Blood And Lace - Philip S. Gilbert (1971)

Moderator: jogiwan

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sergio petroni
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Blood And Lace - Philip S. Gilbert (1971)

Beitrag von sergio petroni »

BLOOD AND LACE
blood.jpg
blood.jpg (8.18 KiB) 310 mal betrachtet
Alternativtitel: Il Martello Macchiato Di Sangue

Herstellungsland-/jahr: USA 1971

Regie: Philip S. Gilbert

Darsteller: Gloria Grahame, Melody Patterson, Milton Selzer, Len Lesser, Vic Tayback, Terri Messina,
Ronald Taft, Dennis Christopher, Peter Armstrong, Maggie Corey, Mary Strawberry, Louise Sherrill, ...

Story: Terror im Waisenhaus. Nachdem ihre Mutter ermordet wurde, wird die Jungedliche Ellie Masters in ein abgelegenes Waisenhaus gebracht. Die Betreiber des Waisenhauses entpuppen sich jedoch als brutale Sadisten und zu allem Überfluss beginnt auch noch der Mörder ihrer Mutter Jagd auf sie zu machen.
(quelle: moviepilot.de)
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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sergio petroni
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Re: Blood And Lace - Philip S. Gilbert (1971)

Beitrag von sergio petroni »

Ellies Mutter samt Liebhaber werden im Bett mittels eines Zimmermannshammers erschlagen.
Daraufhin wird Ellie (Melody Patterson) von ihrem Arzt Dr. Mullins in das Waisenhaus von Mrs. Deere
(Gloria Grahame) eingewiesen. Das weit abseits gelegene Anwesen von Mrs. Deere beherbergt
alleinstehende Jugendliche mit teilweise psychischen Störungen. Mrs. Deere ist über jeden neuen
Patienten froh, bringt dieser doch weitere 150 Dollar pro Kopf und Monat. Ihr zur Hand geht
der düstere Tom Kredge (Len Lesser), der in erster Linie Aufpasser spielt, damit keine Jugendlichen
das Weite suchen. Dies käme einem finanziellen Verlust gleich und würde von Mrs. Deere
unter keinen Umständen akzeptiert. Dabei ist ihr auch kein Mittel zu schade, nicht umsonst
hat das Anwesen eine große Kühlkammer im Keller.
Allerdings ist der Polizist Carruthers mißtrauisch geworden und stellt Nachforschungen an.
Kann er rechtzeitig eingreifen?

Was haben wir denn hier für einen räudigen Bastard? In der Eingangsequenz sehen wir aus der Ego-Perspektive
inklusive Maske und schwerem Atmen einen garstigen Mord an Ellies Mutter und ihrem Liebhaber.
Anschließend wird uns das Waisenhaus der Mrs. Deere näher gebracht.
Ihr ist der finanzielle Erlös wichtiger als das Wohlergehen der Jugendlichen.
Um die Personenzahl im Waisenhaus hochzuhalten, werden Fluchtwillige umgebracht und im Kühlhaus
konserviert. Die gefrorenen, starren Leichen werden dann Dr. Mullins, mit dem Mrs. Deere falls
nötig in die Kiste steigt, als schlafend im Bett präsentiert; die Kopfprämie ist gesichert.
Doch nicht nur finanzielle Aspekte scheinen Mrs. Deere umzutreiben. Im sehr geräumigen Kühlhaus wird
auch die Leiche von Mr. Deere konserviert, um diesen bei entsprechendem technischen Fortschritt wieder zum Leben zu
erwecken.
Kredge folgt Mrs. Deere auf's Wort. Dabei scheinen ihn weniger sexuelles Verlangen gegenüber der attraktiven Witwe umzutreiben,
sondern eher das Dach über dem Kopf und das Essen auf dem Teller.
Zu allem Überfluß schleicht auch noch ein narbengesichtiger Unhold auf dem Anwesen umher,
dessen Motivation lange unklar bleibt.

Die Eröffnungssequenz wurde ganz offensichtlich von einem Herrn Carpenter gesichtet.
Narbengesicht weckt Erinnerungen an einen gewissen Cropsy. Die düstere Stimmung im
Waisenhaus samt der Leichen am Fleischerhaken rufen laut TCM.
Und eigentlich gibt es im ganzen Film keinerlei sympathische Identifikationsfiguren,
auch wenn einem das erst in der Schlußsequenz klar wird.
Somit ist Philip S. Gilberts einziger Film trotz aller dramaturgischen Schwächen ein völlig untergegangener Taktgeber für
wegweisende Genrewerke der kommenden zehn Jahre.
6,5/10
Zuletzt geändert von sergio petroni am Di 7. Sep 2021, 09:56, insgesamt 1-mal geändert.
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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buxtebrawler
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Re: Blood And Lace - Philip S. Gilbert (1971)

Beitrag von buxtebrawler »

sergio petroni hat geschrieben: Mo 6. Sep 2021, 22:25 Somit ist Philip S. Gilberts einziger Film trotz aller dramaturgischen Schwächen ein völlig untergegangener Taktgeber für
wegweisende Genrewerke der kommenden zehn Jahre.
Äußerst interessant! Danke fürs Vorstellen.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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