
Platz 8: Bonnie Tyler – „HOLDING OUT FOR A HERO“
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Zunächst mal: Tolles Setting! Gleich zu Beginn bekommen wir schon ein unheimliches nächtliches Western-Ambiente komplett mit brennender Hütte, Neonpeitschen, Tyler in Nöten und drei bösen schwarzgekleideten Schurken, die langsam und bedrohlich auf Tyler zugehen. Und ein Video, das bei mir Assoziationen zu „In einem Sattel mit dem Tod“ weckt, kann nur gut sein!
Apropos „In einem Sattel mit dem Tod“: Hey, Bonnie, weißt du eigentlich, was das Coole an Raquel Welch ist? Sie tut Zeugs! Wenn Raquel Welch in deiner Position wäre, hätte sie sich schon längst beim netten Christopher Lee von nebenan eine Waffe gekauft und den ollen Bösewichtern selbst gezeigt, was Sache ist. Ich sag ja nicht, dass sich Tyler sofort in eine eiskalte Rächerin verwandeln sollte, aber sie könnte wenigstens irgendwas tun, zumindest weglaufen versuchen. Ich mein, an einer Stelle sieht es eh so aus, als wolle sie flüchten, aber dann wird sie plötzlich müde und legt sich auf den Boden. Allerdings, selbst in meinem, nicht ganz ernst zu nehmenden, Zynismus muss ich zugeben, dass ihr Verhalten zum Songtext passt und immerhin „I need a hero“ hört sich als Refrain wahrscheinlich auch besser an als „Oh happy joy, I just shot the rapist in the balls!“
Ein tolles Setting allein reicht aber nicht aus, damit ich dieses Video so hoch platziere. Daneben verfügt es noch über eine superbe Schnitttechnik, die sich einerseits nach dem schnellen Rhythmus des Songs richtet, aber andererseits auch längere Einstellungen zulässt UND das Video verfügt zudem über ein ganz bestimmtes Element, das ich so toll finde, dass ich es sofort von „Naja, ganz gut“ auf „Platz 8“ erhoben habe: Ein Chor von weißgekleideten Frauen hinter schwarzem Hintergrund, die Duh Duh Duh Duh Ahhhhhh Ahhhhhh singen!!!
Worte können nicht beschreiben, wie unsagbar toll ich einfach nur diesen Chor finde. Alles an ihm ist absolut klasse: Diese mythische Beleuchtung des von unten kommenden Lichts, kombiniert mit dem schwarzen Hintergrund; die Chormitglieder selbst, die sich ihre tollen Frisur-Ideen bei den „Centerfold“-Mädchen geholt haben; und zu guter Letzt die Kameraeinstellungen, in denen sich der Chor zeigt: Wir bekommen eine tolle Kombination von Totalen, in denen wir den ganzen Chor sehen; Großaufnahmen, in denen sich einzelne Chormitglieder zur Kamera wenden; Schwenks während sie herumtänzeln; und andere passende und beeindruckende Kameraeinstellungen, die den Chor noch cooler machen, als er ohnehin schon ist.
Etwas Kurioses zum Schluss: Im Wikipedia-Artikel zu dem Song heißt es über das Video: „it was the first music-video that successfully promoted a movie while having no movie footage in the video.” Das ist ja schön und gut, aber ich möchte wissen, welcher Film damit gemeint ist?

Das war’s für heute, nächste Woche wird es dann etwas häuslicher…