie sich durch gewaltsamen Ausbruch versuchen zu entziehen

Zumindest könnte man PIÈGE so interpretieren. Es gibt sich aber sicher auch andere Denkmuster, um diese Mischung aus gotischem Grusel, interessierter Sexualität und dekonstruktivem Arthaus zu überdenken. Da ist die Tonspur, die in erster Linie aus Geräuschen besteht, und bei der man jede Sekunde darauf wartet, dass irgendein archaisch-industrieller Rhythmus Struktur in die Kakophonie bringt. Da ist die Narration, die wie ein Möbiusband kein Ende und keinen Anfang hat. Die sich überkreuzt, im Kreis dreht, und dabei, ganz im Sinne des Surrealismus und je nach Stimmung des Betrachters, neue Sichtweisen hervorbringt. Da sind die Bilder, welche die Narration untermalen indem sie sich überlagern, aufeinander verweisen, Trugbilder zeigen, und den Zuschauer glauben machen dass sie ein Abbild der Wahrheit sind, wo sie doch nur irgendeine zufällige Realität vorgaukeln. Der Mann, der Fallen kauft und zwei Freundinnen einlädt ihn in seiner Villa zu besuchen. Die beiden Freundinnen, die lieber in die Villa einbrechen als durch die Vordertür zu kommen, und alles was sie sehen zerstören wollen, dabei aber immer heimlich von dem jungen Mann beäugt werden. Szenerien wie aus einem Gruselfilm der Universal, unterlegt von einem Soundtrack der auch von Throbbing Gristle stammen könnte. Sexuelle Phantasien wie von John Willie gezeichnet und dargereicht in einem Szenario wie aus dem Dungeon. Der Weg von PIÈGE bis zu Nikos Nikolaidis' SINGAPORE SLING ist nicht weit, und auch wenn sich in letzterem die Bildsprache an den amerikanischen Klassikern der 40er-Jahre orientiert, PIÈGE hingegen klassisches bilderstürmendes Autorenkino der ausgehenden 60er ist, so sind die Ähnlichkeiten doch verblüffend. Hier wie da eine filmische Sprache die dazu dient, den Zuschauer in die Irre zu führen und gewohnte Denkschemata aufzubrechen. Dekonstruktion in seiner reinsten Form.

PIÈGE ist auf keinen Fall etwas für den Gelegenheitszuschauer, und selbst gestandene Cineasten dürften sich oft schwer tun. Aber die vielen Ideen, die in dem Film stecken (sei es eine Verfolgungsjagd im slapstick-artigen Zeitraffer, sei es ein kameraorientierter Monolog des Regisseurs Fernando Arrabal über das Gemüt von Menschen die Tierfallen kaufen), nehmen die Popkultur der kommenden Zeit oftmals vorweg. Ich sehe Jean Rollin, ich sehe Just Jaeckin, und ich sehe generell viele Ideen, die in den nachfolgenden Jahrzehnten immer wieder durch den filmischen Fundus geistern werden. PIÈGE zu sehen ist wie Miles Davis, der mit dem Rücken zum Publikum spielt – Der Zugang wird verwehrt, und das Ergebnis ist verwirrend und anders. Aber überzeugend!

7/10

Mein allerbester Dank geht an den Salvatore, der mir das Erleben dieses Films ermöglicht hat! :verbeug:
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
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