Elvira's Haunted Hills - Sam Irvin (2001)

Moderator: jogiwan

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Elvira's Haunted Hills - Sam Irvin (2001)

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Originaltitel: Elvira's Haunted Hills

Herstellungsland: USA / Rumänien (2001)

Regie: Sam Irvin

Darsteller: Cassandra Peterson, Richard O'Brien, Mary Scheer, Scott Atkinson, Heather Hopper, Mary Jo Smith, Gabi Andronache, Jerry Jackson, Theodor Danetti, Lucia Maier, Constantin Cotimanis, Remus Cernat u. A.
Elvira (Cassandra Peterson), diesmal nicht in der Rolle der “Movie Macabre”-Moderatorin, sondern als Showgirl im Jahre 1851, strandet mit ihrer Zofe auf einem abgelegenen Schloss in Transsylvanien. Sie wird dort nicht gerade mit offenen Armen empfangen, denn sie ist der verstorbenen Gräfin wie aus dem Gesicht geschnitten, ein Umstand, der besonders den Grafen (Richard „Riff Raff“ O’Brien) sehr irritiert und seine neue Angetraute auch nicht grad Luftsprünge machen lässt. Da auf des Grafen Familie ein Fluch liegt und das Gemäuer von Geistern heimgesucht wird, ist bald schon der Teufel los.
Quelle: www.ofdb.de
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Re: Elvira's Haunted Hills - Sam Irvin (2001)

Beitrag von buxtebrawler »

„Dieser Ort birgt gesundheitliche Risiken für Sie!“

Lange Zeit war „Elvira – Herrscherin der Dunkelheit“ aus dem Jahre 1988 der einzige Spielfilm um die schrille, von Cassandra Peterson gespielte US-TV-Horror-Hostess und schillernde Nachtgestalt im Gothic-Dress. Doch im Jahre 2001 war es dann soweit und US-Regisseur Sam Irvin („Alien Desperados“) konnte den zweiten „Elvira“-Film mit Peterson umsetzen. Für die Hommage an bzw. Parodie auf Roger Cormans Edgar-Allan-Poe-Verfilmungen aus den 1960ern, deren Hauptrollen zumeist Genre-Ikone Vincent Price übernahm (dem dieser Film auch gewidmet wurde), verschlug es das Drehteam in die rumänischen Karpaten.

Wir schreiben das Jahr 1851: Elvira möchte zusammen mit ihrer Zofe Zou Zou ( Mary Jo Smith, „Austin Powers - Spion in geheimer Missionarsstellung“) nach Paris, um dort ihr Varieté zu eröffnen. Doch statt in die Stadt der Liebe verschlägt es sie auf das Schloss Lord Hellsubus’, denn Elvira sieht dessen verstorbener Ehefrau frappierend ähnlich. Auf dem transsilvanischen Anwesen angekommen, gerät Elvira zwischen die Fronten der kauzigen Familie, in einen alten Familienfluch und in zahlreiche gruselige Abenteuer...

„Frivolität – Dein Name ist Weib!“

Der groben Inhaltsangabe lässt sich bereits entnehmen, dass es sich um keine klassische Fortsetzung handelt. Während der erste „Elvira“-Film in der damaligen Gegenwart spielte, wurde „Elvira’s Haunted Hills“ stilecht im 19. Jahrhundert angesiedelt. Cassandra Peterson hatte zum Drehzeitpunkt die 50-Jahres-Grenze bereits überschritten, die Kombination aus ihrer natürlichen Schönheit, ihrer Ausstrahlung und der Arbeit der Visagisten zaubert jedoch die vollbusige Gothic-Fetischistin mit divenhaftem Habitus auf den Schirm, die man aus den 1980ern kennt. Wer Elvira nicht kennt – während sie in den USA Kultstatus besitzt, blieb sie hierzulande weitestgehend Insidern vorbehalten – und darüber hinaus bisher kaum einen Gothic-Horrorfilm gesehen hat, wird sich vermutlich fragen, was all das überhaupt soll und mutmaßlich nur schwer Zugang zum Geschehen finden. Fans der charismatischen Goth-Queen sowie humorbefähigte, aufgeschlossene Subgenre-Freunde hingegen dürfen sich an Anachronismen (Elvira nennt einen Glatzkopf „Kojak“...), vielen lustigen Sprüchen, klassischem Slapstick und schlüpfrigen Zoten in liebevoll gestalteten Kulissen des ausladenden Schloss-Ambientes ebenso erfreuen wie an sich ständig gegenseitig ankreischenden Frauen sowie Spezialeffekten wie einer Enthauptung, vielen Skeletten, Totenschädeln und einer Zweiteilung durch das Pendel des Todes.

Damit wären wir auch beim eigentlichen Kernthema des Films, denn mit zunehmender Spielzeit offenbart sich, wie bewusst augenzwinkernd das Gothic-Horror-Subgenre mitsamt seinen Klischees durch den Kakao gezogen (am penetrantesten dabei sicherlich das „sporadisch-dramatisch“ auftauchende Unwetter-Gewitter) und die Handlung speziell mit zahlreichen Poe’schen Motiven angereichert wird. Da gibt es viel zu entdecken, einige nette Details erschließen sich sicherlich nur der o.g. Zielgruppe. Andererseits wird, der bemüht hohen Gag-Dichte geschuldet, immer wieder die Grenze zur puren Alberei überschritten und kann nicht wirklich die Rede davon sein, dass Irvin eine spannende Dramaturgie aufzubauen gelingen würde – zwischendrin gibt es sogar ein wenig Leerlauf. „Elvira’s Haunted Hills“ stellt nun einmal erwartungsgemäß seine Hauptdarstellerin in den Mittelpunkt und wird zu einer Art Poe-Revue; diesem Konzept ordnet sich alles andere unter – wenngleich manch Nebendarsteller und -darstellerin, allen voran Richard O’Brien („The Rocky Horror Picture Show“) als Lord Hellsubus, einige starke, dominante Szenen auf den Leib geschnitten bekamen, die sie zeitweise auf Augenhöhe mit Elvira zeigen. Und auch, was bis zum Erreichen eines beachtlichen Nervfaktors überstrapaziertes Overacting betrifft, hat man schon viel Schlimmeres gesehen als diese meines Erachtens grundsympathischen, sich in Anbetracht Elviras ursprünglicher Breitenstreuung vielleicht für viele irritierend an ein spezielles Publikum richtende Horror-Komödie. Zum Ende dreht man noch einmal richtig auf, bis – Achtung, Spoiler! – das Schloss wie die Titanic versinkt. Höhepunkt ist aber zweifelsohne Elviras Gesangs- und Tanzdarbietung, inklusive eines unglaublichen Texts. Allein dafür lohnt sich das Anschauen schon.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Elvira's Haunted Hills - Sam Irvin (2001)

Beitrag von buxtebrawler »

Ist mutmaßlich bereits am 23.05.2022 zusammen mit dem ersten Teil bei Mediacs noch einmal als 3-Blu-ray/DVD-Kombination in verschiedenen Mediabooks erschienen, seinerzeit exklusiv im Vertrieb der Müller-Drogeriekette, nun anscheinend auch im Fachhandel erhältlich:

Bild
Cover A, limitiert auf 999 Exemplare

Bild
Cover B, limitiert auf 999 Exemplare

Extras:

Blu-ray:
Einleitung zum Hauptfilm mit Regisseur James Signorelli (0:34 Min.)
Audiokommentar mit Cassandra Peterson, Edie McClurg & John Paragon
Audiokommentar mit James Signorelli & Tony Timpone
Audiokommentar von Patterson Lundquist

Bonus Blu-ray:
Too Macabre - The Making of "Elvira, Mistress of the Dark" (104:05 Min.)
Archiv-Interview mit Cassandra Peterson (11:46 Min.)
Making-of (12:18 Min.)
Recipe for Terror - The Creation of the Pot Monster (13:38 Min.)
Original US-Trailer (1:50 Min.)
Original US-Teaser (1:07 Min.)
Hinter den Kulissen:
- Mark Pierson erklärt das Macabre Mobile (2:08 Min.)
- Eric Gardner führt eine Tour durch das Studio-Set des Films (2:21 Min.)
- Eric Gardner spricht über die Pre-Production des Films (3:39 Min.)
Bally Pinball Video Tour:
- Elvira and the Party Monsters (3:02 Min.)
- Scared Stiff (2:44 Min.)
Slideshows:
- Original Drehbuch (15:49 Min.)
- Original US-Presseheft (10:23 Min.)
- Original Storyboards (4:30 Min.)

Bemerkungen:
Streng auf 999 Stück limitiertes hochwertiges Mediabook. Einzelnummerierung ist vorhanden.

4-Disc Collection:
Blu-ray 1: "Elvira - Herrscherin der Dunlelheit"
Blu-ray 2: Bonus Disc (Zu Teil I.)
Blu-ray 3: "Elvira's Haunted Hills"
DVD 4: "Elvira's Haunted Hills" (DVD Version)

Disc startet mit Cinespectral Films-Claim.

Es sind zwei deutsche Synchronisationen enthalten
- Kino-Synchro
- TV-Synchro
Die TV-Synchro hat die falsche Tonhöhe und ist zu tief.

Alle Informationen beziehen sich auf "Elvira - Herrscherin der Dunkelheit"

Quelle: OFDb-Shop
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Re: Elvira's Haunted Hills - Sam Irvin (2001)

Beitrag von jogiwan »

So sehr mir der erste Teil aus den Achtzigern gefällt, so wenig mundet mir leider der zweite Teil aus den Nuller-Jahren. War Elvira im ersten Teil noch eine schräg-sympathische Erscheinung und der Gegenentwurf zum spießigen und konservativen Kleinstadtbewohnern, so verkommt Elvira hier zu einer extrem egoistischen und nervigen Figur, die man kaum in sein Herz schließen möchte. Zudem nerven die restlichen Charaktere, die völlig überzeichnet erscheinen, aber niemals ernst genommen werden. In den besten Momenten ist „Elviras Haunted Hills“ eine lustige Persiflage auf Gothic-Horror-Filme des vergangenen Jahrhunderts, aber in übermäßigen Rest leider nur ein wenig originelles Spoof-Movie, dass Szenen aus anderen Filmen mäßig erfolgreich zweitverwertet, ohne auf ein harmonisches Ganzes zu achten. Herausgekommen ist auch ein völlig unwitziger Film mit einer eigentlich sympathischen Hauptdarstellerin, die sich alle Mühe gibt, gerade dieses zu verschleiern. Kaum gute Pointen, keine liebenswerten Figuren und eine Geschichte, die auch nicht sonderlich originell um die Ecke biegt. Viel mehr wirkt Elvira wie der misslungene Versuch noch ein letztes bisschen Fame aus einer Kunstfigur zu generieren, die wie die persiflierten Filme ihre besten Zeiten auch schon länger hinter sich hat.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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