Glory – Eine ungezähmte Freundschaft – Steve Franke (2021)
Moderator: jogiwan
- FarfallaInsanguinata
- Beiträge: 2519
- Registriert: Mi 20. Nov 2013, 22:57
Glory – Eine ungezähmte Freundschaft – Steve Franke (2021)
Alternativtitel: Saving Sloane
Herstellungsland/-jahr: USA 2020 (laut Abspann)
Regie: Steve Franke
Drehbuch: Steve Franke
Produktion: Barry Brooker, Liz Cardenas
Kamera: Hutch Crane
Schnitt: Liz Cardenas
Darsteller:
Taylor Foster : Sloane Emerson (deutsch: Sara)
Jack O’Donnell : Mitch Emerson
Liz Cardenas : Peyton Emerson Winters
Augustine Frizzell : Lily Winters
Farah White : Jordan Jensen
Inhalt:
Eine aufmüpfige Jugendliche wird von ihrem Vater und ihrer Stiefmutter auf eine kleine Pferdefarm geschickt, wo sie sich mit einem vermeintlich wilden Hengst anfreundet. Die harmonische Zweisamkeit droht jedoch ein schnelles Ende zu nehmen, da das Pferd bald verkauft werden soll.
Unorigineller Familienfilm in Seifenopern-Ästhetik. Ausgestattet mit wohlfeilen Mädchen- und Pferde-Klischees und faden Lebenslektionen, werden diese von hölzern agierenden Darstellern ohne Überzeugungskraft dargeboten.
(laut „filmdienst.de“)
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
- FarfallaInsanguinata
- Beiträge: 2519
- Registriert: Mi 20. Nov 2013, 22:57
Re: Glory – Eine ungezähmte Freundschaft – Steve Franke (2021)
Diese wundervolle „filmdienst“-Besprechung musste ich ungekürzt zitieren!
Sie ist aber gemein, im Sinne von unfair, und wird dem Werk meiner Meinung nach auch nicht gerecht. Selbstverständlich wimmelt es vor Klischees und Begebenheiten, die anderswo bereits zu sehen waren. Es wäre kaum möglich, heutzutage einen Film mit den Komponenten Pferd, weiblicher Teenager und Familienprobleme zu drehen, ohne etwas altes, vielgezeigtes aufzuwärmen. Dazu gab es das schlicht bereits zu oft.
Wenn ich hier einen kurzen Einwurf über die misslungene deutsche Bearbeitung mache, wird möglicherweise manches deutlicher. Die deutsch-synchronisierte „Sara“ heißt im Original „Sloane“, das Pferd „Glory“. So bekommen die beiden alternativen Originaltitel, im Sinne von „Sloane wird gerettet, weil sie Glory findet“ eine ganz andere Bedeutung.
Genau darum geht es nämlich. Eine, zugegeben verwöhnte und zickige, Teenagerin, vermisst ihre Mutter, deren Verbleib, Tod oder Trennung, nicht benannt wird. Sie hadert mit der Neuen ihres Vaters, die böse Stiefmutter, und weiß schlicht nicht, wohin mit ihrem Leben. Leider ist ihr Freund ein egoistisches Arschloch aus dem Bilderbuch, der sie nicht nur absolut demütigend behandelt, sondern sie permanent in Schwierigkeiten bringt. Als ihren Eltern endlich der Kragen platzt, ist der Aufenthalt auf der Pferdefarm der Schwester der Stiefmutter eigentlich eine Strafe und Erziehungsmaßnahme, die sich unerwartet als Neuorientierung und „Rettung“ für das hilflose Mädchen entpuppt.
Okay, da hätte es gerne etwas mehr Tiefe in der Darstellung bedurft, im Film läuft das zu glatt und schnell, trotzdem finde ich die Entwicklung nachvollziehbar.
Ab und an gibt es sogar Situationskomik, z.B. als Sloane im Sekretariat der Schulleitung sitzt und eine Mitschülerin sie befragt. Auf die Information, sie wäre wegen ihrer Verfehlung für einen Tag suspendiert worden, meint die Gesprächspartnerin nur trocken „Nächste Woche sind doch eh Herbstferien. Sieh es einfach als einen weiteren Ferientag!“ Strike!!
Unterm Strich: Kein großer Wurf, aber „Wendy“ oder „Bibi & Tina“ werden locker in die Tasche gesteckt, also ein hübscher Film-Snack für Pferdemädchenfreunde wie Salvatore und mich.
6,5/10
Sie ist aber gemein, im Sinne von unfair, und wird dem Werk meiner Meinung nach auch nicht gerecht. Selbstverständlich wimmelt es vor Klischees und Begebenheiten, die anderswo bereits zu sehen waren. Es wäre kaum möglich, heutzutage einen Film mit den Komponenten Pferd, weiblicher Teenager und Familienprobleme zu drehen, ohne etwas altes, vielgezeigtes aufzuwärmen. Dazu gab es das schlicht bereits zu oft.
Wenn ich hier einen kurzen Einwurf über die misslungene deutsche Bearbeitung mache, wird möglicherweise manches deutlicher. Die deutsch-synchronisierte „Sara“ heißt im Original „Sloane“, das Pferd „Glory“. So bekommen die beiden alternativen Originaltitel, im Sinne von „Sloane wird gerettet, weil sie Glory findet“ eine ganz andere Bedeutung.
Genau darum geht es nämlich. Eine, zugegeben verwöhnte und zickige, Teenagerin, vermisst ihre Mutter, deren Verbleib, Tod oder Trennung, nicht benannt wird. Sie hadert mit der Neuen ihres Vaters, die böse Stiefmutter, und weiß schlicht nicht, wohin mit ihrem Leben. Leider ist ihr Freund ein egoistisches Arschloch aus dem Bilderbuch, der sie nicht nur absolut demütigend behandelt, sondern sie permanent in Schwierigkeiten bringt. Als ihren Eltern endlich der Kragen platzt, ist der Aufenthalt auf der Pferdefarm der Schwester der Stiefmutter eigentlich eine Strafe und Erziehungsmaßnahme, die sich unerwartet als Neuorientierung und „Rettung“ für das hilflose Mädchen entpuppt.
Okay, da hätte es gerne etwas mehr Tiefe in der Darstellung bedurft, im Film läuft das zu glatt und schnell, trotzdem finde ich die Entwicklung nachvollziehbar.
Ab und an gibt es sogar Situationskomik, z.B. als Sloane im Sekretariat der Schulleitung sitzt und eine Mitschülerin sie befragt. Auf die Information, sie wäre wegen ihrer Verfehlung für einen Tag suspendiert worden, meint die Gesprächspartnerin nur trocken „Nächste Woche sind doch eh Herbstferien. Sieh es einfach als einen weiteren Ferientag!“ Strike!!
Unterm Strich: Kein großer Wurf, aber „Wendy“ oder „Bibi & Tina“ werden locker in die Tasche gesteckt, also ein hübscher Film-Snack für Pferdemädchenfreunde wie Salvatore und mich.
6,5/10
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.