Black Emanuelle und die letzten Kannibalen - Joe D'Amato (1977)
Moderator: jogiwan
-
- Beiträge: 14488
- Registriert: Sa 19. Dez 2009, 19:55
Re: Black Emanuelle und die letzten Kannibalen - Joe D'Amato
Ja genau, noch son Ding
Solche verwirrenden, gegensätzlichen Sätze krieg ja nicht mal ich hin, jedenfalls nicht immer trotz größter Mühe
Solche verwirrenden, gegensätzlichen Sätze krieg ja nicht mal ich hin, jedenfalls nicht immer trotz größter Mühe
- DrDjangoMD
- Beiträge: 4329
- Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:19
- Wohnort: Wien, Österreich
Re: Black Emanuelle und die letzten Kannibalen - Joe D'Amato
Handlung: Als eine Krankenschwester in einem Irrenhaus angeknabbert wurde, entdeckt die Reporterin Laura (Laura Gemser) ein Zeichen auf dem Bauch der Täterin, welches ihr Hinweise auf einen sagenhaften Stamm Eingeborener gibt, die angeblich immer noch Kannibalismus betreiben. Ihre Zeitung finanziert ihr eine Expedition in den Urwald, die sie begleitet von einem Haufen toten Fleisches Personen antritt. Wird sie die Kannibalen finden? Und wenn ja, wird sie auf deren Speiseplan enden?…
Kritik: Joe D’Amato wäre nicht Joe D’Amato würde er bei seinem Ausflug ins Kannibalen-Genre kein Hauptaugenmerk auf Sex und Ekeleffekte legen. Des Weiteren ist in diesem Film eindeutig die Abenteuer-Stimmung, die noch in früheren Genrebeiträgen zu finden war, eindeutig dem Horror gewichen. Oft schreckt uns D’Amato mit Jumpscares und lässt überall im Urwald Leichenteile auftauchen, so dass der Zuseher angewidert und gebannt das Geschehen verfolgt, stets in der Sorge, in der nächsten Szene auf eine Widerlichkeit zu stoßen.
Für die Sterbeszenen haben sich die Effekt-Leute selbst übertroffen, um die perversen Ideen des Drehbuches in die Tat umzusetzen. Neben dem obligatorischen Erstechen, Ausweiden und Kastrieren, sieht man solche abstoßenden Raritäten wie das Abtrennen von Brustwarzen und einen Mann, der mittels einer dünnen Schnur in zwei Hälften geteilt wird. Das meiste hiervon erregt ein laues Gefühl in der Magengegend, einige Szenen, wie das letztgenannte Beispiel, sind jedoch so übertrieben und unlogisch, dass sie eher den Trashfaktor in die Höhe treiben.
Was dem Trashwert dieses Filmchens auch ansteigen lässt ist das vollkommen sinnlose Einfügen unzähliger Sex- und Nacktszenen, die meistens nichts zur Handlung beitragen und oft jeglicher Logik entbehren. Warum beschließt Laura kurzerhand die Kannibalin in der Irrenanstalt zu befriedigen? Warum waschen sich Laura und Isabel plötzlich gegenseitig ab? Warum kann sich Isabel nicht alleine abtrocknen? All das ergibt keinen Sinn, aber man kann darüber lachen.
Kleiner Kritikpunkt noch sind die Archivaufnahmen. Prinzipiell habe ich nichts dagegen seinen Film mit Archivaufnahmen irgendwelcher Tiere aufzupeppen, hier sind sie jedoch recht dilettantisch eingefügt und immer als solche zu erkennen.
Musikalisch steht uns ein sehr ruhiges Thema zur Verfügung, das anfangs noch gut zum Urwald passt und wirklich nett klingt, durch seine ununterbrochene Benutzung aber ziemlich schnell beginnt etwas auf die Nerven zu gehen.
Bei all dem Tadel könnte man meinen, dass ich den Film nicht mag. Dem ist aber absolut nicht so! Im Gegenteil, einerseits bietet er die oben genannten Trash-Elemente und andererseits hat er auch ein paar Zuckerln für Fans bereit.
Da wären zunächst die Darsteller, im Großen und Ganzen nichts Besonderes, aber alles Leute die ich mag. Laura Gemser agiert hölzener als Pinocchio, aber sie ist immerhin Laura Gemser, Donal O’Brien liebe ich für sein Overacting und Nieves Navarro ist sowieso einfach anbetungswürdig. Apropos Nieves Navarro, ich habe die ganzen Nacktszenen zwar für ihre Sinnlosigkeit kritisiert, das heißt aber nicht, dass ICH etwas gegen sie gehabt hätte.
Was den Film aber innerhalb einer Minute tief in mein Herz eingeschlossen hat ist die Szene mit dem Affen. Nur kurz, vollkommen unnötig für die Handlung, sieht man einen Schimpansen, der Isabel die Zigaretten klaut und eine raucht. Ich mag Affen einfach und daher liebe ich automatisch jeden Film, in welchem ein kleptomanischer Schimpanse vorkommt. (Ah, „Phenomena“ war toll)
Fazit: Wenn man über einen stabilen Magen verfügt und sich von Tiersnuff und Ekelszenen nicht abschrecken lässt, kann man durchaus großen Gefallen an diesen rein technisch gesehen eher schlechteren Beitrag zum Kannibalengenre finden. Verdient hätte er 5, aber weil dieser eine Affe so so so süß war , bekommt dieser Film von mir 6/10.
Kritik: Joe D’Amato wäre nicht Joe D’Amato würde er bei seinem Ausflug ins Kannibalen-Genre kein Hauptaugenmerk auf Sex und Ekeleffekte legen. Des Weiteren ist in diesem Film eindeutig die Abenteuer-Stimmung, die noch in früheren Genrebeiträgen zu finden war, eindeutig dem Horror gewichen. Oft schreckt uns D’Amato mit Jumpscares und lässt überall im Urwald Leichenteile auftauchen, so dass der Zuseher angewidert und gebannt das Geschehen verfolgt, stets in der Sorge, in der nächsten Szene auf eine Widerlichkeit zu stoßen.
Für die Sterbeszenen haben sich die Effekt-Leute selbst übertroffen, um die perversen Ideen des Drehbuches in die Tat umzusetzen. Neben dem obligatorischen Erstechen, Ausweiden und Kastrieren, sieht man solche abstoßenden Raritäten wie das Abtrennen von Brustwarzen und einen Mann, der mittels einer dünnen Schnur in zwei Hälften geteilt wird. Das meiste hiervon erregt ein laues Gefühl in der Magengegend, einige Szenen, wie das letztgenannte Beispiel, sind jedoch so übertrieben und unlogisch, dass sie eher den Trashfaktor in die Höhe treiben.
Was dem Trashwert dieses Filmchens auch ansteigen lässt ist das vollkommen sinnlose Einfügen unzähliger Sex- und Nacktszenen, die meistens nichts zur Handlung beitragen und oft jeglicher Logik entbehren. Warum beschließt Laura kurzerhand die Kannibalin in der Irrenanstalt zu befriedigen? Warum waschen sich Laura und Isabel plötzlich gegenseitig ab? Warum kann sich Isabel nicht alleine abtrocknen? All das ergibt keinen Sinn, aber man kann darüber lachen.
Kleiner Kritikpunkt noch sind die Archivaufnahmen. Prinzipiell habe ich nichts dagegen seinen Film mit Archivaufnahmen irgendwelcher Tiere aufzupeppen, hier sind sie jedoch recht dilettantisch eingefügt und immer als solche zu erkennen.
Musikalisch steht uns ein sehr ruhiges Thema zur Verfügung, das anfangs noch gut zum Urwald passt und wirklich nett klingt, durch seine ununterbrochene Benutzung aber ziemlich schnell beginnt etwas auf die Nerven zu gehen.
Bei all dem Tadel könnte man meinen, dass ich den Film nicht mag. Dem ist aber absolut nicht so! Im Gegenteil, einerseits bietet er die oben genannten Trash-Elemente und andererseits hat er auch ein paar Zuckerln für Fans bereit.
Da wären zunächst die Darsteller, im Großen und Ganzen nichts Besonderes, aber alles Leute die ich mag. Laura Gemser agiert hölzener als Pinocchio, aber sie ist immerhin Laura Gemser, Donal O’Brien liebe ich für sein Overacting und Nieves Navarro ist sowieso einfach anbetungswürdig. Apropos Nieves Navarro, ich habe die ganzen Nacktszenen zwar für ihre Sinnlosigkeit kritisiert, das heißt aber nicht, dass ICH etwas gegen sie gehabt hätte.
Was den Film aber innerhalb einer Minute tief in mein Herz eingeschlossen hat ist die Szene mit dem Affen. Nur kurz, vollkommen unnötig für die Handlung, sieht man einen Schimpansen, der Isabel die Zigaretten klaut und eine raucht. Ich mag Affen einfach und daher liebe ich automatisch jeden Film, in welchem ein kleptomanischer Schimpanse vorkommt. (Ah, „Phenomena“ war toll)
Fazit: Wenn man über einen stabilen Magen verfügt und sich von Tiersnuff und Ekelszenen nicht abschrecken lässt, kann man durchaus großen Gefallen an diesen rein technisch gesehen eher schlechteren Beitrag zum Kannibalengenre finden. Verdient hätte er 5, aber weil dieser eine Affe so so so süß war , bekommt dieser Film von mir 6/10.
- DrDjangoMD
- Beiträge: 4329
- Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:19
- Wohnort: Wien, Österreich
Re: Black Emanuelle und die letzten Kannibalen - Joe D'Amato
Hier die Shots vom Screenshotquiz:
(Dieses Bild ist übrigens mein Desktophintergrund )
(Dieses Bild ist übrigens mein Desktophintergrund )
-
- Beiträge: 14488
- Registriert: Sa 19. Dez 2009, 19:55
Re: Black Emanuelle und die letzten Kannibalen - Joe D'Amato
Herrlicher Spaß. Natürlich hat er zunächst wenig mit Kannibalen zu tun und eigentlich auch gar nicht, aber der Titel lockt natürlich das Publikum an. Oder war es doch die Gemser oder Nieves? In jedem Fall schön, das sie dabei waren. Zwar nur um ihre nackten Körper in einer Tour zu präsentieren, aber es lenkt ab von den ganzen Greueltaten, die nicht vorhanden sind. Dennoch aber kein langweiliger Abenteuerfilm ohne Abenteuer. Läuft ziemlich gut durch und unterhält. Ich mag die Sause, man hat immer wieder was zu schmunzeln, oft wegen der deutschen Synchro oder wegen dem nikotinsüchtigen Affen und überhaupt.
7/10
(Wohlfühlfaktor liegt oft höher)
7/10
(Wohlfühlfaktor liegt oft höher)
Re: Black Emanuelle und die letzten Kannibalen - Joe D'Amato
Der Streifen regiert, lediglich der ekelhafte Affe hätte nicht sein müssen. Beim Anblick von Schimpansen (und ähnlichem Gezücht), möchte ich gern die Schädeldecke der Unholde entfernen und das Hirn löffeln.
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
- DrDjangoMD
- Beiträge: 4329
- Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:19
- Wohnort: Wien, Österreich
Re: Black Emanuelle und die letzten Kannibalen - Joe D'Amato
Hättest du mich nicht mit einer Indiana-Jones-Referenz gnädig gestimmt...Blap hat geschrieben:Der Streifen regiert, lediglich der ekelhafte Affe hätte nicht sein müssen. Beim Anblick von Schimpansen (und ähnlichem Gezücht), möchte ich gern die Schädeldecke der Unholde entfernen und das Hirn löffeln.
Re: Black Emanuelle und die letzten Kannibalen - Joe D'Amato
Diese Ideen geisterten mir schon lange vor Indiana Jones durch den Kopf. Ehrlich, ich verabscheue Affen!
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
-
- Beiträge: 14488
- Registriert: Sa 19. Dez 2009, 19:55
Re: Black Emanuelle und die letzten Kannibalen - Joe D'Amato
Selbsthass führt zu nichtsBlap hat geschrieben:Diese Ideen geisterten mir schon lange vor Indiana Jones durch den Kopf. Ehrlich, ich verabscheue Affen!
Re: Black Emanuelle und die letzten Kannibalen - Joe D'Amato
Zum Löffel im Hirn.
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
- CamperVan.Helsing
- Beiträge: 10905
- Registriert: Sa 26. Dez 2009, 12:40
Re: Black Emanuelle und die letzten Kannibalen - Joe D'Amato
Gestern im Kino erneut gesichtet, wobei die Vorführung mit einer Einführung (was insoweit passend ist, weil hier ja auch gerne was eingeführt wird) über das Schaffen Joe D'Amatos generell und seine "Black Emanuelle"-Streifen speziell verbunden war.
Ich mag D'Amato eigentlich gar nicht, gebe auch gerne zu, von seinem Schaffen nicht wirklich viel zu kennen. Mein persönlicher Liebling von Onkel Joe ist ja (Tusch, bitte!) sein Söldnerklassiker "Die Aasgeier kommen", vermutlich der einzige D'Amato, der je ab 16 freigegeben wurde...
Für mich wirkte Joe immer wie jemand, der stets häufig den entscheidenden Schritt zu viel machte. Ich möchte nicht sehen, was eine Frau mit einem Pferd noch anstellen kann, außer es zu reiten. Ich will auch diese Pseudo-Snuff-Szenen aus dem gleichen Film nicht sehen, abgesehen davon, stößt es mich zutiefst ab, dass man seinerzeit die (falsche) Info streute, man habe echten Snuff gekauft und in den Film eingebaut (so erzählt es Joe mal in einem Interview mit dem englischen "Delirium"-Magazin). Unterste Schublade, sorry!
Insofern stört es mich auch nicht im geringsten, dass der (dem CDU-Politiker Jürgen Wohlrabe gehörende) Verleih "Jugendfilm" (!) diesem Film für den Kinoeinsatz die härtesten Spitzen abschnitt (die VHS ist identisch). Besser das als im Kino abgeschnittene Schwänze zu sehen! Generell finde ich die praktizierte Vermischung von sehr harter Gewalt und sehr viel Sex sehr obskur, denn zumindest bei mir will das eine nicht so ganz zum anderen passen.
Die Offenherzigkeit von Susan Scott verwundert, wenn man an ihre Eleganz zu Giallo-Zeiten denkt, soll aber nicht weiter kritisiert werden. Nicht weniger verwundert ist man, dass man einen renommierten Anthropologie-Professor für eine "Expedition" gewinnen kann, bei der nicht einmal ein Funkgerät mitgenommen hat. Und die Frage, warum eigentlich ein seit Jahrzehnten ausgestorbener Kannibalismus-Kult wieder aufgeflammt ist, wird überhaupt nicht mehr aufgegriffen.
Also machen wir uns nichts vor, dies hier ist Mittelmaß, für das sich niemand den Unterleib abreißen würde, wenn nicht Laura G. ihren geil-genialen Wassergöttinnen-Trick abziehen würde.
PS: Die Musik von Nico Fidenco ist geil!
PPS: Warum läuft der Thread nicht unter dem Kinotitel? So sucht man sich ja 'nen Wolf...
Ich mag D'Amato eigentlich gar nicht, gebe auch gerne zu, von seinem Schaffen nicht wirklich viel zu kennen. Mein persönlicher Liebling von Onkel Joe ist ja (Tusch, bitte!) sein Söldnerklassiker "Die Aasgeier kommen", vermutlich der einzige D'Amato, der je ab 16 freigegeben wurde...
Für mich wirkte Joe immer wie jemand, der stets häufig den entscheidenden Schritt zu viel machte. Ich möchte nicht sehen, was eine Frau mit einem Pferd noch anstellen kann, außer es zu reiten. Ich will auch diese Pseudo-Snuff-Szenen aus dem gleichen Film nicht sehen, abgesehen davon, stößt es mich zutiefst ab, dass man seinerzeit die (falsche) Info streute, man habe echten Snuff gekauft und in den Film eingebaut (so erzählt es Joe mal in einem Interview mit dem englischen "Delirium"-Magazin). Unterste Schublade, sorry!
Insofern stört es mich auch nicht im geringsten, dass der (dem CDU-Politiker Jürgen Wohlrabe gehörende) Verleih "Jugendfilm" (!) diesem Film für den Kinoeinsatz die härtesten Spitzen abschnitt (die VHS ist identisch). Besser das als im Kino abgeschnittene Schwänze zu sehen! Generell finde ich die praktizierte Vermischung von sehr harter Gewalt und sehr viel Sex sehr obskur, denn zumindest bei mir will das eine nicht so ganz zum anderen passen.
Die Offenherzigkeit von Susan Scott verwundert, wenn man an ihre Eleganz zu Giallo-Zeiten denkt, soll aber nicht weiter kritisiert werden. Nicht weniger verwundert ist man, dass man einen renommierten Anthropologie-Professor für eine "Expedition" gewinnen kann, bei der nicht einmal ein Funkgerät mitgenommen hat. Und die Frage, warum eigentlich ein seit Jahrzehnten ausgestorbener Kannibalismus-Kult wieder aufgeflammt ist, wird überhaupt nicht mehr aufgegriffen.
Also machen wir uns nichts vor, dies hier ist Mittelmaß, für das sich niemand den Unterleib abreißen würde, wenn nicht Laura G. ihren geil-genialen Wassergöttinnen-Trick abziehen würde.
PS: Die Musik von Nico Fidenco ist geil!
PPS: Warum läuft der Thread nicht unter dem Kinotitel? So sucht man sich ja 'nen Wolf...
My conscience is clear
(Fred Olen Ray)
(Fred Olen Ray)