Jesse James, Mann ohne Gesetz - Henry King

Moderator: jogiwan

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sid.vicious
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Jesse James, Mann ohne Gesetz - Henry King

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Alternativer Titel: Jesse James
Produktionsland: USA
Produktion: Nunnally Johnson, Darryl F. Zanuck
Erscheinungsjahr: 1939
Regie: Henry King
Drehbuch: Nunnally Johnson
Kamera: George Barnes, W. Howard Greene
Schnitt: Barbara McLean
Musik: Louis Silvers
Länge: ca. 106 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller:
Tyrone Power: Jesse James
Henry Fonda: Frank James
Randolph Scott: Marshall Wright
Nancy Kelly: Zerelda James
Henry Hull: Major Cobb
Slim Summerville: Jailer
John Carradine: Robert Ford
J. Edward Bromberg: Runyan
Brian Donlevy: Barshee
Donald Meek: McCoy
Jane Darwell: Mrs. Samuels

Die Eisenbahngesellschaft will den Farmern ihr Land abnehmen, dabei ist ihnen jedes Mittel recht. Als sie jedoch auf Frank und Jesse James treffen und dabei ihre Mutter töten, kommt es zum Eklat. Die James Brüder stellen sich gegen die Eisenbahngesellschaft in dem sie Züge ausrauben. Für die einen sind sie Helden, für die anderen Gesetzlose.

Seit Jahrzehnten, sprich dem Bewundern einer ARD Ausstrahlung ist das Abhängen eines Bilds und der Schuss in den Rücken, dass erste was mir bei Nennung des Namens Jesse James in den Sinn kommt.

Wenn auch weit von der Historie entfernt, so sagt man zumindest, weiß Henry Kings „Jesse James“ wirklich zu gefallen. Dazu tragen in erster Linie die Hauptdarsteller bei. Tyrone Power, Henry Fonda, sowie Randolph Scott und die ab und an starke und dann wieder überzogen sentimentale Nancy Kelly wissen in ihren Rollen zu überzeugen. Dem dankbaren Part zum Trotz muss man jedoch auch sagen, dass Henry Fonda in der Rolle des eher ruhigeren Frank James, Tyrone Power ab und an die Show stielt. Fonda genießt seinen Part gerade in der Situation, als er Jesse die Wandlung vom Helden zum tollwütigen Hund vorwirft.

Entfernen wir uns mal von den Darstellern und wenden uns dem Film und dessen Absicht zu. Henry Kings 1939 entstandener Film kann einige Absichten verbergen. Zum einen die Skrupellosigkeit der Eisenbahngesellschaft anzuprangern, zum anderen den Blick Richtung Deutschland 1939 werfen. Den dort herrschenden Faschismus mit der eigenen Historie anzuprangern. Möglich ist Alles, Weiträumigkeit der Sinne allerdings die Vorraussetzung.

Fakt ist, dass King Bestechung, Verrat, Korruption, Freundschaft, Loyalität, Hass und Verblendung, wie die Pressefreiheit als wichtige Bestandteile einbringt. Letzt genannte Pressefreiheit wurde ja auch in Fitz Langs Fortsetzung zu einem untermauernden Gesichtspunkt. Das Messen mit zweierlei Maß, zum Nachteil des Kleinen, zum Vorteil der Macht, Nichts Antikes, sondern ein leider auf ewig aktuelles Thema, das King seinem Publikum serviert.

Kameratechnisch gibt es einige gute Momente zu bewundern. Besonders fällt eine Szene auf in der Frank oder ist es doch Jesse? über einen fahrenden Eisenbahnzug läuft und man die Person nur als schwarze Silhouette sieht.

Fazit: Der Samstägige 22:05 Uhr Western des ersten deutschen Fernsehens hieß in der 70er Jahren oft „Jesse James- Mann ohne Gesetz“. Heute für die Masse wohl eher belanglos, aus meiner Sicht jedoch immer noch ganz großes Kino.

8,5/10
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