Hollywood Kills - Sven Pape
Moderator: jogiwan
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Hollywood Kills - Sven Pape
Hollywood Kills
(Hollywood Kills)
mit Dominic Keating, Happy Mahaney, Angela DiMarco, Mathew Scollon, Gillian Shure, Zack Ward, Todd Duffey, Marco Khan, Eric Bruskotter, Erica Kim, Lisa Kim, Devin Reeve, Ben Moody, Jason Miller, Trisha Lee
Regie: Sven Pape
Drehbuch: Regan Wynne / Nicholas Brandt
Kamera: Dave Cramer
Musik: Gerhard Daum
Ungeprüft
USA / 2006
Aus Texas kommen James und Vaughn nach Los Angeles, um der kleinen Schwester von James einen Besuch abzustatten, welche in der Traumfabrik auf eine Karriere als Filmschauspielerin hofft. Gemeinsam mit Sarah und ihrer Mitbewohnerin Chantelle zieht man um die kalifornischen Häuser, bis das Quartett in einer Disco von zwei Scouts eines psychopathischen Produzenten abgeschleppt wird. Der entpuppt sich als Sadist mit eigener Folterkammer und hat gar schaurige Spiele für die Gäste geplant.
Folterfilme sind ja gerade in den letzten Jahren sehr in Mode gekommen und spätestens seit dem Erscheinen von "Saw" oder "Hostel" versuchen etliche Regisseure, auf den Erfolgszug aufzuspringen. Das dabei nicht immer sehenswerte Beiträge herauskommen, kann man am Werl von Sven Pape sehr gut erkennen. Bekommt man hier doch eine Low Budget Produktion serviert, deren Geschichte lediglich als ziemlich ausgedünnte Rahmenhandlung anzusehen ist, die zudem auch kaum Substanz beinhaltet. Sicher, bei dieser Art von Film legt der Zuschauer das Hauptaugenmerk wohl sicher auf Dinge wie den enthaltenen Härtegrad, doch eine totale inhaltliche Leere trägt nicht unbedingt zu einem gelungenen Sehvergnügen bei. Wenn dann auch noch auf dem Sektor der SFX nicht sonderlich viel geboten wird, hält sich die Begeisterung doch in einem sehr überschaubaren Rahmen.
Das ist bei "Hollywood Kills" aber gar nicht einmal das Schlimmste, denn neben der erschreckenden Einfallslosigkeit der Macher wird man auch in allen anderen Belangen mit absoluter Schmalkost bedient. Das gravierendste Defizit ist dabei ganz bestimmt das fehlende schauspielerische Talent der Akteure, die sich in fast schon peinlichem Schauspiel gegenseitig übertreffen. Alles wirkt total aufgesetzt und manche Handlungsweisen sind so grotesk, das man sich ein Lachen kaum verkneifen kann. Das jeweilige Verhalten der einzelnen Personen ist streckenweise jenseits jeglicher Realität angesiedelt, so das man das Geschehen schwerlich für ernst nehmen kann. Zu diesem Eindruck tragen auch die Dialoge bei, denn hier wird jede Menge verbaler Müll von sich gegeben, das es schon eine wahre Pracht ist. Unterstützt von einer grottenschlechten deutschen Synchronisation erinnert der Film trotz seiner ernsten Thematik vielmehr wie eine groteske Komödie, die nur so vor Peinlichkeiten strotzt.
So etwas wie Spannung oder eine gelungene Grundstimmung sucht man dann auch eher vergebens, zu albern erscheint die ganze Szenerie. Lediglich einige wenige härtere Szenen sorgen für etwas Unterhaltung, ansonsten kann man diesem Werk nur etwas abgewinnen, wenn man ein ausgeprägtes Faible für Trash hat. An jeder Ecke schlägt dem Zuschauer der pure Dilletantismus entgegen, denn wenn ein Folterfilm zum Lachen animiert, dann kann irgendetwas nicht stimmen. Doch anscheinend fehlt Regisseur Sven Pape ganz einfach das Gespür und das Talent, die Thematik wirklich ernsthaft rüberzubringen, anders sind die etlichen Peinlichkeiten wohl kaum zu erklären, die sich hier die Klinke in die Hand geben. Das Beste am Film ist sicherlich das nette Cover der DVD, was wieder einmal ein untrüglicher Beweis dafür ist, das zumeist die schlechtesten Filme die besten Covermotive erhalten, damit der Käufer sich blenden lässt.
Letztendlich handelt es sich bei "Hollywood Kills" um einen weiteren Beitrag, den man eigentlich nicht wirklich braucht. Qualität sucht man jedenfalls vergeblich, so das man dieses Werk kaum weiterempfehlen kann. Dann schon lieber zum wiederholten Male die oben genannten Filme schauen, denn da weiss man was man hat.
Fazit:
Keine Spannung, kaum Atmosphäre, eine furchtbare Synchronisation und grottenschlechte Darsteller vermiesen einem die Lust auf diesen Genrebeitrag, der ganz sicher keinen nachhaltigen Eindruck beim Betrachter hinterlässt. Lediglich Vielseher könnten Gefallen an diesem Schund finden, der sich insgesamt gesehen weit unter dem üblichen Durchschnitt ansiedelt.
2/10
Big Brother is watching you