Goodnight - Die Nacht, als Knecht Blutbrecht kam - David Hess (1980)

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Goodnight - Die Nacht, als Knecht Blutbrecht kam - David Hess (1980)

Beitrag von buxtebrawler »

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Originaltitel: To All a Good Night

Herstellungsland: USA / 1980

Regie: David Hess

Darsteller: Jennifer Runyon, Forrest Swanson, Linda Gentile, William Lauer, Judith Bridges, Katherine Herrington, Buck West, Sam Shamshak, Angela Bath, Denise Stearns, Solomon Trager, Jeff Butts u. A.
Zwei Jahre nachdem an der "Calvin Finishing Girls School" bei einem makabren Weihnachtsscherz ein Mädchen ums Leben kam, wollen ein paar der dortigen Schülerinnen eine illegale Weihnachtsparty feiern. Dazu laden sie sich von einer Jungsschule sogar ein paar fesche Kerle ein und betäuben die Hausmutter, damit die Party auch wirklich steigen kann. Was nicht geplant war, ist der bis zu den Zähnen mit Schneidewerkzeugen bewaffnete Psychopath, der sich nächtens dann durch die Feiernden metzelt...
Quelle: www.ofdb.de
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Adalmar
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Re: Goodnight - Die Nacht, als Knecht Blutbrecht kam - D. Hess

Beitrag von Adalmar »

Einer der besten deutschen Titel :thup: Ich bezweifle sehr, dass der Film da auch nur ansatzweise mithalten kann.
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jogiwan
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Re: Goodnight - Die Nacht, als Knecht Blutbrecht kam - D. Hess

Beitrag von jogiwan »

Achtziger-Slasher, der recht systemerhaltend die Grundinhalte von "Freitag der 13." und "Die Todesparty" wiederholt und dabei außer einem Psychokiller im Santa-Kostüm gar nicht mal so weihnachtlich ausgefallen ist. Am Anfang steht ein mißglückter Scherz und eine kleine Gruppe von notgeilen Teenies, die sich zwei Jahre darauf die Weihnachtsferien mit dem männlichen Geschlecht und Bettakrobatik vertreiben wollen. Die Morde sind dabei recht kreativ, das Tempo über weite Strecken okay und auch die Auflösung ist halbwegs originell. David Hess macht seine Sache hinter der Kamera jedenfalls recht gut, auch wenn so ein Streifen ohne richtige Sympathieträger ab einem gewissen Zeitpunkt zu einer Art Nummern-Revue verkommt, bei dem man nur noch auf den nächsten Kill und die Enthüllung des Motives wartet. Irgendwie hab ich dann auch schon zu viele Slasher gesehen, als dass mich das Ergebnis über ein mittelprächtiges Maß hinweg begeistern könnte.
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buxtebrawler
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Re: Goodnight - Die Nacht, als Knecht Blutbrecht kam - D. Hess

Beitrag von buxtebrawler »

„Ihr tut ja gerade so, als wenn wir die Hauptdarsteller in einem schlechten Horrorfilm wären!“

Multitalent David Hess, Bösewicht in Rape-and-Revenge-Filmen wie „Last House on the Left“ und „Der Schlitzer“, Musiker und Komponist, versuchte sich für den 1980er US-Slasher mit dem grenzgenialen deutschen Titel „Goodnight – Die Nacht, als Knecht Blutbrecht kam“ auch einmal hinter der Kamera, nämlich als Regisseur. Es sollte die einzige Regiearbeit des viel zu früh verstorbenen Sympathieträgers bleiben.

In der „Calvin Finishing Girls School“, einer Art Internat für gutbetuchte Mädels, kam eines Weihnachts eine der Bewohnerinnen bei einem unglücklich verlaufenen Studentinnenscherz ums Leben. Zwei Jahre später richten die Schülerinnen eine heimliche Weihnachtsparty aus, laden dazu die Yuppies vom Jungeninternat ein und lassen es ordentlich krachen – ebenso der uneingeladene Psychopath im Weihnachtsmannkostüm, der sich durch die Partygäste meuchelt...

„Black Christmas“ trifft auf „Freitag, der 13.“ in diesem Slasher, der Motive aus beiden Filmen munter durcheinanderwürfelt, primär aber ein „Freitag, der 13.“-Rip-Off ist (welcher, wie man weiß, zwar gut gemacht, aber ebenfalls bereits nicht sonderlich originell war und sich fleißig bei „Psycho“, „Blutrausch des Satans“ und „Halloween“ bediente). Oder um es kurz zu machen: „Goodnight – Die Nacht, als Knecht Blutbrecht kam“ ist ein Klischee-Slasher, wie er im Buche steht. Im entweder recht dunkel gefilmten oder nachträglich für die Heimkinoauswertung abgedunkelten Film, der nach „Whodunit?“-Muster funktioniert, liefern sich notgeile Jugendliche schlechte Balzrituale zum Fremdschämen, jagt ein dummer Spruch den nächsten, erschrecken sich die Teenies ständig gegenseitig und wird der Verdacht erstmal „auffällig unauffällig“ auf diverse Männer gelenkt. Man ahnt recht früh, wer das „Final Girl“ sein wird und strunzdoofe Bullen haben nichts besseres zu tun, als herumzuvögeln. Der erste Mord geschieht bereits nach wenigen Minuten; die Tötungen mit Hieb- und Stichwerkzeugen fielen mal mehr, mal weniger originell bzw. blutig-explizit aus.

„Ich glaub, ich hab zuviel getrunken...“ – „Ein halbes Bier!“

Die debilen Dialoge aber machen mitunter richtiggehend Spaß, wobei ich nicht genau weiß, ob man erst bei der deutschen Synchronisation den Schalk im Nacken hatte. Trotz Weihnachtsthematik wirkt Hess’ Film lokationsbedingt eher wie ein Sommerfilm mit seinen grünen Bäumen, T-Shirts, Frohsinn und der Ermangelung an Schnee. Eine nette Genreklischeevariation ist das nicht anspringende Flugzeug (wir erinnern uns: Yuppie-Alarm...) anstelle des sonst üblichen Kraftfahrzeugs und die gut gemachte „Duschszene“ könnte tatsächlich als Ehrerbietung an Hitchcock gemeint gewesen sein. Der psychopathologische Hintergrund der Mordserie entpuppt sich am Ende als etwas sehr einfallslos, dafür geizt man aber nicht mit einer schönen Dopplung und einer recht atmosphärischen, versöhnlichen Schlusseinstellung.

Im Weihnachtsmannkostüm steckt übrigens anscheinend kein Geringerer als Regisseur Hess persönlich, ob dessen verbriefter Musikalität mir die ziemliche miese musikalische Untermalung des Films unverständlich ist. Immerhin gelang ihm ein durchschnittlicher Slasher für Genrefanatiker und Weihnachtshorrorsammler, doch auch diese Klientel wird zugeben, dass vieles in seinem glücklosen Debüt sehr billig erscheint und auch ein vermutlich geringes Budget nur schwer als Entschuldigung für das nur unzureichende Vorhandensein einer konsequent bedrohlichen Stimmung herhalten kann. Bekannte Namen sucht man in der Darstellerriege vergebens, für viele blieb „Goodnight – Die Nacht, als Knecht Blutbrecht kam“ offensichtlich das einzige Engagement. So etwas wie Wiedererkennungswert könnte ich auch kaum jemandem attestieren, aber das ist für Schlitzerfutter ja auch nicht unbedingt vonnöten – ebenso wenig wie herausragendes schauspielerisches Talent. Ich schließe mit einer rhetorischen Frage in Form eines weiteren Filmzitats: „Wer kauft dir diese Unterhosen?!“
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jogiwan
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Re: Goodnight - Die Nacht, als Knecht Blutbrecht kam - D. Hess

Beitrag von jogiwan »

whoa... die Ankündigungen überschlagen sich ja auch ohne Ende... "To All A Goodnight" a.k.a. "Die Nacht, als Knecht Blutbrecht kam" - demnächst auf Blaustrahl von Scorpion Releasing/Kino Lorber... :shock:
hat geschrieben: Coming October 21st on DVD and Blu-ray From Kino Lorber - 1980 slasher classic TO ALL A GOODNIGHT, one of the first killer Santa Claus film - Starring JENNIFER RUNYON and Directed by DAVID HESS (LAST HOUSE ON THE LEFT). This is the first time this film has ever been out on Blu Ray and DVD here in America!

Special Features and DVD/BLU produced by Scorpion Releasing - Recommended to Kino Lorber by Scorpion Releasing - Includes NEW on-camera interview with stars JENNIFER RUNYON and KATHLEEN HERRINGTON and the producer and writer ALEX REBAR (THE INCREDBILE MELTING MAN) and the original trailer. Front art not final.
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Blap
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Re: Goodnight - Die Nacht, als Knecht Blutbrecht kam - D. Hess

Beitrag von Blap »

Sehr angenehmer Slasher aus der Hochzeit des Genres, die US-BD ist ordentlich. In einer kleinen Nebenrolle ist gar ein Megastar zu sehen, Harry Reems gibt den Piloten eines arroganten Bengels.
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FarfallaInsanguinata
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Re: Goodnight - Die Nacht, als Knecht Blutbrecht kam - D. Hess

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Na, ich weiß ja nicht, ob ich diese Veröffentlichung beklatschen muß. Den Film als solches habe ich doch in sehr durchschnittlicher Erinnerung, mit leichter Tendenz zum Unterdurchschnittlichen.
Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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Blap
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Re: Goodnight - Die Nacht, als Knecht Blutbrecht kam - D. Hess

Beitrag von Blap »

FarfallaInsanguinata hat geschrieben:Na, ich weiß ja nicht, ob ich diese Veröffentlichung beklatschen muß. Den Film als solches habe ich doch in sehr durchschnittlicher Erinnerung, mit leichter Tendenz zum Unterdurchschnittlichen.
Du warst doch lediglich darüber enttäuscht, dass du Harry Reems diesmal nicht in seiner ganzen Pracht genießen durftest! :mrgreen: :mrgreen:
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FarfallaInsanguinata
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Re: Goodnight - Die Nacht, als Knecht Blutbrecht kam - D. Hess

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Blap hat geschrieben:
FarfallaInsanguinata hat geschrieben:Na, ich weiß ja nicht, ob ich diese Veröffentlichung beklatschen muß. Den Film als solches habe ich doch in sehr durchschnittlicher Erinnerung, mit leichter Tendenz zum Unterdurchschnittlichen.
Du warst doch lediglich darüber enttäuscht, dass du Harry Reems diesmal nicht in seiner ganzen Pracht genießen durftest! :mrgreen: :mrgreen:
Ach?! An Harry Reems kann ich mich in diesem Film gar nicht erinnern. Aber abgesehen davon hasse ich Schnauzbärte ...
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Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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jogiwan
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Re: Goodnight - Die Nacht, als Knecht Blutbrecht kam - D. Hess

Beitrag von jogiwan »

Gestern nochmal auf amerikanischer DVD gesehen, ist der erste Weihnachtsslasher leider noch immer kein sonderlich guter Film. Die Mädels sind größtenteils unsympathisch, die restlichen Figuren aber auch und selbst wenn die Auflösung ganz passabel ist und auch zwischendurch die Morde ganz okay in Szene gesetzt sind - so richtig kommt "To all a Goodnight" im Vergleich zu seinen Vorbildern nie in Fahrt. Wenn schon Weihnachtsthematik, dann auch mit Schnee und dem ganzen Bibabbo drumherum - und nicht Palmen vorm Haus und Frühstück auf der Terasse. Hier wirkt alles etwas improvisiert und verschenkt und im Interview erzählt Produzent und Autor Alex Rebar auch, dass der Streifen unter Termindruck entstanden ist und rasch in die Kinos sollte. Das merkt man dem Streifen meines Erachtens auch an und mehr als unterer Durchschnitt ist hier auch leider nicht drin.
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