Haunted Hill - Die Rückkehr in das Haus des Schreckens
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Haunted Hill - Die Rückkehr in das Haus des Schreckens
Haunted Hill - Die Rückkehr in das Haus des Schreckens
(Return to House on Haunted Hill)
mit Amanda Righetti, Cerina Vincent, Erik Palladino, Tom Riley, Andrew Lee Potts, Jeffrey Combs, Steven Pacey, Calita Rainford, Gil Kolirin, Andrew Pleavin, Charles Venn, Tatina de Marinis, George Zlatarev, Stilyana Mitkova, Laia Gontalez
Regie. Victor Garcia
Drehbuch: William Massa
Kamera: Lorenzo Senatore
Musik: Frederik Wiedmann
Keine Jugendfreigabe
USA / 2007
Sarah Wolfe hat das Massaker in der Vanacutt-Villa als Einzige überlebt, aber niemand glaubt ihr, dass Geister die grausigen Morde begangen haben. Als sie unter merkwürdigen Umständen Selbstmord begeht, hat ihre Schwester Ariel keine Wahl: Sie muss herausfinden, wer - oder was - für Sarahs Tod verantwortlich ist. Ariel entdeckt, dass Sarah ihr kurz vor ihrem Tod das Tagebuch des sadistischen Dr. Vanacutt geschickt hat - darin findet sie Hinweise auf das teuflische Böse, das die Villa beherrscht. Doch durch das Tagebuch löst Ariel selbst eine lebensgefährliche Schatzsuche aus, die eine Gruppe ahnungsloser Opfer in die Vanacutt-Villa führt. So nimmt das Grauen im Haus auf dem Hügel unaufhaltsam seinen Lauf - diesmal will das Haus samt der in ihm spukenden Gespenster sichergehen, dass niemand mit dem Leben davonkommt.
Volle 8 Jahre hat es gedauert, bis dem wirklich gelungenem Gruselfilm "House on Haunted Hill" endlich ein Nachfolger spendiert wurde, der zwar im Bezug auf die Geschichte und die vorhandene Atmosphäre nicht ganz mit dem Vorgänger mithalten kann, dafür aber mit einem sehr ansehnlichen Härtegrad aufwarten kann, der die hohe Alterseinstufung durchaus rechtfertigt. Sicher, das Werk aus dem Jahre 1999, das übrigens ein Remake des Klassikers "Das Haus auf dem Geisterhügel" von 1959 war, bietet ganz sicherlich mehr inhaltliche Substanz als der vorliegende Nachfolger, der über eine etwas dürftige Rahmenhandlung nicht hinauskommt, jedoch versteht es das Werk von Victor Garcia, von der ersten bis zur letzten Minute extrem kurzweilig zu unterhalten. Das ist allerdings bei einer Laufzeit von gerade einmal gut 70 Minuten auch nicht besonders schwer, doch gibt es doch auch eine Menge anderer Filme mit so kurzer Laufzeit, die noch nicht einmal annähernd so gut unterhalten wie dieser.
Das ist ganz bestimmt auch den teilweise recht harten und blutigen Splatter-Gore Effekten zu verdanken, die zudem noch recht zahlreich vorhanden und ausserdem auch wirklich gut gemacht sind. Hier werden also vor allem die Freunde der etwas härteren Gangart bestens bedient und werden deshalb sicherlich zufrieden sein. Leider haben die macher des Filmes es aber verpasst, eine etwas komplexere Geschichte zu präsentieren, denn das was sich dem Zuschauer hier bietet, ist höchstenfalls als dezente Rahmenhandlung zu bezeichnen. Höheren Ansprüchen wird dieser Film also bestimmt nicht genügen können, in dieser Beziehung war der erste Teil doch erheblich besser ausgestattet. Das bezieht sich auch auf die vorherrschende Grundstimmung dieses Werkes, die zwar atmosphärisch keinesfalls als misslungen bezeichnet werden kann, aber in keiner Phase die herrlich dichte und bedrohliche Szenerie erkennen lässt, die noch in Teil 1 für einen solch unerhört guten Grusel-Effekt gesorgt hat. Und so kann sich hier auch kein wirklich straffer Spannungsbogen entwickeln, da das Geschehen auch viel zu vorhersehbar erscheint und man die nächsten Aktionen jederzeit vorrausahnen kann.
Doch auch, wenn sich das jetzt eher negativ anhört, hat mir persönlich auch dieser Nachfolger sehr gut gefallen, man muss nur von beginn an darauf eingestellt sein, das der Focus des Geschehens hier ganz eindeutig auf den Härtegrad gelegt wurde, wodurch die anderen Komponenten der Geschichte nie so richtig zum Vorschein kommen. Zudem sind die Manlos ziemlich offensichtlich ausgefallen, so das das erwartete Grusel-Feeling sich in vorliegendem Fall in überschaubaren Grenzen abspielt. Es fehlt ganz einfach die wirklich faszinierende Gänsehaut-Atmosphäre, die in dieser Geschichte viel zu selten und wenn, dann lediglich in Ansätzen aufkommt, was den echten Grusel-Fan doch ein wenig enttäuschen könnte. Dabei kann dieses Werk im Bezug auf die nötigen Zutaten wie beispielsweise die Ausstattung wie auch die richtige Location total überzeugen, lediglich die prozentuallen Anteile der einzelnen Komponenten sind nicht richtig verteilt worden. Dazu zählen auch die hier agierenden Darsteller, die längst nicht den wichtigen Stellenwert ihrer Kollegen aus Teil 1 einnehmen und allesamt eher blass und austauschbar erscheinen.
Insgesamt gesehen handelt es sich meiner meinung nach aber immer noch um einen durchaus gelungenen Nachfolger, bei dem man allerdings nicht die Maßstäbe des ersten teiles anlegen sollte, denn diese können definitiv nicht erfüllt werden. War "House on Haunted Hill" noch ein ertklassiger Gruselfilm, der von einem sehr straffen Spannungsbogen und seiner herausragenden Atmosphäre gelebt hat, die dem Zuschauer so manch kalten Schauer über den Rücken jagen konnte, so haben wir hier einen höchstens soliden Grusler, dessen größte Stärke dafür der vorhandene Härtegrad ist. Und dieser ist wirklich sehr bemerkenswert ausgefallen, präsentieren sich doch etliche Passagen, die das Herz eines Gorehounds höher schlagen lassen. Letztendlich aber ist "Haunted Hill - Die Rückkehr in das Haus des Schreckens" ein allemal sehenswerter Genre-Beitrag, den sich kein echter Fan entgehen lassen sollte.
Fazit:
Je nachdem, ob man mehr Wert auf eine gute Story und eine gepflegte Grundstimmung legt, oder aber sich an etlichen harten Passagen erfreuen kann, wird die Bewertung dieses Filmes wohl stark auseinandergehen. Ich persönlich empfand das Szenario als äusserst kurzweilig und sehr unterhaltsam, hätte mir allerdings etwas mehr Spannung und eine dichtere grundstimmung gewünscht, die ich doch zu oft vermisst habe. Trotz der offensichtlichen Defizite gegenüber Teil 1 haben wir hier immer noch einen sehenswerten Nachfolger, aus dem man aber bestimmt noch viel mehr hätte herausholen können.
7/10
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