Gestern erstmalig die Langversion geschaut. Klar, der Streifen hat mit zahlreichen Unzulänglichkeiten zu ringen. Es gibt großartige Momente, z. B. der Beginn, als eine kleine Truppe die unterirdische Basis betritt und erkundet. Demgegenüber stehen Szenen wie aus einer Seifenoper, welche die Handlung nicht wirklich bereichern. Hinzu kommen befremdliche Maßnahmen eines hochgerüsteten Militärapparates, der unfähig und überfordert anmutet. An dieser Stelle kann man Irwin Allen jedenfalls kein allzu hohes Loblied auf die Armee vorwerfen. My Cocaine spielt seine Rolle mit routinierter Langeweile, was freilich noch immer jede Menge Freude bereitet. Highlights sind seine Auseinandersetzungen mit Richard Widmark, Wissenschaft vs. Militär, später respektiert man sich gegenseitig.
Es knirscht oft gewaltig im Getriebe dieser Mischung aus Katastrophe, Tierrorhorror, Seifenoper und Seltsamkeiten. Aber es mangelt nicht am Mut zur Entsetzlichkeit! Kinder werden von Bienen gekillt, knuffige Gestalten älteren Baujahres stürzen in den Abgrund. Nebenbei fliegt ein Atomkraftwerk in die Luft, zehntausende Menschen sterben als Randnotiz. Irgendwie mutet "The Swarm" wie ein unfreiwilliger Abgesang auf die großen Katastrophenfilme der siebziger Jahre an.
Scheitern kann erbaulich sein.
Der tödliche Schwarm - Irwin Allen (1978)
Moderator: jogiwan
Re: Der tödliche Schwarm - Irwin Allen (1978)
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen