Das Pendel des Todes - Roger Corman (1961)

Moderator: jogiwan

dr. freudstein
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Das Pendel des Todes - Roger Corman (1961)

Beitrag von dr. freudstein »

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Originaltitel: Pit and the Pendulum, The

Herstellungsland: USA / 1961

Regie: Roger Corman

Darsteller: Vincent Price, John Kerr, Barbara Steele, Luana Anders, Patrick Westwood, Anthony Carbone u.a.

Story:
Spanien im 16. Jahrhundert: Als Kind war Don Nicholas Medina (Vincent Price) Zeuge, wie sein Vater die untreue Mutter lebendig einmauerte. Nun stirbt seine Frau Elizabeth (Barbara Steele) an einer mysteriösen Krankheit. Medina ist dem Wahnsinn nahe. Als auch noch sein misstrauischer Schwager Francis (John Kerr) in den Gemächern herumschnüffelt, nimmt der Schlossherr Vaters Folterkammer in Betrieb...

Quelle: ofdb.de
dr. freudstein
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Re: Das Pendel des Todes - Roger Corman

Beitrag von dr. freudstein »

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buxtebrawler
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Re: Das Pendel des Todes - Roger Corman

Beitrag von buxtebrawler »

Roger Cormans nach „Die Verfluchten“ zweite Poe-Verfilmung aus dem Jahre 1961 bedient sich ganz ähnlicher Elemente wie der Vorgänger. Wieder wurde die Hauptrolle mit Vincent Price besetzt, wieder geht es um eine Familientragödie, die die jüngste Generation traumatisiert, wieder spielt die Thematik des Lebendig-begraben-Seins eine Rolle – und wieder versteht es Corman, mit kargem Budget opulenten Gothic-Horror in herrlichem Technicolor auf die Leinwand zu zaubern. Das alte Schloss mit seinen Folterinstrumenten wurde sehr schön in Szene gesetzt und das gemächliche Tempo lädt ein, sich entspannt zurückzulehnen und wohligen Grusel zu genießen, während seltsame Ereignisse den Schlossherrn nach und nach in den Wahnsinn treiben... was dann seine Vollendung in einem rasanten Finale findet, in dem das „Pendel des Todes“ zum Einsatz kommt und das mit einer bösartigen Schlusspointe aufwartet. Trotz oder besser gerade wegen all der Parallelen zu „Die Verfluchten“ erreicht „Das Pendel des Todes“ nicht ganz die Klasse des innovativen, überraschend hochqualitativen Vorgängers, sollte aber alle Freunde des wohldosierten, niveauvollen Grusels der alten Schule voll zufriedenstellen.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
dr. freudstein
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Re: Das Pendel des Todes - Roger Corman

Beitrag von dr. freudstein »

Meine Erstsichtung fand auf dem Horror- und Sci-Fi Festival in Hamburg statt (zusammen mit dem buxtebrawler :shock: )und ich war wirklich sehr angetan :prost:

Bei der Spätszene mit dem Pendel hab ich doch tatsächlich den Bauch eingezogen auf meinem Kinosessel (als ob MICH das Pendel selbst treffen könnte :oops: )
WOW-DOUBLE WOW-WOW WOW WOW!! :twisted:

8,5/10
Wie der blap schreiben würde, incl. Wohlfühlfaktor noch deutlich mehr :prost:
dr. freudstein
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Re: Das Pendel des Todes - Roger Corman

Beitrag von dr. freudstein »

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dr. freudstein
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Re: Das Pendel des Todes - Roger Corman

Beitrag von dr. freudstein »

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dr. freudstein
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Re: Das Pendel des Todes - Roger Corman

Beitrag von dr. freudstein »

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dr. freudstein
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Re: Das Pendel des Todes - Roger Corman

Beitrag von dr. freudstein »

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sid.vicious
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Re: Das Pendel des Todes - Roger Corman

Beitrag von sid.vicious »

Produktionsland: USA
Produktion: Samuel Z. Arkoff, James H. Nicholson
Erscheinungsjahr: 1961
Regie: Roger Corman
Drehbuch: Richard Matheson
Kamera: Floyd Crosby
Schnitt: Anthony Carras
Spezialeffekte: Pat Dinga
Musik: Les Baxter
Länge: ca. 77 Min.
Freigabe: FSK 18
Darsteller: Vincent Price (Nicolas Medina), John Kerr (Francis Barnard), Barbara Steele (Elizabeth Barnard Medina), Luana Anders (Catherine Medina), Anthony Carbone (Dr. Charles Leon), Patrick Westwood (Maximilian), Lynette Bernay (Maria)


Francis besucht das Schloss seines Schwagers Nicholas. Er beabsichtigt mehr über den unvorhergesehenen Tod seiner Schwester Elizabeth, herauszufinden. In der Tat sind die Dinge, die sich auf dem Schloss ereignen, im hohen Maße mysteriös…

Cormans 1964 gedrehte Poe Verfilmung ist ein kleines Juwel vergangener Tage, welches von einem großartigen Ambiente und einem Vincent Price in Höchstform lebt. Price pendelt in der Rolle des Nicholas zwischen Brillanz und einer absolut überzogenen Theatralik. Er dominiert den Film und spielt die weiteren Darsteller gänzlich an die Wand. Dieses liegt allerdings auch daran, dass Price die dankbarste Rolle in Cormans Film verkörpern darf. Vincent Price ist in meinen Augen einer der wenigen Ausnahmeschauspieler, denen solche Rollen auf den Leib geschrieben stehen und in der er sich nach allen Regeln der Kunst austoben konnte. Barbara Steele hingegen hat einen kleinen Auftritt und kann nur kurz mit ihrer Präsenz und ihrem einzigartigen Charisma glänzen.

Was den Film und die Story anbelangt, so bekommt man ein nettes und unterhaltsames 60er Horror-Kino geboten, welches in einem wunderschönen alten Schlossgemäuer spielt. Corman setzt weniger auf den Effekt als auf die Atmosphäre. Dazu gelingt es ihm durchaus ein Prise Suspense unterzubringen. Hitchcocks Rebecca lässt, wie in einigen anderen recht unbekannten Klassikern der 60er Jahre, durchaus grüßen.

Rein Kameratechnisch wird das Ganze sehr stimmig in Szene gesetzt und vor allem die Farben die der Film bietet sind eine wahre Freude für das Auge.

Fazit: Ohne viel Blut und Gewalt gelingt es Corman dennoch den Zuschauer zu fesseln und ihn in seinen sehr atmosphärischen Film einzubinden. Was zu dieser Zeit normal war und heute absolut nicht realisierbar ist.

8,5/10
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kinski
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Re: Das Pendel des Todes - Roger Corman

Beitrag von kinski »

DAS PENDEL DES TODES war von Kindesbeinen an mein absoluter Favorit unter den gruseligen Verfilmungen der Edgar A. Poe-Romane. Die düstere Grundstimmung der Poeschen Romanvorlage verstand Altmeister Roger Corman perfekt umzusetzen. Und das nicht wie man es vielleicht erwarten musste mit dunklen, bedrückenden Farben. Corman setzte vielmehr auf Farbspielereien, die den Zuschauer verwirrten und ähnlich einem Kaleidoskop in ihren Bann zogen.

Das alleine hätte schon fast ausgereicht, um DAS PENDEL DES TODES zu einem der wichtigsten Horrorfilme der 60er Jahre zu machen. Doch der Streifen hatte weit mehr zu bieten als das. Mit Vincent Price und Barbara Steele wurden die Hauptrollen zudem noch mit zwei Ikonen des Horrorfilms besetzt, die ihresgleichen suchen. Ihre Leistungen sind überragend … allerdings ohne alles andere in den Hintergrund zu drängen. Price und Steele fügen sind perfekt ins Konzept ein und sind ebenso sehenswert wie ihre Mitstreiter, die Bauten oder die Location.

Fazit : DAS PENDEL DES TODES hat sich das Prädikat „Kultfilm“ wie kaum ein anderer Horrorstreifen dieser Zeit verdient. Obwohl der Film nun schon über ein halbes jahrhundert auf dem Buckel hat, hat er nichts von seiner Frische verloren und vermag mich heutzutage genauso zu beeindrucken wie vor ca. 30 Jahren als ich zum ersten Mal sah.

9/10
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