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Darsteller: Sigourney Weaver, Charles S. Dutton, Charles Dance, Paul McGann, Brian Glover, Ralph Brown, Danny Webb, Christopher John Fields, Holt McCallany, Lance Henriksen, Christopher Fairbank, Carl Chase u. A.
Der Raumgleiter mit Ripley an Bord muß auf dem Gefängnisplaneten Fiorina 161 notlanden. In völliger Abgeschiedenheit fristet hier eine Gemeinde von Straftätern ihr Dasein. Als aus dem toten Körper eines Hundes ein Alien ausschlüpft, entbrennt innerhalb des Gebäudekomplexes eine ungleichgewichtige Hetzjagd, da es auf dem Planeten keine Waffen gibt...
Diese Kurzkritik bezieht sich auf die Kinofassung. Noch bevor US-Regisseur David Fincher mit Filmen wie „Sieben“ oder „Fight Club“ für Furore sorgte, wurde er mit der Umsetzung der zweiten „Alien“-Fortsetzung betraut. Das sind große Fußstapfen, in die es für ihn als Regiedebütanten zu treten galt, doch trotz zahlreicher Querelen mit der Produktionsfirma macht das Resultat einen gelungenen Eindruck. Durch die Reduzierung auf nur ein einziges Alien und das Setzen auf eine düstere, klaustrophobische Atmosphäre orientierte man sich wieder mehr an Ridley Scotts Original. Die Handlung geriet dabei weniger geheimnisvoll, überraschungsärmer und etwas geradliniger, was aber sicherlich zu einem großen Teil dem Umstand geschuldet ist, dass man die Aliens und ihre Verhaltensweisen bereits aus zwei Spielfilmen kennt. Etwas mehr Tiefgang hinsichtlich der Charaktere hätte ich mir aber gewünscht, die bis auf Ripley nicht sonderlich interessant und memorabel ausfielen. Zudem fiel es mir schwer, zu akzeptieren, dass die neben Ripley einzigen Überlebenden aus „Aliens“ so mir nichts, dir nichts bereits als Leichen den Film „betreten“. Das ist schade und führt den Überlebenskampf im Vorgänger quasi ad absurdum. Großartig agiert nach wie vor aber Sigourney Weaver, deren Rolle als emanzipierte Kämpfernatur natürlich angesichts des Spielortes, einem ausschließlich von männlichen Gewaltverbrechern besiedelten Gefängnisplaneten, wieder stark im Vordergrund steht. Mit ihrem kahlgeschorenen Schädel wirkt sie noch burschikoser, was ihr ganz ausgezeichnet steht. Zu den größten Stärken dieses Films zählen mit Sicherheit die sehr gelungenen, blutigen Spezialeffekte, lediglich die Alienanimationen aus dem Computer sind leider deutlich als solche erkennbar und fallen dadurch ab. Weitere sehr starke Momente sind die Reminiszenzen an den zweiten Teil, z. B. die kurzzeitige Reanimierung des Androiden Bishop. Nachdem sich Finchers Film über einen recht langen Zeitraum dramaturgisch behutsam aufgebaut hat, mündet er in einem actionreichen Finale, dessen Schluss die pessimistische Ausrichtung noch einmal konsequent unterstreicht. „Alien³“ ist nicht der ganz große Wurf geworden, aber in jedem Falle ein wirklich guter Science-Fiction-Horrorfilm.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
buxtebrawler hat geschrieben:Zudem fiel es mir schwer, zu akzeptieren, dass die neben Ripley einzigen Überlebenden aus „Aliens“ so mir nichts, dir nichts bereits als Leichen den Film „betreten“. Das ist schade und führt den Überlebenskampf im Vorgänger quasi ad absurdum.
Genau das hat mir damals bei der Erstsichtung im Kino den gesamten Film schon nach 3 Minuten versaut. Ich war darüber so sauer, dass ich am Liebsten aufgestanden wäre und das Kino verlassen hätte. Dementsprechend hart fiel dann auch mein Urteil über den dritten "Alien"-Film aus und ich habe mich lange geweigert, ihn mir noch einmal anzusehen. Erst als die "Alien"-Box das erste Mal auf DVD erschien, habe ich ihn mir noch einmal angeguckt und war doch positiv überrascht. Okay, zwischenzeitlich war mir auch David Fincher ein Begriff und ich sah ihn dann mehr als Fincher-Film und nicht so sehr als Teil der "Alien"-Reihe. Alien 3 ist zwar immer noch kein wirklich rundum gelungener Film, aber doch weitaus besser als ich ihn in Erinnerung hatte. Solide mit interessanten Ansätzen.
Früher war mehr Lametta
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