Auch hier kann ich mit einem Kurzkommentar nerven:
King Kong (Peter Jackson, 2005)
Der Inhalt dürfte bekannt sein. Daher beschränke ich mich diesmal auf meine Meinung zum Film.
Nun hat sich Peter Jackson also diesen guten, alten Stoff vorgenommen. Jackson verdanke ich mit "Bad Taste" und "Braindead" zwei meiner absoluten Lieblinge, seine Verfilmung von "Herr der Ringe" gehört ohne Zweifel zu den besten Momenten des Mainstreamkinos. Daher musste auch "King Kong" geradezu zwangsläufig irgendwann in unserer kleinen Sammlung landen. Jackson nimmt sich Zeit für die Einleitung, stellt die wichtigen Figuren dem Zuschauer in angemessener Art und Weise vor. Naomi Watts mag ich einfach gern, daher freut es mich die junge Dame in einer der Hauptrollen zu sehen. Jack Black als fanatischer Regisseur, der mit seinen Machenschaften meist deutlich über das Ziel hinaus schiesst, klasse. Adrien Brody bleibt als Drehbuchautor mit Dackelblick ein wenig blass. Unser Landsmann Thomas Kretschmann darf einen Kapitän mit Herz spielen, gut gemacht! Die Besetzung gibt wenig Anlass zur Kritik, der Daumen zeigt in die Höhe.
Oft wird bemängelt, dass die Reise nach "Skull Island" zu lang geraten sei. Ich bin anderer Ansicht, denn gerade dieser Abschnitt des Filmes stellt nicht nur die Charaktere vor, er bietet auch jede Menge Humor, Humor der glücklicherweise nicht in dämlichen Klamauk abgleitet. Doch natürlich erwartet man von einer Kombination Jackson/King Kong ein grosses Effektspektakel mit reichlich Krawall. In dieser Hinsicht lässt sich das grosse Spielkind dann auch nicht lumpen. Da gibt es neben King Kong zahlreiche Monster und ekelhaftes Krabbelgetier. Saurierstampede, Angriff der Rieseninsekten -wuaah- und natürlich den fetten Affen himself, alles wird aufgeboten und macht reichlich Lärm. In New Zork darf der dicke Affe dann nochmal final auf die Pauke hauen, der Spassfaktor stimmt dabei ebenfalls.
Man merkt es dem Film deutlich an, sein Schöpfer hat sich ein kindliches Gemüt bewahrt. Peter Jackson bereitet es ganz offensichtlich Spass, jede Menge Monster und deftigen Krawall auf die Leinwand zu bringen, das macht den Mann sympathisch. Bedenkt man dann noch wie das leibhaftige Grauen namens Roland Emmerich Godzilla -den King of Monsters- vergewaltigt und entwürdigt hat, möchte man Peter Jackson für seinen" King Kong" herzen und knutschen. An dieser Stelle möchte ich noch kurz auf die Effekte eingehen. Die Mischung aus Modellen und CGI gefällt, wirkt angenehmerweise nicht kalt und seelenlos. Also ist Peter Jackson mit "King Kong" ein weiterer, grosser Wurf gelungen?
Nicht ganz. Ja, mit hat "King Kong" gefallen, doch zur völligen Begeisterung wie bei der "HdR Trilogie" reicht es einfach nicht. Woran mag es liegen, ich weiss es nicht. Vielleicht lag die Latte nach "HdR" einfach zu unerreichbar hoch, dann wären da noch die "PG-13 Fesseln", die man dem Film leider deutlich ansieht. Letztlich fühlte ich mich über drei Stunden lang gut unterhalten, jedoch nicht unbedingt beeindruckt. "King Kong" ist ein aufwändig ausgeführter Monsterfilm, ein guter Monsterfilm, sicher aber nicht die neue Referenz des Monsterfilmes. Mein liebster "King Kong" ist noch immer die Version aus den Siebzigern. Den Film habe ich schon länger als DVD hier, kam aber leider noch nicht in den Genuss. Es wird Zeit, denn ich habe diese Fassung schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. (Was ich wenig später nachgeholt habe. Dabei kam ich zu der Auffasung, dass sich die Filme auf Augenhöhe begegnen).
Ich habe mir die Blu-ray vor einigen Wochen aus England schicken lassen. Der Preis fällt dort deutlich günstiger aus, in Deutschland erscheint die Scheibe sowieso erst in dieser Woche. Die Qualität ist erstklassig, für solche Spektakel ist das neue Medium eine gute Wahl.
Gut = 7/10
(Anzumerken bleibt, dass King Kong sowieso nur ein armseliger Affenfettsack ist. Es gibt nur einen König der Monster: Godzilla! (...natürlich nur in der japanischen Version...)
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