Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Moderator: jogiwan

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FarfallaInsanguinata
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

buxtebrawler hat geschrieben:
FarfallaInsanguinata hat geschrieben:Und? Schon jemanden gefunden?
Natürlich nicht, war aber auch nicht ganz ernstgemeint ;)
Aha. ;)
Ich fand die Idee nämlich eigentlich ganz spannend.

Zur Erklärung, ich habe in den 90ern bis frühen 00ern ausgiebig einen Prog-Rock-Sammler und -Verkäufer zu Plattenbörsen gefahren, einfach weil der selbst keinen Führerschein hatte. Hat großen Spaß gemacht, weil ich a. zu diversen Veranstaltungen kam, wo ich sonst nie hingekommen wäre (Nürnberg, München und Mailand waren das weiteste) und b. er meinen musikalischen Horizont extrem erweitert hat durch die Musik die er mitbrachte als Fahrtuntermalung. Allerdings hatte das damals die Vorzüge, dass wir uns a. vorher schon kannten und b. zumindest anfangs beide in Bremen wohnten.

In unserem Fall hätte das ja die Haken, dass ich
a. ziemlich unpraktisch weit entfernt von euch wohne und (viel schlimmer)
b. ihr mit meiner sperrigen Persönlichkeit auskommen müsstet bzw. wir uns eben kaum einschätzen können.
Unterhaltsam wäre es für mich sicherlich trotzdem, eben allein wegen der vielen Bands, die ich mir sonst nie freiwillig anschauen würde.

War aber auch nur halb ernst gemeint. :D
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Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von buxtebrawler »

FarfallaInsanguinata hat geschrieben:Aha. ;)
Ich fand die Idee nämlich eigentlich ganz spannend.

Zur Erklärung, ich habe in den 90ern bis frühen 00ern ausgiebig einen Prog-Rock-Sammler und -Verkäufer zu Plattenbörsen gefahren, einfach weil der selbst keinen Führerschein hatte. Hat großen Spaß gemacht, weil ich a. zu diversen Veranstaltungen kam, wo ich sonst nie hingekommen wäre (Nürnberg, München und Mailand waren das weiteste) und b. er meinen musikalischen Horizont extrem erweitert hat durch die Musik die er mitbrachte als Fahrtuntermalung. Allerdings hatte das damals die Vorzüge, dass wir uns a. vorher schon kannten und b. zumindest anfangs beide in Bremen wohnten.

In unserem Fall hätte das ja die Haken, dass ich
a. ziemlich unpraktisch weit entfernt von euch wohne und (viel schlimmer)
b. ihr mit meiner sperrigen Persönlichkeit auskommen müsstet bzw. wir uns eben kaum einschätzen können.
Unterhaltsam wäre es für mich sicherlich trotzdem, eben allein wegen der vielen Bands, die ich mir sonst nie freiwillig anschauen würde.

War aber auch nur halb ernst gemeint. :D
Ach, guck an - damit hatte ich jetzt nicht gerechnet ^^
Haha, ich weiß wirklich nicht, ob ich dir das guten Gewissens antun könnte - wir können wirklich ein extrem nerviger Haufen sein :oops: :palm:
Aber vielleicht schaffst du's ja mal unabhängig davon auf einen unserer Gigs. ;)
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Ja, mal schauen.
Mein Problem ist leider, dass ich "eigentlich" nicht mehr zu Konzerten gehe. Das letzte war "Komintern Sect/R.A.S." in den St. Pauli-Fanräumen Frühjahr 2017. Da "musste" ich dann doch noch mal hin, da Froschfresser-Oi! so ziemlich das geilste ist, was es für mich gibt. Aber seitdem war ich nirgends und davor auch 3-4 Jahre nicht mehr. :lol:
Da ich mich um nichts mehr kümmere, bekomme ich völlig verdient auch nichts mehr mit. Von daher wäre eine Fahrertätigkeit für eine Band fast eine große Bereicherung für mich. Weil ich mich dann eben auch mit Dingen auseinandersetzen müsste, die ich freiwillig vermeiden würde. Aber das wäre ja nichts schlechtes.

Schreib mir doch einfach eine Mail/PN, wenn ihr wieder in meine Gegend kommt. Also Kreis ROW, Kreis VER, HB etc., dann schaue ich euch vielleicht tatsächlich mal an. Auf YT hab ich's immerhin schon gemacht. ;)
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von buxtebrawler »

FarfallaInsanguinata hat geschrieben:Ja, mal schauen.
Mein Problem ist leider, dass ich "eigentlich" nicht mehr zu Konzerten gehe. Das letzte war "Komintern Sect/R.A.S." in den St. Pauli-Fanräumen Frühjahr 2017. Da "musste" ich dann doch noch mal hin, da Froschfresser-Oi! so ziemlich das geilste ist, was es für mich gibt. Aber seitdem war ich nirgends und davor auch 3-4 Jahre nicht mehr. :lol:
Da ich mich um nichts mehr kümmere, bekomme ich völlig verdient auch nichts mehr mit. Von daher wäre eine Fahrertätigkeit für eine Band fast eine große Bereicherung für mich. Weil ich mich dann eben auch mit Dingen auseinandersetzen müsste, die ich freiwillig vermeiden würde. Aber das wäre ja nichts schlechtes.

Schreib mir doch einfach eine Mail/PN, wenn ihr wieder in meine Gegend kommt. Also Kreis ROW, Kreis VER, HB etc., dann schaue ich euch vielleicht tatsächlich mal an. Auf YT hab ich's immerhin schon gemacht. ;)
Mach' ich! Wobei die nächsten Gigs Ende Mai/Anfang Juni erst mal in Harburg, Lübeck und Hamburg (Molotow) stattfinden.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von buxtebrawler »

06.04.2019, Lobusch, Hamburg:
MØRDER + KAMIKAZE KLAN + NUISANCE OF MAJORITY + THEM FALLS


Bild

Kai Le Rei-Motherfucker kommt endlich unter die Haube, was natürlich Anlass für ‘ne zünftige Party in Form eines Junggesellenabschieds ist! So richtig organisiert war diesbzgl. aber nix; jemandem, der auf dem Kiez wohnt, braucht man natürlich gar nicht erst mit schwachsinnigen Verkleidungen, Einheitslook und Kurzen-Bauchladen zu kommen, und von uns hatte da selbstredend auch niemand Bock drauf. Fest stand letztlich nur, dass wir abends in die Lobusch torkeln würden, um an der „RD-Rock-Warm-up-Party“ mit vier Livebands teilzunehmen – und dass wir vorher im Osborne Fußi gucken und beginnen würden, uns volllaufen zu lassen. Böse Zungen könnten nun behaupten, wir würden schlicht das Gleiche wie jedes Wochenende tun, doch das stimmt ja schon lange nicht mehr. Seriosität ist unser zweiter Vorname geworden, Verantwortungsbewusstsein unser dritter, Kräutertee und Mineralwasser haben Schnaps und Bier den Rang abgelaufen. Bis zu diesem Tag…

Kai, schlau wie ein Fuchs, hatte ein paar Tage zuvor bereits geahnt, dass wir etwas ausgeheckt hatten und saß längst mit ‘ner Pulle Bier auf seinem Balkon, als die Dres. Tentakel und Martin sowie meine Wenigkeit bei ihm eintrudelten und sich die ersten Vasen aufrissen. Zu viert ging’s erst mal in den Silbersack, wo Betreiber Dominik ‘ne Runde springen ließ – danke, Alter! Im Osborne verfolgten wir mehr oder weniger den Bundesliga-Spieltag, erwartungsgemäß sah Kai seine Schalker verlieren – wenn auch spektakulär in allerletzter Minute. Doch seine Laune konnte das nicht vermiesen, waren doch mittlerweile nicht nur Martin Crackmeier und Eisenkarl, sondern auch sein Trainer, Pepe aus’m Pott, als Überraschungsgast hinzugestoßen. Die nicht ganz so glorreichen Sieben waren somit komplett. Nach dem Abpfiff verweilte man noch etwas im Osborne, um anschließend einen Abstecher in den Park Fiction mit Bier vom Kiosk zu wagen, wo wir auf weitere bekannte Gesichter stießen. Ein Blick auf die Uhr offenbarte schließlich, dass die Zeit drückte. Aus dem angedachten Spaziergang vom Kiez nach Altona mit Zwischenhalt in diversen Pinten wurde eine Bahnfahrt mit Druck auf der Blase und ein kurzer Besuch des Möllers. Deniz schräg gegenüber kredenzte Wegzehrung für jeden Geschmack inklusive köstlichem Veggie-Döner; unweit auf dem Gaußplatz öffnete man kurz das El Dorado, um unsere Truppe vor dem Austrocknen zu bewahren. Als wir schließlich in der altehrwürdigen Lobusch aufschlugen, mussten wir feststellen, dass man dort pünktlich wie die Maurer angefangen hatte, sodass wir nur noch die letzten beiden THEM-FALLS-Songs mitbekamen, drückenden Sludge-Metal mit kehligem Gesang und düster-doomigem Sound.

NUISANCE OF MAJORITY? Nie gehört vorher, Asche auf mein Haupt. Die Kieler sind nämlich schon arschlange am Start und spielen einen modern klingenden Mix aus schleppendem, schwerem Hardcore, Doom, Düsterpunk und treibenden Speed-Attacken. Ein Berg von einem Shouter füllte den Raum vor der Bühne aus, growlte, röchelte und brüllte, konterkariert vom melodischen, punk’n‘rolligen Gesang des Gitarristen im ZEKE-Shirt. Das war alles nicht nur technisch durchaus beeindruckend, sondern hatte auch ordentlich Wumms. Sehr geil auch der Song „Fuck Club 88“ gegen den bekackten Naziladen in Neumünster.

Zwischen dem NOM-Gig und dem des KAMIKAZE KLANs lagen diverse Getränkerunden, unsere Hirne schalteten langsam aber sicher auf Tiefflug, meine Tanzlust stieg analog dazu. Der KKK-Sound bot einen schönen Kontrast zu NOM, die Jungs sind klasse, wie jeder weiß, und Frontsau George sowieso immer motiviert bis in die Haarspitzen. Die Songs des Debütalbums entfalteten ihren rockigen Streetpunk-Glanz, der allen ernsten Themen zum Trotz eine positive Lebenseinstellung vermittelt. Carpe diem und nimm verdammt noch mal nicht alles so furchtbar wichtig. Fast alle Klansmen haben Äonen an Jahren in verschiedenen grandiosen Bands hinter sich; dass sie’s mit frischem Material noch mal wissen wollen und sich leidenschaftlich hinter ihre aktuelle Band klemmen, ist überaus begrüßenswert. George positionierte sich samt Mikroständer vor der Bühne und gab die letzte Distanz zum Publikum auf, als er sich des Metallgelöts entledigte. „Durch die Hose atmen“ avancierte an diesem Abend zu meinem Lieblingssong. Also alles prima – aber kann es sein, dass das Set bischn kurz war? Und kann es sein, dass wir uns darüber auch noch unterhalten haben? Langsam wird’s kritisch mit der Erinnerung…

Unbestritten aber ist, dass MØRDER, die mich vor einiger Zeit in der Roten Flora sehr positiv überrascht hatten, auch heute wieder volles Pfund ablieferten und kräftig aufs Mett klopften. Bester, derber Neo-Crust voller Aggression und Atmosphäre. Die Besetzung der drei Herren (einer davon im zweiten ZEKE-Shirt des Abends) und zwei Damen erlaubt splitterige Gitarrenbretter, auf die Shouterin Anna eindrucksvoll growlt und keift. Das schepperte und krachte alles so schön und tight, dass ich mich zusammen mit einer Handvoll anderer Connaisseure grobmotorisch zuckend vor der Bühne wiederfand. Perfekter musikalischer Abschluss eines Abends, der daraufhin spontan bis tief in die Nacht bzw. gar bis in die frühen Morgenstunden ausgedehnt wurde…

So musste das Café Treibeis noch den Besuch unserer sich langsam dezimierenden Gruppe über sich ergehen lassen, im Anschluss – so weit lassen sich die Ereignisse noch rekonstruieren – starteten Kai und ich noch per Taxi auf den Kiez durch. Möglicherweise täuschte ich an, Kai nach Hause zu bringen, möglicherweise täuschte er an, nach Hause zu wollen. Wie dem auch sei: Stattdessen verschlug es uns noch entweder ins Nordlicht oder ins Onkel Otto, vielleicht auch beides. Man sagt ja, alles, was nach 2:00 Uhr passiere, sei verzichtbarer Schwachsinn. Das stimmt natürlich und ist nicht zuletzt die Schuld solcher Kapeiken wie uns. Jedenfalls weiß ich mittlerweile, weshalb sich immer alle schwören, lediglich einmal im Leben zu heiraten – mehr solcher Junggesellenabschiede sind schlicht nicht zumutbar. Fazit: Eine harte Party zarter Jungs, Kai darf dann jetzt auch heiraten. In ein paar Tagen ist’s soweit und ich wünsche Jana und ihm hier schon mal alles Liebe und Gute!

Reich bebildert auch hier:
http://www.pissedandproud.org/06-04-201 ... hem-falls/
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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karlAbundzu
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von karlAbundzu »

18.4.19 FABIO FRIZZI, Markthalle Hamburg
Ein kleine Bremer Reisegruppe machte sich auf, um den alten Fulci-Musikanten live zu lauschen.
Fabio kam mit einer größeren Band, sieben Personen an der Zahl, dabei eine unglaubliche Sängerin, er selbst an Gitarre, Orgel oder am dirigieren.
Und er war gut gelaunt, erzähte immer wieder nettes zwischendurch und war so gut drauf und machte allen so viel Spaß, das er durch seine Zugaben den weiteren Zeitplan durcheinander brachte. Uns war es recht, da wir eh nur das Konzert auf dem Zettel hatten. Hinter den Musikanten gab es enie große Leinwand mit entsprechenden Filmausschnitten oder Animationen. Neben den angekündigten und brillanten Auszügen aus den Fulci Scores fand ich besonders schön die Vorrauschau wie zB zum neuen Puppet Master und die Hörspiel Scores, die es hier wahrscheinlich nie zu hören geben wird. Schlecht fand ich eigentlich nur diesen AMericana Country SOng, von Frizzi mäßig selbst gesungen.
Mit den Bremern, und Dr. Mon, Graciella, Canisius war es in der eher mäßig besuchten Halle angenehm und zum Fachsimpeln mit anderen Anwesenden blieb danach auch noch Zeit. Und einen Zug zu bekommen war auch easy. Immer wieder gerne.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von jogiwan »

3 Abende Klanglicht mit Konzerten, interaktiven Licht- und Klang-Installationen, spektakulären 3D-Projektionen und, und, und... Da verzichtet man gern auf die abendliche Film-Unterhaltung ;)

https://www.klanglicht.at/
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von buxtebrawler »

13.04.2019, Medusa, Kiel:
SMALL TOWN RIOT + ANGORA CLUB + BOLANOW BRAWL


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Meine persönliche Punk-Sozialisation ist eng mit der ursprünglich aus dem südlichen Hamburger Umland stammenden Band SMALL TOWN RIOT verbunden. Ungefähr ab dem Jahr 2000 habe ich das Entstehen der Band hautnah mitverfolgt und war eng mit den Bandmitgliedern befreundet, insbesondere mit Timo – eine Freundschaft, die bis heute hält. Auf die „DEMOlition“-Demo-CD und das Debütalbum „Some Serious Shit“ folgte 2008 der Langdreher „Selftitled“, mit dem SMALL TOWN RIOT meines Erachtens ihren Zenit erreicht hatten. Von der Covergestaltung über die Musik und Texte bis hin zur Produktion und natürlich der Straßen-Attitüde der Band stimmte da einfach alles. Supereingängiger Punkrock, beeinflusst von melodischen US-Bands, Streetpunk und Oi!, jeder Song ein Ohrwurm, dabei nicht nur aufgrund der damals drei verschiedenen Sänger extrem abwechslungsreich und von Surf/Rock’n’Roll bis Hardcore weitere Einflüsse auf völlig selbstverständliche Weise miteinander vereinend. Zusammen mit der „Skulls & Stripes“-EP und den Beiträgen zur „Let The Bombs Fall…“-Vierer-Split ein enormes Hit-Arsenal, dem 2010 mit „Suicidal Lifestyle“ sogar noch ein weiteres Top-Album zur Seite gestellt wurde, das in geänderter Besetzung nicht minder kräftig auf die Kacke haute. Irgendwann war man ausgebrannt, legte die Band auf Eis und widmete sich unterschiedlichen anderen Projekten. Nun juckte es aber wieder in den Fingern und in der Besetzung Norman (Klampfe + Gesang)/Timo (Bass + Gesang)/ Andy (zweite Klampfe)/Herr Lehmann (Drums) begann man wieder regelmäßig zu proben. Das nicht abgerissene Interesse an der Band beantwortete man dann erstmals am 13.04.2019 mit dem von East-Coast-Concerts organisierten Reunion-Gig in Kiel, zu dem man neben den Flensburgern ANGORA CLUB auch uns als Support eingeladen hatte, womit ein Traum für mich wahr wurde: Einmal mit BOLANOW BRAWL zusammen mit den alten Kollegen von SMALL TOWN RIOT zocken!

Zu Teilen per Bahn, zu Teilen mit der Karre brachen wir also in Hamburg auf und waren saupünktlich um 17:00 Uhr an der Medusa, einer schnieken Location mit professioneller Bühne und großem Backstage-Bereich. Quasi zeitgleich trafen SMALL TOWN RIOT und wenig später auch ANGORA CLUB ein. Nun musste allerdings noch unser Lead-Klampfer Ole abgeholt werden, wofür Christian bis ans andere Ende Kiels schüsseln musste, wodurch wir für den Soundcheck schon mal entfielen. Diesen übernahmen kurzerhand SMALL TOWN RIOT, die den Sound dadurch perfekt auf sich zugeschnitten bekamen, jedoch auch mit der anscheinend nicht vollständig funktionstüchtigen Monitoranlage zu kämpfen hatten. Noch hielt ich mich in Sachen Alkoholika zurück, wollte erst mal was essen. Zur Auswahl standen Chili con carne und „vegane Pampe“, die sich als wohlschmeckend und offenbar auf Kichererbsenbasis (oder so) zubereitet entpuppte und meiner von der letzten DMF-Probe noch etwas angeschlagenen Kehle guttat. ANGORA CLUB wollten gern als zweite Band auf die Bretter. Uns sollte es recht sein, umso schneller würden wir den Pflichtteil hinter uns gelassen haben und uns gehen lassen können. Anfangen sollten wir irgendwann zwischen 8 und 9, hieß es – und natürlich hielten wir 8 für völlig unrealistisch, peilten 9 an und machten uns erst mal vom Acker, um bischn den Proletarier-Stadtteil Gaarden zu erkunden, wo die Kiosks großflächig damit werben, Oettinger und Paderborner im Angebot zu haben.

Unser erster Abstecher führte uns in einen Dönerladen, in dem gerade zwei der mitgereisten Damen speisten. Eigentlich gilt dort „Bier nur außer Haus“, aber angesichts unserer durstigen Truppe wollte der gute Fleischspießbräter anscheinend nicht auf leicht verdiente Einnahmen verzichten und füllte sein Flaschenbier in neutrale Becher um, damit niemand sah, dass er uns gegen seine eiserne Regel verstoßen ließ. Weiter ging’s auf der Suche nach einer typischen Eckspelunke, die wir schnell gefunden wähnten. Kaum über die Schwelle getreten, glaubten wir, vom offenbar griechischstämmigen Gastwirt mit offenen Armen empfangen zu werden – ein Irrglaube, denn statt uns eine Runde zu zapfen, erklärte er uns, dass es sich um eine geschlossene Gesellschaft handele und wir leider gehen müssten. Pah, dann eben in die nächste Pinte. Die befand sich direkt nebenan der Medusa; im „Holsten-Krug“ war der Tresen gesäumt mit Trinkern älteren Semesters, einer sang lautstark „Der HSV wird niemals untergehen“ oder so und sackte anschließend für ein Schläfchen auf der Theke zusammen. In der Glotze lief Fußball, Kurze 1,- €. Hier waren wir richtig. Ein paar Biere und Schnäpse wechselten die Besitzer, die Wirtin war auf zack und willig, uns abzufüllen. Es dürfte ungefähr 20 vor 9 gewesen sein, als wir zurück in der Medusa waren. Dort erwartete uns das überraschende Bild einer rappelvollen Bude und ungeduldig auf uns wartender Gäste inkl. einiger weiter angereister Freunde und Bekannte sowie hektisch auf den Beginn drängender Organisatoren. Ich hatte nie im Leben damit gerechnet, dass schon vor 9 fast alle Besucher da wären, aber in Kiel ticken die Uhren halt etwas anders.

Also schnell paar Plastikchips gegen Bandbier eingetauscht und ab auf die Bühne, um mit „Total Escalation“ das Motto des Abends vorzugeben. Wir hatte vorne links und rechts je einen Monitor, mittig, also für mich als Sänger, leider keinen. Ich ließ mich nach dem ersten Song auf den Dingern so laut wie möglich drehen, blieb für mich selbst aber weiterhin eher schemenhaft wahrnehmbar. Ich versuchte, diesmal nicht den Fehler zu machen, mich generell zu leise zu wähnen und dagegen anzubrüllen zu versuchen, was mir hoffentlich einigermaßen gelang. Davon abgesehen machte der Gig großen Spaß und flutschte gut durch. Wir kamen diesmal mit nur einer Stimmpause aus und bis auf den einen obligatorisch versemmelten Song-Beginn erlaubten wir uns keinen größeren Fauxpas. Nach den Erfahrungen in Rendsburg hatten wir unser Set um „On The Run“ erweitert und „Fame“ als potentielle Zugabe aufbewahrt, die dann auch eingefordert wurde. Im Laufe des Gigs hatte sich ein Pogomob gebildet, kurioserweise nicht vor der Bühne, sondern etwas weiter hinten und eher seitlich. Fast ein wenig vermisst habe ich das Unterfangen meiner Bandkollegen, mich öffentlich zu düpieren, meine Ansagen zu sabotieren oder Fake-News zu kolportieren, vielleicht habe ich’s aufgrund meiner Monitorlosigkeit auch schlicht nicht vernommen. Weil’s so dermaßen voll war, hatten wir darauf verzichtet, eine Merch-Ecke aufzubauen, aber trotzdem einige T-Shirts verkauft. Das‘ doch geil! Darauf erst mal wat trinken.

ANGORA CLUB sind zwar alte Hasen, aber noch ‘ne recht frische Band: 2018 gegründet, 4-Song-Demo am Start. Kuschelrock und Hasenpunk hat man sich aufs plüschige Fell geschrieben. Ich hatte zuvor nicht reingehört und befürchtete Hamburger Schule oder Artverwandtes, wurde aber positiv überrascht: Recht flotte, emotionale deutschsprachige Songs mit eher persönlichen, ernsten/ironiefreien Texten und Hardcore-Kante, technisch auf den Punkt und mit sehr souveräner Bühnenpräsenz. Nun hörte ich auch, dass der P.A.-Sound ziemlich gut war. Nicht schlecht; mich wirklich konzentriert ihrem Gig widmen konnte ich aber nicht, Smalltalk, freudige Wiedersehen mit alten Bekannten, Shirt-Verkauf etc. wussten dies zu verhindern. Zudem war der Auftritt gefühlt relativ kurz. Ich werde aber sicherlich in Hamburg noch mal die Gelegenheit bekommen, wäre doch gelacht.

Der gute Bert von East-Coast-Concerts hatte zwischenzeitlich übrigens ‘nen Kasten Bier springen lassen – ein verdammt feiner Zug! Auch das hatte dazu beigetragen, dass (nicht nur) ich zu SMALL TOWN RIOT gut auf Betriebstemperatur war. Timo hatte mir vorher schon die Setlist gezeigt, die 14 oder 15 Songs umfasste und die Erwartungshaltung steigerte. So ging’s dann mit „Addicted to Authority“ entspannt melodisch und leicht pop-punkig los, gefolgt von der Abrissbirne „Peer 52“, bei der ich meinen Verstand dann gegen die Wand warf und an diesem Abend auch nicht mehr wiederfinden sollte. Der Sound war gut und die Band bestens eingespielt – es wirkte fast, als sei sie nie weggewesen. Fröhlichere Songs, meist von Norman gesungen, gaben sich mit wütenden, von Timo aggressiv interpretierten Nummern die Klinke in die Hand, gespickt mit Hymnen à la „Working Class“ oder „Cheers & Goodbye“ – und zu meinem persönlichen Entzücken auch mit dem erhabenen OLIVER-ONIONS-Cover „Sphinx“ vom Bud-Spencer-&-Terence-Hill-Tribut-Sampler. Reunion 100%ig geglückt, ich im Euphorie- und Biertaumel, Bert am DJ-Pult für die Aftershow-Party, EIGHT BALLS dröhnten aus den Boxen, das Unheil nahm seinen Lauf und die Nacht lässt sich nicht mehr wirklich rekonstruieren. Ein Teil von uns sollte bei Ole pennen, Keith, Madame Flo und ich wollten mit der Bahn zurück nach Hamburg. Mit zwei Taxen samt Equipment sollten wir aber erst mal alle zusammen von der Medusa aus los. Das sorgte zumindest bei 3/5 unserer Band alkoholbedingt für hochgradige Verwirrung bis hin zu unangebrachtem Trotz, sodass der erschreckend nüchterne Don Raoulo alle Hände voll zu tun hatte, die Bande zusammenzuhalten. Ein Sack Flöhe wäre wohl einfacher zu hüten gewesen, letztlich trafen aber alle am Wunschort ein und unseren Krempel haben wir auch noch.

Fazit: Dass in Kiel nicht viel gehe, ist ein Gerücht – auch diesmal war’s ‘ne astreine Party, sogar mehr als das. Der Gig mit SMALL TOWN RIOT hat mir viel bedeutet und davon mal abgesehen sind Timo und Norman einfach zwei Typen, die miteinander Musik machen müssen – denn was dabei herauskommt, ist mehr als die Summe der Teile. Also danke an alle Beteiligten, an STR und ANGORA CLUB, an East-Coast-Concerts und das Medusa-Team, an Shitty Videos Galore fürs Live-Video sowie an alle Kieler Sprottinnen und Sprotten!

Ihren zweiten Reunion-Gig spielen SMALL TOWN RIOT am 18.05. im Goldenen Salon (Hamburg) und wir befinden uns Ende Mai auf Mini-Tour mit den irischen NILZ: 30.05. Sauerkrautfabrik (Harburg), 31.05. VeB (Lübeck), 01.06. Molotow (Hamburg, + OBN III’S). Sieht man sich?

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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Interessant ... "Small Town Riot" habe ich auf einer Tattoo-Convention in der Markthalle gesehen, frag mich aber bitte nicht, in welchem Jahr genau. ;)

Ansonsten bekomme ich von Hamburg nur noch das mit, was mir von wenigen Freunden aus ihrem Fokus berichtet wird. Z.B., dass die Hamorhoids ihr Demo noch mal remastert auf Vinyl rausbringen oder die Platte von Cavitiy Search sich verzögert.
Diktatur der Toleranz

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karlAbundzu
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von karlAbundzu »

26. April, Karo Bremen
THE INSERTS und DEFEKT DEFEKT
Die altbekannten und von den BRemern hier oft gelobten Defekt Defekt waren nach kurzen Belgien-England Trip wieder da und spielten im Karo.
Obwohl ich relati früh da war, war es schon sehr gut gefüllt, die Kapelle gut gelaunt und in Quatschlaune, bis dann schon bald die Vorgruppe anfing.
The Inserts aus Berlin beschreiben sich selbst als all girl garage punk 77. Sie treten in der Besetzung Bass, Gitarre, Schlagzeug, Gesang auf und haben das Herz am richtigen Fleck. Die Songs gefallen mir sehr und die Texte, von dem, was ich verstehe, machen Spaß. Der Sound ist aber nicht so 77, sondern eher Deutschpunk Mitte 80er. Dieses Rumpelige, Unfertige, Unperfekte und dazu zu stehen, fand ich super, weil die ja auch schon ein paar Jahre unterwegs sind. Die Frauen hatten Spaß, wir unseren auch. Das die Sängerin überhaupt durchhielt, war toll. Zwischen den Songs konnte sie kaum was sagen, weil sie eigentlich heiser war. Beim Singen merkte man nix. Nach ein zwei Schnäpsen ging es noch besser. Das Publikum war gut gelaunt und so freute man sich dann auf die Lokalmatadoren DD.
Die machten von Anfang an Druck, mit schönen Sounds und SOngs, Insomnia, Claustrophobia, undundund, 17 Songs wurden fast ohne Pause durchgezockt, großer Druck im Postpunk-Garagen-Haus. Herrlich. Alle gut gelaunt. Konzentriert, das Publikum im sehr gut gefüllten Karo ging ab. Im Zugabenblock gab es neues und auch mal zwei Covers. Da fiel mir auf, das die neue 7" noch nicht raus ist, und da frug ich mal nach dem Konzert. Die Testpressungen liegen vor, also demnächst und dann kommt wohl eine kleine Tribut-Single.
Wenn die mal bei euch in der Nähe sind, hingehen.

Ein Tag später im Tower
THE RAMONAS
Das ich an zwei Tagen hintereinander beim Konzert war, ist wohl schon lange her, und dann noch bei beiden mit meiner liebsten Begleiterin...
Wieder eine All Girl Band, obwohl mir das Wumpe ist. Aber da die Bands das selber immer so nach vorne stellen, sei es erwähnt.
Hier eine Ramones-Cover-Band, von denen ich schon einige sah. Aus England. Das Publikum zT das Gleiche wie am Tag zuvor, nur halt viel mehr, der Tower ist größer, und die zusätzlichen waren aller viel jünger.
The Ramonas hatten keine Vorband und knallten gleich los, erwartbare wie unerwartbare Hits aus verschiedensten Epochen. Und das sehr gut. Was andere Ramones-Cover-Bands oft falsch machen, viel schneller als die Ramones zu sein, wrd hier vermieden, ist alles so auf It's Alive Tempo. Super. Übrigens machten das sogar die Ramones selbst falsch: Die wurden immer schneller zum Ende ihrer Karriere, so das das Timing, das bei ihren SOngs wichtig ist, verloren ging. Bei den Konzerten selbst, die immer wie ein Rausch waren, fiel mir das nicht auf, wenn ich aber Livemitschnitte aus der Endzeit höre, ojemine.
Die Ramonas hatten dann zwischendurch zwei Bllöcke mit eigenen Songs, die schon anders waren. Klar, man hörte woher sie kommen, die Musik ging eher so Richtung Hardrock mixed with Punk, Stichwort Joan Jett, am größten war der Unterschied bei den Gesangsmelodien, die Sängerin war eher im hymnischen, leicht pathetischen Bereich unterwegs, mit so langgezogenen Wörtern und SIlben. War auch gut.
Was sie noch richtig machten, war gar nicht den Uniform-Style der Ramones nachzumachen (da hab ich schon Sachen erlebt), und auch von der Bühnenshow war das eher Crowdpleasing.
Insgesamt meine Zweitliebste Ramones Coverband, die Songs sind ja eh super, viel SPaß, viel Punk, viel Rock.
Super.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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