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0fbb7a1a2109637619d698decbf1963e.jpg (204.14 KiB) 890 mal betrachtet
USA 2024
Kinostart 26.12.24
Regie: Scott Beck, Bryan Woods
Mit Hugh Grant, Chloe East, Sophie Thatcher
Inhalt: "Schwester Paxton (Chloe East) und Schwester Barnes (Sophie Thatcher) sind sofort vom Charme Mr. Reeds (Hugh Grant) verzaubert, als sie bei ihm ankommen. Doch da ahnen sie noch nichts von den finsteren Plänen, die der durchgeknallte Hobbyphilosoph mit ihnen hat. Denn Mr. Reeds Anwesen gleicht einem Labyrinth, in dem die beiden Schwestern fortan gefangen und den teuflischen Spielen des Hausherren ausgeliefert sind. Und in einer solchen Situation hilft Glaube nur bedingt weiter..."
Quelle: https://www.filmstarts.de/kritiken/317061.html
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!" (Patrick Bateman, American Psycho)
Geschwätziger Horror Heretic
Bei uns Sneak Preview Süchtigen gibt es immer mal wieder Filme, die wir heiß ersehnend eben in selbigen Veranstaltungen erwarten. HERETIC hatte sich in den letzten Wochen zu solch einem Titel entwickelt. Die Neuverfilmung von Nosferatu und überhaupt alle A24 Filme gehören ebenfalls dazu. (Babygirl, Different Man usw.) Meine Mitstreiterin hatte daher die richtige Intuition, denn heute kam tatsächlich schon weit vorab in der OV HERETIC, der ja erst Weihnachten in den deutschen Kinos anläuft. Eben jener Horrorfilm mit Hugh Grant als Bösewicht, der vorab schon Schlagzeilen machte, weil er relativ ungewöhnlich sein soll. Von Grants Performance (ähnlich wie bei Demi Moore in THE SUBSTANCE oder Nic Cage in LONGLEGS) war da die Rede und dass A24 Geruchskino (Blueberry Pie) anbieten will. Nun das hatten wir nicht, obwohl unsere Weingummis auch vor sich hin dufteten. Eins vorweg. Ähnlich wie bei LONGLEGS kann HERETIC diesen hohen Erwartungen nicht ganz gerecht werden. An THE SUBSTANCE kommt da halt keiner mehr ran. Aber Hugh Grant als vermeintlich netter Hobbyphilosoph, der doch völlig durchgeknallt und hoch gefährlich ist, ist schon eine Schau. Mir war aber die erste Hälfte zu ausführlich geschwätzig. Als der Horror dann durchaus blutig losgeht, gibt es zig Wendungen, die mir persönlich schon gefallen haben, aber dann doch mittelgroße Logiklöcher aufweisen. Aber was soll's. Mr. Reeds (Grant) Intentionen erinnern entfernt an MARTYRS und SAW. Wobei HERETIC natürlich nicht wirklich etwas mit den beiden Filmen zu tun hat. Dafür ist er dann doch mit einem gewissen Humor durchdrungen, der den Film in einem anderen Licht da stehen lässt.
Insgesamt hätten wir uns auch gewünscht, mehr von Reeds Labyrinth zu sehen, da sich erst am Schluss mehr Einsichten ergeben. Aber trotzdem geht gerade dieser Aspekt schon über den üblichen Escape Room Anstrich hinaus. HERETIC ist auf jeden Fall einen Blick wert.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!" (Patrick Bateman, American Psycho)
Schwester Paxton (Chloe East) und Schwester Barnes (Sophie Thatcher) sind sofort vom Charme Mr. Reeds (Hugh Grant) verzaubert, als sie bei ihm ankommen. Doch da ahnen sie noch nichts von den finsteren Plänen, die der durchgeknallte Hobbyphilosoph mit ihnen hat. Denn Mr. Reeds Anwesen gleicht einem Labyrinth, in dem die beiden Schwestern fortan gefangen und den teuflischen Spielen des Hausherren ausgeliefert sind. Und in einer solchen Situation hilft Glaube nur bedingt weiter...
Man kennt das Szenario in so einer oder ähnlicher Form: man kommt irgendwo hin und man sitzt auf einmal jemanden gegenüber, der sehr gläubig, vegan oder was auch immer ist und man ist auf einmal in einer Grundsatzdiskussion und muss Dingen lauschen, die einem gar nicht interessieren. So ist es mir mit „Heretic“ gegangen, in dem es größtenteils nur über Religionen und ihre unterschiedlichen Ausprägungen geht und den ich mit zunehmender Laufzeit langweilig und sehr nervig empfand. Hugh Grant spielt einen älteren Herrn, dem zwei junge Mormoninnen in die Falle tapsen und der darauf eigenmächtig und etwas ungewöhnlich die große Glaubensprüfung abhalten möchte. Als Grusel- oder Horrorfilm taugt das wirre Szenario über Variationen, Wünsche und Wunder allerdings nur bedingt und mit 111 Minuten ist der Film nicht nur zu lang, es geht einfach um Dinge, die mich persönlich so gar nicht interessieren und die ich eigentlich auch nicht am sprichwörtlichen Schirm haben möchte. Religiöser Eifer in unterschiedlichster Ausprägung ist für so viel Leid auf der Welt verantwortlich und da muss ich mir so etwas nicht auch noch ins Wohnzimmer holen. Soll jeder Mensch machen und glauben, was er oder sie möchte, aber seinem Nächsten tunlichst damit nicht auf die Nerven gehen. Hätten das doch auch nur Scott Beck und Bryan Woods beherzigt…
Da hat mir HERETIC dann doch, als einer der wenigen aktuellen Filme, sehr gut gefallen.
Nicht zuletzt dank des wirklich großartigen & diabolischen Hugh Grant ist der Film (aus meiner Sicht) sehr sehenswert.
Ich kann aber auch bei der Grundsatzdiskussion um das Thema Religion gut & gerne länger zuhören. Das hat mir schon wirklich Spaß gemacht, wie Grant da nacheinander alles auseinander genommen hat
Da war ich dann im Endeffekt auch sehr für den Bösewicht
McBrewer hat geschrieben: ↑Fr 6. Jun 2025, 01:55
Ich kann aber auch bei der Grundsatzdiskussion um das Thema Religion gut & gerne länger zuhören. Das hat mir schon wirklich Spaß gemacht, wie Grant da nacheinander alles auseinander genommen hat
Da war ich dann im Endeffekt auch sehr für den Bösewicht
Alle aufgeklärten Menschen wissen im Grunde wie Religionen funktionieren und da braucht es im Grunde auch keinen Erklärbären dazu. Aber Hugh Grant hat das gerade meines Erachtens eben genau nicht gemacht, sondern sich relativ rasch als sehr selbstverliebter, pseudo-intellektueller Mensch geoutet, der meines Erachtens genauso viele Fakten negiert und Dinge ausgeblendet, wie es die religiösen Eiferer so gerne tun. Ich empfand die Gespräche daher eher mühsam, weil er sich meines Erachtens auch relativ rasch aus einer eigentlich wissenschaftlich auf Fakten-basierten Position auf eine Stufe mit seinem Gegenüber gestellt hat. Ich fand "Heretic" daher sogar eher anti-aufklärerisch.
McBrewer hat geschrieben: ↑Fr 6. Jun 2025, 01:55
Ich kann aber auch bei der Grundsatzdiskussion um das Thema Religion gut & gerne länger zuhören. Das hat mir schon wirklich Spaß gemacht, wie Grant da nacheinander alles auseinander genommen hat
Da war ich dann im Endeffekt auch sehr für den Bösewicht
Alle aufgeklärten Menschen wissen im Grunde wie Religionen funktionieren und da braucht es im Grunde auch keinen Erklärbären dazu. Aber Hugh Grant hat das gerade meines Erachtens eben genau nicht gemacht, sondern sich relativ rasch als sehr selbstverliebter, pseudo-intellektueller Mensch geoutet, der meines Erachtens genauso viele Fakten negiert und Dinge ausgeblendet, wie es die religiösen Eiferer so gerne tun. Ich empfand die Gespräche daher eher mühsam, weil er sich meines Erachtens auch relativ rasch aus einer eigentlich wissenschaftlich auf Fakten-basierten Position auf eine Stufe mit seinem Gegenüber gestellt hat. Ich fand "Heretic" daher sogar eher anti-aufklärerisch.
@Jogi: ist ein interessanter Punkt & da ich wirklich vorhabe, den in naher Zukunft noch einmal zu schauen, will ich da gerne mal drauf achten (was ich aufgrund meiner Euphorie wahrscheinlich übersehen/überhört habe )
McBrewer hat geschrieben: ↑Fr 6. Jun 2025, 22:53
@Jogi: ist ein interessanter Punkt & da ich wirklich vorhabe, den in naher Zukunft noch einmal zu schauen, will ich da gerne mal drauf achten (was ich aufgrund meiner Euphorie wahrscheinlich übersehen/überhört habe )
Kann gut sein, dass ich daneben liege oder etwas anders interpretiere. Meinen Geschmack hat "Heretic" jedenfalls nicht getroffen und mir hat auch Hugh Grant als "Bösewicht" so gar nicht gefallen, wobei ich den generell als Darsteller nicht so toll finde.
