Hell or High Water - David Mackenzie (2016)
Moderator: jogiwan
- sergio petroni
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Hell or High Water - David Mackenzie (2016)
HELL OR HIGH WATER
Originaltitel: Hell or high water
Alternativtitel: Comancheria
Herstellungsland-/jahr: USA 2016
Regie: David Mackenzie
Darsteller: Chris Pine, Ben Foster, Jeff Bridges, Katy Mixon, Gil Birmingham, Kevin Rankin,
Dale Dickey, Melanie Papalia, Buck Taylor, Ricky Lee, Amber Midthunder, Lora Martinez-Cunningham, ...
Story: Die Brüder Toby (Chris Pine) und Tanner (Ben Foster) beginnen eine Serie von Banküberfällen in Texas. Mit dem erbeuteten Geld wollen sie die Familienfarm und -ländereien vor der Zwangsversteigerung retten. Während Toby das Unterfangen möglichst rational angeht, um seinen Kindern mit der Farm eine Zukunft ohne Armut zu sichern, kommen die Überfälle dem frisch aus dem Gefängnis entlassenen Tanner scheinbar einem Abenteuer gleich.
Doch schon bald sind den beiden der kurz vor seiner Pensionierung stehende Texas Ranger Marcus Hamilton (Jeff Bridges) und dessen Partner Alberto Parker auf den Fersen. Hamilton will sich mit einem letzten Triumph in den Ruhestand verabschieden... und die Banküberfälle scheinen genau diese Chance zu bieten.
(quelle: ofdb.de)
Originaltitel: Hell or high water
Alternativtitel: Comancheria
Herstellungsland-/jahr: USA 2016
Regie: David Mackenzie
Darsteller: Chris Pine, Ben Foster, Jeff Bridges, Katy Mixon, Gil Birmingham, Kevin Rankin,
Dale Dickey, Melanie Papalia, Buck Taylor, Ricky Lee, Amber Midthunder, Lora Martinez-Cunningham, ...
Story: Die Brüder Toby (Chris Pine) und Tanner (Ben Foster) beginnen eine Serie von Banküberfällen in Texas. Mit dem erbeuteten Geld wollen sie die Familienfarm und -ländereien vor der Zwangsversteigerung retten. Während Toby das Unterfangen möglichst rational angeht, um seinen Kindern mit der Farm eine Zukunft ohne Armut zu sichern, kommen die Überfälle dem frisch aus dem Gefängnis entlassenen Tanner scheinbar einem Abenteuer gleich.
Doch schon bald sind den beiden der kurz vor seiner Pensionierung stehende Texas Ranger Marcus Hamilton (Jeff Bridges) und dessen Partner Alberto Parker auf den Fersen. Hamilton will sich mit einem letzten Triumph in den Ruhestand verabschieden... und die Banküberfälle scheinen genau diese Chance zu bieten.
(quelle: ofdb.de)
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
Re: Hell or High Water - David Mackenzie (2016)
Ein ganz hervorragender Neo-Western mit einem großartigen Dreiergespann Chris Pine - Ben Foster - Jeff Bridges mit einer gut dosierten Portion Dramatik & alles mehr als weniger Nachvollziehbar. Hatte mich nach der Erstsichtung direkt überzeugt
- sergio petroni
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Re: Hell or High Water - David Mackenzie (2016)
Die Brüder Toby (Chris Pine) und Tanner (Ben Foster) haben nach längerer Zeit wieder zusammengefunden;
und zwar um Banken zu überfallen. Tanner ist seit jeher ein Krimineller, der gerade aus dem Knast kommt.
Toby hat seine Mutter bis zu deren Tod gepflegt und steht nun vor der Enteignung des elterlichen
Grundstückes. Dieses würde er gerne seinen Söhnen hinterlassen, da er weiß, daß auf dem Grundstück
bisher unerschlossene Ölvorkommen lagern. Doch die Bank weiß das auch und strebt eine Zwangsversteigerung
bei Kreditausfall an. Um eben jenen zu verhindern, bittet Toby Tanner um Hilfe. Gemeinsam
rauben die beiden Filialen der kreditgebenden Bank aus und erbeuten so kleinere Summen,
um den Kredit abzubezahlen.
Der kurz vor der Pensionierung stehende Ranger Marcus (Jeff Bridges) und sein Partner Alberto
wittern eine Gelegenheit, noch einmal auf Jagd zu gehen. Das FBI ist aufgrund der geringen
Raubsummen nicht an dem Fall interessiert.
Es dauert nicht lange, bis die Ranger den beiden Brüdern auf die Spur kommen.
Wer macht den ersten Fehler?
Von "Hell or high water" hatte ich zuvor nichts gehört. Doch das Starensemble mit mir durchweg
sympathischen Typen hat bei gleich mal positiv eingeschlagen. Vom Briten David Mackenzie gedreht
geht es um uramerikanische Themen: Land/Landraub, Familie, Verarmung der Landbevölkerung.
Das Handeln der beiden Brüder genießt durchaus Sympathien unter der Bevölkerung. Trotzdem finden
sich immer wieder schießwütige Rednecks, die auch mit Waffengewalt gegen die Räuber vorgehen.
Während Tanner seine Chance sieht, wenigstens einmal im Leben etwas Sinnvolles zu tun
(und zwar um seinem Bruder zu helfen), versucht Toby seiner geschiedenen Frau und den beiden Söhnen wenigstens das scheinbar wertlose Stück Land zu hinterlassen.
Der alternde Ranger Marcus (knorrig wie immer: Jeff Bridges) und sein mexikanisch-indianischer Partner
Alberto sind das andere Duo des Films. Ständig von Marcus mit rassistischen Witzen bombardiert,
versucht Alberto den Ruhepol in der ganzen Geschichte zu geben und wird dabei des öfteren
nachdenklich. Er weist darauf hin, daß vor 150 Jahren seinen Vorfahren das Land von den Weißen
gestohlen wurde. Nun würde deren Nachkommen das Land wieder gestohlen, von den Banken.
Es kommt zu einigen herrlichen und denkwürdigen Szenen mit den beiden.
Ein weiterer Hauptdarsteller ist das weite Land und die verödenden Städte im mittleren Westen.
Zum einen weitläufige, sonnenverbrannte Ebenen und zum anderen teilweise verlassene und
verfallende Kleinstädte, kurz vor dem Aussterben. Eine Landbevölkerung, die sich anscheinend
in ihr Schicksal gefügt hat. Kleine Geschäfte, die von großen Ketten verdrängt werden.
Es fällt dem Zuschauer schwer, seine Sympathien zu verteilen; und das ist auch gut so.
So kann man hin- und hergerissen dem Geschehen folgen und wird von dem kongenialen
Soundtrack u.a. von Nick Cave getragen.
8/10
und zwar um Banken zu überfallen. Tanner ist seit jeher ein Krimineller, der gerade aus dem Knast kommt.
Toby hat seine Mutter bis zu deren Tod gepflegt und steht nun vor der Enteignung des elterlichen
Grundstückes. Dieses würde er gerne seinen Söhnen hinterlassen, da er weiß, daß auf dem Grundstück
bisher unerschlossene Ölvorkommen lagern. Doch die Bank weiß das auch und strebt eine Zwangsversteigerung
bei Kreditausfall an. Um eben jenen zu verhindern, bittet Toby Tanner um Hilfe. Gemeinsam
rauben die beiden Filialen der kreditgebenden Bank aus und erbeuten so kleinere Summen,
um den Kredit abzubezahlen.
Der kurz vor der Pensionierung stehende Ranger Marcus (Jeff Bridges) und sein Partner Alberto
wittern eine Gelegenheit, noch einmal auf Jagd zu gehen. Das FBI ist aufgrund der geringen
Raubsummen nicht an dem Fall interessiert.
Es dauert nicht lange, bis die Ranger den beiden Brüdern auf die Spur kommen.
Wer macht den ersten Fehler?
Von "Hell or high water" hatte ich zuvor nichts gehört. Doch das Starensemble mit mir durchweg
sympathischen Typen hat bei gleich mal positiv eingeschlagen. Vom Briten David Mackenzie gedreht
geht es um uramerikanische Themen: Land/Landraub, Familie, Verarmung der Landbevölkerung.
Das Handeln der beiden Brüder genießt durchaus Sympathien unter der Bevölkerung. Trotzdem finden
sich immer wieder schießwütige Rednecks, die auch mit Waffengewalt gegen die Räuber vorgehen.
Während Tanner seine Chance sieht, wenigstens einmal im Leben etwas Sinnvolles zu tun
(und zwar um seinem Bruder zu helfen), versucht Toby seiner geschiedenen Frau und den beiden Söhnen wenigstens das scheinbar wertlose Stück Land zu hinterlassen.
Der alternde Ranger Marcus (knorrig wie immer: Jeff Bridges) und sein mexikanisch-indianischer Partner
Alberto sind das andere Duo des Films. Ständig von Marcus mit rassistischen Witzen bombardiert,
versucht Alberto den Ruhepol in der ganzen Geschichte zu geben und wird dabei des öfteren
nachdenklich. Er weist darauf hin, daß vor 150 Jahren seinen Vorfahren das Land von den Weißen
gestohlen wurde. Nun würde deren Nachkommen das Land wieder gestohlen, von den Banken.
Es kommt zu einigen herrlichen und denkwürdigen Szenen mit den beiden.
Ein weiterer Hauptdarsteller ist das weite Land und die verödenden Städte im mittleren Westen.
Zum einen weitläufige, sonnenverbrannte Ebenen und zum anderen teilweise verlassene und
verfallende Kleinstädte, kurz vor dem Aussterben. Eine Landbevölkerung, die sich anscheinend
in ihr Schicksal gefügt hat. Kleine Geschäfte, die von großen Ketten verdrängt werden.
Es fällt dem Zuschauer schwer, seine Sympathien zu verteilen; und das ist auch gut so.
So kann man hin- und hergerissen dem Geschehen folgen und wird von dem kongenialen
Soundtrack u.a. von Nick Cave getragen.
8/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- sergio petroni
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Re: Hell or High Water - David Mackenzie (2016)
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
-
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- Wohnort: Dresden
Re: Hell or High Water - David Mackenzie (2016)
Den sah ich vor längerer Zeit schon auf Prime. Und ich kann mich euch nur anschließen, ich fand den auch ganz prima (obwohl es eine Art Neo-Western ist)!
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
Re: Hell or High Water - David Mackenzie (2016)
Klare Empfehlung auch von meiner Seite.
Was mich nach der Sichtung beschäftigt ... Gibt es einen Film, in dem Ben Foster keinen abgefuckten Haufen Scheisse spielt?
Was mich nach der Sichtung beschäftigt ... Gibt es einen Film, in dem Ben Foster keinen abgefuckten Haufen Scheisse spielt?
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
- sergio petroni
- Beiträge: 8339
- Registriert: Sa 2. Feb 2013, 20:31
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Re: Hell or High Water - David Mackenzie (2016)
Wieso "spielt"?Blap hat geschrieben: Was mich nach der Sichtung beschäftigt ... Gibt es einen Film, in dem Ben Foster keinen abgefuckten Haufen Scheisse spielt?
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
Re: Hell or High Water - David Mackenzie (2016)
Du böser Mensch!sergio petroni hat geschrieben: Wieso "spielt"?
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
- karlAbundzu
- Beiträge: 9573
- Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
- Kontaktdaten:
Re: Hell or High Water - David Mackenzie (2016)
Nach der Kinosichtung:
Zwei ungleiche Brüder begehen kleine Banküberfälle, damit eine Farm nicht an eine Bank zurückfällt. Sie wissen, dass es da Öl gibt, haben aber nur noch ein paar Tage Zeit nach dem Tod ihrer Mutter, Kredite zurück zu zahlen. So klauen sie nur kleine unsortierte Scheine, dafür von vielen kleinen Filialen der Bank, die ihnen böse mitspielte. EIgentlich soll niemand dabei zu Schaden kommen...
Ein Texas Ranger kurz vor der Pension und sein Kollege nehmen ihre Spur auf.
Die USA im Niedergang, auch in Texas. Überall geschlossene Läden (sogar die Tankstellen) und Werbung für Billig-Kredite. Und eben diese sind faul und verschärfen die Armut. Immer noch einzige Rettung: Öl. Gleichzeitig die Geschichte des Landes, oder soagr der Menscheit.
In großen Bildern erzählt, dramatische Geschichte, durchsetzt mit Humor und in Spitzen Brutalität, sehr ambivalente Hauptcharaktere, die beiden "Paare".
Da haben wir den "guten" Bankräuber, vorher nicht kriminell, mit seinem Plan, und seinem Vorhaben besonders sauber bei der Sache zu bleiben, der aber auch zur Gewalttätigkeit neigt und wir nur ahnen können, warum sich Frau und Kinder von ihm trennten und entfernten. Und den bösen Bruder, der aber genau weiß, dass für ihn nichts mehr zu retten gibt und einfach nur mitmacht, um die Kinder seines Bruders abzusichern. Aber auch einen Hang zum Töten hat.
Und da dann den Bullen kurz vor der Pension, witzig, aber auch arrogant und rassistisch, und seinen ewigen zweiten Mann, der die Launen mitträgt.
Sehr gut besetzt mit Chris Pine und Ben Foster auf der einen, Jeff Bridges und Gil Birmingham auf der anderen Seite.
Tolle Musik, Score von Nick Cave und Warren Ellis, wie man es so von ihnen kennt, und gute Songauswahl.
Funktioniert über die Heist-Handlung, über die Drama-Erzählung der beiden Paare als auch über die Metaerzählung: Über den Zustand der USA.
Stark.
Zwei ungleiche Brüder begehen kleine Banküberfälle, damit eine Farm nicht an eine Bank zurückfällt. Sie wissen, dass es da Öl gibt, haben aber nur noch ein paar Tage Zeit nach dem Tod ihrer Mutter, Kredite zurück zu zahlen. So klauen sie nur kleine unsortierte Scheine, dafür von vielen kleinen Filialen der Bank, die ihnen böse mitspielte. EIgentlich soll niemand dabei zu Schaden kommen...
Ein Texas Ranger kurz vor der Pension und sein Kollege nehmen ihre Spur auf.
Die USA im Niedergang, auch in Texas. Überall geschlossene Läden (sogar die Tankstellen) und Werbung für Billig-Kredite. Und eben diese sind faul und verschärfen die Armut. Immer noch einzige Rettung: Öl. Gleichzeitig die Geschichte des Landes, oder soagr der Menscheit.
In großen Bildern erzählt, dramatische Geschichte, durchsetzt mit Humor und in Spitzen Brutalität, sehr ambivalente Hauptcharaktere, die beiden "Paare".
Da haben wir den "guten" Bankräuber, vorher nicht kriminell, mit seinem Plan, und seinem Vorhaben besonders sauber bei der Sache zu bleiben, der aber auch zur Gewalttätigkeit neigt und wir nur ahnen können, warum sich Frau und Kinder von ihm trennten und entfernten. Und den bösen Bruder, der aber genau weiß, dass für ihn nichts mehr zu retten gibt und einfach nur mitmacht, um die Kinder seines Bruders abzusichern. Aber auch einen Hang zum Töten hat.
Und da dann den Bullen kurz vor der Pension, witzig, aber auch arrogant und rassistisch, und seinen ewigen zweiten Mann, der die Launen mitträgt.
Sehr gut besetzt mit Chris Pine und Ben Foster auf der einen, Jeff Bridges und Gil Birmingham auf der anderen Seite.
Tolle Musik, Score von Nick Cave und Warren Ellis, wie man es so von ihnen kennt, und gute Songauswahl.
Funktioniert über die Heist-Handlung, über die Drama-Erzählung der beiden Paare als auch über die Metaerzählung: Über den Zustand der USA.
Stark.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Hell or High Water - David Mackenzie (2016)
Einer meiner Lieblingsfilme der letzen 1-2 Jahre möchte ich sagen und mit True Grit auch einer der besten modernen Western überhaupt.
Das erste mal, dass ich Chris Pine in eine Hauptrolle wirklich top fand! (Hallo Star Trek )
Das erste mal, dass ich Chris Pine in eine Hauptrolle wirklich top fand! (Hallo Star Trek )