Blap hat geschrieben:... während der Nachfolger "Misplaced Childhood" ein versöhnlicher Blick zurück und nach vorn ist.
"Misplaced Childhood" war für mich das Sommeralbum '85. Das war die Zeit, als man noch sechs Wochen Sommerferien hatte und dachte, anderthalb Monate kämen der gängigen Vorstellung von Ewigkeit schon ziemlich nahe. Heute kratzt man sich einmal am Sack und - rubbeldizupp - ist wieder ein Jahr rum. Gefühlt zumindest.
Wenn ich so im Sommer auf der elterlichen Terrasse im Liegestuhl vor mich hin briet, neigte ich bei der Bestückung meines Walkman komischerweise gerne mal zu Musik, die man heute gemeinhein als "Beamten-Rock" klassifiziert. Bei "Shine On You Crazy Diamond" ließ sich beispielsweise ganz hervorragend braten - im eigenen Saft wohlgemerkt. "Brothers In Arms" gehörte damals ebenso zur Grundausstattung, wenn die Tage heiß und klebrig waren, wie auch "So Far Away" der gleichen Band, die dem pinkfarbenen Schweißbändchen bereits zu Lebzeiten zu zweifelhaftem Ruhm verhalf. Desweiteren der Clapton Erich mit "Forever Man" und einige andere mehr. Bevor ich mich mit meinen Ausführungen jedoch endgültig in die Kacke reite, wieder zurück zum Thema ...
Wo war ich? Ach so: "Running With The Devil". Man muss wirklich sagen, dass der gute Eddie mit seinen ekstatischen Gitarreneruptionen seiner Zeit um Lichtjahre voraus war, als VAN HALEN Ende der 70er mit ihrem Debüt um die Ecke bogen. Produktionstechnisch kann das Album auch heute noch locker mithalten. Ungefähr zwei Jahre lang war die Platte für mich das absolute Nonplusultra und alles, was mir an ähnlich gearteter Musik in die Hände kam, musste sich zwangsläufig daran messen lassen.
Bis ... tja, bis ich im Sommer 1980 plötzlich die Glocke läuten hörte.
- Fortsetzung folgt -
Noch Sand und schon warm drauf.