Akte X - div. Regisseure (1993-2018) [TV-Serie]

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Re: Akte X (TV - Serie)

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Akte X: "Cobra (En Ami)"
Staffel 7, Folge 15

Einem krebskranken Jungen verweigern die Eltern aus religiösen Gründen die medizinische Behandlung. Doch plötzlich wird er wie durch ein Wunder geheilt - "von Engeln", wie er sagt. Mulder und Scully untersuchen den Fall und Scully stellt fest, dass er Junge mittels eines Nackenimplantats, wie auch sie eines in sich trägt, geheilt wurde. Sie trifft auf CGB Spender, der sich ihr gegenüber reuig zeigt und eine Wandlung zum edlen Samariter vollzogen haben will - aufgrund seines angeblich bevorstehenden Todes. Wenn sie sich mit ihm auf eine geheime Reise begäbe, würde er sie in die außerirdischen Geheimnisse eines Allheilmittels einweihen... Diese Folge, die sich auf die alte Rahmenhandlung bezieht, aber auch bis auf ihren Fragen aufwerfenden, mysteriösen Schluss in sich abgeschlossen ist, zeigt Raucher CGB Spender einmal scheinbar von einer anderen Seite. In schöner Polit-Thriller-Manier wird gezeigt, wie er anscheinend einmal mehr sämtliche moralischen Grenzen sprengt und sich mittels perfekt arrangierter, tiefgründiger Dialoge Scullys Vertrauen erschleicht - um sie letztlich als Lockvogel zu benutzen. Ihre Spannung bezieht die Folge daraus, dass auch der Zuschauer nicht weiß, inwieweit er Spender diesmal trauen könne oder solle. In einer besonders aufreibenden Szene fliegen den Beteiligten dann auch die Bleikugeln um die Ohren. Eine sehr gelungene Folge, die auch die Frage stellt, inwieweit man Ver- bzw. Misstrauen gegen große Chancen abwägen kann. 8/10
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Zerbrochene Spiegel (Chimera)"
Staffel 7, Folge 16

In einer US-amerikanischen Kleinstadtidylle verschwindet Martha Crittendon plötzlich spurlos. Agent Mulder wird von einer Observation, die er zusammen mit Agent Scully durchführt, zu diesem Fall abberufen. Er wird vom örtlichen Sheriff und dessen Ehefrau sehr freundlich empfangen und aufgenommen. Nachdem man Marthas Leiche entdeckt hat, fällt der Verdacht zunächst auf die unliebsame, vorbestrafte Nachbarin. Hat sie etwas mit den als Unglücksboten autauchenden Raben und den zerbrochenen Spiegeln zu tun? Es kommt zu weiteren Todesfällen und Mulder entdeckt unter der idyllischen Fassade Misstrauen und Betrug... Zu zwei Zwecken wurde in dieser Folge die Obversation im Rotlichtviertel installiert: Zum einen, um lustige Telefonate zwischen Scully und Mulder unterzubringen, denn Scully hadert mit ihrem Schicksal, die sterbenslangweilige Observation beim "Abschaum der Gesellschaft" nun auch noch allein durchführen zu müssen, während sich Mulder fürstlich von der Frau des Sheriffs versorgen lässt; zum anderen, um Vergleiche zwischen dem zunächst irritierend oft als extrem asozial beschriebenen Milieu und der vermeintlichen heilen Welt im Ort von Mulders Ermittlungen ziehen zu können - letztlich stellt sich nämlich heraus, dass sich im Prinzip beide nicht viel nehmen, vieles lediglich Fassade ist, unter deren Oberfläche es kräftig brodelt. Die bemitleidenswerten Raben müssen einmal mehr ihren schlechten Ruf bedienen und treten in Zusammenhang mit der nicht minder mystischen Symbolik zerberstender Spiegel auf: Sobald ein Spiegel zerbricht, taucht unmittelbar eine düstere, unwirkliche Gestalt auf, die mittels nahezu übermenschlicher Kräfte ihre Opfer brutal tötet. Vollständig zu Gesicht bekommt man sie quasi nie, was den Gruselfaktor nur erhöht. Die Auflösung, die den lange Zeit ungewohnt kompetent wirkenden Sheriff als Auslöser ausmacht und als Erklärung für das Monstrum eine multiple Persönlichkeit anbietet, ist jedoch eher unbefriedigend, da sehr an den Haaren herbeigezogen. Dennoch eine unterhaltsame und recht spannende Folge über letztlich menschliche Abgründe. 6/10
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Augenblicke (All Things)"
Staffel 7, Folge 17

Während Agent Mulder nach England fliegt, um dort Forschung in Sachen Kornkreise zu betreiben, ist Agent Scully mit ihren Gedanken ganz woanders und hadert mit ihrem Leben, das sie als irgendwie unerfüllt betrachtet. Als sie die Nachricht ereilt, dass ihr ehemaliger Geliebter und Universitätsprofessor Dr. Daniel Waterston schwerkrank im Krankenhaus liegt und nach ihr gefragt hat, eilt sie zum ihm. Als es schlecht um ihn steht, bemüht sich die sonst so auf wissenschaftliche Logik versessene Scully um alternative Heilmethoden... Für diese Folge übernahm Scully-Darstellerin Gillian Anderson höchstpersönlich die Regie und verfasste auch das Drehbuch. "Augenblicke" ist ganz auf die Rolle der Scully zugeschnitten, über deren Vergangenheit, genauer: ihr ehemaliges Liebesleben der Zuschauer hier erstmals detailliert etwas erfährt. Es geht um eine Frau in einer Sinnkrise, an einem Scheidepunkt ihres Lebens. Sie stellt ihr aktuelles Dasein infrage und scheint nach etwas zu suchen, was einmal nichts mit ihrem hektischen Alltag, dem ewigen auf dem Sprung sein, zu tun hat. Ihr Bedarf an Entschleunigung spiegelt sich in Sequenzen wider, die sie wie in Zeitlupe wahrnimmt. Die Konfrontation mit ihrem ehemaligen Liebhaber und dessen erwachsener Tochter führt sie zu esoterischem Spirituismus, ein Besuch in einem buddhistischen Tempel hat Signalwirkung auf sie. Sie bemerkt, dass sie trotz ihrer Gläubigkeit ihre spirituelle und gefühlvolle Seite bisher viel zu sehr vernachlässigt hat und beginnt, sich als ganzheitliches Wesen mit Herz und Seele zu begreifen. Sie wird an alternative Heilmethoden herangeführt, die letztlich Dr. Waterston zu gesunden helfen. Außerdem scheint sie eine noch unausgesprochene Entscheidung zu treffen, zugunsten eines Gefühlslebens, aber nicht mit Dr. Waterston, sondern mit Mulder. Die sehr sensibel inszenierte Folge vermittelt im laufzeitbedingten Zeitraffer durchaus glaubwürdig die Entwicklung einer Frau, die, nachdem sie jahrelang in ihrer beruflichen Karriere aufging und quasi nur für sie gelebt hat, sich nach mehr sehnt und bereit ist, sich zu öffnen. Dabei wähnt man sich bisweilen mehr in einer Krankenhausserie denn in "Akte X" und die esoterischen Versatzstücke werden etwas einseitig und unkritisch positiv dargestellt, doch letztlich wird eine Lanze gebrochen für über reine Wissenschaftlichkeit und Schulmedizin hinausgehende Ansätze fürs Seelen- und Körperheil in Kombination mit tiefen Einblicken in die Gefühlswelt der Protagonistin, stellvertretend für alle, die die spirituelle Seite der menschlichen Existenz bis jetzt weitestgehend ignoriert haben. Zudem werden die möglichen Auswirkungen nicht gänzlicher abgeschlossener zwischenmenschlicher Beziehungen betrachtet undie Chancen, die sich bieten, wenn man sich ihnen stellt. Schwierig zu bewerten, gerade innerhalb des Serienkanons. Ich ziehe vorsichtige 7/10 und oute mich als Frauenversteher.
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Nikotin (Brand X)"
Staffel 7, Folge 18

Dr. Scobie kann nicht mehr gegen den Tabakkonzern aussagen, da er kurz zuvor auf mysteriöse Weise ums Leben kommt. Bei einem zweiten Opfer finden die FBI-Agenten Mulder und Scully viele Käfer vor. Stehen sie in Verbindung mit den Todesfällen und wenn ja, in welcher? Bei "Morley Tobacco" hüllt man sich in Schweigen... Aha, Michael Manns "The Insider" im "Akte-X"-Format - dachte ich zunächst, doch hatte ich mich erfolgreich auf eine falsche Fährte locken lassen. Vielmehr geht es hier um die unabsehbaren Folgen der Gen-Manipulation, denn der (Achtung, Spoiler!) Versuch, einen weniger schädlichen Tabak herzustellen, mündete darin, dass die Tabakkäfer, die sich von den Pflanzen ernähren, zu extrem widerständigen Krabblern mutierten, deren winzige Eier die Tabakverarbeitung und sogar seinen Konsum überleben und sich im Körper der Konsumenten festsetzen, aus dem schließlich massenweise geschlüpfte Käfer krabbeln - und dabei den Körper so sehr schädigen, dass er qualvoll stirbt. Dieses Schicksal mussten die Testraucher der neuen Sorte erleiden, bis auf einen: Der unter ärmlichen Bedingungen lebende starke Raucher Mr. Weaver (grandios gespielt von Tobin "Jigsaw" Bell) hat überlebt und erpresst den Konzern. Weaver führt sozusagen durch die Folge und sorgt mit seiner Kettenraucherei dafür, dass auch andere durchs passive Einatmen des kontaminierten Rauchs die Käferlarven inhalieren - so auch Mulder. Die Folge präsentiert einige sehr unappetitliche Bilder der Käferopfer und von Larven durchsetzter Lungen und auch Mulder gerät in akute Lebensgefahr. Die Folge mit gesteigertem Ekelfaktor ist spannend inszeniert und ihr Hintergrund wirkt gar nicht einmal so irreal. Interessant ist, dass der Tabakkonzern einmal nicht als das absolut Böse dargestellt wird. Die Erklärung für Weavers Überleben kommt mit einem kräfigen Augenzwinkern, ebenso der Epilog um Agent Mulder. Insgesamt eine starke Folge, die lediglich hier und da etwas mit an ihrer eigenen Logik krankt: Weshalb traut sich z.B. nach Mulders Erkrankung überhaupt noch jemand ohne Schutzmaske in Weavers Wohnung? 8/10
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Hollywood (Hollywood A.d.)"
Staffel 7, Folge 19

In Washington hat es einen Bombenanschlag auf die Krypta der St. Christ's Church gegeben, Mulder und Scully untersuchen den Fall. Im Schlepptau: Hollywood-Drehbuchautor und Freund Walter Skinners Wayne Federman, der einen Spielfilm daraus machen möchte. Die Spur führt zu Micah Hoffman, einem gegenkulturellen Aktivisten aus den 1960er-Jahren. Als seine Leiche gefunden wird, obduziert Scully diese, doch plötzlich scheint Hoffman wieder quicklebendig zu sein. Er fälschte offenbar uralte religiöse Reliquien und zog damit den Zorn des Pfarrers der Kirche auf sich, die Lazarusschale mit von Jesus höchstpersönlich eingesprochenen und in den Ton geritzten Wiederbelebungsformeln scheint hingegen echt zu sein... Eine der experimentellsten "Akte X"-Folgen dürfte "Hollywood" sein, die zunächst auf komödiantische Weise zeitgleich Hollywood-Autoren aufs Korn nimmt und sich mit der christlichen Mythologie um Wiederauferstehungen beschäftigt, bevor der eigentliche Fall urplötzlich quasi keine Rolle mehr spielt und es das Ermittler-Duo zur Premiere des fertigen Spielfilms verschlägt. Dieser wurde ausschnittweise bereits im Prolog gezeigt und entpuppt sich als unfassbares Fantasy-Trash-Spektaktel, das "Akte X" kräftig durch den Kakao zieht. Über Mulder erfährt man Interessantes, nämlich dass er nicht nur Fan des Ed-Wood-Streifens "Plan 9 From Outer Space" ist, sondern ihn sogar mitsprechen kann! Als Ehrerbietung an die skurrilen, aber leidenschaftlichen Werke Ed Woods und Artverwandtes ist dann auch diese sympathische, woodesk wirre und irrsinnige Folge zu verstehen, die am Ende im wahrsten Sinne des Wortes die Toten tanzen lässt. 8/10
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "27.000.000 : 1 (Fight Club)"
Staffel 7, Folge 20

Lulu Pfeiffer und Betty Tempelton gleichen sich wie ein Ei dem anderen, kennen sich aber nicht. Ständig kreuzen sich ihre Wege, so dass sie sich trotz vieler Umzüge gegenseitig voneinander verfolgt wähnen. Jüngster Wohnort beider ist Kansas City und wann immer sie aufeinandertreffen, lösen sie Aggressionen bei ihren Mitmenschen aus, die plötzlich beginnen, aufeinander einzuprügeln. Die FBI-Agenten Mulder und Scully gehen der Sache nach und lernen den Wrestler Bert kennen, der eine Affäre mit beiden Frauen unterhält... Eine weitere komödiantische Folge haben wir hier, die sich mit der weniger populären Mythologie um Doppelgänger auseinandersetzt, letztlich aber zumindest für ihr Auftauchen ganz weltliche Erklärungen liefert. Der deutsche Titel der Folge beschreibt die Wahrscheinlichkeit, seinem Doppelgänger zu begegnen. Die Phänomene der Aggression sind wiederum arg konstruiert, jedoch Anlass für manch lustige Szene, beispielsweise wenn zwei Missionare aufeinander losgehen. Weniger Haudrauf- als vielmehr gelungenen subtileren Humor bekommt man geboten, wenn man zwei Mulder und Scully sehr ähnlich sehenden FBI-Agenten begegnet, an denen unserem Ermittler-Duo jedoch scheinbar nichts auffällt. Nette Unterhaltung, mehr aber auch nicht. 6/10
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Re: Akte X (TV - Serie)

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Akte X: "Drei Wünsche (Je Souhaite)"
Staffel 7, Folge 21

Der Hilfsarbeiter einer Lagerverwaltung Anson Stokes trifft auf einen weiblichen Dschinn, geht jedoch wenig sorgfältig mit seinen Wünschen um: Als er sich wünscht, sein Chef Gilmore würde endlich den Mund halten, verliert dieser seinen Mund und muss sich chirgurgisch einen neuen machen lassen. Gilmore wendet sich an die FBI-Agenten Mulder und Scully, die sich daraufhin auf die Suche nach Anson begeben. Dieser lebt mit seinem debilen Bruder zusammen, hat einen Luxuskreuzer vor der Tür stehen (zweiter Wunsch), ist alsbald unsichtbar (dritter Wunsch) und schließlich tot (überfahren) und untot (Wunsch seines Bruders). Scully ist begeistert von der unsichtbaren Leiche, glaubt jedoch nicht recht an einen Dschinn. Mulder hingegen setzt sich mit der "Wunschdame" auseinander und versucht, seine Wünsche so genau wie möglich zu formulieren... Die vorletzte Folge der siebten Staffel erweckt den Eindruck, als handele es sich um die bisher komödiantischste Staffel der Serie, denn auch diese Folge zählt zu den humoristischen, genauer: zu den schwarzhumorigen. Mit dem Dschinn, hier in Gestalt einer wenig orientalisch anmutenden Dame, bedient sie sich eines beliebten Motivs der Phantastik. Egoistische Wünsche werden grundsätzlich vom Dschinn missverstanden und führen zu Unglück, was eine Kritik an den Mitmenschen beinhaltet. Im Falle der Stokes-Brüder dürfte jedoch vor allem mangelnde Intelligenz die Ursache sein, denn ihre Dummheit ist himmelschreiend - und urkomisch. Doch auch mit altruistischen Wünschen tut sich die "bezaubernde Dschinni" schwer, wie Agent Mulder erfahren muss, was der Folge jedoch eine philosophische Dimension verleiht. Übertrieben und unpassend ist das Einfügen der Dschinn in historische Filmaufnahmen Mussolinis und Nixons, denn a) wäre das sicherlich schon vorher aufgefallen und b) ist deren Totalversagen keinesfalls auf übernatürliche Kräfte zurückzuführen. Auffallend ist zudem die Fußfaulheit manch Charakters: Der dicke Gilmore fährt mit einem E-Mobil durch die Gegend und Ansons querschnittsgelähmter Bruder kommt gar nicht erst auf die Idee, sich seine volle Körpermotorik zurückzuwünschen... 7/10
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Alles beginnt in Oregon (Requiem)"
Staffel 7, Folge 22

In Bellefleur, Oregon ist ein außerirdisches Raumschiff abgestürzt. Die Außerirdischen haben bereits damit begonnen, in die menschlichen Hüllen der Bewohner zu schlüpfen. Billy, vor sieben Jahren ein Entführungsopfer der fremden Wesen, nimmt Kontakt zu den FBI-Agenten Mulder und Scully auf, während der mittlerweile anscheinend totkranke CGB Spender seine Chance wittert, die alte Verschwörung wieder aufleben zu lassen. Er involviert Krycek, der sich jedoch gegen ihn wendet... Das Staffelfinale greift also thematisch die alte Rahmenhandlung wieder auf und involviert neben den genannten auch die Charaktere Marita Covarrubias sowie Mulders Nerd-Freunde, die längst in schöner Regelmäßigkeit dem FBI unterstützend zur Seite stehen. Das ist einerseits aufgewärmter Kaffee, andererseits aber eine Besinnung auf die alten Stärken, düster-atmosphärisch und spannend umgesetzt sowie mit neben dem obligatorischen Cliffhanger und neu aufgeworfenen Fragen echten Überraschungen aufwartend: Mulder wird von den Außerirdischen entführt und Scully ist schwanger! Abzuwarten bleibt, inwieweit hier ein erfolgreiches Comeback der ursprünglichen Mythologie eingeläutet wird und ob und wenn ja, wie man damit an die zwischenzeitlich bereits verworfen geglaubte neue Rahmenhandlung um die apokalpytischen Vorzeichen anzuknüpfen bedenkt. 8/10
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Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Verschwunden (Within)"
Staffel 8, Folge 1

Assistant Director Skinner wurde der inzwischen zum Deputy Director aufgestiegene Kersh vorgesetzt, der so gar nichts von Übersinnlichem und Außerirdischen hält. Da die Doktrin lautet, dass nichts über Entführungen durch Außerirdische nach außen dringen dürfe, beauftragt er den engagierten FBI-Bullen Doggett, nach dem verschwundenen Fox Mulder zu suchen. Dieser gerät prompt mit Agent Scully aneinander. Computer und Unterlagen werden gestohlen und im Grabstein der Familie Mulder findet sich ein neuer Eintrag, der auf Fox' Ableben im aktuellen Jahr hinweist. Recherchen ergeben, dass Mulder eine Reihe ungewöhnlicher langer Fahrten unternommen hatte, ohne jemandem davon zu berichten. Außerdem scheint er totkrank gewesen zu sein, seit er seinen erhöhten Gehirnaktivitäten vor ca. einem Jahr ausgesetzt war. Hat Mulder sein Verschwinden inszeniert oder ist er wirklich entführt worden? Hinweise führen in die Wüste Arizonas und zu Gibson Praise, dem Jungen mit der außerirdischen DNA... Nahtlos knüpft der Auftakt der achten Staffel an das Finale der vorausgegangenen an, und einiges hat sich geändert: Walter Skinner kann nun selbst definitiv eine Ufo-Sichtung bezeugen und Scully bekommt widerwillig in Agent Doggett eine Art neuen Partner an die Seite gestellt, der quasi ihre alte Rolle einnimmt: Er ist der Ungläubige, Scully nun die an Außerirdische etc. Glaubende. Aus Mulder wurde also Scully und aus Scully Doggett, wenn man so will. Doggett bringt frischen Wind in die an die alte Rahmenmythologie anknüpfende Reihe an Folgen, denn er ist ein absolut professioneller und bisher erfolgreicher FBI-Agent, dem jedoch nicht nur Scully, sondern auch der Zuschauer zunächst mit starkem Misstrauen begegnet. Was sind seine wahren Beweggründe, warum wurde ausgerechnet er auf den Fall angesetzt? Gewürzt wird die Folge mit verstörenden Szenen, die Mulder auf einem OP-Tisch der Außerirdischen liegend und was dort mit ihm angestellt wird zeigen. Schließlich findet man Gibson - und Mulder! Doch ist er es wirklich? Die spannende, zu gleichen Teilen auf Bewährtes zurückgreifende und in ihrer neuen Rollenverteilung revolutionäre Folge endet erneut mit einem Cliffhanger (sogar im wahrsten Sinne des Wortes) und entpuppt sich als aufregender Staffelauftakt! 8/10
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Re: Akte X (TV - Serie)

Beitrag von buxtebrawler »

Akte X: "Gibson Praise (Without)"
Staffel 8, Folge 2

Natürlich handelte es sich bei der Person am Ende der vorherigen Folge nicht um Agent Mulder, sondern um einen außerirdischen Gestaltenwandler, genauer: den Kopfgeldjäger, der hinter dem Wunderknaben Gibson Praise her ist. Während ein von Agent Doggett aufgefahrenes Großaufgebot staatlicher Autorität den Jungen zu beschützen versucht, mischt sich der Kopfgeldjäger immer wieder unerkannt unter... Der Abschluss der mit dem Finale der siebten Staffel begonnenen Folgen-Trilogie um das Wiederanknüpfen an die alte Rahmenmythologie, das Verschwinden Mulders und die Einführung Doggetts ist bestimmt von der Jagd auf Gibson Praise und erinnert durch den Gestaltenwandler und das durch ihn gestreute Misstrauen bis hin zur Paranoia und Selbstzerfleischung der Protagonisten stark an John Carpenters "Das Ding aus einer anderen Welt", wobei die karge Eis- durch eine ebensolche Wüstenlandschaft ersetzt wurde. Interessant entwickelt sich die Beziehung Scullys und Doggetts untereinander, zwischen denen stets eine nervöse Spannung in der Luft liegt - die beide Schauspieler sehr gut transportieren. Die über weite Strecken gut gelungene Folge leidet etwas unter ihrer Vorhersehbarkeit, bietet ansonsten aber abenteuerliche bis gruselige Unterhaltung und Einblicke in die neue Rollen- und Charakterstruktur. Mehr oder weniger überraschend endet sie mit der Bekanntgabe, dass Doggett von nun an offiziell Scullys Partner sei. 7/10
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