Killerhaus - David Schmoeller (1986)
Moderator: jogiwan
- horror1966
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Re: Killerhaus - David Schmoeller
Ich fand den auch richtig gut und bin eigentlich erstaunt, das die meisten Bewertungen eher unterdurchschnittlich sind.
Big Brother is watching you
Re: Killerhaus - David Schmoeller
Wer weiß was das für Leutchen sind und was die so erwarten . Uns kann das egal sein , der Film kann was .horror1966 hat geschrieben:Ich fand den auch richtig gut und bin eigentlich erstaunt, das die meisten Bewertungen eher unterdurchschnittlich sind.
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
Re: Killerhaus - David Schmoeller
Karl Gunther (Klaus Kinski) ist der Sohn eines verrückten Nazi-Arztes und hat selber eine Vorliebe für medizinische Experimente und ausgefallene Tötungs- und Foltermethoden entwickelt. Außerdem ist er ein Voyeur, der die ausschließlich weiblichen Mieterinnen seines Apartmenthauses durch die Öffnungen im Lüftungsschacht beobachtet. Gerade ist ein neues potentielles Opfer eingezogen…
1986 fanden sich Produzent Charles Band und Regisseur David Schmoeller zusammen, um eine fruchtbare Zusammenarbeit zu beginnen, die einige Filme halten sollte und dessen bekanntestes Werk wohl der erste „Puppetmaster“ sein dürfte. Für ihre erste Kollaboration holten sie sich gleich einen ganz großen Namen mit an Bord: Klaus Kinski. Etwas, was David Schmoeller bald bereuen sollte, wie die höchst informativen Extras verraten. Schmoeller war gleich mit seinem Debüt-Film „Tourist Trap“ zu Ehren gekommen, als Stephen King diesen in seinem unterhaltsamen Buch „Danse Macabre“ als Geheimtipp und einen seiner Lieblingsfilme erwähnte. In letzter Zeit ist es ruhig um ihn geworden. Bis auf einige Direct-to-video Geschichten und Kurzfilme hat er in den letzten Jahren nichts mehr gemacht. Jetzt arbeitet er aber gerade wieder an einem neuen Film mit dem Titel „Little Monsters“.
„Crawlspace“ ist ein ein Paradebeispiel für einen B-Film aus der Mitte der 80er Jahre. Nicht nur durch die Frisuren und Kostüme ist der Film ganz in diesem Jahrzehnt verhaftet. Auch der klinisch-kalte Stil ist typisch für diese Zeit. Es wird zwar viel mit Farbe und Beleuchtung gearbeitet, aber alles wirkt künstlich, kalt und irgendwie leer. Kameramann Sergio Salvati war einer der wichtigsten Mitarbeiter Lucio Fulcis und hat bei dessen wichtigsten Filmen immer hinter der Kamera gestanden. 1982 hatten die beiden das letzte Mal zusammen gearbeitet. Danach sollte Fulci kein weiteres Meisterwerk mehr gelingen. Und Salvati, der 1986 in die USA ging und sich dort dann einige Jahre bei Produktionen aus den Charles-Band-Fabriken Empire und Full Moon verdingte, konnte ebenfalls nie wieder die Bedeutung erlangen, wie er sie noch zu Zeiten eines „Woodoo-Schreckensinsel der Zombies“ oder „Geisterstadt der Zombies“ hatte. Obwohl er auch in seinem US-Debüt „Crawlspace“ sein ganzes Können auffährt und das Genie vergangener Tage durchscheint, wirkt doch alles ein Stück zu routiniert und unpersönlich.
Hauptattraktion von „Crawlspace“ ist natürlich Klaus Kinski, der in fast jeder Szene zu sehen ist. Doch er macht hier einen seltsam unbeteiligten und kraftlosen Eindruck. So entfaltet sich auch nicht jenes gewaltige Charisma, das selbst seine schlechtesten Filme sehenswert macht. Was verwundert, da er sich in Regel ja selbst in den billigsten Fidani-Western voll reinhängte. Die Szenen aus dem spannenden Making-Of zeigen zwar, dass Kinski auch hier sehr auf seine eigene Inszenierung bedacht war, davon merkt man im fertigen Film wenig. Durch das gestochen scharfe Bild der DVD erkennt man allerdings, wie krank Kinski zur Zeit von „Crawlspace“ aussah. Aber trotz dieser offensichtlichen Müdigkeit, spielt Kinski immer noch jeden seiner Kollegen mühelos an die Wand, da selbst ein Kinski auf halber Kraft immer noch ein Ereignis ist. Seine Mitspieler machen es ihm aber auch leicht. Keiner bleibt länger in Erinnerung. Allenfalls Tane McClure (Tochter von Doug McClure aus „Die Leute von der Shiloh Ranch“ und „Das Grauen aus der Tiefe“) bleibt hängen. Allerdings nicht durch ihre Schauspielkunst oder ihrem käsigem Gesang, sondern aufgrund ihres offenherzig-körperbetonen Einsatzes. Auch Talia Balsam (noch eine Tochter eines bekannten Vaters. Nämlich Martin Balsam, der ja in „Psycho“, dem großen Vorbild für „Crawlspace“, dabei war) bleibt eine graue Maus. Genau so, wie es ihr Rollenbild verlangt.
Es fällt bei „Crawlspace“ deutlich auf, dass es sich um eine kleine B-Produktion handelt, die zu 100% im Studio entstanden ist. Das Ensemble ist sehr überschaubar, ebenso die paar Orte, an denen der Film spielt. Außenszenen gibt es keine – und wenn doch einmal der Garten hinter dem Haus mit einbezogen wird, erkennt man diesen klar als Studiokulisse. Somit könnte es sich hier beinahe um ein Theaterstück handeln. Diese ins Auge springende Künstlichkeit ist der Spannung nicht unbedingt zuträglich. Zumal auch viel Zeit mit Füllmaterial verschwendet wird.
Warum der Film ab 18 Jahren freigeben ist, will sich nicht so recht erschließen. Zwar kommt es hier und dort zu ein paar kleinen, blutigen Effekten, diese sind aber eher billig umgesetzt und als solche deutlich erkennbar. Überhaupt hält sich der Film eher zurück. Die Morde passieren entweder außerhalb des Bildes oder bleiben aufgrund des Bildausschnitts eher diskret. Bei der hohen Bewertung dürfte wenn, dann eher die Nazi-Thematik eine Rolle gespielt haben, die dann im Finale voll ausgespielt wird, bis auf den gewissen Trash-Faktor, für die Geschichte eigentlich eher unerheblich ist. Einige fiese Ideen hat Schmoeller aber gut in seinen Film einbringen können. So ist das geheime Labor des Irren Karl Gunther mit viel Liebe zum Detail eingerichtet und die geheimnisvolle Frau im Käfig ist eine unangenehme Nuance.
„Crawlspace“ ist eine 80er-Jahre-B-Film-Produktion, die weder ihr geringes Budget, noch den Zeitgeist, in dem sie entstanden ist, in irgendeiner Form verleugnen kann. Obwohl Klaus Kinski hier nur mit halber Kraft spielt, ist es wie immer eine Freude ihm bei der Arbeit zuzusehen. Alle anderen Darsteller bleiben demgegenüber sehr blass. Auch Spannung will nicht unbedingt aufkommen. Dazu ist die Inszenierung zu steril und mit zu viel belanglosem Füllmaterial (und einer fürchterlichen 80er-Pop-Ballade) vollgestopft. Doch aufgrund von Kinskis Performance und einiger gelungener Einfälle, kann der Film über seine kurze Laufzeit von 77 Minuten recht gut unterhalten. Man sollte nur keine zu hohen Ansprüche stellen.
Auch wenn der Film selber im Mittelmaß stecken bleibt, lohnt sich die Anschaffung der DVD, die bei Ascot-Elite in der Reihe „Cinema Treasures“ erschienen ist, auf jeden Fall. Denn neben dem Kurzfilm „Please Kill, Mr. Kinski“, in dem David Schmoeller sehr unterhaltsam von den anstrengenden Dreharbeiten mit einem völlig außer Kontrolle geratenen Kinski spricht, befindet sich noch ein weiteres „Must-have“-Extra mit auf der Scheibe. Es handelt sich um ein 45minütiges „Interview“ mit Kinski, welches während der Dreharbeiten von einem Filmstudenten aufgenommen wurde. Kinski verbat sich dabei, gefilmt zu werden. Der Interviewer hielt sich aber nicht daran und nahm ihn heimlich mit einer in der Jacke versteckten Kamera auf. Was zu einem merkwürdigen Effekt führte, wenn Kinski immer nur am Rande des Bildes auftaucht und manchmal nur sein Haarschopf zu sehen ist. Diese „wirre“ Kameraführung korrespondiert auf brillante Weise mit dem Inhalt des Interviews. Denn von einem Interview kann hier nicht gesprochen werden. Kinski hält einen Monolog, springt von einem Thema zu anderen, schimpft, pöbelt und generell macht das, was er von sich gibt, nicht viel Sinn, ist aber auf eigentümliche Weise faszinierend. U.a. erzählt er davon, dass eigentlich er „Fitzcarraldo“ inszeniert hätte und alle Regisseure Idioten seien, auf die er eh nicht hören würde.
Screenshots: http://www.filmforum-bremen.de/2013/05/ ... illerhaus/
1986 fanden sich Produzent Charles Band und Regisseur David Schmoeller zusammen, um eine fruchtbare Zusammenarbeit zu beginnen, die einige Filme halten sollte und dessen bekanntestes Werk wohl der erste „Puppetmaster“ sein dürfte. Für ihre erste Kollaboration holten sie sich gleich einen ganz großen Namen mit an Bord: Klaus Kinski. Etwas, was David Schmoeller bald bereuen sollte, wie die höchst informativen Extras verraten. Schmoeller war gleich mit seinem Debüt-Film „Tourist Trap“ zu Ehren gekommen, als Stephen King diesen in seinem unterhaltsamen Buch „Danse Macabre“ als Geheimtipp und einen seiner Lieblingsfilme erwähnte. In letzter Zeit ist es ruhig um ihn geworden. Bis auf einige Direct-to-video Geschichten und Kurzfilme hat er in den letzten Jahren nichts mehr gemacht. Jetzt arbeitet er aber gerade wieder an einem neuen Film mit dem Titel „Little Monsters“.
„Crawlspace“ ist ein ein Paradebeispiel für einen B-Film aus der Mitte der 80er Jahre. Nicht nur durch die Frisuren und Kostüme ist der Film ganz in diesem Jahrzehnt verhaftet. Auch der klinisch-kalte Stil ist typisch für diese Zeit. Es wird zwar viel mit Farbe und Beleuchtung gearbeitet, aber alles wirkt künstlich, kalt und irgendwie leer. Kameramann Sergio Salvati war einer der wichtigsten Mitarbeiter Lucio Fulcis und hat bei dessen wichtigsten Filmen immer hinter der Kamera gestanden. 1982 hatten die beiden das letzte Mal zusammen gearbeitet. Danach sollte Fulci kein weiteres Meisterwerk mehr gelingen. Und Salvati, der 1986 in die USA ging und sich dort dann einige Jahre bei Produktionen aus den Charles-Band-Fabriken Empire und Full Moon verdingte, konnte ebenfalls nie wieder die Bedeutung erlangen, wie er sie noch zu Zeiten eines „Woodoo-Schreckensinsel der Zombies“ oder „Geisterstadt der Zombies“ hatte. Obwohl er auch in seinem US-Debüt „Crawlspace“ sein ganzes Können auffährt und das Genie vergangener Tage durchscheint, wirkt doch alles ein Stück zu routiniert und unpersönlich.
Hauptattraktion von „Crawlspace“ ist natürlich Klaus Kinski, der in fast jeder Szene zu sehen ist. Doch er macht hier einen seltsam unbeteiligten und kraftlosen Eindruck. So entfaltet sich auch nicht jenes gewaltige Charisma, das selbst seine schlechtesten Filme sehenswert macht. Was verwundert, da er sich in Regel ja selbst in den billigsten Fidani-Western voll reinhängte. Die Szenen aus dem spannenden Making-Of zeigen zwar, dass Kinski auch hier sehr auf seine eigene Inszenierung bedacht war, davon merkt man im fertigen Film wenig. Durch das gestochen scharfe Bild der DVD erkennt man allerdings, wie krank Kinski zur Zeit von „Crawlspace“ aussah. Aber trotz dieser offensichtlichen Müdigkeit, spielt Kinski immer noch jeden seiner Kollegen mühelos an die Wand, da selbst ein Kinski auf halber Kraft immer noch ein Ereignis ist. Seine Mitspieler machen es ihm aber auch leicht. Keiner bleibt länger in Erinnerung. Allenfalls Tane McClure (Tochter von Doug McClure aus „Die Leute von der Shiloh Ranch“ und „Das Grauen aus der Tiefe“) bleibt hängen. Allerdings nicht durch ihre Schauspielkunst oder ihrem käsigem Gesang, sondern aufgrund ihres offenherzig-körperbetonen Einsatzes. Auch Talia Balsam (noch eine Tochter eines bekannten Vaters. Nämlich Martin Balsam, der ja in „Psycho“, dem großen Vorbild für „Crawlspace“, dabei war) bleibt eine graue Maus. Genau so, wie es ihr Rollenbild verlangt.
Es fällt bei „Crawlspace“ deutlich auf, dass es sich um eine kleine B-Produktion handelt, die zu 100% im Studio entstanden ist. Das Ensemble ist sehr überschaubar, ebenso die paar Orte, an denen der Film spielt. Außenszenen gibt es keine – und wenn doch einmal der Garten hinter dem Haus mit einbezogen wird, erkennt man diesen klar als Studiokulisse. Somit könnte es sich hier beinahe um ein Theaterstück handeln. Diese ins Auge springende Künstlichkeit ist der Spannung nicht unbedingt zuträglich. Zumal auch viel Zeit mit Füllmaterial verschwendet wird.
Warum der Film ab 18 Jahren freigeben ist, will sich nicht so recht erschließen. Zwar kommt es hier und dort zu ein paar kleinen, blutigen Effekten, diese sind aber eher billig umgesetzt und als solche deutlich erkennbar. Überhaupt hält sich der Film eher zurück. Die Morde passieren entweder außerhalb des Bildes oder bleiben aufgrund des Bildausschnitts eher diskret. Bei der hohen Bewertung dürfte wenn, dann eher die Nazi-Thematik eine Rolle gespielt haben, die dann im Finale voll ausgespielt wird, bis auf den gewissen Trash-Faktor, für die Geschichte eigentlich eher unerheblich ist. Einige fiese Ideen hat Schmoeller aber gut in seinen Film einbringen können. So ist das geheime Labor des Irren Karl Gunther mit viel Liebe zum Detail eingerichtet und die geheimnisvolle Frau im Käfig ist eine unangenehme Nuance.
„Crawlspace“ ist eine 80er-Jahre-B-Film-Produktion, die weder ihr geringes Budget, noch den Zeitgeist, in dem sie entstanden ist, in irgendeiner Form verleugnen kann. Obwohl Klaus Kinski hier nur mit halber Kraft spielt, ist es wie immer eine Freude ihm bei der Arbeit zuzusehen. Alle anderen Darsteller bleiben demgegenüber sehr blass. Auch Spannung will nicht unbedingt aufkommen. Dazu ist die Inszenierung zu steril und mit zu viel belanglosem Füllmaterial (und einer fürchterlichen 80er-Pop-Ballade) vollgestopft. Doch aufgrund von Kinskis Performance und einiger gelungener Einfälle, kann der Film über seine kurze Laufzeit von 77 Minuten recht gut unterhalten. Man sollte nur keine zu hohen Ansprüche stellen.
Auch wenn der Film selber im Mittelmaß stecken bleibt, lohnt sich die Anschaffung der DVD, die bei Ascot-Elite in der Reihe „Cinema Treasures“ erschienen ist, auf jeden Fall. Denn neben dem Kurzfilm „Please Kill, Mr. Kinski“, in dem David Schmoeller sehr unterhaltsam von den anstrengenden Dreharbeiten mit einem völlig außer Kontrolle geratenen Kinski spricht, befindet sich noch ein weiteres „Must-have“-Extra mit auf der Scheibe. Es handelt sich um ein 45minütiges „Interview“ mit Kinski, welches während der Dreharbeiten von einem Filmstudenten aufgenommen wurde. Kinski verbat sich dabei, gefilmt zu werden. Der Interviewer hielt sich aber nicht daran und nahm ihn heimlich mit einer in der Jacke versteckten Kamera auf. Was zu einem merkwürdigen Effekt führte, wenn Kinski immer nur am Rande des Bildes auftaucht und manchmal nur sein Haarschopf zu sehen ist. Diese „wirre“ Kameraführung korrespondiert auf brillante Weise mit dem Inhalt des Interviews. Denn von einem Interview kann hier nicht gesprochen werden. Kinski hält einen Monolog, springt von einem Thema zu anderen, schimpft, pöbelt und generell macht das, was er von sich gibt, nicht viel Sinn, ist aber auf eigentümliche Weise faszinierend. U.a. erzählt er davon, dass eigentlich er „Fitzcarraldo“ inszeniert hätte und alle Regisseure Idioten seien, auf die er eh nicht hören würde.
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Früher war mehr Lametta
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Re: Killerhaus - David Schmoeller
„Töten ist mein Heroin!“
US-Regisseur David Schmoellers erste Zusammenarbeit mit Low-Budget-Produzent Charles Band wurde sein nach „Tourist Trap“ und „Tele-Terror“ dritter Spielfilm, der Horror-Thriller „Crawlspace“ aus dem Jahre 1986, für dessen Hauptrolle man Klaus Kinski („Leichen pflastern seinen Weg“) verpflichten konnte.
Karl Gunther (Klaus Kinski) vermietet Appartements eines New Yorker Mietshauses, in dem er sich auch als Hausmeister verdingt, vornehmlich an junge Frauen, denen er durch die Lüftungsschächte heimlich nachstellt. Als Sohn eines seinerzeit hingerichteten KZ-Arztes liebt er es außerdem, zu foltern und an Menschen zu „experimentieren“, schreckt auch vor Mord nicht zurück. Als ihm die Nazijägerin Lori Bancroft (Talia Balsam, „Anthony“) auf die Schliche kommt, beginnt ein nervenaufreibender Kampf ums Überleben…
Auch „Crawlspace“, in Deutschland ursprünglich unter dem Titel „Killerhaus“ vermarktet, ist unübersehbar ein Low-Budget-Streifen und ein Kind seiner Zeit, der Mitte der 1980er, ohne Außendrehs in Studiokulissen und in typischen Neonfarben gedreht. Er baut in erster Linie auf seinen Antagonisten auf, einen komplett durchgeknallten, pathologischen Mörder, der auf überraschend zurückhaltende, ruhige, doch nicht minder diabolische Weise von Klaus Kinski verkörpert wird, der für den größten Wiedererkennungseffekt des Films sorgt. Kinskis Karl Gunther hält sich auf Dachboden eine Frau in einem Käfig, der er die Zunge herausgeschnitten hat. Dort bastelt er auch seine Folter- und Mordinstrumente, mit denen er seinen Mieterinnen und ihren Freunden oder Verwandten zusetzt und sich ihrer schließlich entledigt. Vom Wahnsinn gezeichnet kriecht er durch die Lüftungsschächte, zerquetscht Ratten mit der Hand, schminkt sich auch mal und schaut sich Nazi-Filme an. Nach seinen Morden spielt er russisches Roulette mit seinem Revolver.
Als Hintergrundgeschichte muss sein Vater herhalten, der als Nazi-„Arzt“ im Dritten Reich sein Unwesen trieb und durch seine Tagebuchaufzeichnungen dafür sorgt, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt – diese werden nämlich fasziniert vom Sohnemann aufgesogen, der ihm nacheifert. Aus dem Off zitierte Tagebucheinträge ziehen sich als zusammenhaltendes Element durch die relativ geradlinige die Handlung, die mit ihrem fiesen Sadismus, den man dem Kinskerich’schen Antlitz eben irgendwie auch immer zutraut, für manch Unbehagen gut ist. Generell handelt es sich bei „Crawlspace“ um einen ruhigeren Vertreter seiner Zunft, der mit seiner unwirtlichen, klaustrophobischen Atmosphäre zu spielen versteht und sich der Nazi-Gräuel bedient, um sein Bild unmenschlicher, pseudowissenschaftlicher Mordlust zu etablieren und den Zuschauer zu konfrontieren.
Dazu dienen auch gekonnt wie schockierend geschminkte und drapierte Leichen sowie als dankbares Motiv immer wieder auftauchende Ratten, vor allem aber die Vermittlung einer Unmoral, die einem Menschenleben kaum Bedeutung beimisst – nicht einmal dem Gunthers, der sich immer wieder selbst eine Waffe an die Schläfe hält und abdrückt. Vieles erscheint letztlich wenig neu oder innovativ, ist in seiner detaillierten Ausarbeitung aber dennoch durchaus originell. Die Kameraarbeit Sergio Salvatis, dem ehemaligen Kameramann des italienischen Meisters Lucio Fulci, ist ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt anzusiedeln und veredelt diesen bösartigen kleinen Horror-Thriller ebenso wie die aufregende orchestrale Instrumentierung des Soundtracks, so dass ich geneigt bin, „Crawlspace“ in erster Linie aufgrund seiner europäischen Zutaten als trotz etwas holprigen Timings und unspektakulärer Inszenierung sehenswertes Low-Budget-Produkt bezeichnen möchte, das darüber hinaus den nötigen Grad kruder Schrägheit und konsequenter düsterer Ernsthaftigkeit mitbringt, um aus dem Feld vieler weit unmotivierterer Genre-Produktion herauszustechen.
US-Regisseur David Schmoellers erste Zusammenarbeit mit Low-Budget-Produzent Charles Band wurde sein nach „Tourist Trap“ und „Tele-Terror“ dritter Spielfilm, der Horror-Thriller „Crawlspace“ aus dem Jahre 1986, für dessen Hauptrolle man Klaus Kinski („Leichen pflastern seinen Weg“) verpflichten konnte.
Karl Gunther (Klaus Kinski) vermietet Appartements eines New Yorker Mietshauses, in dem er sich auch als Hausmeister verdingt, vornehmlich an junge Frauen, denen er durch die Lüftungsschächte heimlich nachstellt. Als Sohn eines seinerzeit hingerichteten KZ-Arztes liebt er es außerdem, zu foltern und an Menschen zu „experimentieren“, schreckt auch vor Mord nicht zurück. Als ihm die Nazijägerin Lori Bancroft (Talia Balsam, „Anthony“) auf die Schliche kommt, beginnt ein nervenaufreibender Kampf ums Überleben…
Auch „Crawlspace“, in Deutschland ursprünglich unter dem Titel „Killerhaus“ vermarktet, ist unübersehbar ein Low-Budget-Streifen und ein Kind seiner Zeit, der Mitte der 1980er, ohne Außendrehs in Studiokulissen und in typischen Neonfarben gedreht. Er baut in erster Linie auf seinen Antagonisten auf, einen komplett durchgeknallten, pathologischen Mörder, der auf überraschend zurückhaltende, ruhige, doch nicht minder diabolische Weise von Klaus Kinski verkörpert wird, der für den größten Wiedererkennungseffekt des Films sorgt. Kinskis Karl Gunther hält sich auf Dachboden eine Frau in einem Käfig, der er die Zunge herausgeschnitten hat. Dort bastelt er auch seine Folter- und Mordinstrumente, mit denen er seinen Mieterinnen und ihren Freunden oder Verwandten zusetzt und sich ihrer schließlich entledigt. Vom Wahnsinn gezeichnet kriecht er durch die Lüftungsschächte, zerquetscht Ratten mit der Hand, schminkt sich auch mal und schaut sich Nazi-Filme an. Nach seinen Morden spielt er russisches Roulette mit seinem Revolver.
Als Hintergrundgeschichte muss sein Vater herhalten, der als Nazi-„Arzt“ im Dritten Reich sein Unwesen trieb und durch seine Tagebuchaufzeichnungen dafür sorgt, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt – diese werden nämlich fasziniert vom Sohnemann aufgesogen, der ihm nacheifert. Aus dem Off zitierte Tagebucheinträge ziehen sich als zusammenhaltendes Element durch die relativ geradlinige die Handlung, die mit ihrem fiesen Sadismus, den man dem Kinskerich’schen Antlitz eben irgendwie auch immer zutraut, für manch Unbehagen gut ist. Generell handelt es sich bei „Crawlspace“ um einen ruhigeren Vertreter seiner Zunft, der mit seiner unwirtlichen, klaustrophobischen Atmosphäre zu spielen versteht und sich der Nazi-Gräuel bedient, um sein Bild unmenschlicher, pseudowissenschaftlicher Mordlust zu etablieren und den Zuschauer zu konfrontieren.
Dazu dienen auch gekonnt wie schockierend geschminkte und drapierte Leichen sowie als dankbares Motiv immer wieder auftauchende Ratten, vor allem aber die Vermittlung einer Unmoral, die einem Menschenleben kaum Bedeutung beimisst – nicht einmal dem Gunthers, der sich immer wieder selbst eine Waffe an die Schläfe hält und abdrückt. Vieles erscheint letztlich wenig neu oder innovativ, ist in seiner detaillierten Ausarbeitung aber dennoch durchaus originell. Die Kameraarbeit Sergio Salvatis, dem ehemaligen Kameramann des italienischen Meisters Lucio Fulci, ist ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt anzusiedeln und veredelt diesen bösartigen kleinen Horror-Thriller ebenso wie die aufregende orchestrale Instrumentierung des Soundtracks, so dass ich geneigt bin, „Crawlspace“ in erster Linie aufgrund seiner europäischen Zutaten als trotz etwas holprigen Timings und unspektakulärer Inszenierung sehenswertes Low-Budget-Produkt bezeichnen möchte, das darüber hinaus den nötigen Grad kruder Schrägheit und konsequenter düsterer Ernsthaftigkeit mitbringt, um aus dem Feld vieler weit unmotivierterer Genre-Produktion herauszustechen.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!