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Regie: Steven Spielberg Produktionsland: USA (1997)
Darsteller: Morgan Freeman, Nigel Hawthorne, Anthony Hopkins, Djimon Hounsou, Matthew McConaughey, David Paymer, Pete Postlethwaite, Stellan Skarsgård, Razaaq Adoti, Abu Bakaar Fofanah, Anna Paquin, Tomas Milian ...
Story:
Auf dem spanischen Sklavenschiff "La Amistad" kommt es zu einer Revolte der Gefangenen. Bis auf zwei Personen wird die Besatzung getötet. Nach mehreren Wochen auf See wird das Schiff von der amerikanischen Marine aufgegriffen. Über die Zukunft der herrenlosen Sklaven soll nun die amerikanische Justiz urteilen...
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
AMISTAD (AMISTAD, USA 1997, Regie: Steven Spielberg)
Auf einem spanischen Sklavenschiff kommt es zu einem Aufstand der „Ware“. Nach einer Odyssee strandet das Schiff LA AMISTAD an der amerikanischen Küste, wo nun vor einem Gericht die Frage verhandelt werden muss, wem das „Handelsgut“ gehört und was mit ihm geschieht. Der juristische Konflikt um die knapp 40 Sklaven entwickelt sich sowohl zu einer politischen Auseinandersetzung zwischen Großmächten, als auch zu einer Bedrohung durch Bürgerkrieg auf dem amerikanischen Kontinent…
AMISTAD ist ein typischer Spielberg-Film. Er ist spannend, dramatisch und über die gesamte Laufzeit hinweg derart gut strukturiert und erzählt, dass er nicht langatmig wirkt und dem Rezipienten die entsprechende Aufmerksamkeit abverlangt. Er ist also ein gut gemachter, fantastisch ausgestatteter und sehenswerter Film. Schauspiel auf hohem Niveau, attraktiver und bestechender Score, glaubwürdige und ansprechende Narration sowie eine gewisse fundierte Historizität. Soviel zur Haben-Seite. Allerdings handelt es sich auch dank entsprechender Symbolik und Inszenierung um einen zutiefst amerikanischen Film, der alleinstehend dazu beiträgt, dass der Schwarze Peter zu einem sehr dunklen Kapitel amerikanischer Geschichte konsequent den Anderen zugeschoben wird. Die Geschichte der AMISTAD-Prozesse aus dem amerikanischen Sklaven-Kontext herauszulösen und filmisch zu erarbeiten erweist sich als strategischer Kniff, der den meisten Amerikanern (bis auf ein paar reichen Südstaatlern) eine Rolle des Verteidigers von Freiheit und Menschlichkeit, Recht und Ordnung zuweist und Portugiesen und Spanier als närrisch-barbarische Sklavenhändler stigmatisiert. Selbstverständlich darf auch Großbritanniens Rolle im Kampf gegen den Sklavenhandel nicht unerwähnt bleiben und so zum moralischen Fingerzeig auf die anderen beitragen. Angereichert mit wehenden Flaggen und ausreichend Patriotismus sowie mit der reinigenden und rettenden Kraft des Christentums, dass müssen auch die Sklaven anerkennen, wird in Form eines zutiefst amerikanischen Films eine düstere amerikanische Geschichte aufgearbeitet und für das Publikum konsumierbar und erträglich gemacht.
AMISTAD sollte demnach distanziert und kritisch reflektiert werden. Es handelt sich um einen wirklich guten und spannenden Film, der allerdings nicht für sich allein stehen darf, da er sonst leicht revisionistisch aufgefasst werden könnte. Dennoch liegt ein gut erzähltes Gerichtsdrama und Freiheitsplädoyer vor, dass kurzzeitig (knapp 5 Min. im Mittelteil des Films) sogar die Kraft von Jacopetti‘s und Prosperi’s ADDIO ONKEL TOM erreicht. Und mit dem allerletzten Satz vor dem Abspann tritt einem dieser Film sogar noch einmal so dermaßen in die Magengrube, dass es unangenehm lang nachwirkt. Guter Durschnitt: 6/10 Punkte
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
Wenn ich mich recht erinnere, war mir auch der Aspekt mit der Bibel zuviel. Ich hatte auch 6/10 geben, wobei ich auch sagen muss, dass ich kein Spielberg-Hasser bin, sondern ihn für einen guten bis sehr guten Filmemacher halte. Lediglich, wenn er unbedingt eine Botschaft rüber bringen will, trägt er meines Erachtens nach gerne mal zu dick auf.
Früher war mehr Lametta
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