Deliria-Italiano

UK/USA 2024
Buch: Yorgos Lanthimos, Efthimis Filippou
Regie: Yorgos Lanthimos
Besetzung:
Emma Stone (Rita/Liz/Emily)
Jesse Plemons (Robert/Daniel/Andrew)
Willem Dafoe (Raymond/George/Omi)
Margaret Qualley (Vivian/Martha/Ruth/Rebecca)
Hong Chau (Sarah/Sharon/Aka)
u.a.

Episode "The Death of R.M.F.": Robert tut alles für seinen Boss Raymond, der Roberts gesamtes Leben kontrolliert. Als Raymond aber von ihm verlangt, einen Mann namens R.M.F. durch einen absichtlichen Verkehrsunfall zu töten, versucht Robert sich der Aufgabe zu entziehen. Raymond versagt ihm darauf jegliche Gunst. Erst als Robert eine Frau namens Rita kennenlernt, die ebenfalls in einer Beziehung zu Raymond zu stehen scheint, schöpft er wieder Hoffnung, diesen doch noch zufrieden zu stimmen.
Episode "R.M.F. Is Flying": Daniel trauert um seine Frau Liz, die bei einer Forschungsreise verschollen ist. Als Liz unerwartet gerettet wird und zu ihm zurückkehrt, meint Daniel Hinweise zu erkennen, dass es sich in Wirklichkeit nicht um seine Frau handelt. Dieser Verdacht zieht schreckliche Konsequenzen nach sich.
Episode "R.M.F. Eats a Sandwich": Emily und Andrew sind Mitglieder einer sektenähnlichen Gemeinschaft, die von Omi und Aka geleitet wird. Die Gläubigen haben regelmäßig Sex mit Omi und Aka, andere Partner gelten als unrein. Daher hat Emily auch kaum mehr Kontakt zu ihrem (sie weiterhin begehrenden) Ex-Mann und ihrer Tochter. Emily und Andrew meinen Hinweise auf die Existenz einer Frau mit magischen Heilkräften zu haben, die selbst Tote wiedererwecken könne, und haben schon mehrere Frauen auf die Probe gestellt, die dafür vermeintlich in Frage kommen. Eines Tages werden sie von einer Unbekannten namens Rebecca angesprochen, die glaubt, dass es sich bei ihrer Zwillingsschwester Ruth um die Heilerin handeln könnte. Doch während sie dieser Spur noch nachgeht, bringt ein abendlicher Besuch bei ihrem Ex-Mann Emilys neues Leben komplett durcheinander.

Yorgos Lanthimos' neuer, 164 Minuten langer und dabei kein bisschen langweiliger Film schickt seine großartige Besetzung durch drei makabre Episoden, durch die sich aus meiner Sicht vor allem das Thema der Herrschsucht und demgegenüber der Aufopferung wie ein roter Faden zieht. Die Figuren der Handlung gehen sehr weit, um an ihr Ziel zu kommen, was mitunter auch zu blutigen Konsequenzen führt. Etwas versöhnlich stimmen da zumindest auf ästhetischer Ebene die warmen Farben und die ansprechenden Schauplätze in New Orleans, wo der Film gedreht wurde. Etwas arthausig kommt die Musikuntermalung mitunter daher, die aber recht zielsicher eingesetzt ist und mich daher letztlich nicht gestört hat. Jesse Plemons und Emma Stone stehen meist im Mittelpunkt der Handlung und spielen wirklich hervorragend. Kein phantastisch-märchenhafter Film wie Poor Things, sondern eine bei aller Abgründigkeit sehr unterhaltsame Reise durch die dunkle Seite der Psyche.