Captain America (1990) - Albert Pyun
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Captain America (1990) - Albert Pyun
Captain America
Captain America)
mit Matt Salinger, Ronny Cox, Ned Beatty, Darren McGavin, Michael Nouri, Scott Paulin, Kim Gillingham, Melinda Dillon, Bill Mumy, Francesca Neri, Carla Cassola, Wayde Preston, Norbert Weisser,
Regie: Albert Pyun
Drehbuch: Joe Simon / Jack Kirby
Kamera: Philip Alan Waters
Musik: Barry Goldberg
FSK 16
USA / 1990
Es ist 1944. Steve Rogers ist verzweifelt,er hat den physichen Test zur Aufnahme in die Army nicht bestanden. Aus Verzweiflung meldet sich Steve freiwillig für das Experiment "Operation Re-Birth". Durch ein Serum werden seine Kräfte verhundertfacht. "CAPTAIN AMERICA" ist geboren! Er springt im Einsatz mit dem Fallschirm ins feindliche Gebiet ab. Sein Auftrag lautet die "tödlichen Raketen" zu zerstören. Doch womit er nicht gerechnet hat, ist sein Widersacher "The Red Skull".
Im Bezug auf die Figur des "Captain America" stellte diese Verfilmung eine absolute Premiere dar, denn bisher kannte ich weder die alten-noch die neue Verfilmung um den patriotischen Superhelden, der seine Abenteuer in einem Anzug bestreitet, der die Nationalfarben der US-Flagge aufweist. Und ehrlich gesagt hätte ich mir doch etwas mehr von diesem Werk erwartet, als es dann letztendlich anbietet. Sicherlich ist es wie immer Geschmackssache und es liegt im Auge des jeweiligen Betrachters, doch die hier erzählte Geschichte beinhaltet doch recht wenige Dinge, die man positiv hervorheben könnte. Das man bei einer Produktion aus dem Jahr 1990 nicht die heutigen Maßstäbe anlegen darf ist dabei vollkommen klar, man sollte also keinerlei tolle Effekte erwarten, doch hier entpuppt sich das Szenario als vollkommen unspektakulär und hinterlässt größtenteils sogar einen recht langweiligen Eindruck beim Zuschauer. Zuerst einmal präsentiert sich eine äußerst langatmige Story in der man viel zu wenig Informationen über die Haupfigur erhält, die dann auch noch von einem recht hölzern agierenden Matt Salinger dargestellt wird. Offenbaren sich ansonsten die Superhelden in etlichen Filmen zumeist als absolute Sympathieträger, so kann man das in vorliegendem Fall nicht unbedingt behaupten.
Es entwickelt sich eigentlich überhaupt kein Bezug zum Haupt-Charakter, was aber auch auf sämtliche anderen Figuren umzumünzen wäre. Das liegt hauptsächlich wohl in der Tatsache begründet, das die Ereignisse seltsam belanglos-und banal vor sich hin plätschern, ohne das sich dabei ein konstanter Spannungsaufbau erkennen lassen würde. Wenn nicht wenigstens ab und zu der kostümierte Protagonist auf der Bühne erscheinen würde, hätte man überhaupt nicht das Gefühl, sich in einem Superhelden-Film zu befinden. Doch selbst diese Auftritte sind ziemlich rar gesät, größtenteils erscheint Steve Rogers als ganz normaler Mensch, dessen Kräfte zudem auch alles andere als super sind. Dies kommt in den selten vorhandenen Action-Passagen äußerst eindrucksvoll zum Vorschein, denn bis auf einen kleinen Kampf am Anfang des Filmes und einem ebenso kleinen Handgemenge am Ende wird einem nicht sonderlich viel geboten. Sein Gegenspieler "Red Skull" ist dabei auch keineswegs das Gelbe vom Ei, doch hinterlässt diese Figur zumindest einen leicht bedrohlichen Eindruck, der jedoch auch viel zu selten zum Vorschein kommt. Die Story hält sich viel zu sehr mit Belanglosigkeiten auf, wobei insbesondere die romantische Ader von Rogers ständig im Mittelpunkt steht. Das zerfasert die von haus aus schon sehr dünne Story-Line nur noch mehr und wertet das Ganze auch nicht unbedingt auf.
Wenn man in der Inhaltsangabe liest, das sich die Kräfte des Mannes durch das Experiment verhundertfacht haben, so ist davon leider herzlich wenig zu sehen. Im Nahkampf mit seinem Gegner scheinbar hoffnungslos unterlegen scheint seine einzige Fähigkeit darin zu bestehen, seinen Schild einige Male zu schleudern, um so einige Gegner außer Gefecht zu setzen. Da man diese Szenen schon durchaus als Höhepunkt bezeichnen kann, mag man sich ziemlich deutlich auszumalen, das diese Produktion nicht gerade mit etlichen Highlights ausgestattet ist. Das ist sogar noch diplomatisch ausgedrückt, denn im Grunde genommen ist "Captain America" für mich persönlich die mit Abstand schwächste Comic-Verfilmung, die ich bisher gesehen habe. Regisseur Albert Pyun hat hier einen Film auf die Beine gestellt der im Prinzip alles das vermissen lässt, was man von einer Superhelden-Verfilmung eigentlich erwartet.
Im Endeffekt muss man diese Produktion nicht wirklich gesehen haben, obwohl sie ja anscheinend für einige Leute eine Art Kultstatus besitzt, der sich mir aber in keiner einzigen Szene offenbaren konnte. Es ist viel eher sehr mühsam, hier durchgehend am Ball zu bleiben und die DVD nicht frühzeitig aus dem Player zu holen. Der einzige Grund warum man es nicht macht ist die Hoffnung auf eine gewisse Steigerung des Unterhaltungswertes, die aber bis zum Ende nicht eintritt. Lediglich Leute mit Schlafstörungen dürften voll auf ihre Kosten kommen, denn wer bei so viel Langeweile nicht wohlig dahin dämmert, dem helfen auch keine Schlaftabletten, die hier in filmischer Form verabreicht werden.
Fazit:
Selbst wenn man mit ziemlich niedrigen Erwartungen an diesen Film herangeht, werden diese am Ende immer noch unterboten. Wunderdinge hatte ich sowieso nicht erwartet, aber doch immerhin eine Geschichte, die zumindest kurzweilig unterhalten kann und einige sehenswerte Kämpfe bietet. Bekommen habe ich ein Szenario, das ich mir auch jederzeit hätte sparen können und das phasenweise sogar für starke Ermüdungserscheinungen sorgt.
2/10
Big Brother is watching you