Alternativer Titel: Django- Die im Staub verrecken
Alternativer Titel: Django- Die im Schlamm verrecken
Produktionsland: Italien
Produktion: Ugo Guerra, Franco Rossetti
Erscheinungsjahr: 1967
Regie: Franco Rossetti
Drehbuch: Ugo Guerra, Franco Rossetti, Vincenzo Cerami
Kamera: Angelo Filippini
Schnitt: Antonietta Zita
Musik: Gianni Ferrio
Länge: ca. 103 Minuten
Freigabe: FSK 18
Darsteller:
Andrea Giordana: Steve, El Desperado
Rosemarie Dexter: Katie
Dana Ghia: Lucy
Franco Giornelli: Asher
Piero Lulli: Sam Flannigan
Antonio Cantafora: Bill Flannigan
Aldo Berti: Gionata
John Bartha: Wallace
Giovanni Petrucci: Rico
Andrea Scotti: Togo
Dino Strano: Jim
Giuseppe Castellano: Einarmiger Soldat
Steve ist soeben dem Galgen entkommen und trifft anschließend auf einen sterbenden Soldaten. Dieser sagt im, dass in der Geisterstadt Escondido sein Vater lebt, der eine Menge Geld hat um eine Ranch zu kaufen. Steve nimmt die Identität des Soldaten an und macht sich auf den Weg nach Escondido. Neben einem Goldtransport der Armee trifft auch noch eine Horde gemeiner Banditen in Escondido ein, die es auf das Gold abgesehen hat.
In den ersten Einstellungen wird bereits gezeigt wo es innerhalb von „Escondido“ lang geht. Andrea Giordana muss reichlich viel Staub schlucken und sein Lynchkommando anschließen reichhaltig Blei. Der sehr lebhafte Auftakt mündet in den Titelsong „The Desperado“ von John Balfour.
Nachdem zum Start einiges an Staub das Ambiente zierte, wird in der Folgezeit auch ein wenig Grün gezeigt, doch es kommt schon bald zum ersten Regenguss und die Straßen der Geisterstadt bestehen anschließend nur noch aus Schlamm. Eine Gegebenheit die gerade zum Finale sehr ausgenutzt bzw. eingesetzt wird.
„…und wie ein Sohn für seinen Vater Rache nimmt, so werde ich auch Rache nehmen.“
Die Innenausnahmen haben es ebenfalls in sich. Die Beleuchtung ist hier so gut angelegt, dass der Film eine gewisse Atmosphäre versprühen kann. Man fühlt sich innerhalb dieser Bilder einfach wohl. In einigen Sequenzen werden zusätzlich äußerst knallige Farben geboten. Diese sind für den ein oder anderen zwar nur kleine Elemente oder Bestandteile des Films, aus meiner Sicht machen diese allerdings einen ungemein hohen Reiz aus.
Neben der guten Atmosphäre setzt der Film weiterhin auf Spannung, wenn nicht sogar auf eine gewisse Art von Suspense. Franco Rossettis Film birgt schleierhafte und undurchschaubare Charaktere. Man ist nie genau darauf gefasst wie diese in der Folge reagieren werden.
Eine Eintönigkeit, so wie sie das Lexikon des Internationalen Films beschreibt kann ich in „Escodido“ nicht ausmachen. Im Punkt zwei der innerhalb des Lexikon des Internationalen Films angesprochen wird, kann ich allerdings beipflichten. „Escodido“ ist in der Tat ein außerordentlich brutaler Vertreter des Italo Western.
„Jeder kann sich mal irren, aber manche sterben daran“
Es gilt tatsächlich im Staub bzw. im Schlamm zu verrecken, da macht Franco Rossetti keine Gefangenen und geht volle Breitseite nach vorn. Die deutsche Titelschmiede liegt demnach mal nicht im fraglichen Bereich.
Die weiblichen Parts innnerhalb „Escodido“ werden von Dana Ghia als Lucy und Rosemarie Dexter in der Rolle der Katie dargeboten. Dieses kleine Duell geht an Rosemarie Dexter. Dana hat zwar die dankbarere Rolle, allerdings weiß Rosemarie etwas mehr zu überzeugen.
Was unseren Hauptdarsteller anbelangt, so ist Andrea Giordana in der Rolle des Deperados Steve mal wieder absolut genial. Ein Jahr später konnte Giordana innerhalb Castellaris Totengräber seine schauspielerische Klasse erneut bestätigen. Wirklich schade, dass er danach in keinem Italo Western mehr mitwirkte.
Fazit: Ein großartiger IW, der den Zuschauer bis zum letzten Moment begeistern kann. Dazu gesellen sich eine große Portion Brutalität, eine klasse Kameraarbeit und ein brillanter Andrea Giordana.
9/10