Akte X - div. Regisseure (1993-2018) [TV-Serie]

Moderator: jogiwan

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Re: Akte X (TV - Serie)

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Akte X: "Arkadien (Arcadia)"
Staffel 6, Folge 15

In einer gepflegten Wohnanlage verschwinden immer wieder Menschen spurlos. Die FBI-Agenten Mulder und Scully mieten als verdeckte Ermittler dort ein Haus, um dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Schnell fallen die vielen, in einem dicken Buch notierten Vorschriften und Verbote auf, über die der Vorsitzende penibel wacht... In dieser Folge wird nun ausgesprochen, dass das Duo ganz offiziell die X-Akten zurückbekommen hat. Ansonsten gibt es keine Berührungen mit der Rahmenhandlung, denn diese in einer Art (ironischerweise auf einer Müllkippe erbauten) "Pleasantville" spielenden Folge ist vielmehr eine gelungene Satire auf spießige Vor- und Kleinstadtsiedlungen und ihre Blockwarte, die die kleinste Abweichung von der Norm zu ahnden bereitstehen. Der köstliche Humor ergibt sich darüber hinaus aus dem Ehepaar-Spiel der Ermittler, das besonders Mulder zum Anlass nimmt, Scully zu necken und das mit typischen Eheproblemen wie der Handhabung von Zahnpastatuben und Klodeckeln einhergeht. Viele spaßige Dialoge säumen den Weg zur Auflösung, die wiederum in ihrer Übersinnlichkeit zwar etwas (kaum wirklich sichtbare) Monster-Action bietet, jedoch sehr an den Haaren herbeigezogen scheint. Das hätte man gerade im Rahmen der behandelten Thematik etwas eleganter und realitätsnäher lösen können. Dennoch eine Spitzenfolge! 8/10
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Akte X: "Alpha (Alpha)"
Staffel 6, Folge 16

Ein Frachtschiff transportiert einen angeblich vor 150 Jahren ausgestorbenen Wildhund nach Kalifornien, wo er entkommt und Menschen tötet. Dr. Ian Detweiler jedoch bezweifelt dies ebenso wie die Hundeexpertin Karin Berquist, die Agent Mulder übers Internet kennengelernt hat... Einem zähnefletschenden, regelrecht mordenden Hund mit glühenden Augen widmet sich diese Folge, die das Tier furchteinflößend in Szene setzt. Recht vorhersehbar (und deshalb kaum ein Spoiler an dieser Stelle) ist die Verquickung mit einer Art Werwolf-Motiv, wobei die Handlung mitunter etwas wirr und unglücklich konstruiert scheint und dabei nicht ohne Längen auskommt. Interessant ist, dass diese Folge aus dem Frühjahr 1999 das Kennenlernen von Menschen über das Internet thematisiert, was damals noch nicht alltäglich war. Positiv fallen vorsichtig geäußerte Kritik am Umgang des Menschen mit Hunden bzw. Tieren allgemein und sich daraus evtl. ableitende Mistanthropie auf. Zudem ist der Schlussgag gelungen: Durch seine Internet-Bekanntschaft bekommt Mulder wieder ein "I Want to Believe"-Poster. 5-6/10
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Trevor (Trevor)"
Staffel 6, Folge 17

Der Sträfling Pinker Rawls, zum Schuften in einem Arbeitslager verdonnert, wird während eines Tornados in eine Einzelzelle gesteckt. Nach Abflauen des Unwetters ist Rawls verschwunden, sucht fieberhaft nach seiner Ex-Freundin, die etwas hat, was seiner Meinung nach ihm gehört - und er meint nicht die nie gefundene Beute aus seinem Bankraub. Den Gefängnisdirektor hat er in zwei Hälften geteilt zurückgelassen. Rawls hat irgendwie die Fähigkeit erlangt, durch feste Materie hindurchgreifen und -gehen zu können und nutzt diese... Diese mit düsterer Stimmung und ebensolchen Drehorten und Ausleuchtungen punktende Folge versucht leider gar nicht erst, eine nachvollziehbare Erklärung für Rawls' Erlangung seiner übernatürlichen Fähigkeiten zu liefern, was schade ist. Fiese Bilder verstümmelter Leichen beweisen einmal mehr die gute Arbeit der Make-up- und SFX-Abteilung, während die Handlung nach einiger Zeit Rawls' eigentliche Motivation offenbart: sein während seiner Gefangenschaft geborener Sohn Trevor. Die Dramatik wird dadurch durch Tragik ergänzt und der Subtext stellt Fragen nach Resozialisierung und einer neuen Chance - bevor die Folge nachdenklich stimmend schließt. Eine weitere Folge, die das übernatürliche Element gar nicht gebraucht hätte, das hier irgendwie deplatziert wirkt. 7/10

Akte X: "Milagro (Milagro)"
Staffel 6, Folge 18

Ein unheimlicher Serienmörder treibt sein Unwesen und gibt den Ermittlern Rätsel auf: Er entnimmt seinen Opfern das Herz, ohne Verletzungen oder Operationswunden zurückzulassen. Ausgerechnet Agent Mulders neuer Nachbar Phillip Padgett scheint etwas über die Fälle zu wissen: Er ist Schriftsteller und beschreibt in seinem jüngsten Manuskript genauestens die Morde. Außerdem interessiert er sich für Agent Scully, stellt ihr nach und lässt sie ebenfalls eine große Rolle in seinem aktuellen Werk spielen. Das FBI nimmt den dringend Verdächtigen fest, doch die Morde gehen weiter... Diese offenbar von Stephen King inspirierte Folge, die die Beziehung eines Autors zu seinen Romanfiguren und deren Verselbständigung beschreibt, bietet Einblicke in Scullys quasi nicht vorhandenes Liebesleben und damit in ihren Charakter: Nachdem Padgett ihr ein Amulett geschenkt und ihr auf den Kopf viel über ihr Gefühlsleben zugesagt hat, ist sie abgestoßen und fasziniert zugleich. Sie verteidigt ihn sogar gegenüber Mulder, weil sie sich geschmeichelt fühlt, was ein Indiz für ihre ausgehungerte Libido ist (- und das nur, weil der olle Mulder einfach nicht aus dem Quark kommt). Dieser reagiert humorvoll, ändert während der Diskussion mit Scully seine Standposition und kommentiert: "Sie wollten doch gerade meinen üblichen Standpunkt einnehmen!" In einer anderen Szene, als Scully schweigend das Amulett betrachtet, erklingt die Stimme des Schriftstellers aus dem Off und beweist, mit wie vielen Worten eine einfache Szene psychologisch detailliert beschrieben werden kann und was Bücher Filmen bzw. Serien damit voraus haben. Handfeste Erklärungsversuche für die letztlich übersinnlichen Phänomene liefert diese Folge auch nicht, was hier jedoch nicht stört. Und gegen Ende gibt es wieder einmal Hinweise darauf, dass Scully in Mulder verliebt ist. Starke, gruselige Folge über die Macht des geschriebenen Wortes, die Psychologie von Schrift- und die Furcht vor Nachstellern. 8/10
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Ex (The Unnatural)"
Staffel 6, Folge 19

Agent Mulder sucht Arthur Dales auf, den Bruder des kurioserweise ebenfalls so heißenden ehemaligen Zuständigen für die X-Akten. Dieser erzählt Mulder von der Baseball-Legende Josh "Ex" Exley, der in den 1940ern in Roswell spielte - und eigentlich ein außerirdischer Gestaltenwandler war, der sich mit Dales angefreundet hatte... Der Prolog dieser einmal mehr vollkommen aus dem Rahmen fallenden und damit das Abwechslungsreichtum der Serie unter Beweis stellenden Folge beginnt mit einem Baseball-Training in Roswell im Jahre 1947, das aufgrund des (vermeintlichen) schwarzen Spielers Exley vom rassistischen Ku-Klux-Klan angegriffen wird. Die Spieler setzen sich erfolgreich zur Wehr, doch der Rädelsführer des KKK entpuppt sich als Außerirdischer. Nach dem Vorspann findet man sich zunächst in der Gegenwart wieder und wird Zeuge herrlicher, weil voller Witz steckender Dialoge zwischen Scully und Mulder, bevor dieser Dales aufsucht, der ihn zunächst abwimmeln will, Mulder aber schließlich hineinbittet, nachdem dieser mit Baseball-Wissen glänzen konnte. Dales' Erzählungen finden wieder in Form von Rückblenden statt, aus denen der Großteile der Folge besteht. Dales berichtet von einem Mordaufruf gegen Exley und wie er ihn als Polizist beschützte. Er behauptet, die besten Baseball-Spieler wären allesamt Außerirdische, wie eben Exley, bei dem Dales erst einmal in Ohnmacht fiel, als er ihn erstmals in dessen eigentlicher Erscheinungsform zu Gesicht bekam. Ein anderer Gestaltenwandler, der mit Exleys Leben als Baseballer nicht einverstanden ist, versucht, ihm einen Mord in die Schuhe zu schieben und so nimmt das Unheil seinen Lauf. Am Ende wird der KKK-Vorfall aus dem Prolog noch einmal aufgergiffen und so traurig die Folge auch schließt, so macht sie doch zugleich Mut. Sie ist eine entschiedene Liebeserklärung an den Baseball-Sport und fungiert zugleich als Parabel auf Rassismus, jene US-amerikanische Geißel seit Beginn der Kolonialisierung des Kontinents. Nostalgie, Werte, Charme, hintergründiger Humor und viel Herzblut - klasse! 8/10
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Re: Akte X (TV - Serie)

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Akte X: "Suzanne (Three Of A Kind)"
Staffel 6, Folge 20

Ein Hotel in Las Vegas: die "Def-Con '99", eine Messe um neuartige Technologien für Militär und Geheimdienste, findet statt. Vor Ort sind auch Mulders Nerd-Freunde Byers, Langly und Frohike, um die Rüstungsindustrie auszuspionieren. Als ihr Bekannter Jimmy mit einem weiteren Mann im Schlepptau auftaucht und Byers die vor Jahren entführte Suzanne Modesky wiedersieht, überschlagen sich die Ereignisse - und wird Jimmy Opfer eines Attentats... In dieser Rolle greift man den Handlungsstrang um Suzanne Modesky wieder auf, nachdem Byers im Prolog von seinem immer wiederkehrenden Traum einer heilen Welt bzw. zumindest USA berichtete und bereits während einer konspirativen Pokerrunde als Spion aufgeflogen war. Nach Jimmys Tod sucht Byers Suzanne auf und Langly wohnt der Autopsie durch Agent Scully bei. Natürlich verschwindet er zwischendurch, um sich zu übergeben und als er zurückkommt, wurde Scully ebenfalls ein Schuss aus einer Betäubungspistole verabreicht. Wie meist, wenn das genannte Trio im Mittelpunkt einer Folge steht, ist die Handlung von einem komödiantischen Stil bestimmt, der leider den Ernst des Inhalts untergräbt und zu Überzeichnungen neigt. Andererseits bekommt man dadurch die Gelegenheit, Gillian Andersons komödiantisches Talent zu beobachten, wenn sie nach schnellem Erwachen aus der Ohnmacht die Contenance zu wahren versucht, aber sich auf einem Ball wie betrunken verhält - und dabei ziemlich süß ist. Das währt jedoch nicht lange, denn Suzanne hat ein Gegenmittel und der dramatische Höhepunkt der Folge ist Langlys Erschießen Suzannes. Natürlich ist alles anders, als es zunächst scheint und so wird mit Tricks und Finten gearbeitet, um die Übeltäter zu überführen. Dennoch will die Folge u.a. aus genannten Gründen nicht so recht zünden, weil der Spagat zwischen Ernst, Tragik und Komik nicht dauerhaft funktioniert und der Ablauf eher beliebig zurechtkonstruiert erscheint. Eine schwächere Folge um eine längst in Vergessenheit geratene Nebenhandlung einer- und die Skrupellosigkeit der Rüstungsindustrie andererseits, in der interessanterweise einmal Agent Mulder kaum eine Rolle spielt. 5/10
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Akte X: "Sporen (Field Trip)"
Staffel 6, Folge 21

Die Leichen des Eherpaars Schiff werden gefunden: skelettiert und mit Rückstanden eines Schleims überzogen, der sich aus Magensäure und einem pflanzlichen Verdauungsenzym zusammenzusetzen scheint. Dies ist eigenartig, da das Paar erst seit drei Tagen vermisst wurde. Die FBI-Agenten Scully und Mulder untersuchen den Fall. Mulder jagt schließlich am Fundort dem quicklebendigen, aber völlig verängstigten Wallace Schiff hinterher, der angibt, bei ihren Leichen handele es sich um Fälschungen, sie seien Entführungsopfer der außerirdischen "Brown Mountain Lights". Noch während des Gesprächs wird auch seine Frau Angela von den Entführern zurückgebracht, welche die bekannten Implantate im Nacken hinterlassen. Mulder geht freiwillig mit den Außerirdischen mit und als er zurück ist, präsentiert er Scully, dass er den Spieß umgedreht und seinerseits einen Außerirdischen entführt habe... Zu Beginn dieser einmal mehr außergewöhnlichen Folge wird Mulder eindlich einmal wenigstens ein bisschen sauer, als Scully ihm wieder einmal nicht glaubt, doch ausgerechnet hier zu Unrecht - denn die wendungs- und überraschungsreiche Handlung entwickelt sich in eine ganz andere Richtung. Mulder hat plötzlich einen Schleier vor den Augen und seine Wahrnehmung verschwimmt, er scheint nur geträumt zu haben. Scully sucht derweil nach Mulder am Fundort und findet dessen Skelett, allerdings ohne Schleim! Der Zuschauer wird hier vorsätzlich verwirrt, aber auf ein angenehme Weise: Er weiß nicht genau, was los ist, dadurch wird Spannung erzeugt. Nach Mulders offensichtlichem Ableben übernimmt Scully dessen Denkweise, was psychologisch interessante Hinweise auf ihre Rolle des Duos und ihre "Funktionsweise" liefert. Mittels Kameratechnik wird die Gedenkfeier in Mulders Wohnung unwirklich erscheinen gelassen, bis schließlich auch Scully an denselben Wahrnehmungsstörungen leidet und Mulder den Raum betritt und von seiner Entführung berichtet. Die Pointe an dieser Stelle zu verraten, wäre Sünde, aber die Handlung bietet im weiteren Verlauf sowohl mehrere echte Gänsehautmoment als auch eine finale, wahrhaft böse Wendung, ganz zu schweigen von ganz starken Auftritten Scullys. Am Ende hatte ich tatsächlich Tränen der Rührung in den Augen, doch eine Frage blieb leider unbeantwortet: Weshalb blieb die Haut beider offenbar gänzlich frei von Zersetzungserscheinungen? Nichtsdestotrotz eine meiner Lieblingsfolgen! 8,5/10
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Akte X: "Artefakte (Biogenesis)"
Staffel 6, Folge 22

An der Elfenbeinküste wird ein mysteriöses Artefakt gefunden. Ein Wissenschaftler bringt es in die USA, wo ein Kollege ein ähnliches besitzt. Beide Teile schweißen sich von selbst aneinander. Als die Männer spurlos verschwinden, setzt Skinner die Agenten Mulder und Scully auf den Fall an. Scully glaubt, dass es sich bei den Artefakten um Fälschungen handele und die Spur führt zu Forschern, die glauben, alles Leben käme aus dem All. Auf Mulder haben die Ermittlungen negative Auswirkungen, er entwickelt ernsthafte gesundheitliche Probleme und verliert den Verstand... Im Prolog referiert Scully über die Entwicklung des Lebens auf der Erde - und dass es durch rätselhaftes Massensterben immer wieder genommen wurde. Dies ist der Startschuss zu einem ganz neuen Abschnitt der Serien-Mythologie, einer neuen Rahmenhandlung. Das zusammengesetzte Artefakt fetzt eindrucksvoll in eine Bibel, Morde unter Wissenschaftlern betonen die Brisanz des Funds und Mulder glänzt vor seiner Erkrankung mit hellseherischen Fähigkeiten, während Scully philosophische Fragen aus dem Off stellt. Krycek taucht wieder auf und Diana Fowley wird involviert; offenbar möchte man von nun an Science-Fiction-Motive mit religiösen und anerkannten wissenschaftlichen Themen vermengen, was vielversprechend, aber zumindest hier auch etwas komplizierter als unbedingt nötig erzählt erscheint. Viele neue Fragen werden aufgeworfen und eine beeindruckende Schlusseinstellung sowie der erwartete Cliffhanger machen neugierig, bereiten mir aber auch etwas Sorge, dass die neue Mythologie nicht an die alte hereinreichen wird. Die sechste Staffel endet also mit einem gewagten Neuanfang. 7/10
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Re: Akte X (TV - Serie)

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Akte X: "Böse Zeichen (The Sixth Extinction)"
Staffel 7, Folge 1

Agent Mulder liegt im Krankenhaus, nicht mehr in der Lage, sich verständlich zu machen. Die Ärzte stellen jedoch starke Gehirnaktivitäten bei ihm fest - derart stark, dass es ihn über kurz oder lang töten würde. Während Skinner Michael Kritschgau zu Mulder schleust, damit dieser ihm helfen kann, ist Scully mit ihren Forschungen hinsichtlich des Raumschifffunds und der mysteriösen Schriftzeichen auf sich allein gestellt und wird Zeugin mehrerer besorgniserregender Ereignisse... Diese direkt an das Ende der sechsten Staffel und damit die neue Rahmenhandlungsmythologie anknüpfende Folge lässt Scully im Prolog ihre Nachricht an Mulder aus dem Off zitieren und damit die Erinnerungen des Zuschauers etwas auffrischen. Grob hat man die Folge in zwei Handlungsstränge aufgeteilt: Den um den vor sich hin vegetierenden Mulder, der erst seinen Vorgesetzten Skinner brutal angreift (!), um ihm heimlich eine Nachricht mit der Bitte um Kontaktaufnahme mit Kritschgau zuzustecken, welcher schließlich per Spritze dafür sorgt, dass Mulder kurzzeitig tatsächlich wieder klarkommt. Diana Fowley indes interveniert und gesteht Mulder ihre Liebe. Der andere Handlungsstrang dreht sich um Scullys Forschungen und ihre Kontakte mit einer Professorin für Biologie sowie einem Wissenschaftler an der Elfenbeinküste einer- und den Konfrontationen mit präapokalyptischen Zeichen wie einer Heuschreckenplage und einem kochenden und sich blutrot verfärbenden Meer andererseits. Über etwas Mord und Totschlag verfügt diese düstere, getragene Folge, die das Ende der Welt einzuleiten scheint, auch noch und letztlich mündet auch sie in ein offenes Ende, entpuppt sich als Mittelstück einer Folgentrilogie. Die bedrückende, aussichtslos erscheinende Stimmung weiß zu überzeugen, der eine oder andere seltsame Drehbucheinfall weniger. Solche Folgen unabhängig von den anderen dazugehörigen zu bewerten, ist immer schwierig, aber ich versuch's trotzdem einmal: 6/10
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Tausend Stimmen (The Sixth Extinction II: Amor Fati)"
Staffel 7, Folge 2

In der letzten Folge der zusammenhängenden, aufeinanderfolgenden Trilogie, die die neue Rahmenhandlungsmythologie einführt, scheinen sich die Ereignisse einmal mehr zu überschlagen, wird munter zwischen Traum- und Realitätsebenen gewechselt, mit einer Vielzahl an fragwürdigen Informationen um sich geworfen und der Zuschauer ordentlich verwirrt: Im Prolog liegt Agent Mulder noch im Krankenhaus und kann zwar Gedanken lesen, sich jedoch nicht artikulieren. Doch seine Mutter und CGB Spender sind da, letzterer jagt ihm in einer fiesen Szene eine Spritze ins Gesicht - und siehe da, Mulder ist wieder ganz der Alte. Spender behauptet nun jedoch, sein Vater zu sein, von einer Virusinfektion ist die Rede, Spender nimmt Mulder mit, Skinner hält sich raus, ein weiser Opa erwartet Scully in ihrer Wohnung, ein Totgeglaubter weilt wieder unter den Lebenden und Diana Fowley sucht Mulder auf, dem man anscheinend ein neues Leben konstruiert hat. Skinner wird derweil im Büro angegriffen, Kritschgau hat sich in Scullys PC gehackt und Mulder wohl alles nur geträumt, auch die Begegnung mit seiner Schwester. Man eröffnet ihm, er wäre als einziger immun gegen die "kommende Virenapokalypse", weshalb Spender und Fowley Experimente mit ihm durchführen. Mulder träumt davon, ein alter Mann und Familienvater zu sein, Spender legt sich zu ihm auf den OP-Tisch, nun heißt es, Mulders Schwester und irgendwie alle anderen wären bereits seit fünf Jahren tot usw... Diese unfassbare Beliebigkeit der Handlungskontruktion endet nicht einmal mit den Szenen der Apokalypse, auch nicht mit einem Attentat und Aktenverbrennung durch Krycek oder durch Scullys Zugang zum Verteidigungsministerium, wo sie erst in Mulders Traum mit ihm als altem Mann und anschließend in der Realität (oder auch nicht) redet. Nein, man zeigt uns noch, dass nach einer Woche der gute Mulder aus sämtlichen Krankenhäusern oder OP-Tischen in Ministerien entlassen wurde und nun vielleicht wirklich wieder ganz normal ist. Der Opa, mit dem Scully sogar gebetet (!) hat, ist allerdings angeblich schon seit zwei Wochen tot. Und Diana Fowley wurde ermordet. Puh... Die Folge ist vollkommen überfrachtet, für 42 Minuten ist das alles schlicht zu viel, und zwar nicht einmal des Guten, denn all das wirkt auf mich wie unheimlich bemühter und einfach uninteressanter, sich mehr schlecht als recht in die Serienkontinuität einfügender Käse mit klaffenden Logik-, Kreativitäts- und Dramaturgie-Löchern, so dass ich mir wünschte, am liebsten gar nichts mehr über diese weitere Außerirdischen-Invasion oder was auch immer das werden soll, Mulders verdammte Schwester und allen damit verbundenen Mumpitz zu hören. Ich fürchte, mit dieser Folge hat man die neue Rahmenhandlung bereits voll gegen die Wand gefahren. Wohlwollende 4/10.
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Hunger (Hungry)"
Staffel 7, Folge 3

Dem Kunden einer Burger-Kette wird das Schicksal zuteil, das man gemeinhin generell von Essern in Massenabfertigung gebratener Hackfleischbuletten vermutet: Ihm fehlt das Gehirn. Dieses wurde ihm von seinem Mörder entnommen. Die FBI-Agenten Mulder und Scully ermitteln in diesem Fall und treffen dabei nicht nur auf einen vorbestraften Angestellten, sondern auch auf einen jungen Mann mit einem ganz besonderen Appetit... Welch Wohltat ist diese wie aus einem klassischen Horror-Comic für Jugendliche entsprungen scheinende, in sich abeschlossene Folge nach der Trilogie um die neue Rahmenhandlungsmythologie! Nachdem der Prolog die mangelnden Umgangsformen nächtlicher Burger-Kunden am Drive-in angesprochen hat, wird dem Zuschauer ein sich geschickt tarnender junger Mann vorgestellt, der einem Job in jener Braterei nachgeht, jedoch für ein frisches menschliches Gehirn sämtliche Ham- und Cheeseburger links liegen lässt. Durchaus schwarzhumorig gestaltet sich die Handlung, wenn er von der Betriebspsychologin, nicht alle, nun, "Details" seines Problems ahnend, an die "anonymen Esssüchtigen" verwiesen wird, wo er prompt auf seine Nachbarin trifft und über seine Leidenschaft referiert. Parallelen zu Suchterkrankungen werden deutlich erkennbar, subtiler sind ein paar kleine Seitenhiebe auf den allgemeinen Wahnsinn des Fleischkonsums. Übergeordnet geht es jedoch um den freien Willen versus biologische Notwendigkeiten und gegen Ende überwiegt dann zunächst auch der Ernst, als er beschließt, nicht mehr so zu tun, als wäre er jemand anderer und zu dem zu stehen, was er ist; ein Schmunzeln kann man sich aber wohl nur schwerlich verkneifen, wenn er sich vor der Psychologin demaskiert, sie in all ihrer Professionalität und ihrem Einfühlungsvermögen aber selbst dafür Verständnis zeigt! "Hunger" ist schwer unterhaltsam und angenehmerweise ein gutes Stück weit bizarr, wobei im Prinzip kein klassischer "Akte X"-Spannungsbogen existiert. Der Täter steht schnell fest und statt seiner Ergreifung zu harren, fiebert der Zuschauer mit ihm mit und wünscht ihm eine Lösung - wie auch immer die aussehen soll. Das Agentenduo spielt hier nur eine untergeordnete Rolle. 7,5/10
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