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Darsteller: Scott MacDonald, Christopher Allport, Stephen Mendel, F. William Parker, Eileen Seeley, Rob LaBelle, Zack Eginton, Jack Lindine, Kelly Jean Peters, Marsha Clark, Chip Heller, Brian Leckner u. A.
Jack Frost ist ein Serienkiller. 38 Menschen wurden von ihm kaltblütig ermordet. In seinen Adern fließt Eis statt Blut und anstatt eines Herzens besitzt er nur einen Eiswürfel. Er wird gefasst und zum Tode verurteilt, aber auf dem Weg zu seiner Hinrichtung durch einen tobenden Schneesturm, kommt es zu einem folgenschweren Unfall: Ein mit genetisch behandelten Versuchsproben beladener Lastwagen kollidiert mit dem Polizeitransporter und Jack wird verseucht. Er mutiert zum Killerschneemann, der die Kontrolle über Eis und Schnee hat und macht sich auf die Jagd nach dem Mann, der ihn hinter Gitter gebracht hat. Wer soll das eisige Monster jetzt noch stoppen?
„Um den Erhalt der menschlichen Rasse nach einem globalen Holocaust zu sichern, habe ich eine Säure entwickelt, die eine Verbindung der menschlichen chromosomalen Struktur mit träger Masse eingeht, so dass wir in Zukunft wieder auferstehen könnten. Bei dem Unfall ist irgendetwas schiefgegangen...“
...denn „die Seele ist eine Chemikalie!“ Soweit zur wissenschaftlichen Grundlage. „Jack Frost“, das Mittneunziger-Regiedebüt von US-Regisseur Michael Cooney, der seitdem lediglich mit einer direkten Fortsetzung in Erscheinung getreten ist, zählt zur Gattung des freiwilligen Horror-Trashs, vermied aber interessanterweise das sonst oft übliche permanente Overacting seiner Darsteller, die einem pausenlos entgegenschreien: „Das hier ist Trash! Bitte nicht ernstnehmen!“ Auch der Humor ist eher trockenen Charakters und so könnte diese Slasherparodie um einen zum Schneemann (!) mutierten menschlichen Serienkiller von den Darsteller-Leistungen her im Prinzip auch durchaus ein ernstgemeinter Beitrag zum Genre sein – wäre da nicht eben jener putzige Schneemann, der sich zudem nach Belieben verflüssigen und neu zusammensetzen kann und dem gerne mal spitze Eiszapfen als Zahnersatz aus dem, ähm… Maul ragen. Auf der Suche nach dem Polizisten, der ihn überführt und dadurch seiner (missglückten) Hinrichtung bzw. (geglückten) chemischen Reaktion ausgeliefert hat, meuchelt er sich „eiskalt“ durch – natürlich – eine amerikanische Kleinstadt und geht dabei angenehm kreativ zu Werke. Hierbei ließ man dem Ideenreichtum der Drehbuchautoren offensichtlich freien Lauf, denn immer wieder wird man von abgedrehten Einfällen und Effekten überrascht, die zudem sehr liebevoll und häufig handgemacht, aber natürlich höchst trashig umgesetzt wurden und ebenso wie die ergriffenen Gegenmaßnahmen der Bewohner für abseitigen Spaß der Sonderklasse sorgen. Ein fieses Splatterfeuerwerk wird zwar nicht gezündet, brutal und blutig gestaltet es sich aber trotzdem. So wird der Zuschauer trotz der vollkommen idiotischen Geschichte gut bei der Stange gehalten, größere Längen werden gekonnt umschifft. Die Hauptdarsteller haben wohl in erster Linie in TV-Serien Erfahrungen gesammelt und schaffen es tatsächlich, in den entscheidenden Momenten keine Miene zu verziehen und die ganze Chose mit ernstem Gesichtsausdruck über sich ergehen zu lassen bzw. selbst zu handeln, indem sie entschlossen zum Fön greifen, um Jack auf Abstand zu halten. Apropos Fön: Außerdem hat Shannon Elizabeth („American Pie“) einen ihrer ersten Filmauftritte und darf sich ausgiebig die Haare fönen, bevor sie in die Badewanne steigt… wo Jack Frost nur darauf wartet, die Frisur wieder durcheinander zu bringen. Im letzten Drittel gewinnt der Film stark an Tempo, ein Quasi-Finale reiht sich an das nächste und es wird immer abstruser, doch rechtzeitig, bevor etwaige Ermüdungserscheinungen eintreten könnten, zieht man das letzte As aus dem Ärmel und damit einen Schlussstrich. Ein Besuch in Jack Frosts grausigem Winter Wonderland ist für Trash- und Die-Hard-Slasher-Fans klar zu empfehlen, ansonsten aber sicherlich auch als fieses Weihnachtsgeschenk geeignet. In diesem Sinne: „Iss nie gelben Schnee!“
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Jack Frost - Der eiskalte Killer
(Jack Frost)
mit Scott MacDonald, Christopher Allport, Stephen Mendel, F. William Parker, Eileen Seeley, Rob LaBelle, Zack Eginton, Jack Lindine, Kelly Jean Peters, Marsha Clark, Chip Heller, Brian Leckner, Darren O. Campbell
Regie: Michael Cooney
Drehbuch: Jeremy Paige / Michael Cooney
Kamera: Dean Lent
Musik: Chris Anderson / Carl Schurtz
FSK 16 USA / 1996
Jack Frost ist ein Serienkiller. 38 Menschen wurden von ihm kaltblütig ermordet. In seinen Adern fließt Eis statt Blut und anstatt eines Herzens besitzt er nur einen Eiswürfel. Er wird gefasst und zum Tode verurteilt, aber auf dem Weg zu seiner Hinrichtung durch einen tobenden Schneesturm, kommt es zu einem folgenschweren Unfall: Ein mit genetisch behandelten Versuchsproben beladener Lastwagen kollidiert mit dem Polizeitransporter und Jack wird verseucht. Er mutiert zum Killerschneemann, der die Kontrolle über Eis und Schnee hat und macht sich auf die Jagd nach Mann, der ihn hinter Gitter gebracht hat. Wer soll das eisige Monster jetzt noch stoppen?
Im Grunde genommen ist "Jack Frost" eine vollkommen hanebüchene Horror-Parodie, denn die hier erzähhlte Geschichte ist doch so absurd das man im Prinzip nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen kann. Einen zum Killer-Schneemann mutierten Serienkiller in den Focus seiner Story zu setzen zeugt allerdings von einer Menge Fantasie und verspricht doch auch dem Zuschauer einen herrlichen Trash-Genuss. Und so eignet sich das Werk von Michael Cooney auch nahezu ideal als perfekter Partyfilm in gesekkiger Runde mit einigen Kisten Bier. Denn nüchtern betrachtet wird das skurrile Geschehen wohl kaum Begeisterung auslösen, mit der richtigen Promillezahl im Blut eröffnet sich allerdings ein Szenario, das für einige heftige Lachanfälle sorgen kann.
Und so beinhaltet der Story-Plot dann auch einige wirklich witzige Passagen, wobei es insbesondere der versteckte Humor ist, der einem hier die Lachfalten in das Gesicht zaubert. Stellvertretend sei dafür nur eine Passage genannt, in der sich ein junges Mädchen erst minutenlang die haare fönt, um danach ein genüssliches Vollbad zu nehmen. Von solchen Einstellungen gibt es wahrlich genügend zu sehen, so das man von einem durchaus vergnüglichen Filmspaß ausgehen kann. Dazu trägt auch die Darstellung des killenden Schneemanns bei, den das knuffige Schaumstoffwesen ist dermaßen dilletantisch in Szene gesetzt worden, das es schon wieder witzig ist. Der größte Witz geht aber meiner Meinung nach von den Darstellern aus, die auch in den absurdesten Situationen jederzeit bierernst erscheinen, was eine Menge unfreiwillige Komik in die Geschichte bringt.
Wenn man nun noch die absolut billige und naive Tricktechnik mit einbezieht, ergibt sich ein Gesamtbild, das man unumwunden als echte Trashgranate bezeichnen kann. Wer hier einen ernstgemeinten Horrorfilm erwartet liegt mit seinen Erwartungen nämlich vollkommen daneben, lediglich Freunde des trashigen Humors dürften voll auf ihre Kosten kommen. So sollte man auch keinerlei Spannung erwarten, denn diese kommt zu keiner Zeit auf. Dafür wird ganzzeitig rumgeblödelt was das Zeug hält und dieser Aspekt verleiht dem Film auf jeden Fall einen extrem hohen Unterhaltungswert.
Letztendlich sollte man von Beginn an wissen, auf welche Art Horrorfilm man sich hier einlässt, denn "Jack Frost" ist ganz sicher nur für eine bestimmte Zielgruppe ausgelegt. Wer mit äusserst skurrilem Humor nichts am Hut hat, sollte besser die Finger von diesem Werk lassen, das allerdings in der richtigen Runde für jede Menge Erheiterung sorgen dürfte.
Fazit:
Eine absolut durchgeknallte Story, eine extrem naive Tricktechnik und sehr viel versteckter Humor machen diesen Film zu einem Erlebnis für jeden Trash-Fan. Wer jedoch einen ernsten Beitrag des Genres erwartet, sollte sich besser an andere Werke halten.
Erscheint voraussichtlich am 18.03.2019 bei X-Cess als Blu-ray/DVD-Kombination in verschiedenen Mediabooks:
Cover A, limitiert auf 222 Exemplare
Cover B, limitiert auf 222 Exemplare
Cover C, limitiert auf 222 Exemplare
Cover D, limitiert auf 111 Exemplare
Extras:
- 16-seitiges Booklet mit einem Text von Mike Blankenburg
- Audiokommentar (engl.) mit Regisseur Michael Cooney
- Vorwort mit Michael Cooney
- Interview mit Scott MacDonald
- Interview mit Dean Lent
- Original-Trailer
Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Erscheint voraussichtlich am 31.05.2019 bei X-Cess noch einmal als Blu-ray/DVD-Kombination im Mediabook:
Cover E, limitiert auf 222 Exemplare
Extras:
- 16-seitiges Booklet mit einem Text von Mike Blankenburg
- Audiokommentar (engl.) mit Regisseur Michael Cooney
- Vorwort mit Michael Cooney
- Interview mit Scott MacDonald
- Interview mit Dean Lent
- Original-Trailer
Erscheint voraussichtlich am 11.12.2020 noch einmal bei X-Cess auf Blu-ray in großer Hartbox:
Extras:
- Audiokommentar (engl.) mit Regisseur Michael Cooney
- Vorwort mit Michael Cooney
- Interview mit Scott MacDonald
- Interview mit Dean Lent
- Original-Trailer
Mäßig unterhaltsamer Serienkiller-Spaß, der seine Geschichte natürlich sehr augenzwinkernd und schwarzhumorig erzählen möchte, aber dabei am Budget, seinen schlechten Gags und seinen lustlosen Darstellern scheitert. „Jack Frost“ handelt von einem Serienkiller auf dem Weg zur Hinrichtung, der durch einen dummen Zufall und einer Chemikalie in Schnee verwandelt wird und sich fortan als Schneemann hinter ehemalige Widersacher her und das weihnachtliche Setting unsicher macht. Die Idee ist auch lustig, aber die Umsetzung mehr als schwach und das fängt schon damit an, dass der Streifen an einem Drehort realisiert wurde, wo gerade mal ein bisschen Schnee in der Gegend herumliegt und beim Rest mit Watte und digitalen Schneegestöber nachgeholfen wurde. Auch sonst zündet kaum ein Gag und Michael Cooney nimmt seine Figuren auch nicht ernst, sondern stellt diese eher als Knallchargen da, die von dem Schneemann auf kreative Weise ermordet werden dürfen. Das der einzig halbwegs solide Gag dann ausgerechnet noch der deutschen Übersetzung zum Opfer fällt, ist dann natürlich besonderes Pech, aber viel mehr als eine originelle Ausgangsidee und blutige Morde hat „Jack Frost“ dann auch bis zum unspektakulären Finale ohnehin nicht zu bieten und bleibt so auch weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.
jogiwan hat geschrieben: ↑Sa 26. Dez 2020, 08:38
Das der einzig halbwegs solide Gag dann ausgerechnet noch der deutschen Übersetzung zum Opfer fällt, ist dann natürlich besonderes Pech, aber viel mehr als eine originelle Ausgangsidee und blutige Morde hat „Jack Frost“ dann auch bis zum unspektakulären Finale ohnehin nicht zu bieten und bleibt so auch weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Welchen Gag meinst du?
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Erscheint voraussichtlich am 31.03.2023 noch einmal bei X-Cess auf Blu-ray in limitierter Auflage in O-Card mit Silberprägung und 14.04.2023 ebd. noch einmal als Blu-ray/DVD-Kombination im Mediabook inkl. 16-seitigem Booklet Mike Blankenburgs:
limitierte Auflage in O-Card mit Silberprägung
Mediabook ("Cover B"), limitiert auf 222 Exemplare
Extras:
- Audiokommentar (engl.) mit Regisseur Michael Cooney
- Vorwort mit Michael Cooney
- Interview mit Scott MacDonald
- Interview mit Dean Lent
- Original-Trailer
Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)