Der eisige Tod - Gregory Jacobs (2007)

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Der eisige Tod - Gregory Jacobs (2007)

Beitrag von buxtebrawler »

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Originaltitel: Wind Chill

Herstellungsland: USA / 2007

Regie: Gregory Jacobs

Darsteller: Emily Blunt, Ashton Holmes, Martin Donovan, Ned Bellamy, Ian A. Wallace, Donny James Lucas, Chelan Simmons, Darren Moore, Linden Banks, Caz Odin Darko, Heath Horejda u. A.
Glück gehabt, denkt sich ein Mädchen (Emily Blunt), als sie kurz vor Weihnachten eine Mitfahrgelegenheit bei einem zuvorkommenden Jungen (Ashton Holmes) von der Universität zu sich nach Hause in Delaware bekommt. Als sich die beiden während der Fahrt nicht sonderlich näher kommen und die Stimmung eisig zu werden droht, entscheidet der Junge eine Abkürzung über eine entlegene Waldstraße zu nehmen, um ihr die Landschaft näher zu bringen. Doch plötzlich werden sie von einem unbekannten mit dem Wagen abgedrängt und bleiben im Schnee stecken. Von dem Fremden, geschweige denn von Hilfe ist keine Spur zu finden. Im Kampf gegen den drohenden Erfrierungstod müssen die beiden feststellen, dass sie nicht allein auf dieser Straße sind…
Quelle: www.ofdb.de
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buxtebrawler
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Re: Der eisige Tod - Gregory Jacobs

Beitrag von buxtebrawler »

US-Regisseur Gregory Jacobs‘ zweiter Spielfilm „Der eisige Tod“ aus dem Jahre 2007 ist sein erster Ausflug in den Horrorbereich. Eine Studentin ergreift eine Mitfahrgelegenheit, mit einem Kommilitonen nach Hause zu fahren, um dort die Weihnachtstage zu verbringen. Obwohl sie ihn nicht kennt, muss sie bald feststellen, dass er sie wiederum sehr wohl kennt und die Mitfahrgelegenheit extra für sie arrangiert hat, es sich also mitnichten um einen glücklichen Zufall handelte. Nach einem Unfall auf einer abgelegenen Straße machen sie zudem Bekanntschaft mit unheimlichen Gestalten…

Der Film konzentriert sich hauptsächlich auf seine beiden Hauptdarsteller Emily Blunt („Der Teufel trägt Prada“) und Ashton Holmes („A History of Violence“), die das ungleiche und namenlose Studenten-Duo mimen und eine Abgeklärte, Schnippische Unnahbare und einen Unscheinbaren, Schüchternen, in sie Verliebten darstellen sollen. Er hat sie ins Auto gelockt, um ihr näherzukommen, sie hingegen findet das alles andere als komisch oder gar romantisch und lässt ihn das offen spüren. Somit beginnt der Film wie eine leichte Abwandlung typischen Tramper-Horrors, der die Ängste davor, unbekannten Fahrern auf engstem Raum ausgeliefert zu sein, aufgreift. Doch weit gefehlt, denn das ist genauso wenig Intention des Films wie ein kurzer Anflug Backwood-Horrors.

Dieses bewusste Spiel mit Horrorklischees ist noch das Beste an der langen Exposition von „Der eisige Tod“, denn die Dialoge der beiden untereinander während der Fahrt, aus denen man theoretisch verhaltenspsychologieschwangere Hochspannung hätte erzeugen können, bewegt sich auf unglaubwürdigem Teenie-Niveau und ist mäßig interessant. Er reagiert stets zu cool für seine hochnotpeinliche Situation und die ihm ursprünglich angedichteten Charaktereigenschaften, sie ist eine unsympathische, sarkastische Giftspritze, der man beinahe tatsächlich einen Psycho ans Steuer oder einen Redneck-Killer an den Hals wünscht.

Neben der Tatsache, dass es sich um eine Art Weihnachtshorrorfilm handelt und er es daher ohnehin etwas leichter bei mir hat, überzeugt „Der eisige Tod“ vor allem mit seiner plastisch wirkenden, u.a. mithilfe kalter Blaufilter erzeugten Winteratmosphäre, angesichts derer man den Drang verspürt, sich unter eine warme Decke zu kuscheln. Was den beiden letztlich wiederfährt und worum es im Film eigentlich geht, ist dann durchaus nett anzuschauen, wenn auch nicht sonderlich spektakulär. Der Film jedoch gewinnt an Dramatik und vor allem endlich Horror, das Auto als einziger Zufluchtsort sorgt für klaustrophobische Gefühle. Schaurige Gestalten wüten im verschneiten Waldambiente und die Realität, wie unser unfreiwilliges Pärchen sie bislang kannte, verschwindet hinter alptraumhaften Visionen. Doch obwohl es recht zeitig einen Hinweis auf die Erklärung jener Phänomene gab, wirkt die schlussendliche Auflösung dann doch zu sehr wie ein halbgares, aufgesetztes Wischiwaschi.

Fazit: Für einen langen Winterabend durchaus zu gebrauchender, harmloser Mystery-Horror mit einigen deutlichen Schwächen.
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Adalmar
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Re: Der eisige Tod - Gregory Jacobs

Beitrag von Adalmar »

Ich fand den Film spannend und recht originell. Das Darstellerpaar hat auch einen positiven Eindruck auf mich gemacht. 7/10
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untot
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Re: Der eisige Tod - Gregory Jacobs

Beitrag von untot »

Ich fand den auch ganz ansehnlich, hab mich gut unterhalten gefühlt, is aber wieder mal einer von den Filmen, die nur einmal wirken.

6/10
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Blap
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Re: Der eisige Tod - Gregory Jacobs

Beitrag von Blap »

Ein älterer Ultrakurzkommentar:


Der eisige Tod

Weihnachten steht vor der Tür. Eine junge Dame (Emily Blunt) die das College besucht, beschliesst per Mitfahrgelegenheit nach Hause zu gelangen. Ein freundlicher Mitstudent (Ashton Holmes) nimmt die Heimreisende in seiner alten Kiste mit. Während der Fahrt öden sich die beiden regelrecht an, doch als der Fahrer auf eine einsame, verschneite Nebenstrecke wechselt, wird seine Reisebegleitung zunehmend nervös und ungehalten. Der Bursche scheint mehr von ihr zu wissen als ihr lieb ist, zu allem Überfluss bleiben die Studenten nach einem riskanten Ausweichmanöver im Schnee stecken. Während die Studentin der Verdacht beschleicht, dass es sich bei ihrem Chauffeur um einen Psychopathen handelt, schleicht das wahre Grauen aus einer ganz anderen Richtung herbei...

"Wind Chill" ist ein netter Gruselfilm. Den beiden Hauptfiguren, schlicht "Girl" und "Guy" genannt, hauchen Emily Blunt und Ashton Holmes durchaus überzeugend Leben ein. Die winterliche Atmosphäre ist ebenfalls gut gelungen. Der Gruselfaktor ist gemäßigt, macht aber Freude. Auch zarte Gemüter dürfen ein Auge riskieren, Gemetzel wird hier nicht geboten. Die Story stellt sich leider als recht dünn heraus, das Ende kann mich ebenfalls nicht wirklich überzeugen.

Ein kleines Gruselhäppchen für zwischendurch. Harmlos und nett. Kann man sich durchaus geben, zählt allerdings nicht zum Pflichtprogramm. Wer "Dead End" mag, der sollte sich auch an "Der eisige Tod" versuchen!

6/10
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
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horror1966
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Re: Der eisige Tod - Gregory Jacobs

Beitrag von horror1966 »

Ich bin eigentlich mit ziemlich niedrigen Erwartungen an diesen Film herangegangen, muß aber sagen, das ich doch positiv überrascht wurde.

Der Film baut eine sehr gute und gespenstische Atmosphäre auf, die sich während des Films immer mehr steigert und den Zuschauer fesselt. Dinge, die im ersten Moment vorhersehbar wirken, entpuppen sich doch als ziemlich überraschend, was den Film besonders interessant macht.

Man darf hier keinen Überflieger erwarten und auch keine Härte, denn dann wird man sicherlich enttäuscht, aber wenn man einen guten und soliden Grusel/Thriller erwartet, dann ist man mit diesem Film bestens bedient.

Die Darsteller sind meiner Meinung nach sehr gut und spielen ihre Parts durchaus sehr überzeugend. Teilweise erinnert der Film sogar an ein Kammerspiel im Schnee, was, wie ich finde, dem Film sehr gut steht. Vor allem, wenn man den Film aus der Sicht der beiden Protagonisten sieht, wirkt er sehr bedrohlich, denn man versucht sich automatisch in ihre Lage zu versetzen und das behagt einem gar nicht.

Besonders gut finde ich, das die Hauptdarsteller nicht in das übliche Schema solcher Filme verfallen und total unlogisch reagieren und handeln, sondern stets versuchen, das Beste aus ihrer Lage zu machen. Das macht den Film, wie ich finde, um einiges glaubhafter.

Freunden gepflegter Thrillerkost ist dieser Film durchaus zu empfehlen, er bietet meiner Meinung nach gute und kurzweilige Unterhaltung.



7/10
Big Brother is watching you
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jogiwan
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Re: Der eisige Tod - Gregory Jacobs (2007)

Beitrag von jogiwan »

„Der Eisige Tod“ ist wie ein ständiges Wechselbad der Gefühle, in der man nie so richtig weiß, ob der Regisseur jetzt einen Stalking-Thriller, ein Road-Movie, doch lieber weichgespülten Horror-Mystery und/oder eine Love-Story obendrauf machen wollte. Herausgekommen ist aber nicht die eierlegende Wollmilchsau als Genrestreifen, sondern ein halbgarer Film, der irgendwie ständig die Marschrichtung ändert und zudem auch noch mit unglaubwürdigen Figuren und Handlungen um die Ecke biegt. Warum fährt man mit jemanden mit, dessen Fenster auf der Beifahrerseite sich bei Minusgraden nicht schließen lässt? Warum packt man den kleinen Koffer in den vollen Kofferraum und nicht auf den Rücksitz, auf dem alles frei ist und warum um Gottes Willen lackiert man sich dann die Fußnägel vor jemanden, der ohnehin schon seltsam erscheint und präsentiert sich von der zickigsten Seite. Und warum hält man sich nicht mit dem Gehen zur nächsten Tanke warm, sondern wartet im Auto auf den eisigen Tod? Fragen über Fragen, die nur dazu dienen, die ganze Geschichte am Laufen zu halten. Irgendwann kommen dann noch Geistererscheinungen dazu und die wirken ebenfalls ziemlich daneben und bereiten auch ein Ende vor, das man ohnehin schon längst erahnen kann. Ich fand das alles ziemlich doof und ich frage mich immer, warum Drehbuchautoren uns so einem Mist präsentieren. Der Streifen ist von vorne bis hinten absolut unglaubwürdig zusammengeschustert, harmlos und nur insofern überraschend, was hier alles so zusammenkommt, was auch gar nicht zusammengehört.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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Reinifilm
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Re: Der eisige Tod - Gregory Jacobs (2007)

Beitrag von Reinifilm »

Hos Arbeitsstil war es, existierende, von seinen Auftraggebern günstig angekaufte Filme umzuschneiden und mit selbstgedrehtem Material zu ergänzen, so dass sich neue Filme ergaben.
…so schreibt die Wikipedia über Godfrey Ho.
Und stellenweise habe ich mich ernsthaft gefragt, ob Ho bei „Der eisige Tod“ auch seine Hand im Spiel hatte, den Teile des Films wirken komplett sinnfrei zusammengestückelt.
Dazu wird dann noch ordentlich auf irgendwelche Logik geschissen. Das Ergebnis ist eine krude Mischung aus gruselig, ärgerlich und unfreiwillig komisch. Immerhin kein 08/15 Standardstreifen… 05/10
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