Deliria-Italiano

Originaltitel: Control
Herstellungsland: USA/Großbritannien/2007
Regie: Anton Corbijn
Darsteller: Sam Riley, Samantha Morton, Craig Parkinson, Joe Anderson, Nigel Harris, Nicola Harrison, Toby Kebbell und Alexandra Maria Lara.
Story:Ian Curtis (Sam Riley) wuchs auf im Nordengland der 1970er Jahre und wurde nicht nur von zeitgenössischer Rockmusik geprägt sondern auch von der depressiv-hoffnungslosen Grundstimmung seiner sozialen Umgebung. Als er 1977 seine Band ‚Joy Division’ gründet steigt er schnell zum gefeierten Szene-Star auf, seine Musik revolutioniert den Punkrock und läutet gleichzeitig die New Wave Strömung ein. Doch nicht nur seine Texte sind bestimmt von Traurigkeit und Isolation, auch im Privatleben findet Ian nie richtigen Halt. Viel zu früh heiratete er seine Frau Deborah (Samantha Morton) und auch ihr gemeinsames Kind kann die im Kern lieblose Beziehung nicht vertiefen. Unverstanden und innerlich zerrissen steuert Ian auf die Tragödie seines Lebens zu…

Für Menschen die Joy Division noch kennen ein toller Film, allen anderen rate ich aber ab.
Alle Schauspieler, allen voran Sam Riley der Ian Curtis gibt geben wirklich alles.Die 70er Jahre trostlosigkeit weht einem förmlich ins Gesicht .Sehr gute 8/10 .

Onkel Joe hat geschrieben:Für Menschen die Joy Division noch kennen ein toller Film, allen anderen rate ich aber ab.

Warum? Ich denke, der Film funktioniert auch dann, wenn man die Band nicht kennen sollte (was ich mir kaum vorstellen kann, aber in einem anderen Faden haben wir ja auch gelernt, dass die Kids von heute David bowie nicht kennen). Der Film ist wunderbar fotografiert (klar, Corbijn ist ja in erster Linie auch Fotograf), konzentriert sich auf seine Geschichte (was bei Biographien immer ein Problem ist, da in der Regel von Station zu Station gehetzt wird ohne Rücksicht auf dramaturgische Stimmigkeit), die schauspielerischen Leistung von Riley ist(wie Du schon schriebst) und die Musik natürlich über jeden Verdacht erhaben.

Onkel Joe hat geschrieben:.Sehr gute 8/10 .

DEM würde ich auch zustimmen.

Arkadin hat geschrieben:

Onkel Joe hat geschrieben:Für Menschen die Joy Division noch kennen ein toller Film, allen anderen rate ich aber ab.

Warum? Ich denke, der Film funktioniert auch dann, wenn man die Band nicht kennen sollte....

Bei Bowie (der ja einen noch viel bekannterer Musiker ist)fängt es an und die Kids bzw. 98% der Jugendlichen können doch mit dieser Art von Musik inkl. Joy Divison nichts anfangen.Ich kann mir da nicht vorstellen das dann der Film für solch ein Publikum funzt.Mir hat es zum Ende hin Tränen in die Augen getrieben, im Netz wird das ende von diversen jüngeren Kino und TV genießern förmlich herbeigesehnt.Ich mag den Faden dieses Threads nun net ganz zerstören und ich hoffe das der Film hier bei uns im Forum noch eine meng Freunde findet.

[BBvideo 425,350][/BBvideo]

Onkel Joe hat geschrieben:Für Menschen die Joy Division noch kennen ein toller Film, allen anderen rate ich aber ab.

Also, auch wenn ich oft genug am allgemeinen Desinteresse und der Ignoranz irgendwelcher Twentysomethings verzweifeln könnte, würde ich das vermeintliche Elend jetzt nicht derart überbewerten bzw. pauschalisieren. Ich denke, wer einigermaßen aufgeschlossen ist, wird den Film auch zu schätzen wissen, ohne die Band oder deren Musik aus dem Effeff zu kennen ... Für irgendwas ist man ja immer zu spät geboren - und die wenigsten von uns dürften Leute wie Jimi Hendrix oder The Doors noch zu deren Lebzeiten gekannt haben. Ein gutes Beispiel wäre hier sicher der letztjährige Überraschungserfolg "ANVIL - die Geschichte einer Freundschaft", über die chronisch erfolglose Band gleichen Namens. Einfach eine großartige, emotionale und mitreissende Doku, die zu Herzen geht. Doch mal ehrlich: Wer hatte die denn überhaupt noch auf dem Schirm? Mir waren die auch nur ein Begriff, weil mein Papa Anfang der 80er mal ein Album von denen im Plattenschrank hatte. Aber sonst ..? Nichtsdestotrotz eine der unterhaltsamsten, berührendsten u. besten Musikdokumentationen, die ich jemals gesehen habe - und vermutlich jemals sehen werde!

Vinz Clortho hat geschrieben: 1.Ich denke, wer einigermaßen aufgeschlossen ist, wird den Film auch zu schätzen wissen, ohne die Band oder deren Musik aus dem Effeff zu kennen ...

2.Nichtsdestotrotz eine der unterhaltsamsten, berührendsten u. besten Musikdokumentationen, die ich jemals gesehen habe - und vermutlich jemals sehen werde!

1.Wenn du so aufgeschloßen bist lieber Vince, RESPEKT !!

2.So schauts aus und .

Onkel Joe hat geschrieben:1.Wenn du so aufgeschloßen bist lieber Vince, RESPEKT !!

Wer sagt denn, dass sich das auf mich bezieht? Hähä - nee, keine Ahnung. Zumindest versuche ich mittlerweile in puncto Film & Musik keine Scheuklappen mehr zu tragen ... Habe oft genug die Erfahrung gemacht, dass ich etwas voreingenommen und eher ablehnend an bestimmte Dinge rangegangen bin, um dann doch letzten Endes äußerst positiv überrascht zu werden. Seitdem denke ich nicht mehr so übertrieben kategorisch und bin durchaus auch für Genres zu begeistern, die ich früher von vornherein für mich ausgeklammert habe. Ich denke, das geht dem einen oder anderen hier im Forum genauso ... Das mit der "Aufgeschlossenheit" bezog sich eher auf die aufkeimende Generationendebatte. Damit wollte ich eigentlich ausdrücken, dass man selbst in der angesprochenen Altersgruppe vielleicht nicht alle Leute über einen Kamm scheren sollte - auch wenn die "Versuchung" erfahrungsgemäß groß ist!