The Girl who knew too much - Mario Bava (1963)
Moderator: jogiwan
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Re: The Girl who knew too much - Mario Bava (1963)
Ich hab jetzt nur die Ami-Fassung gesehen, aber ein schöner Film, Bava wildert mit diesem feinen Thriller ein bisschen in Hitchcocks Revier, was von der neuen Musik dieser Fassung bestimmt noch unterstützt wird. Allerdings sind die Figuren bei Bava noch etwas mehr überzeichnet als beim "Master of Suspense". Ich werde mir die italienische Originalfassung demnächst auch mal ansehen, aber heute, zu so vorgerückter Stunde, hatte ich keine Lust mehr Untertitel zu lesen. 8/10
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Re: The Girl who knew too much - Mario Bava (1963)
Gestern die italienische Fassung gesehen. Die Erzählerstimme, die der amerikanischen fehlte, lockert das ganze etwas auf. Lustig ist, dass die Amis die Drogenbezüge (Schmuggler am Anfang) wegfallen ließen, die Italiener ihrerseits hier alle Szenen, in denen Nora high ist, vor allem die mit Bavas Bild, dessen Blick sie verfolgt. Ich finde es schade, dass der Originalfassung diese ganzen Szenen (nicht nur die am Anfang) fehlen. Sei es drum, immer noch ein toller Film.
Re: The Girl who knew too much - Mario Bava (1963)
Wurde er jemals in Deutschland veröffentlich? Gerade wegen der Gialli-Nachfrage hierzulande.
- karlAbundzu
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Re: The Girl who knew too much - Mario Bava (1963)
Leider nein. Und eine deutshe Synchro würde wohl leider nicht lohnen . Meines Wissens sind auf den internationalen VÖs auch keine deutschen UTs drauf.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: The Girl who knew too much - Mario Bava (1963)
Ja, aber Kleinverleiher wie Camera Obscura veröffentlichen auch unsynchronisierte italienische Filme.
Re: The Girl who knew too much - Mario Bava (1963)
Das ruft doch nach einem "Ultimate Final Cut" à la Krekel.Il Grande Racket hat geschrieben:Gestern die italienische Fassung gesehen. Die Erzählerstimme, die der amerikanischen fehlte, lockert das ganze etwas auf. Lustig ist, dass die Amis die Drogenbezüge (Schmuggler am Anfang) wegfallen ließen, die Italiener ihrerseits hier alle Szenen, in denen Nora high ist, vor allem die mit Bavas Bild, dessen Blick sie verfolgt. Ich finde es schade, dass der Originalfassung diese ganzen Szenen (nicht nur die am Anfang) fehlen. Sei es drum, immer noch ein toller Film.
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Re: The Girl who knew too much - Mario Bava (1963)
Nein, bloß nicht. Der verkackt es doch nur. Aber gegen einen inoffiziellen Fan-Edit hätte ich nichts einzuwenden. Gibt ja genug fähige Hobby-Frickler (aber die sitzen ja meistens an der zigsten Fassung von STAR WARS)...Adalmar hat geschrieben:Das ruft doch nach einem "Ultimate Final Cut" à la Krekel.Il Grande Racket hat geschrieben:Gestern die italienische Fassung gesehen. Die Erzählerstimme, die der amerikanischen fehlte, lockert das ganze etwas auf. Lustig ist, dass die Amis die Drogenbezüge (Schmuggler am Anfang) wegfallen ließen, die Italiener ihrerseits hier alle Szenen, in denen Nora high ist, vor allem die mit Bavas Bild, dessen Blick sie verfolgt. Ich finde es schade, dass der Originalfassung diese ganzen Szenen (nicht nur die am Anfang) fehlen. Sei es drum, immer noch ein toller Film.
- karlAbundzu
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Re: The Girl who knew too much - Mario Bava (1963)
Arrow BR, OmenglU
Rom, eigentlich eine tolle Stadt für einen Kurzurlaub. Aber wenn gleich am ersten Tag die Lieblingstante stirbt, man von einem Handtaschenräuber unsanft zu Boden gestossen wird, dann im Taumel einen Mord sieht, ein Passant einem Alkohol einfließt statt zu helfen, und niemand danach einem glaubt, ist es schwer, die Stadt ins Herz zu schliessen. Aber Marcello gibt sich trotzdem alle Mühe.
Der frühe Bava, der den Ruf des ersten Giallos hat. Als Beispiel für typische Bava-Merkmale ist das wahrscheinlich nicht die erste Wahl, hier orientiert er sich einerseits an Hithcock, andererseits ein wenig an Agathe Christie. Eine leicht übergelegter Mystery - Stimmung, viel Paranoia, Krimi, und auch ein wenig Humor. Das passt alles wunderbar zusammen. Und Letitia Roman in ihrer besten Rolle. Toll, wie sie hier die Verfolgte, die Ermittelnde, die Hilflose spielt und auch sie bringt an den richtigen Stellen Humor rein. John Saxon als verliebter Helfer auch eine Bank, sowohl ernst als auch er ab und an humorig und gar mal bedrohlich. Dazu ein schöner Thriller-Score. Das einzige, was mich störte, war tatsächlich der Voice Over, der immer mal wieder erklärte, was und warum Nora gerade etwas tut, mal psychologisch, mal mit humorigen Untertönen. Dabei sieht man das genau im Spiel. Hm.
Am besten und wohl bavaesken haben mir diesmal die Szenen im billigen Hotel gefallen (hier sollte ich auch mal Dante DiPaolo erwähnen, der einen wunderbaren runtergekommenen Journalisten spielt und so ein bißchen Noir-Feeling mitbringt). In diesem schwarz weißen Räumen, die enoviert werden braucht es auch keine Farben, schräge Kameraeinstellungen und Schattenspiele in den Gängen obendrein.
Toller Film.
PS: Ich plädiere für eine Bava-Retro irgendwo am besten auf 35mm!
Rom, eigentlich eine tolle Stadt für einen Kurzurlaub. Aber wenn gleich am ersten Tag die Lieblingstante stirbt, man von einem Handtaschenräuber unsanft zu Boden gestossen wird, dann im Taumel einen Mord sieht, ein Passant einem Alkohol einfließt statt zu helfen, und niemand danach einem glaubt, ist es schwer, die Stadt ins Herz zu schliessen. Aber Marcello gibt sich trotzdem alle Mühe.
Der frühe Bava, der den Ruf des ersten Giallos hat. Als Beispiel für typische Bava-Merkmale ist das wahrscheinlich nicht die erste Wahl, hier orientiert er sich einerseits an Hithcock, andererseits ein wenig an Agathe Christie. Eine leicht übergelegter Mystery - Stimmung, viel Paranoia, Krimi, und auch ein wenig Humor. Das passt alles wunderbar zusammen. Und Letitia Roman in ihrer besten Rolle. Toll, wie sie hier die Verfolgte, die Ermittelnde, die Hilflose spielt und auch sie bringt an den richtigen Stellen Humor rein. John Saxon als verliebter Helfer auch eine Bank, sowohl ernst als auch er ab und an humorig und gar mal bedrohlich. Dazu ein schöner Thriller-Score. Das einzige, was mich störte, war tatsächlich der Voice Over, der immer mal wieder erklärte, was und warum Nora gerade etwas tut, mal psychologisch, mal mit humorigen Untertönen. Dabei sieht man das genau im Spiel. Hm.
Am besten und wohl bavaesken haben mir diesmal die Szenen im billigen Hotel gefallen (hier sollte ich auch mal Dante DiPaolo erwähnen, der einen wunderbaren runtergekommenen Journalisten spielt und so ein bißchen Noir-Feeling mitbringt). In diesem schwarz weißen Räumen, die enoviert werden braucht es auch keine Farben, schräge Kameraeinstellungen und Schattenspiele in den Gängen obendrein.
Toller Film.
PS: Ich plädiere für eine Bava-Retro irgendwo am besten auf 35mm!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- karlAbundzu
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Re: The Girl who knew too much - Mario Bava (1963)
Das muss dann wohl die amerikanische Fassung The Evil Eye gewesen sein, mit geschnittenen SZenen (soll wohl keine Marijuana Zigaretten genannt werden) und einem neuen Soundtrack von Les Baxter. Ist auch auf der Arrow BR drauf. Schau ich mir auch noch mal an.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.