Der Dunkle Turm - Nikolaj Arcel (2017)

Moderator: jogiwan

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karlAbundzu
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Der Dunkle Turm - Nikolaj Arcel (2017)

Beitrag von karlAbundzu »

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DER DUNKLE TURM (2017)
R: Nikolaj Arcel, D: Idris Elba, Matthew McConaughey, Tom Taylor, Abbey Lee, Jackie Earle Haley, Claudia Kim, Fran Kranz, Michael Barbieri, Katheryn Winnick, Karl Thaning, José Zúñiga, Eva Kaminsky, Nicholas Pauling, Nicholas Hamilton; M: Tom Holkenborg (Junkie XL)

Inhalt: Ein Junge hat Träume von einem dunklen Turm, einem schwarzen Mann, Leuten mit falscher Haut und einem Revolvermann. Überall auf der Welt gibt es immer heftigere Erdbeben. Ein schwarzer Magier will mit Hilfe von begabten Kindern den Turm zum Einsurz bringen. Der Junge findet ein Portal, um auf eine andere Welt zu kommen, dort trifft er den desillusionierten Revolvermann. Beide machen sich auf die Suche der Basis des schwarzen Mannes....
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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karlAbundzu
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Re: Der Dunkle Turm - Nikolaj Arcel 2017

Beitrag von karlAbundzu »

Thema Stephen King Verfilmungen. Der dunkle Turm ist ja was, was ich eigentlich seit Ewigkeiten auf der Liste habe, mal durchzuziehen. Schwarz fand ich damals ganz prima, zur Zeit von TOD und GLAS, die ich von diesem Zyklus noch mitnahm erlahmte aber mein Interesse an den King-Romanen. Nun ein Film.
Und ob des Castes freute ich mich drauf. Idris Elba fand ich ja im TV brillant (Luther / The Wire), im Kino fiel er mir nur bei den Thor-Filmen als Torwächter auf, jetzt nicht so die Rolle mit Tiefe. Und in Star Trek gefiel er mir auch. „Der Revolvermann“ oder eben „Roland“ ist dann ja auch schon die Rollenbeschreibung. Also mythisch, ikonisch, legendär. Der rächende Revolvermann aus den Westernfilmen, der einsame Fremde, und eben Roland oder auch Orlando, Befehlshaber des fränkischen Heeres unter Karl dem Großen, besungen in vielen Liedern seit dem Mittelalter. Kennt man gerade hier in Bremen.
Neben ihn Matthew McConaughey, den ich ja mag, seit er mich auf dem FFF (2002?) gleich bei zwei Filmen begeisterte. Gut, er drehte dann auch viel Schrott, aber in letzter Zeit begeisterten seine dann doch wieder sehr, ich sag mal: KILLER JOE!!! Hier als der Zauberer, genannt Walter, oder auch der schwarze Mann, ebenso eher ein Symbol als ein Charakter.
Diese beiden spielen das sehr konsequent und beeindruckend. Es macht Spaß ihnen zu zu sehen. Zwischen ihnen Tom Taylor als Jake Chambers, die eigentliche Hauptrolle, in einer Hollywood-klassischen Ausgangslage, Aussenseiter-Jugendlicher, gefangen in einer dysfunktionalen Familie. Heldenpapa tot, neuer Papa doof. Dieser begibt sich als Auserwählter auf die Heldenreise. Und das spielt auch Tom Taylor stark. In seiner Grimmigkeit, seinem erwachsen werden, in kleinen wie in großen Gesten und ohne große Süße.
Man merkt schon, erzählerisch ist das nichts neues, das Spannende ist dann doch das Setting, diese Welt(en), die King sich ausdachte und Arcel ausmalte. Und diese Mischung aus Western, SciFi und Fantasy klaut sich da allerhand zusammen (und das nicht versteckt, wenn die eine Welt „Mittwelt“ zB heißt, versteckt da niemand das Tolkien-Vorbild, und wenn die Knarren aus Excalibur geschmiedet sind, ist das ja klar der Versuch, die Artussage mit reinzubringen) und das nicht ungeschickt. Dazu wird aus dem King-Werk zitiert (da heißt ein untergegangener Vergnügungspark Pennywise, übernatürliche Kräfte Shining). Die beiden Welten sind schön gezeichnet, das Setting gut gemacht, und die zwei CGi-Monster auch schön fies.
Erzählt wird das alles schön gerade aus, es ist spannend. Nur: Bei so einem Setting wird dann viel angedeutet und nicht auserzhält und ich bin entweder schon Hollywood-geschädigt aber in diesem Fall würde ich doch gern mehr über das alles erfahren, den Turm, die Mittwelt, den sprechenden Tieren.
Zur Musik: sehr konventionell, von Tom Holkenborg hätte ich etwas abgefahreneres, elektronischeres erwartet.
So richtig im Kopf habe ich nur noch Schwarz, und da vor allem die Jagd des Revolveranns nach dem Mann in Schwarz. Übereinstimmend ist dann eigentlich nur ncoh die Rolle vom Roland.
Alles in allem: Gute Mainstream Unterhaltung. Die mir immerhin wieder mehr Lust auf diesen DT-Zyklus gemacht hat.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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buxtebrawler
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Re: Der Dunkle Turm - Nikolaj Arcel (2017)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich heute bei Sony Pictures in verschiedenen Ausführungen:

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Blu-ray im Steelbook

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Blu-ray in Amaray

BLU-RAY-EXTRAS:
Entfallene Szenen
Ein letztes Mal - Filmemacher und Autor zollen den Büchern ihre Anerkennung
Die Welt dreht sich weiter ... - Die Kulissen und Drehorte
Stephen King: Inspirationen - Erfahren Sie, wie die Bücher verfilmt wurden
Ein Blick durchs Schlüsselloch - Vignetten - besprochen von Roland & dem Mann in Schwarz
Außerdem:
Outtakes
Der Mann in Schwarz - Matthew McConaugheys Herangehensweise an die Rolle "Der Mann in Schwarz"
Der Revolvermann in Aktion - So wurden die Kämpfe des Revolvermanns von Idris Elba & dem Stuntteam insziniert

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DVD in Amaray

DVD-Extras:
Outtakes
Der Mann in Schwarz - Matthew McConaugheys Herangehensweise an die Rolle "Der Mann in Schwarz"
Der Revolvermann in Aktion - So wurden die Kämpfe des Revolvermanns von Idris Elba & dem Stuntteam insziniert

Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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McBrewer
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Re: Der Dunkle Turm - Nikolaj Arcel (2017)

Beitrag von McBrewer »

Als Freund der DUNKLEN TURM Reihe von King habe ich mich schon sehr auf ein angekündigtes Film Projekt gefreut & gegruselt gleichermaßen. Kenner wissen: die Dark Tower ist so komplex & mehrschichtig. wie soll das in einem Film..und dann noch 100min., zusammengefasst werden ?
Der Film macht es sich einfach, er erzählt einfach eine Alternative (!) Dunkle Turm Variante, lässt ganz viel weg & konzentriert sich auf einen kleinen Strang, Jake - Roland - Der Mann in Schwarz.
Das mag wahrscheinlich auch viele Zuschauer in der weiten Landschaft dann evtl anfixen, sich vielleicht nach dem Film näher mit den Büchern zu beschäftigen (ich glaube das aber wohl kaum)
Vielmehr bekommt man eine seelenlosen, Bildgewaltigen Fantasytrip verpasst, der der Bücher Unwissenden in staunen versetzt, Dark Tower Leser & Versteher aber ärgerlich zurück lässt.
Nur wie ist das mit de Buch -Film vergleicht ? Ein Buch ist ein Buch, ein Film ist eine Film, Whisky gehört nicht ins Eisfach & wer das nicht weiß trägt auch breite Schlipse :opa:
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untot
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Re: Der Dunkle Turm - Nikolaj Arcel (2017)

Beitrag von untot »

Hab den nun auch endlich mal gesichtet, weiß gar nicht was ich sagen soll, das war wohl ein gewaltiger Schuss in den Ofen.
Ich hab lange nicht mehr eine solch uninspirierte, lieblos, hingerotzte Sch... gesehen.
90 Minuten Film und eigentlich nix erzählt, das muss man wohl auch können, die Figuren blieben uninteressant, die Story genau so, das Ende ist als hätten die plötzlich gemerkt das die Zeit schon um ist und es musste dann schnell gehen. Einziger kleiner Lichtblick war McConaughey, herrlich diabolisch, davon hätte man gerne mehr gesehen, aber er konnte den Karren alleine auch nicht mehr aus dem Dreck ziehen.
Schade um die vertane Zeit.

4/10
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buxtebrawler
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Re: Der Dunkle Turm - Nikolaj Arcel (2017)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 28.02.2019 bei Sony Pictures zusammen mit "Schneller als der Tod" noch einmal auf Blu-ray:

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Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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jogiwan
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Re: Der Dunkle Turm - Nikolaj Arcel (2017)

Beitrag von jogiwan »

In „Der dunkle Turm“ kombiniert King Elemente von Fantasy und Western, womit auch schon alles gesagt ist. Die Mischung aus fantastischen Elementen, der Realität wie wir die wahrnehmen und viel Western-Pathos kann dann auch nur scheitern und tut es natürlich auch. Hier wird zwar dick aufgetragen mit bösen Zauberern, noch böseren Mächten, schweigsamen Revolverhelden und telepathisch begabten Kindern, aber irgendwie wirkt das alles ziemlich Mau. Regisseur Nikolaj Arcel packt eine radikal entschlackte Storyline in 85 Minuten und verpasst dem Ganzen viel CGI, wobei am Ende irgendwie alles viel zu rasch und lieblos abgehandelt wird. Soll ja demnächst auch als Serie kommen und die mehrteilige Buchreihe ist in diesem Format dann wohl auch besser aufgehoben. Zwar ist „Der dunkle Turm“ nicht unspannend gemacht, aber man hat schon das Gefühl, dass hier wie in einem Zusammenschnitt einfach alles in einen Topf geworfen wird, was im Fantasy-Business und King-Kosmos funzt und dann ein paar Mal ordentlich umgerührt wurde und dann funktioniert es eben nicht mehr. Die Charaktere sind lieblos gezeichnet, die Geschichte erinnert zu sehr an „Herr der Ringe“ und der Western-Pathos sorgt dann noch für den Rest. Leider uninteressant.
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Blap
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Re: Der Dunkle Turm - Nikolaj Arcel (2017)

Beitrag von Blap »

Vermutlich irgendwann im Rahmen einer "10 für 50€" Aktion beschafft, denn Stoff aus dem "King Kosmos" muss fast zwangsläufig ins Regal.

Das war leider fast nichts, überdies ist es durchaus erstaunlich, wie man starke Darsteller wie Idris Elba & Matthew McConaughey derartig verschwenden kann. Im Regal als Karteileiche markiert. Keine Ahnung, ob es in diesem Leben eine erneute Sichtung geben wird.
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