Dark Skies - Sie sind unter uns - Scott Stewart
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Dark Skies - Sie sind unter uns - Scott Stewart
Dark Skies - Sie sind unter uns
(Dark Skies)
mit Keri Russell, Josh Hamilton, Dakota Goyo, Kadan Rockett, J.K. Simmons, L.J. Benet, Rich Hutchman, Myndy Crist, Annie Thurman, Jake Brennan, Ron Ostrow, Tom Costello, Marion Kerr, Alyvia Alyn Lind, Josh Stamberg
Regie: Scott Stewart
Drehbuch: Scott Stewart
Kamera: David Boyd
Musik: Joseph Bishara
FSK 16
USA / 2013
Die Barretts sind eine typisch amerikanische Familie in einem typisch amerikanischen Vorort. Bis unerklärliche Phänomene das Leben von Lacy und Daniel sowie das ihrer beiden Söhnen vollkommen aus den gewohnten Bahnen werfen. Was als „paranormale Aktivitäten“ beginnt, nimmt bald schon lebensbedrohliche und möglicherweise extraterrestrische Ausmaße an in dieser mehr als nur unheimlichen Begegnung der dritten und vierten Art.
Nach seinen beiden Filmen "Legion" und "Priest" legte Scott Stewart 2013 mit vorliegendem "Dark Skies - Sie sind unter uns" seine dritte Regiearbeit vor und präsentierte damit meiner Meinung nach sein bisher bestes Werk. Das liegt in erster Linie daran das der gute Mann eine nahezu ideale Mischung aus zwei verschiedenen Genres gefunden hat, in der sich die Themen des Spukhaus Horrors gekonnt und Alien Invasion paaren, was letztendlich für 90 Minuten beste Unterhaltung garantiert. Dabei nähert sich der Regisseur der eigentlichen Thematik mit den außerirdischen Invasoren auf eine Art und Weise, wie man sie aus Filmen wie beispielsweise "Insidious" kennt, denn zunächst ähnelt das Szenario dem typischen Spukhaus Horror, der gerade in den letzten Jahren oft genug verfilmt wurde. Anscheinend paranormale Vorfälle verunsichern dabei die Familie Barrett die sich schon nach kurzer Zeit nicht mehr sicher in den eigenen vier Wänden fühlt, doch mit zunehmender Laufzeit nimmt das Ganze immer bedrohlichere Ausmaße an, die Stewart auch absolut erstklassig ins Bild gesetzt hat. Dabei wurde weitesgehend auf Effekthascherei verzichtet und vielmehr auf eine stark ausgeprägte mysteriöse Note gesetzt, was dem Film im Endeffekt unglaublich gut zu Gesicht steht. Gezielt eingesetzte Schockmomente, ein absolut stimmiger Score und eine immer dichter in den Vordergrund tretende Atmosphäre sind hier vollkommen ausreichend, um den Betrachter mehr als einmal mit einer gepflegten Gänsehaut zu überziehen.
Davon kann das Geschehen auch durchgehend zehren, denn anders als in anderen Genrevertretern mit Alien Thematik bekommt man hier keine spektakuläre Blockbuster Produktion geboten, in der es vor pompös anmutenden Kämpfen und spektakulären Materialschlachten nur so wimmelt. Denn wie der Beiname des Filmtitels "Sie sind unter uns" schon andeutet befinden sich die Aliens schon unter den Menschen, was dem Ganzen eine wie ich finde sehr erfrischende Note verleiht. Der gänzliche Verzicht auf überzogene Action Passagen ist ein weiterer Pluspunkt und so kann man sich ganz der erstklassigen Grundstimmung hingeben, die einen von der ersten bis zur letzten Minute in ihren Bann zieht. So kann man dann auch ohne Weiteres behaupten, das Stewart die Alien Thematik im Gegensatz zu vielen anderen Regisseuren eher nüchtern bearbeitet, was definitiv den ganz besonderen Reiz dieses Filmes ausmacht. Dennoch treten auch einige übliche Klischees in den Vordergrund, so ist die visuelle Darstellung der Außerirdischen doch ein wenig einfallslos ausgefallen, was aber letztendlich nur einen ganz kleinen Kritikpunkt darstellt.
Neben den bisher aufgezählten Vorzügen sollte man auch die Darsteller Riege keinesfalls unerwähnt lassen, denn sämtliche Akteure können durch überzeugende und glaubwürdige Leistungen auf sich aufmerksam machen. Im Vordergrund stehen dabei selbstverständlich die vier Hauptfiguren der Familie Barret, wobei sowohl die beiden Söhne als auch das Elternpaar durch glänzendes Schauspiel ins Auge fallen. Sämtliche anderen Akteure kommen zwar nicht über den Status der Nebenrolle hinaus, sind aber dennoch ein wichtiger Bestandteil des Gesamteindrucks. Und so gibt es im Prinzip wirklich nicht viel zu meckern, denn "Dark Skies - Sie sind unter uns" ist ein nahezu perfekter Genre Mix, der die verschiedenen Zutaten grandios miteinander verbindet und so für ein durchgehend spannendes Filmerlebnis sorgt, das gerade einmal mit einem Budget von 3.500.000 $ ausgestattet ist. Es muss also nicht immer der Mega Blockbuster sein der beste Unterhaltung verspricht, manchmal reicht schon ein kleiner, aber sehr feiner SCI/FI Film mit Mystery Einschlag, wenn die dazu gehörigen Zutaten gut miteinander kombiniert wurden.
In vorliegendem Fall ist das absolut gelungen und so kann man ohne Einschränkung für diesen Film aussprechen. Letztendlich ist es wie immer Geschmackssache, aber "Dark Skies" versteht es fast spielerisch den Zuschauer für sich einzunehmen und dabei eine Faszination zu erzeugen, der man sich beim besten Willen nicht entziehen kann. Wer also für eine Kombination zwei verschiedener Genres zu haben ist sollte diese Geschichte keinesfalls verpassen, denn ansonsten geht eventuell ein wirklich sehenswerter Beitrag unbeachtet an einem vorbei.
Fazit:
Schon die ersten beiden Filme von Scott Stewart heben mir recht gut gefallen, aber "Dark Skies" toppt das Ganze noch einmal. In der Summe gesehen kann man dem Szenario im Prinzip nur ein überdurchschnittlich gutes Gesamturteil ausstellen, denn auch wenn es sich um einen sogenannten B-Movie handelt, ist der Unterhaltungswert doch absolut erstklassig.
8/10
Big Brother is watching you