Grand Budapest Hotel - Wes Anderson (2014)
Moderator: jogiwan
Grand Budapest Hotel - Wes Anderson (2014)
Grand Budapest Hotel
Originaltitel: The Grand Budapest Hotel
Herstellungsland: USA, Deutschland / 2014
Regie: Wes Anderson
Darsteller: Ralph Fiennes, F. Murray Abraham, Mathieu Amalric, Adrien Brody, Willem Dafoe
Story:
Ein Schriftsteller kommt im Grand Budapest Hotel, das schon bessere Zeiten erlebt hat, mit einem älteren Stammgast ins Gespräch. Er erfährt, dass ihm das Hotel einstmals gehörte und er dort als Lobbyboy angefangen hatte. Zu einer Zeit, als der galante Monsieur Gustave noch für makellosen Service sorgte - insbesondere gegenüber der älteren, weiblichen Klientel. Er erzählt von einem wahrlich erstaunlichen Abenteuer, als Gustave im Testament einer millionenschweren Witwe berücksichtigt und bald als deren Mörder gejagt wird. (quelle: amazon.de)
Originaltitel: The Grand Budapest Hotel
Herstellungsland: USA, Deutschland / 2014
Regie: Wes Anderson
Darsteller: Ralph Fiennes, F. Murray Abraham, Mathieu Amalric, Adrien Brody, Willem Dafoe
Story:
Ein Schriftsteller kommt im Grand Budapest Hotel, das schon bessere Zeiten erlebt hat, mit einem älteren Stammgast ins Gespräch. Er erfährt, dass ihm das Hotel einstmals gehörte und er dort als Lobbyboy angefangen hatte. Zu einer Zeit, als der galante Monsieur Gustave noch für makellosen Service sorgte - insbesondere gegenüber der älteren, weiblichen Klientel. Er erzählt von einem wahrlich erstaunlichen Abenteuer, als Gustave im Testament einer millionenschweren Witwe berücksichtigt und bald als deren Mörder gejagt wird. (quelle: amazon.de)
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Grand Budapest Hotel - Wes Anderson (2014)
Wes Anderson in absoluter Höchstform in einem skurrilen, spaßigen, wie fesselnden Abenteuer mit ganz wunderbar-schräger Optik und einem Cast, dass einem die Ohren schlackern. Solange solche Filme gedreht werden und auch noch erfolgreich sind, ist die Welt noch nicht verloren. Daher ausnahmsweise nur zwei Worte: absolut wunderbar!
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- karlAbundzu
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Re: Grand Budapest Hotel - Wes Anderson (2014)
aus meinem Tagebuch:
Wes Anderson ruft, und alle kommen! Doch entgegen der Erwartungen ist dies kein Ensemblefilm im engeren Sinne, eher eine Geschichte zwischen Schüler und Lehrer, also dreht es sich vor allem um Tony Revolori als Lobby Boy und Götz George, äh, Ralph Fiennes als Conicerge.
Die Story ist hübsch abgedreht am Vorabend eines großen Krieges in einem erfundenen Land zwischen Mittel- und Osteuropa, passenderweise in Görlitz, Dresden und Babelsberg gedreht. Der Concierge ist ein wenig wie von einer alten Garde, kümmert sich um die älteren Damen besonders, erbt und wird verfolgt. Der im Rückblick erzählende jetzige Besitzers des Hotels war der Lobby Boy, aus dessen Sicht wird alles berichtet.
Die ganze andere GArde Hollywoods hat allesamt mittelange bis kürzest Auftritte, was den Spaß keinen Abbruch tut. Denn das machen sie alle ohne besonders sich hervorheben zu wollen und sich der Sprache des Filmes anzupassen. Diese ist komödiantisch, aber nicht zum Schenkelklopffen, sondern zum Lächeln und Grinsen, es geht manchmal ins Slapstickhafte, manchmal ins liebevoll Melancholische, ab und an ins Derbe, und dann auch mal wieder taurig. Sie schaffen es, dass man fast alle liebhat. Ausser natürlich Willem Dafoe als fiesen ZZ-Killer (mit einem ähnlichen Rollennamen wie Goblin) und Adrien Brody als gemeinen Erbfolger. Aber auch die sind natürlich super überdreht. Saorsi Ronan, die mir schon in Wer ist Hanna? gefiel, hat eine größere Rolle und glänzt.
Ich muß sie nicht alle durchexerzieren, es geht halt von einem Satz wie bei Owen Wilson bis hin zu einem längeren Handlungszusammenhang wie bei Keitel oder immer wieder auftauchend wie bei Norton. Lustig auch viele deutsche Schauspieler der TV-B-Liga in stummen bis dreiwörtrigen Kleinstrollen, so dass man den Eindruck hat, man kennt sie alle...
Der Film erinnert mich vom Habitus und vom Hotel im Schnee erstaunlichweise an "Tanz der Vampire". Es gibt noch andere Andeutungen, ein wenig Hitchcock, ein wenig Wilder, aber vor allem viel viel Anderson. Was ich ja bei Moorise Kingdom und Mr. Fox ein wenig vermisste, hier läuft er zur Hochform auf.
Die Kulissen und Kostüme sind auch Quitschbunt oder kitschig schwarz, das ist alles mit Augenzwinkern, ebenso die Musik, eingespielt mit verschiedenen Balalaika-Orchestern. Achte auf den kleinen Russen im Abspann.
Ich wünsch euch viel Vergnügen!
Wes Anderson ruft, und alle kommen! Doch entgegen der Erwartungen ist dies kein Ensemblefilm im engeren Sinne, eher eine Geschichte zwischen Schüler und Lehrer, also dreht es sich vor allem um Tony Revolori als Lobby Boy und Götz George, äh, Ralph Fiennes als Conicerge.
Die Story ist hübsch abgedreht am Vorabend eines großen Krieges in einem erfundenen Land zwischen Mittel- und Osteuropa, passenderweise in Görlitz, Dresden und Babelsberg gedreht. Der Concierge ist ein wenig wie von einer alten Garde, kümmert sich um die älteren Damen besonders, erbt und wird verfolgt. Der im Rückblick erzählende jetzige Besitzers des Hotels war der Lobby Boy, aus dessen Sicht wird alles berichtet.
Die ganze andere GArde Hollywoods hat allesamt mittelange bis kürzest Auftritte, was den Spaß keinen Abbruch tut. Denn das machen sie alle ohne besonders sich hervorheben zu wollen und sich der Sprache des Filmes anzupassen. Diese ist komödiantisch, aber nicht zum Schenkelklopffen, sondern zum Lächeln und Grinsen, es geht manchmal ins Slapstickhafte, manchmal ins liebevoll Melancholische, ab und an ins Derbe, und dann auch mal wieder taurig. Sie schaffen es, dass man fast alle liebhat. Ausser natürlich Willem Dafoe als fiesen ZZ-Killer (mit einem ähnlichen Rollennamen wie Goblin) und Adrien Brody als gemeinen Erbfolger. Aber auch die sind natürlich super überdreht. Saorsi Ronan, die mir schon in Wer ist Hanna? gefiel, hat eine größere Rolle und glänzt.
Ich muß sie nicht alle durchexerzieren, es geht halt von einem Satz wie bei Owen Wilson bis hin zu einem längeren Handlungszusammenhang wie bei Keitel oder immer wieder auftauchend wie bei Norton. Lustig auch viele deutsche Schauspieler der TV-B-Liga in stummen bis dreiwörtrigen Kleinstrollen, so dass man den Eindruck hat, man kennt sie alle...
Der Film erinnert mich vom Habitus und vom Hotel im Schnee erstaunlichweise an "Tanz der Vampire". Es gibt noch andere Andeutungen, ein wenig Hitchcock, ein wenig Wilder, aber vor allem viel viel Anderson. Was ich ja bei Moorise Kingdom und Mr. Fox ein wenig vermisste, hier läuft er zur Hochform auf.
Die Kulissen und Kostüme sind auch Quitschbunt oder kitschig schwarz, das ist alles mit Augenzwinkern, ebenso die Musik, eingespielt mit verschiedenen Balalaika-Orchestern. Achte auf den kleinen Russen im Abspann.
Ich wünsch euch viel Vergnügen!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Grand Budapest Hotel - Wes Anderson (2014)
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Re: Grand Budapest Hotel - Wes Anderson (2014)
Was für ein Ritt, bin immer noch sprachlos und das will was heißen!
Hier stimmt wirklich alles, von den Darstellern, über die kleinsten Nebenrollen, bis hin zur genialen Optik und der wirklich wunderbaren Story.
Herzerwärmend, lustig, tragisch, liebenswert und herrlich schrullig.
Mir geht's da wie Jogi, ich bin wirklich froh, das Filme wie diese noch gedreht werden, bei dem ganzen seelenlosen Schrott der heute so verzapft wird.
Grand Hotel Budapest ist mein ganz persönliches Schätzchen 2014.
10/10
Hier stimmt wirklich alles, von den Darstellern, über die kleinsten Nebenrollen, bis hin zur genialen Optik und der wirklich wunderbaren Story.
Herzerwärmend, lustig, tragisch, liebenswert und herrlich schrullig.
Mir geht's da wie Jogi, ich bin wirklich froh, das Filme wie diese noch gedreht werden, bei dem ganzen seelenlosen Schrott der heute so verzapft wird.
Grand Hotel Budapest ist mein ganz persönliches Schätzchen 2014.
10/10
Re: Grand Budapest Hotel - Wes Anderson (2014)
Und da gehts mir wie dir!untot hat geschrieben: Grand Hotel Budapest ist mein ganz persönliches Schätzchen 2014.
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Re: Grand Budapest Hotel - Wes Anderson (2014)
Großartiger Film!jogiwan hat geschrieben:Und da gehts mir wie dir!untot hat geschrieben: Grand Hotel Budapest ist mein ganz persönliches Schätzchen 2014.
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http://www.reinifilm.blogspot.com / https://bfilmbasterds.de/
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Re: Grand Budapest Hotel - Wes Anderson (2014)
Ich kann mich den Lobeshymnen nur anschließen: Grand Budapest Hotel ist der beste Wes Anderson Film seit "Die Tiefseetaucher"
(wobei Moonrise Kingdome & Mr.Fox beileibe niemals nicht schlecht sind, halt 9,5/10 )
Jede (aber auch wirklich JEDE!) Szene ist geradezu dafür gemacht, um angehalten, gemalt & eingerahmt zu werden.
Und es gibt so viele kleine cineastische Kniffe, die das Gesehene noch mehr verstärken (z.B. wenn sich das Bildformat während der einzelnen Erzählerzeitebenen ändert).
Tony Revolori ist eine wunderbare Entdeckung & Florian Lukas in einer (noch so kleinen) Darstellerrolle in einer internationalen Produktion freut mich persönlich sehr. So muss Wohlfühlkino sein
(wobei Moonrise Kingdome & Mr.Fox beileibe niemals nicht schlecht sind, halt 9,5/10 )
Jede (aber auch wirklich JEDE!) Szene ist geradezu dafür gemacht, um angehalten, gemalt & eingerahmt zu werden.
Und es gibt so viele kleine cineastische Kniffe, die das Gesehene noch mehr verstärken (z.B. wenn sich das Bildformat während der einzelnen Erzählerzeitebenen ändert).
Tony Revolori ist eine wunderbare Entdeckung & Florian Lukas in einer (noch so kleinen) Darstellerrolle in einer internationalen Produktion freut mich persönlich sehr. So muss Wohlfühlkino sein
- Il Grande Silenzio
- Beiträge: 4838
- Registriert: So 24. Jun 2012, 15:13
- Wohnort: Kiel
Re: Grand Budapest Hotel - Wes Anderson (2014)
Es ist einfach unglaublich, auf welch virtuose Art und Weise Anderson die Genre miteinander verknüpft und ein solch einzigartiges Ensemble "unterbringt", ohne das der Eindruck entsteht, dass diese mit ihren großen Namen von der Geschichte ablenken könnten.
Alles ist bis ins kleinste Detail hingebungsvoll inszeniert, surreal, phantasievoll, aber ohne dabei Gefahr zu laufen, dass der oftmals bemühte Satz "Style over Substance" hier zum Tragen kommt.
9,5/10
Alles ist bis ins kleinste Detail hingebungsvoll inszeniert, surreal, phantasievoll, aber ohne dabei Gefahr zu laufen, dass der oftmals bemühte Satz "Style over Substance" hier zum Tragen kommt.
9,5/10
"You can´t love animals and eat them too."
"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford