Hellraiser VIII - Hellworld - Rick Bota
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Hellraiser VIII - Hellworld - Rick Bota
Hellraiser : Hellworld
(Hellraiser : Hellworld)
mit Doug Bradley, Katheryn Winnick, Henry Cavill, Lance Henriksen, Christopher Jacot, Victor McGuire, Khary Payton, Michael Regan, Dave Robinson, Anna Tolputt, Gary J. Tunnicliffe
Regie: Rick Bota
Drehbuch: Clive Barker / Joel Soisson
Kamera: Gabriel Kosuth
Musik: Lars Anderson
FSK 16
USA / 2005
Glühende Fans eines Online-Games namens "Hellword" und in dieser Funktion auch öfters Gäste dazugehöriger Fan-Foren sind die Freunde Chelsea, Allison, Mike und Jake. Um so größer deshalb die gemeinsame Freude, als alle fünf zeitgleich Karten für eine jener seltenen, geheimnisumwitterten und deshalb auch höchst angesagten Hellword-Parties erhalten. Niemand ahnt, dass der freundlich wirkende Veranstalter eine offene Rechnung mit dem jungen Volk zu haben glaubt und einen perfiden Plan schmiedete.
An diesen achten und bis jetzt letzten Teil der Reihe bin ich eigentlich ohne jeglichen Erwartungen rangegangen und das war auch ganz gut so. Hierbei handelt es sich wohl um den schwächsten Teil der Cenobiten - Saga, der mit den eben genannten so gut wie gar nichts mehr zu tun hat. Erst ganz am Ende des Films kommen die Cenobiten einmal ganz kurz ins Spiel, was aber kaum erwähnenswert ist. Ansonsten tendiert die Geschichte dieses Mal sogar fast in die Richtung eines Teenie-Slashers, dem einige mysteriös anmutende Momente beigemischt wurden, die in vorliegendem Film aber nicht so recht zur Geltung kommen wollen. Zudem entfaltet sich eigentlich in keiner Phase diese unheilvolle Stimmung, die eigentlich allen Teilen beigewohnt hat und auch die späteren Ableger immer etwas aufgewertet hat. Vielleicht liegt das auch an den recht blassen Charakteren, die ausserdem nicht gerade viele Symphatiepunkte beim Zuschauer sammeln können. Durch die doch lediglich sehr oberflächliche Charakterzeichnung kann man kaum eine Beziehung zu ihnen aufbauen und empfindet so auch keinerlei Mitgefühl bei dem, was ihnen widerfährt.
Trotz allem bin ich der Meinung, das man sich den Film durchaus recht gut anschauen kann, er weiss eigentlich recht kurzweilig zu unterhalten. Die Geschichte ist aber recht leicht vorhersehbar, trotzdem kommt doch noch einigermaßen Spannung auf, die sich aber leider nicht den ganzen Film über halten kann, da sie teilweise immer wieder in sich zusammenfällt. Wenn man dann noch die Vorhersehbarkeit des Geschehens mit einberechnet, kann man nicht unbedingt von einem Hochspannungs-Horrorfilm sprechen, dafür ist auch die Geschichte überhaupt nicht ausgelegt, die doch äusserst weichgespült in Szene gesetzt wurde und so auch ziemlich höhepunktarm vor sich hin plätschert.
Auch im darstellerischen Bereich sind die Leistungen eher weiter unten angesiedelt, lediglich der gute Lance Henriksen weiss durchaus zu überzeugen. Die anderen Schauspieler jedoch erscheinen jederzeit austauschbar und strahlen keinerlei Charisma aus, weswegen ich auch nicht nachvollziehen kann, das man in diesem achten teil auf diese gesichts-und konturlosen Teenager zurückgegriffen hat, denn in allen Vorgängern war dies nicht der Fall und trotz einiger Defizite in den späteren Filmen konnten die Darsteller eigentlich immer durch überzeugende Leistungen überzeugen. Das dies hier aber nicht der Fall sein wird, merkt man dem Geschehen schon nach relativ kurzer Spielzeit an, denn das typische Teenagerverhalten geht einem relativ schnell auf die Nerven. Dazu zählen auch die vorhandenen Dialoge, die vollgestopft sind mit den üblichen pubertären Sprüchen, die man aus unzähligen Filmen dieser Art her kennt.
Zum Abschluß kann man noch bemerken, das der Film sich aus Vollständigkeitsgründen für die Sammlung lohnt, sollte man aber nicht darauf erpicht sein, die Reihe komplett zu haben, reicht ein einmaliges Ansehen vollkommen aus. "Hellworld" ist somit der mit Abstand schwächste Teil der gesamten Hellraiser-Reihe und hat auch nicht unbedingt einen sehr großen Wiedererkennungswert. Zu seicht ist die Geschichte, echter Horrorkommt eigentlich zu keiner Zeit auf und selbst als Thriller funktioniert das Werk nur bedingt. Würde wenigstens eine ähnlich düstere Atmosphäre wie in den Vorgängern vorherrschen, dann hätte man über ein wirkliches Highlight zu berichten, so aber bleibt dieser Film im absoluten Mittelmaß stecken und kann im Prinzip lediglich als Lückenfüller herhalten.
5,5/10
Big Brother is watching you